Förstereien im Memelland: Unterschied zwischen den Versionen
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Zum besseren Verständnis der Organisation der Forsten vorweg einige Erklärungen:<br> | Zum besseren Verständnis der Organisation der Forsten vorweg einige Erklärungen:<br> | ||
Ursprünglich spielten die Forsten für die herzöglichen Schatullen eine große Rolle.Sie benutzten die Waldgebiete, um ihren Geldbeutel zu füllen. So ließen z.B. auch die preußischen Kurfürsten Forstland an Bewerber ausgeben, die ihre Zinsen nicht der Kammer, sondern der Privatschatulle des Kurfürsten entrichten mußten.<br> | |||
Die Waldungen des Preußenlandes nördlich des Memelstromes wurde seit der Ordenszeit die "Wildnis" genannt. Diese Wälder (Wildnisse) unterstanden bis ins 18. Jh. einem Wildnisbereiter. Um 1770 wird als erster Förster für diese Waldungen Wilhelm '''Eckert''' genannt. Seine Nachfolger waren Forstrat '''von Wernstell''' und Oberförster '''Sproewitz'''. Anfang des 19. Jh. ist ein Landjäger H.L. '''Eckert''' Oberförster, 1812 '''Trentowius''', 1818 '''Wendt'''. Die damaligen Förster erhielten Barlohn, Naturallieferungen an Roggen, Gerste und Hafer, die später durch den Gegenwert abgelöst wurden. Sie wohnten nicht auf ihrem Dienstland in Klooschen-Bartel, sondern in dem sich durch Verwandtschaft weitervererbenden Milkurpen, das dann in den Besitz des Fiskus überging und die Oberfösterei Klooschen wurde. | |||
es gab und gibt sie auch heute noch, wenn auch unter anderen Voraussetzungen, die Revierverwaltungsbeamten. Nachdem bereits Friedrich II. (der Große) das Berufsbeamtentum einführte, bürgerte sich die Bezeichnung ''Beamter'' in unserem Sinne erst im Laufe des 19. Jh. ein. Bis in die MItte des 20. Jh. war das Beamtentum staatstreu und regimeerhaltend. Auch der den staatlichen Wald verwaltende und betreuende Förster war ein Beamter.<br> | es gab und gibt sie auch heute noch, wenn auch unter anderen Voraussetzungen, die Revierverwaltungsbeamten. Nachdem bereits Friedrich II. (der Große) das Berufsbeamtentum einführte, bürgerte sich die Bezeichnung ''Beamter'' in unserem Sinne erst im Laufe des 19. Jh. ein. Bis in die MItte des 20. Jh. war das Beamtentum staatstreu und regimeerhaltend. Auch der den staatlichen Wald verwaltende und betreuende Förster war ein Beamter.<br> | ||
Die staatlichen Forsten wurden in Oberförstereien, später Forstämter, aufgeteilt, zu denen mehrere Reviere gehörten. Die Oberförsterei bezw. dem Forstamt stand der Oberförster oder Forstmeister vor. Die einzelnen Reviere wurden von Revierförstern oder lediglich Forstwarten verwaltet.<br> | Die staatlichen Forsten wurden in Oberförstereien, später Forstämter, aufgeteilt, zu denen mehrere Reviere gehörten. Die Oberförsterei bezw. dem Forstamt stand der Oberförster oder Forstmeister vor. Die einzelnen Reviere wurden von Revierförstern oder lediglich Forstwarten verwaltet.<br> |
Version vom 22. Februar 2011, 09:26 Uhr
Einleitung
Es war im Memelland vorwiegend fiskalischer Grund, auf dem sich Reste der ursprünglichen Pflanzen- und Tierwelt erhalten hatten.Daher seien einleitend einige Einzelheiten der Flora und Fauna des Memellandes erwähnt, soweit sie von den Nachbargebieten abweichende Züge aufzuweisen hatten
Die Pflanzenwelt
Die gesamte Ostseeküste des Memellandes weist sämtliche charakteristischen Strandpflanzen auf, wie wir sie überall finden können. Es gibt jedoch im Memelland auch eine Reihe seltener Pflanzen. Zum Beispiel blüht auf der Kurischen Nehrung die Nordische Linaea, die sehr selten ist und unter besonderen Schutz gestellt wurde. Die Botaniker fanden im Bereich des gesamten Memellandes manche Rarität, deren Anwesenheit schwer zu erklären ist. Wollen sie mehr wissen - hier klicken
Die Tierwelt
Durch das Nibelungenlied wissen wir, dass man einst im Odenwald und dem Spessart Bären und Elche jagen konnte. Doch wo sich der Mensch ausbreitete, rottete er die Tiere aus oder verdrängte sie in einsamere Gebiete. Der deutsche Osten und mithin auch das Memelland waren eines dieser Rückzugsgebiete. Der Elch z.B. war und ist auch heute wieder auf der Kurischen Nehrung im sogenannten Elchrevier, zwischen Schwarzort und Nidden zu Hause. Über den Elch und die gesamte Tierwelt des Memellandes erfahren sie mehr nach diesem klick.
