Fischhausen/ Samland: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Flussname [[Schonewik (Fluss)|Schonewik]] beschreibt die Geräusche.  
Der Flussname [[Schonewik (Fluss)|Schonewik]] beschreibt die Geräusche. <ref> Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S. 36 </ref>
* prußisch '''„Skanevis“''' = Schallender, Klingender, Tönender
 
*lettisch '''"skanet"'''/ '''„Skanevis“''' = tönen, klingen, schallen/ Schallender, Klingender, Tönender
 


'''Urkundliche Erwähnung:'''
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*Fischhausen
*Fischhausen


 
== Allgemeine Information ==
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"Der erste Bischof von [[Samland]], '''Heinrich von Strittberg''' mit Namen, erhielt Fischhausen zum Wohnsitz und erbaute sich hier von '''1264''' bis '''1268''' ein Schloß, von dem heute nur noch dürftige Überreste auf dem Wirtschaftshofe der Königlichen Domäne zu finden sind. Zur Zeit '''Friedrichs I.''' wurde es zum größten Teil abgebrochen. Die Ziegel fanden beim Bau der Festung [[Pillau]] Verwendung. '''1305''' erhielt Fischhausen die Stadtgerechtigkeit. Im sogenannten Dreizehnjährigen Kriege des Ordens gegen die Polen ('''1454''' bis '''1466''') hatte Fischhausen viel zu leiden. Von hier aus wurden in demselben Kriege die Angriffe des Ordens gegen die aufständische Stadt [[Königsberg in Preußen|Königsberg]] unternommen. Die Stadt blieb Sitz des samländischen Bischofes bis zur Reformation. Der letzte Bischof, '''Georg von Polenz''', trat sein Gebiet und seine Residenz an den '''Herzog Albrecht''' ab und siedelte nach Königsberg, später nach [[Balga]] über. 1618 starb in dem Bischofsschlosse der unglückliche geisteskranke '''Herzog Albrecht Friedrich'''. <ref> Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.367f </ref>
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Das Wappen erinnert an die Residenz des Bischofs von Samland; es zeigt in Blau schräg gekreuzt einen goldenen Bischofsstab und ein goldenes Schwert, im untern dadurch gebildeten Winkel einen steigenden silbernen Fisch.
Das Wappen erinnert an die Residenz des Bischofs von Samland; es zeigt in Blau schräg gekreuzt einen goldenen Bischofsstab und ein goldenes Schwert, im untern dadurch gebildeten Winkel einen steigenden silbernen Fisch.


 
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
'''{{PAGENAME}}''' ist ein Kirchspiel.
==Kirchen==
==Kirchen==
*'''1315''' Pfarrkirche  
*'''1315''' Pfarrkirche  
*'''1864''': Die Kirche bekommt ein von zwei Figuren flankiertes Portal, die die Bischöfe Polenz und Adalbert von Prag darstellen und die ursprünglich aus von Meister Siemering Terrakotta gearbeitet waren. Sie waren ein Geschenk Friedrich Wilhelm IV. Die Figuren wurden später durch bronzene ersetzt, weil sie der Witterung nicht standhielten.
*'''1864''': Die Kirche bekommt ein von zwei Figuren flankiertes Portal, die die Bischöfe Polenz und Adalbert von Prag darstellen und die ursprünglich aus von Meister Siemering Terrakotta gearbeitet waren. Sie waren ein Geschenk Friedrich Wilhelm IV. Die Figuren wurden später durch bronzene ersetzt, weil sie der Witterung nicht standhielten.
*'''19.Jh.''' ausgebessert
*'''19.Jh.''' ausgebessert <ref> Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.367f </ref>
 


