Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/145: Unterschied zwischen den Versionen

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86. Jahr. Krank ist er nie gewesen; seine Diät war aber auch sehr ordentlich und einfach. Kaffee und Branntwein hat er nie gekostet; auch Wein trank er selten. Des Morgens genoß er einige Tassen Tee und aß darauf eine Biersuppe; des Tages über war sein gewöhnliches Getränk Bier, am Feuer gewärmt. Zucker hatte er beständig in der Tasche und aß des Tags über häufig davon. Bis an sein Ende stand er des Morgens um 5 Uhr auf und ging des Abends um 9 Uhr zu Bette. Von dieser Ordnung ließ er sich durch nichts abbringen.<ref>Mantzel, Denkmal, S. 124 ff.</ref> – Verh. 1703 April 22 Wwe. der beiden Vorgänger, Ilsabe Hinrichs, † 1746. Ein Bruder, Georg Elias, war P. zu Alt Gaarz (Strel.).
 
{{NE}}1746–1774. {{Sperrschrift|Capobus}}, Johann Abraham, get. zu Ribnitz 1721 März 27, Sohn des Rektors Joh. Georg, Enkel des obigen P. Abraham und Stiefenkel der beiden Vorgänger. P. 1746 April 6, † 1774 Mai 27 im 54. J. – Verh. 1747 Okt. 13 Hedwig Juliane Böcler, geb. zu Sanitz 1719 Dez. 13, get. 18, Tochter des P. Johann Heinrich, † a. Wwe. 1789 März 27 im 70. J.
 
{{NE}}Während seiner Amtsführung gingen 1762 Mai 29 abermals sämtliche Pfarrgebäude nebst der Küsterei binnen einer halben Stunde in Flammen auf. „Zur Rettung erschien Niemand, weil ein jeder noch bei dem Ackerbau beschäftigt war; also konnte fast nichts dem eilenden Feuer entrissen werden. Dadurch gingen denn sämtliche hier vorhandenen Kirchenschriften und Obligationes verloren, samt allen Büchern und Kirchengeräten, weil zum größeren Unglück der Küster, da es eben der Pfingstheiligabend war, die Kelche und Leuchter im Hause hatte, um solche abzuputzen, und überhaupt die Kirche ganz ausgeräumt war, damit die Maurer, welche die Kirche ausweißen mußten, nichts beflecken möchten.“<ref>Aus einem alten Kirchenrechnungsbuch. Das Pfarrgehöft ist ungefähr in jedem Jahrhundert einmal von einer Feuersbrunst heimgesucht, doch haben sich genauere Aufzeichnungen nicht erhalten. Der letzte Brand war in der Osternacht 1906, wo Viehhaus und Scheune in Flammen aufgingen.</ref> Zum Wiederaufbau der Gebäude wurde 1762 Juni 26 eine dreimalige Kollekte verordnet.
 
{{NE}}1775–1801. {{Sperrschrift|Capobus}}, Johann, geb. zu Blankenhagen 1748 Sept. 27, Sohn des Vorgängers. P. 1775 April 30, † 1801 Juli 29 im 53. J. – Verh. Rostock St. Jakobi 1781 April 25 Dorothea Charlotte Andorff, get. daselbst 1761 Mai 30, Tochter des Kerzengießers Joh. Daniel.
 
{{NE}}1802–1823. {{Sperrschrift|Böcler}}, M. Otto Gottl., geb. zu Gandenitz bei Templin in der Uckermark 1763 Jan. 26, Pastorensohn. Sein Vater Johann Detlov war P. zu Gandenitz und Placht 1745–72, dann P. zu Rutenberg; sein Großvater, Otto Friedrich, gleichfalls P. zu
 
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86. Jahr. Krank ist er nie gewesen; seine Diät war aber auch sehr ordentlich und einfach. Kaffee und Branntwein hat er nie gekostet; auch Wein trank er selten. Des Morgens genoß er einige Tassen Tee und aß darauf eine Biersuppe; des Tages über war sein gewöhnliches Getränk Bier, am Feuer gewärmt. Zucker hatte er beständig in der Tasche und aß des Tags über häufig davon. Bis an sein Ende stand er des Morgens um 5 Uhr auf und ging des Abends um 9 Uhr zu Bette. Von dieser Ordnung ließ er sich durch nichts abbringen.[1] – Verh. 1703 April 22 Wwe. der beiden Vorgänger, Ilsabe Hinrichs, † 1746. Ein Bruder, Georg Elias, war P. zu Alt Gaarz (Strel.).

      1746–1774. Capobus, Johann Abraham, get. zu Ribnitz 1721 März 27, Sohn des Rektors Joh. Georg, Enkel des obigen P. Abraham und Stiefenkel der beiden Vorgänger. P. 1746 April 6, † 1774 Mai 27 im 54. J. – Verh. 1747 Okt. 13 Hedwig Juliane Böcler, geb. zu Sanitz 1719 Dez. 13, get. 18, Tochter des P. Johann Heinrich, † a. Wwe. 1789 März 27 im 70. J.

      Während seiner Amtsführung gingen 1762 Mai 29 abermals sämtliche Pfarrgebäude nebst der Küsterei binnen einer halben Stunde in Flammen auf. „Zur Rettung erschien Niemand, weil ein jeder noch bei dem Ackerbau beschäftigt war; also konnte fast nichts dem eilenden Feuer entrissen werden. Dadurch gingen denn sämtliche hier vorhandenen Kirchenschriften und Obligationes verloren, samt allen Büchern und Kirchengeräten, weil zum größeren Unglück der Küster, da es eben der Pfingstheiligabend war, die Kelche und Leuchter im Hause hatte, um solche abzuputzen, und überhaupt die Kirche ganz ausgeräumt war, damit die Maurer, welche die Kirche ausweißen mußten, nichts beflecken möchten.“[2] Zum Wiederaufbau der Gebäude wurde 1762 Juni 26 eine dreimalige Kollekte verordnet.

      1775–1801. Capobus, Johann, geb. zu Blankenhagen 1748 Sept. 27, Sohn des Vorgängers. P. 1775 April 30, † 1801 Juli 29 im 53. J. – Verh. Rostock St. Jakobi 1781 April 25 Dorothea Charlotte Andorff, get. daselbst 1761 Mai 30, Tochter des Kerzengießers Joh. Daniel.

      1802–1823. Böcler, M. Otto Gottl., geb. zu Gandenitz bei Templin in der Uckermark 1763 Jan. 26, Pastorensohn. Sein Vater Johann Detlov war P. zu Gandenitz und Placht 1745–72, dann P. zu Rutenberg; sein Großvater, Otto Friedrich, gleichfalls P. zu


  1. Mantzel, Denkmal, S. 124 ff.
  2. Aus einem alten Kirchenrechnungsbuch. Das Pfarrgehöft ist ungefähr in jedem Jahrhundert einmal von einer Feuersbrunst heimgesucht, doch haben sich genauere Aufzeichnungen nicht erhalten. Der letzte Brand war in der Osternacht 1906, wo Viehhaus und Scheune in Flammen aufgingen.