Die Forsten
Zum besseren Verständnis der Organisation der Forsten vorweg einige Erklärungen:
Ursprünglich spielten die Forsten für die herzöglichen Schatullen eine große Rolle.Sie benutzten die Waldgebiete, um ihren Geldbeutel zu füllen. So ließen z.B. auch die preußischen Kurfürsten Forstland an Bewerber ausgeben, die ihre Zinsen nicht der Kammer, sondern der Privatschatulle des Kurfürsten entrichten mußten.
Die Waldungen des Preußenlandes nördlich des Memelstromes wurde seit der Ordenszeit die "Wildnis" genannt. Diese Wälder (Wildnisse) unterstanden bis ins 18. Jh. einem Wildnisbereiter. Um 1770 wird als erster Förster für diese Waldungen Wilhelm Eckert genannt. Seine Nachfolger waren Forstrat von Wernstell und Oberförster Sproewitz. Anfang des 19. Jh. ist ein Landjäger H.L. Eckert Oberförster, 1812 Trentowius, 1818 Wendt. Die damaligen Förster erhielten Barlohn, Naturallieferungen an Roggen, Gerste und Hafer, die später durch den Gegenwert abgelöst wurden. Sie wohnten nicht auf ihrem Dienstland in Klooschen-Bartel, sondern in dem sich durch Verwandtschaft weitervererbenden Milkurpen, das dann in den Besitz des Fiskus überging und die Oberfösterei Klooschen wurde.
es gab und gibt sie auch heute noch, wenn auch unter anderen Voraussetzungen, die Revierverwaltungsbeamten. Nachdem bereits Friedrich II. (der Große) das Berufsbeamtentum einführte, bürgerte sich die Bezeichnung Beamter in unserem Sinne erst im Laufe des 19. Jh. ein. Bis in die MItte des 20. Jh. war das Beamtentum staatstreu und regimeerhaltend. Auch der den staatlichen Wald verwaltende und betreuende Förster war ein Beamter.
Die staatlichen Forsten wurden in Oberförstereien, später Forstämter, aufgeteilt, zu denen mehrere Reviere gehörten. Die Oberförsterei bezw. dem Forstamt stand der Oberförster oder Forstmeister vor. Die einzelnen Reviere wurden von Revierförstern oder lediglich Forstwarten verwaltet.
Zur übersichtlichen und besseren Verwaltung und Bearbeitung wurden die Forstgebiete der einzelnen Reviere in sogenannte Jagen parzelliert. Dazu wurden parallel verlaufenden Schneisen, sogenannte Gestelle so in den Wald geschlagen, dass ein Jagen eine Größe von 800 x 400 m hatte.Diese Jagen wurden innerhalb eines Revieres fortlaufend nummeriert.
Die ostpreußischen Waldungen wurden nach dieser Ordnung verwaltet
Die Staatsforsten des Memellandes bedeckten eine Fläche von rund 30000 ha, die durch die fünf Forstämter Klooschen, Norkaiten, Dingken, Wischwill und Schmalleningken verwaltet wurden. Hinzu kam der Nehrungswald bis Nidden mit 8000 ha, von dem der nördliche Teil, ab Kilometer 16, der Memeler Hafenbauverwaltung unterstand. Weiter gab es noch die der Stadt Memel gehörenden Plantagen: die Nordplantage mit 550 ha und die Südplantage mit 510 ha, insgesamt also 1060 ha. Privatwald war verhältnismäßig wenig vorhanden.
Von den Gütern des Kreises Memel besaßen eigene Waldstücke Klein-Tauerlauken, Pakamohren, Bachmann, Janischken, Götzhöfen und Köllmisch-Krottingen.