"Backteinbau mit gerade geschlossenem Chor und Turm aus der ersten Hälfte des 14. Jahhunderts, im 1^9. und 20. Jahrhundert stark renoviert. Die vor dem Eingang angebrachten lebensgroßen Terrakottafiguren des Heiligen Adalbert, des Bischofs Georg von Polentz und Christi (später in Bronze ernauert) waren Geschenke König Friedrich Wilhelm IV. Der älteste Teil der Kirche ist der Chor, zunächst, wie auch das Langhaus, flach gedeckt. Die Einwölbung wurde erst um 1500 vorgenommen; zu diesem Zeitpunkt wurden auch die Spitzbogenarkaden vor die Innenwände gelegt. Der Altarschrein stammt aus dem Jahre 1606; im Mittelbild wird die Dreieinigkeit gezeigt, darüber die zehn klugen und zehn törichten Jungfrauen, auf den geöffneten Flügeln die vier Evangelisten, bei geschlossenen Flügeln Bilder aus der Leidensgeschichte. Der Taufstein aus Granit stammt aus dem 16. oder 17., die Kanzel aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgelempore wurde um 1580 eingezogen; die Orgel ist ein Werk von '''Zeickermann''' aus dem Jahr 1616. Erhalten blieb auch ein prachvoller barocker Beichtstuhl sowie kostbares Abendmahlsgerät aus dem 15.-18. Jahrhundert. Die Kirche beseitzt drei Glocken, davon die größte aus dem Jahr 1674." <ref> Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck  Ruprecht, Göttingen 1968,  S.32  Bd.II </ref>
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
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==Geschichte ==
==Geschichte ==
[[Bild: ProvinzOstpreußen1910 Landratsamt Fischhausen.jpg|thumb|600px|Landratsamt Fischhausen 1910]]
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*'''1264-1268''' Bau des Schlosses durch den Bischof von Samland Heinrich von Strittberg.
*'''1264-1268''' Bau des Schlosses durch den Bischof von Samland Heinrich von Strittberg.
*'''1299''' (nach anfänglichem Scheitern einer Gründung) erneut mit Siedlern aus [[Stralsund]] neben der Bischofsburg mit 40 Erben errichtet.
*'''1299''' (nach anfänglichem Scheitern einer Gründung) erneut mit Siedlern aus [[Stralsund]] neben der Bischofsburg mit 40 Erben errichtet.
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* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
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== Quellen ==
<references />


== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==
== Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis ==

Version vom 23. Juli 2011, 18:04 Uhr

Ostpreußenkarte 1936
Prußische Stammesgebiete
Frisches Haff um 1925

Allgemeine Informationen

Fischhausen liegt im prußischen Stammesgebiet Samland. Das Samland wurde ab 1255 durch die Ordensritter von Balga aus erobert. Der prußische Name Schonewik ist ein Flurname und bezieht sich auf den gleichnamigen Fluss. Fischhausen gilt als die ostpreußische Stadt, die ihren Namen am häufigsten geändert hat. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört.


Name

Der Flussname Schonewik beschreibt die Geräusche. [1]

  • lettisch "skanet"/ „Skanevis“ = tönen, klingen, schallen/ Schallender, Klingender, Tönender


Urkundliche Erwähnung:

  • 1268 „aput castrum nostrum Schonewik
  • Bischoweshusen
  • Bischhusen
  • Vischhusen
  • Fischhausen

Allgemeine Information

"Der erste Bischof von Samland, Heinrich von Strittberg mit Namen, erhielt Fischhausen zum Wohnsitz und erbaute sich hier von 1264 bis 1268 ein Schloß, von dem heute nur noch dürftige Überreste auf dem Wirtschaftshofe der Königlichen Domäne zu finden sind. Zur Zeit Friedrichs I. wurde es zum größten Teil abgebrochen. Die Ziegel fanden beim Bau der Festung Pillau Verwendung. 1305 erhielt Fischhausen die Stadtgerechtigkeit. Im sogenannten Dreizehnjährigen Kriege des Ordens gegen die Polen (1454 bis 1466) hatte Fischhausen viel zu leiden. Von hier aus wurden in demselben Kriege die Angriffe des Ordens gegen die aufständische Stadt Königsberg unternommen. Die Stadt blieb Sitz des samländischen Bischofes bis zur Reformation. Der letzte Bischof, Georg von Polenz, trat sein Gebiet und seine Residenz an den Herzog Albrecht ab und siedelte nach Königsberg, später nach Balga über. 1618 starb in dem Bischofsschlosse der unglückliche geisteskranke Herzog Albrecht Friedrich. [2]

Einwohner:

1939. 3.879

Politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Wappen

Wappen Fischhausen

Das Wappen erinnert an die Residenz des Bischofs von Samland; es zeigt in Blau schräg gekreuzt einen goldenen Bischofsstab und ein goldenes Schwert, im untern dadurch gebildeten Winkel einen steigenden silbernen Fisch.

