Bartenstein (Ostpreußen): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Oktober 2010, 14:03 Uhr

Disambiguation notice Bartenstein ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Bartenstein.
Ostpreußenkarte um 1925
Prußische Stammesgebiete

Allgemeine Informationen

Bartenstein liegt 60 Kilometer nördlich von Allenstein im prußischen Stammesgebiet Barta an der Alle. Die die Lischke (Siedlung um eine Burg) beschützende prußische Wehranlage lag jedoch auf einem bereits in Natangen liegenden Schlossberg .


Urkundliche Erwähnungen:

  • 1332 Rosental


Der Name deutet auf eine stattliche Wehranlage am Fluss. Der Name Rosental bezieht sich ebenfalls auf den Fluss.

  • prußisch „bar, bart“ = fließen, schnell strömen
  • „steina“ = stattlich
  • "rosit, rasit" = Tau
  • lettisch "rasa" = Tau
  • "rasoti" = tauen, sich mit Tau bedecken
  • "rasenti" = sprühen, rieseln



Einwohner

1939. 11.268

Politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Wappen Bartenstein

Wappen

Das 1409 erstmals erwähnte Wappen zeigt in dem von Blau und Gold schräg linksgeteilten Felde auf rotem Stufengiebel (Stein) zwei schräg gekreuzte, abgewendete Barten (Beile) mit roten Stielen.

Das Wappen bezieht sich auf

  • prußisch "bart, barteinis" = der Streitbare


Kirchen

  • Stadtkirche, dem Hl. Johannes geweiht, reicht in die Zeit der Stadtgründung zurück

Kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

  • Bartenstein war einmal Hauptstadt des Bartenlandes und lag im Schutz der auf dem Schlossberg befindlichen Burg, die 1241 an Stelle einer prußischen Festung angelegt wurde.
  • Die Handfeste erhielt die Stadtrechte 1332 (Gründungsurk. v. 20.2.1332) vom Hochmeister des Deutschen Ordens Luther (Ludher) von Braunschweig (* um 1275, + Stuhm 18.4.1335). Zu dieser Zeit hieß die Stadt Rosental und hatte das Ausmaß von 70 Hufen und 65 Hofstätten.
  • 1361 hatte Bartenstein bereits zwei Kirchen
  • Die Stadtbefestigung wurde 1354—1359 errichtet, zu ihr gehörten drei Tore, von denen das im 15. Jahrhundert ausgebaute Heilsberger Tor erhalten blieb.
  • Die Stadt diente 1390/ 91 dem Litauerfürsten Witold und dem Hochmeister Konrad von Jungingen (* Jungingen b. Hechingen um 1355, + Marienburg 30.3.1407) als Residenz.
  • Nach 1407 hatte Hochmeister von Jungingen hier seine Residenz.
  • 1411 Erweiterung der Stadtbefestigung.
  • Reformation: Der evangelische Prediger Georg von Polenz versuchte die Reformation in Bartenstein einzuführen, das Betreten der Stadt wurde ihm jedoch vom dortigen Komtur verweigert, der mit dem ermländischen Fürstbischof Mauritius Ferber (* Danzig 1471, + Heilsberg 1.7.1537) zusammenarbeitete.
  • 1525 wurde die Stadt reformiert.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Stepan Fjodorowitsch Apraxin (+ St. Peterburg 17.8.1758) in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Gilgenburg wird wieder preußisch.
  • 1807.18. April-20. Mai. Zar Alexander von Rußland und Königin Luise von Preußen halten sich im Hauptquartier in Bartenstein auf.
  • 1817 weilten Friedrich Wilhelm III. und Zar Alexander in Bartenstein.
  • 1902 wurde Bartenstein zur Kreisstadt des gleichnamigen Kreises erhoben. Der Landkreis Bartenstein (Ostpr.) umfasste am 1. Januar 1945 die 4 Städte Bartenstein (Ostpr.), Domnau, Friedland (Ostpr.) und Schippenbeil sowie 73 weitere Gemeinden und den Gutsbezirk Forsten. 1945 wurde der Landkreis durch die polnisch-sowjetische Demarkationslinie geteilt. Die nördliche Hälfte liegt heute in der zu Russland gehörenden Oblast Kaliningrad, die südliche Hälfte liegt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.
  • 1937 hatte die Stadt Bartenstein 10.486 Einwohner.
  • 1945 wurde Bartenstein durch die sowjetische Armee besetzt. Die deutsche Bevölkerung, soweit sie nicht geflüchtet war, wurde vertrieben.


  • In Bartenstein gibt es die beiden steinzeitlichen Figuren aus prußischer Zeit, den Barthel und die Gustebalde, die als früheste im Prußenland geformten menschlichen Figuren gelten.
  • Das Heilsberger Tor, ein Teil der mittelalterlichen Befestigung, überlebte als wichtigstes Gebäude die Zeiten.

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.

Bartenstein. Kausch, Bernhard, * Gaßen bei Heinrichswalde 5.4.1715, + Königsberg (Pr.), begraben in Tragheim 18.8.1772, Amtmann in Liesken bei Bartenstein 1752-1758 (Sohn des Oberwarten Christoph Kausch, geheiratet in Heinrichswalde 5.11.1703 mit Margarete Klockow); oo I. Königsberg (Pr.) (Dom) 13.1.1756 Sophia Krause. Sohn: Friedrich Bernhard Kausch, * Königsberg (Pr.) 13.6.1757, + Kaukehmen 22.10.1814, Kreisrat in Marienpol, oo (Piktupönen? 1781/82 Euphrosine Dorothea Sperber, * Kallninken 29.3.1757, + Heilsberg 19.6.1835).

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Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

Gose, Johann, zum Akzisebesucher in Bartenstein 28.12.1760/8.1.1761.

Perkuhn, Bernhard, Dr. med., zum Kreisphysikus in Bartenstein 21.8./1.9.1758.

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Ferdinande von Schmettau, * Bartenstein in Preußen 26. April 1798; † Kösen 25. Mai 1875. Sie war für ihre Zeitgenossen eine Symbolfigur und Volksheldin während der Befreiungskriege gegen Napoleon.

Vereine

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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