Auch Dörfer mit bäuerlichem Waldbesitz gab es. So hatte nach einer Tabelle von 1903 Szwillen 98 ha, Wallehnen 50 ha und Groß-Kurschen 54 ha. Adlig Prökuls besaß 75 ha, Miszeiken 125 ha und Dawillen 48 ha Wald. Hugo Scheu legte 1873 einen Wald von 25 ha in Loebarten an. Gut Schernen besaß 588 ha Wald, die 1883 an den Fiskus übergingen. Allgemein erwies sich der preußische Staat hinsichtlich der Forsten als weitblickend. 1906 wurden Ödländereien bei Schompetern und Labatag-Michel-Purwin gekauft und mit Kiefern aufgeforstet. 1912 wurde das Vorwerk Pempen erworben und mit Fichten besät. Die Oberförsterei Klooschen liegt in der Nähe von Prökuls am Rande der Minge und des Klooscher Wäldchens. Sie besaß 200 Morgen Dienstland, das durch den Oberförster bewirtschaftet wurde. Sechs Pferde und über zwanzig Kühe ließen manchmal vergessen, was Haupt- und was Nebenerwerb eines Forstmeisters war. Acht Revierförstereien gehörten zum Forstamt, und zwar Schernen mit dem bekannten Ausflugsziel der Memeler, Schäferei in der Nähe des gleichnamigen Dorfes am Haff, Starrischken, ebenfalls unweit des Haffes, Bejehden bei Scheppothen in Grenznähe und Blimatzen bei Stoneiten. Am König-Wilhelm-Kanal lagen zwei Forstgehöfte, und zwar die Torfmeisterstellen Tyrusmoor und Schwenzelner Moor. Der Dienstbezirk Daupener Moor wurde von einem Forstschutzmann mit eigener Landwirtschaft betreut. Die Oberförsterei Klooschen besaß 4000 ha Wald und 2000 ha Moorflächen. Im Kreise Heydekrug fehlten Privat- und Kommunalwald fast völlig. Dafür umfaßten die Staatsforsten 6000 ha, die allerdings stark verstreut lagen, wie das ja auch im Kreise Memel der Fall war. Der größte Waldkomplex der Norkaiter Forst lag zwischen Saugen und Heydekrug. Über Berzischken kam man zur Oberförsterei Norkaiten, in deren Nähe auch die Revierförsterei gleichen Namens lag. In der Nähe von Saugen lag die Jonischker Forst mit der Försterei Jonischken. Die Försterei Oszkarten in der Nähe des Bahnhofs Szameitkehmen, die Försterei Bundeln haffwärts zwischen Mischkogallen und Michelsakuten und die Försterei Kinten unweit des Haffstrandes betreuten die Norkaiter Waldbestände. Iszluszemoor besaß eine Hilfsförsterei. Am Ostrand des Dingker Waldes lag die Oberförsterei Dingken in der Nähe der Kleinbahnstation Gudden. Auch hier gab es sieben Dienstbezirke, und zwar die Revierförstereien Jecksterken auf früherem Gutsgelände, Paulbeistrauch bei Stumbragirren, Kawohlen in der Nähe der Tilsiter Chaussee, Kuhlins an der Straße Mädewald—Paleiten, Schillgallen bei Rucken, die Hilfsförsterei Powilken und die Torfmeisterei Paleiten. Das größte geschlossene Waldgebiet des Memellandes ist bis heute die Juraforst geblieben, die durch zwei Oberförstereien in Wischwill und Schmalleningken verwaltet wurde. 15 000 Hektar Wald dehnen sich hier zwischen Memelstrom und litauischer Grenze. Das Forstamt Wischwill war in dem ehemaligen Herrenhaus des Gutes Wischwill untergebracht. Unweit des Ortes stand die Försterei Schönbruch. 7 km nordwärts lag die Försterei Wolfsgrund. Von hier führte eine Straße zur früheren Oberförsterei Jura-Forst mit dem Forstgutbezirk und der Hilfsförsterei Jura II. Nördlich von Wolfsgrund lag die Försterei Neumühl. In Richtung Motzischken stand die Försterei Naußeden. In der Nähe des Dorfes gleichen Namens fand man die Revierförsterei Schustern. Unweit der litauischen Grenze lag hier noch die Försterei Augsgirren. Das Forstamt Schmalleningken lag inmitten des Kirchdorfes. Die Revierförstereien lagen hier sehr exponiert in Grenznähe fern aller Siedlungen. Am weitesten in den Wald vorgeschoben war Smalodarszen. Leibgirren lag immer noch 15 km von der Oberförsterei entfernt, Grünhof unweit Usztilten. Auerhahn hatte seinen Namen von den 25 — 30 Hähnen erhalten, die hier balzten. Antschwenten befand sich hart an der litauischen Grenze, während dicht bei Abschruten die Försterei Wolfspaß lag.