Kirchliche Zugehörigkeit

Fischhausen/ Samland ist ein Kirchspiel.

Kirchen

  • 1315 Pfarrkirche
  • 1864: Die Kirche bekommt ein von zwei Figuren flankiertes Portal, die die Bischöfe Polenz und Adalbert von Prag darstellen und die ursprünglich aus von Meister Siemering Terrakotta gearbeitet waren. Sie waren ein Geschenk Friedrich Wilhelm IV. Die Figuren wurden später durch bronzene ersetzt, weil sie der Witterung nicht standhielten.
  • 19.Jh. ausgebessert [3]


"Backteinbau mit gerade geschlossenem Chor und Turm aus der ersten Hälfte des 14. Jahhunderts, im 1^9. und 20. Jahrhundert stark renoviert. Die vor dem Eingang angebrachten lebensgroßen Terrakottafiguren des Heiligen Adalbert, des Bischofs Georg von Polentz und Christi (später in Bronze ernauert) waren Geschenke König Friedrich Wilhelm IV. Der älteste Teil der Kirche ist der Chor, zunächst, wie auch das Langhaus, flach gedeckt. Die Einwölbung wurde erst um 1500 vorgenommen; zu diesem Zeitpunkt wurden auch die Spitzbogenarkaden vor die Innenwände gelegt. Der Altarschrein stammt aus dem Jahre 1606; im Mittelbild wird die Dreieinigkeit gezeigt, darüber die zehn klugen und zehn törichten Jungfrauen, auf den geöffneten Flügeln die vier Evangelisten, bei geschlossenen Flügeln Bilder aus der Leidensgeschichte. Der Taufstein aus Granit stammt aus dem 16. oder 17., die Kanzel aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgelempore wurde um 1580 eingezogen; die Orgel ist ein Werk von Zeickermann aus dem Jahr 1616. Erhalten blieb auch ein prachvoller barocker Beichtstuhl sowie kostbares Abendmahlsgerät aus dem 15.-18. Jahrhundert. Die Kirche beseitzt drei Glocken, davon die größte aus dem Jahr 1674." [4]

Kirchliche Zugehörigkeit

Trauschein von Carl August Bierbrauer und Barbe Masla (Pfarrer Richter) 1904

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

Landratsamt Fischhausen 1910
  • 1264-1268 Bau des Schlosses durch den Bischof von Samland Heinrich von Strittberg.
  • 1299 (nach anfänglichem Scheitern einer Gründung) erneut mit Siedlern aus Stralsund neben der Bischofsburg mit 40 Erben errichtet.
  • 1305 Stadtrecht und den Namen Bischoveshusen.
  • Die Stadt blieb bis 1523 bischöfliche Residenz, bis Georg von Polenz, der letzte Bischof, das Gebiet und die Residenz an Herzog albrecht abtrat, dann nach Königsberg und später nach Balga übersiedelte.
  • Abbruch des Schlosses zur Zeit Friedrichs I. (1657-1712). Die Ziegel wurden für den Ausbau der Festung Pillau gebraucht.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Fischhausen wird wieder preußisch.
  • 1818—1939 Kreissitz


Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Fischhausen

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.

Amtsrat Christoph Adolph Kressel, 1753-1763.

________________


Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

Knobloch, Johann Christoph, zum Ratsverwandten in Fischhausen 23.11./4.12.1759.

Plewe, Johann Jakob, zum Ratsverwandten in Fischhausen 23.11./4.12.1759.

Tydaeus, Georg Ludwig, Stud., zum Pfarradjunkt in Germau 14./25.4.1760 [aus Fischhausen, besuchte das Collegium Frideric., immatrikuliert Universität Königsberg 25.3.1752].

Wilcke, Daniel Friedrich, Präzentor in Fischhausen, zum Präzentor in Jonaikischken 24.4./5.5.1759.

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Vereine

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Quellen

  1. Blažiene, Grasilda: Hydronymia Europaea, Sonderband II, Die baltischen Ortsnamen im Samland, Wolfgang Schmid Hrsg., Steiner Verlag Stuttgart 2000, S. 36
  2. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.367f
  3. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.367f
  4. Hubatsch, Walter: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1968, S.32 Bd.II

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>FISSENKO04AR</gov>