Um noch auf die Wälder der Stadt Memel zu kommen, so wurde die Nordplantage Anfang des 19. Jh. der Korporation der Memeler Kaufmannschaft durch die preußische Regierung übergeben. Förster Sandner und Revierförster Weigel danken die Memeler das herrliche Waldgebiet von Försterei mit seinen Grünflächen, Promenaden, Aussichtspunkten und dem späteren Radfahr- und Fahrweg. Die anschließende Südplantage mußte durch die Stadt auf einem Gelände angelegt werden, das in weitblickender Weise von Gut Charlottenhof und Gut Groß-Tauerlauken erworben worden war. Den Nehrungswald zwischen Schwarzort und Süderspitze danken wir der preußischen Regierung. Sie sorgte dafür, daß die Hochwaldstücke von Schwarzort, Nidden und Rossitten durch Festlegung der Wanderdünen an den die menschlichen Siedlungen gefährdenden Stellen miteinander verbunden wurden. Entscheidenden Anteil an der Bepflanzung der Nehrung haben Düneninspektor Epha-Rossitten, Düneninspektor Hagen, dem gegenüber Schmelz ein Gedenkstein auf Hahenshöh gesetzt wurde, und der Schwarzorter Revierförster Adolf Schulz, der Vater des langjährigen Memeler 1. Bürgermeisters. Dienstgehöfte für den neu aufwachsenden Nehrungswald und den Schutz der Dünen entstanden in Sandkrug, Erlenhorst, Preil und Nidden, Baracken für die Dünenarbeiter in Bärenschlucht und Liebestal. Das Sandkrugrevier, zu dem auch die Festlanddünen von Nimmersatt bis Mellneraggen gehörten, unterstand einem Dünenwart in der Dünenmeisterei Sandkrug. Das Erlenhorster Revier reichte bis km 16 in Richtung Schwarzort und mußte die Vordüne bis Perwelk betreuen. Das Schwarzorter Revier reichte von km 16 bis Perwelk und hatte nur mit Wald zu tun. Das Niddener Revier reichte von Perwelk bis zur Grenze. Die Wälder und Moore des Memellandes waren ein reicher Schatz, und von den Forstämtern flossen erhebliche Einnahmen in die Kassen des Gebietes.
Infos zu den Forstämtern aus Heftnr.48 "Aus dem Walde" der Niedersächischen Landesforstverwaltung:
zusammengestellt von Bernd Dauskardt 21279 Hollenstedt
Forstamt Klooschen
Forstamt :Klooschen in Klooschen bei Prökuls
Landkreis : Memel
Entfernung in km zu: | |
---|---|
Bahnhof.......2 | |
Einkaufsort.....2 | |
höh.Schule......... 25 |
Letzter Forstmeister : Hans Scherließ
Letzter Büroleiter : Forstselretär Martin Nelaimischkies,
Letzte Angestellte : Frl. Goira und Frl. Mokulies
Revierförstereien und letzter Stelleninhaber
Revierförstereien | Letzter Stelleninhaber |
I Bejehden | Revierförster Otto Lange |
II Blimatzen | Revierförster David Anysas |
III Aschpurwen | Revierförster Hans Jupp |
IV Schernen | Revierförster Werner Riede |
V Schäferei | Revierförster Kurt Stielow |
VI Starrischken | Revierförster Franz Haselmeier |
VII Schwenzelener-Moor | Unterforstwart Georg Penschuck |
VIII Buttken | Waldwärter Lippnus, Hauptberuf Kleinbauer |
IX Dauperner-Moor | Torfwärter Wenkies, Hauptberuf Kleinbauer |
X Tyrus-Moor | Forstwart Hans Pietsch |
Größe des Forstamtes 5.400 ha
davon Holzboden 3.500 ha
davon Nichtholzboden 1.901 ha *)
- )davon Torfmoor 1.600 ha
Planmäsiger Hiebsatz/Jahr
Kiefer 9.450 fm
Fichte 1.050 fm
Sa. 10.500 fm
ALa = anderes Laubholz
ANa = anderes Nadelholz
Altersklassenverhältnis der Baumarten
Holzart | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | ha |
Eiche | ||||||||||
Buche | ||||||||||
ALa. | 20 | 20 | 40 | 10 | 90 | |||||
Sa.La | 20 | 20 | 40 | 10 | 90 | |||||
Fichte | 30 | 30 | 60 | 65 | 75 | 260 | ||||
Kiefer | 500 | 500 | 530 | 650 | 400 | 520 | 50 | 3.150 | ||
ANa. | ||||||||||
SaNa. | 530 | 530 | 590 | 715 | 475 | 475 | 520 | 50 | 3.410 | |
Sa.ha. | 550 | 550 | 630 | 725 | 475 | 520 | 50 | 3.500 |
Forstamt Norkaiten
Forstamt: Norkaiten bei Saugen
Landkreis: Heydekrug
Entfernung in km zu: | |
Bahnhof.......5 | |
Einkaufsort...15 | |
höh. Schule...38 |
Letzter Forstmeister: Forstmeister Alfred Krieger
Letzter Büroleiter : nicht bekannt
Letzte Angestellte : nicht bekannt
Revierförstereien und letzter Stelleninhaber
Revierförsteien | letzter Stelleninhaber |
I Oszkerten | Revierförster Willi Purwins |
II Norkaiten | Revierförster Richard Sauskojus |
III Jonischken | Revierförster Oskar Lockowandt |
IV Bundeln | Revierförster Corduan |
V Kinten | Revuerförster Max Lindenau |
IV Szagatpurwen Forstwartbezirk | Forstwart Hoffmann |
Größe des Forstamtes 4.956 ha
davon Holzboden 3.256 ha
davon Nichtholzboden 1.700 ha *)
- )davon Moore 220 ha
Planmäßiger Hiebsatz/Jahr
ALa 1.260 fm
Ki. 7.470 fm
Fi. 270 fm
Sa. 9.000 fm
ALa = anderes Laubholz
ANa = anderes Nadelholz
Altersklassenverhältnis der Baumarten
Holzart | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | ha |
Eiche | 7 | 2 | 2 | 11 | ||||||
Buche | ||||||||||
ALa | 43 | 182 | 79 | 160 | 464 | |||||
SaLa | 50 | 182 | 81 | 162 | 475 | |||||
Fichte | 9 | 17 | 7 | 44 | 3 | 10 | 90 | |||
Kiefer | 250 | 177 | 270 | 1.449 | 253 | 292 | 2.691 | |||
ANa | ||||||||||
SaNa | 259 | 194 | 277 | 1.493 | 256 | 302 | 2.781 | |||
Sa.ha | 309 | 376 | 358 | 1.655 | 256 | 302 | 3.256 |
Forstamt Dingken
Forstamt Dingken in Dingken bei Jonikatren
Landkreis : Pogegen (ab 1939 Tilsit-Ragnit)
Entfernung in km zu: | |
Bahnhof.......5 km | |
Einkaufsort..16 km | |
höh. Schule..16 km |
Letzter Forstmeister: Walter Riechert
Riechert während des Krieges Soldat,
Vertreter war Oberförster Kirschner
Letzter Büroleiter: Revierförster Max Platz
Letzte Angestellte: Erich Bolm und Georg Potschka
Revierförstereien und letzter Stelleninhaber
Revierförstereien | Letzter Stelleninhaber |
I Jecksterken | Revierförster Wilhelm Wippold |
II Paulbeistrauch | Revierförster Hans Radeck |
III Schillgallen | Revierförster Gustav Schepputis |
IV Kawohlen (auch Swarreitkehmen) | Revierförster Johannes Buttgereit |
V Kuhlins | Revierförster Horst Krisat |
VI Paleiten (Torfmeisterei u. Forstaufseherbezirk) Niemand bekannt |
Größe des Forstamtes 4.687 ha
davon Holzboden 2.946 ha
davon Nichtholzboden 1.738 ha *)
- )davon Moore 1.349 ha
Baumanteile an der Gesamtfläche
Kiefer 54 %
Fichte 31 %
Eiche 5 %
ALa 10 %
ALa = anderes Laubholz
ANa = anderes Nadelholz
Altersklassenverhältnis der Baumarten
Holzart | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | ha |
Eiche | 8 | 15 | 12 | 29 | 20 | 6 | 25 | 19 | 11 | 145 |
Buche | ||||||||||
ALa | 34 | 81 | 56 | 81 | 16 | 11 | 2 | 4 | 285 | |
SummeLa | 42 | 96 | 68 | 110 | 36 | 17 | 27 | 23 | 11 | 430 |
Fichte | 134 | 118 | 136 | 131 | 223 | 111 | 72 | 4 | 929 | |
Kiefer | 99 | 161 | 354 | 199 | 239 | 379 | 127 | 29 | 1.587 | |
Summe Na | 233 | 279 | 490 | 330 | 462 | 490 | 199 | 33 | 2.516 |
Erläuterungen zu den letzten beiden Oberförstereien
Es gab anfangs für den Juraforst nur die Oberförsterei Jura. Offentsichtlich
wurden von ihr ständig Förstereien abgetrennt. So gingen 1870 fünf Förstereien auf
eine neu gegründete Oberförsterei Antschwenten über, die wiederum 1878 in
Schmalleningken umbenannt wurde. Wischwill war die jüngste Oberförsterei im
Memelland. Sie wurde 1903 gegründet und erhielt im Zuge der Auflösung der Ober-
försterei Jura bis 1920 von dieser die Förstereien: Schönbruch, Wolfsgrund, Nausseden
und Baltupönen. Außerdem kam von der Oberförsterei Schmalleningken die Försterei
Szardehlen hinzu. Die Oberförsterei Jura bestand nur noch bis 1930 und zwar unter
der Leitung von Oberförster Emil Radeck. Danach wurden die drei Förstereien
Augsgirren,Neumühl und Schustern ebenfalls der Oberförsterei Wischwill zugeschlagen.
Forstamt Wischwill
Forstamt Wischwill in Wischwill
Landkreis: Tilsit-Ragnit (von 1924 bis 1939 zum Landkreis Pogegen gehörend)
Entfernung in km zu: | |
Bahnhof.........2 | |
Einkaufsort.....5 | |
höh. Schule.....30 |
Letzter Forstmeister: Fortsmeister Martin Belgard
Letzter Büroleiter: Christoph Danullis
Letzte Angestellte: Frl. Herta Radeck
Revierförstereien und letzter Stelleninhaber
Revierförstereien | Letzter Stelleninhaber |
I Wischwill | Revierförster Hans Hartmann |
II Schönbruch | Revierförster Paul Abromeit |
III Szardehlen | Revierförster Erich 'Aschmann |
IV Wolfsgrund | Revierförster Erich Ignat |
V Neumühl | Revierförster Willi Aschmann |
VI Schustern | Revierförster Helmut Schulz |
VII Augsgirren | Revierförster Ernst Radeck |
VIII Nausseden | Revierförster Paul Kay |
IX Balupönen | Forstwartstelle *) |
X Kölm. Nausseden | Waldwärterstelle *) |
*) beide wurden von Nausseden aus bewirtschaftet |
Größe des Forstamtes 8.852 ha
davon Holzboden 8.562 ha
davon Nichtholzboden 280 ha
davon Wasser 10 ha
Baumanteile an der Gesamtfläche
Kiefer 81%
Fichte 16%
ALa 3%
ALa = anderes Laubholz
Altersklassenverhältnis der Baumarten
Holzart | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | ha |
Eiche | 7 | 1 | 8 | |||||||
Buche | - | |||||||||
ALa | 132 | 110 | 242 | |||||||
Summe La | 139 | 111 | 250 | |||||||
Fichte | 295 | 738 | 314 | 1.437 | ||||||
Kiefer | 3.013 | 2.329 | 1.623 | 6.965 | ||||||
ANa | - | |||||||||
Summe Na | 3.308 | 3.067 | 1.937 | 8.322 |
Forstamt Schmalleningken
Forstamt Schmalleningken in Schmalleningken
Landkreis Tilsit-Ragnit (von 1924 bis 1934 zum Landkreis Pogegen gehörend)
Entfernung in km zu: | |
Bahnhof........15 | |
Einkaufsort.....0 | |
höh. Schule....35 |
Letzter Forstmeister: Forstmeister Heinrich
Letzter Büroleiter: Revierförster Friedrich Löpsinger
Letzte Angestellte: Frau Heihsler
Revierförstereien und letzter Stelleninhaber
Revierförstereien | Letzter Stelleninhaber |
I Antschwenten | Revierförster Fritz Otto |
II Grünhof | Revierförster Kurt Köhler |
III Wolfspaß | Revierförster Herbert Ewert |
IV Leibgirren | Revierförster Wilhelm Grauduschus |
V Smalodarszen | Revierförster Christoph Jurgeit |
VI Neuhof, Waldwärterstelle | wird von Wolfspa0 bewirtschaftet |
VII Auerhahn | Revierförster Richard Baltruschat |
Größe des Forstamtes 7.763 ha
davon Holzboden 6.410 ha
davon Nichtholzboden 353 ha
davon Wasser 0 ha
Baumanteile an der Gesamtfläche
Kiefer 74%
Fichte 23%
Eiche 1%
ALa 2%
ALa = anderes Laubholz
ANa = anderes Nadelholz
Planmäßiger Hiebsatz/Jahr
Kiefer 16.000 fm
Fichte 4.000 fm
Summe 20.000 fm
Altersklassenverhältnisse der Baumarten
Holzart | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | ha |
Eiche | 12 | 13 | 12 | 8 | 10 | 11 | 7 | 73 | ||
Buche | - | |||||||||
ALa | 32 | 34 | 28 | 14 | 14 | 7 | 125 | |||
Summe La | 44 | 47 | 40 | 22 | 24 | 18 | 7 | 198 | ||
Fichte | 196 | 194 | 221 | 235 | 340 | 146 | 81 | 73 | 6 | 1.492 |
Kiefer | 872 | 800 | 762 | 785 | 708 | 591 | 102 | 17 | 79 | 4.716 |
Summe Na | 1.068 | 994 | 983 | 1.020 | 1,048 | 737 | 183 | 90 | 85 | 6.208 |
Schlußbemerkungen
Alle Angaben zu den Forstämtern und Förstereien beziehen sich auf die Zeit vor 1945.
Die hier aufgezeigte Aufgliederung der Oberförstereien beziehungsweise Forstämter mit den dazugehörigen Förstereien ist seit dem 19. Jh.bis 1945 bis auf einige Ausnahmen unverändert geblieben. So gab es immer mal Verschiebungen bzw. Austausche zwischen den Forstämtern Klooschen und Norkaiten einerseits sowie Wischwill und Schmalleningken andererseits.
Die Försterei Schwarzort auf der Kurischen Nehrung gehörte bis 1903 zur Oberförsterei Klooschen. Ab 1904 gehörte sie zur Oberförsterei Rossitten. 1923, nach der Abtrennung des Memellandes vom übrigen Ostpreußen, wurde die Försterei Schwarzort vorübergehend wieder der Oberförsterei Klooschen unterstellt. Denn nach der Rückgliederung des Memellandes an das Deutsche Reich kam Schwarzort zum Forstamt Rossitten zurück.
Die Änderungen in der Zugehörigkeit der einzelnen Försteien zwischen den Oberförstereien Wischwill und Schmalleningken wurden bereits in den Erläuterungen zu den beiden Oberförstereien dargestellt.
Nach Aussage von Herrn Bernd Dauskardt, der über Jahre hinweg alle Förstereien des Memellandes bereist hat, werden heute noch folgende ehemalige deutsche Forsthäuser von litauischen Förstern bewirtschaftet:
Schernen, Norkaiten, Kinten, Aschpurwen, Nausseden und Kallwehlen.
Die übrigen Forsthäuser, soweit sie nicht durch die Kriegsereignisse zerstört wurden, werden heute von Privatleuten bewohnt.
So existieren folgende Förstereien oder Waldwärterstellen nicht mehr:
Tyrusmoor, Bejehden, Schwenzelner Moor, Bundeln, Iszluszemoor, Kuhlins, Paleiten, Augsgirren, Smalodarszen, Schwarzort, Baltupönen sowie die Forstämter Wischwill und Schmalleningken.
Quellen
- Kurschat, Heinrich A. : Das Buch vom Memelland
- Dauskardt, Bernd : Seine privaten Aufzeichnungen
- Die Webseite der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise