Klein Lenkeningken: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Klein Lenkeningken''' dürfte das zweitjüngste aller Dörfer des Kirchspiels sein, denn es wurde erst 1837 als Forstgutskolonie Klein Lenkeningken gegründet. Eine Fläche von ca. 200 pr. Morgen, vermutlich zum Schilliswald gehörend und als Kupstinus bezeichnet, wurde seinerzeit in ca. 15 Parzellen zu 7 ½ und 15 Morgen aufgeteilt. Auf jeder Parzelle wurde eine niedrige Elendskate aufgebaut. Für Haustiere waren Räume auf den kleinen Parzellen im Wohnhaus eingerichtet. Für die größeren Parzellen wurden Unterkünfte für die Haustiere in einem besonderen Gebäude, zusammen mit Scheune und Schuppen unter einem Dach, erstellt. Hier auf diesen Parzellen mit ihren primitiven Aufbauten wurden ehemalige Soldaten, die im Verbande des tapferen York'schen Korps 1813-1815 in den schweren und verlustreichen Kämpfen an der Befreiung Preußens von der napoleonischen Besetzung teilgenommen hatten und Invalide geworden waren, als Dank des Vaterlandes von den Behörden angesiedelt. | |||
Einer der damals Angesiedelten war ein Vorfahre des letzten amtierenden Bürgermeisters von Kleinlenkenau mit Namen Goerke. Der Boden war sehr leicht, wenig ertragreich und sumpfig, zudem uneben und von Gestrüpp bewachsen und sollte nun erst ertragreich gemacht werden. Die ehemaligen Soldaten haben die Bäume und Sträucher gerodet, Gräben ausgehoben, Hügel mit Karren abgefahren und Mulden angefüllt, konnten sich jedoch trotz allem Fleiß nicht halten und zogen schließlich sang- und klanglos davon, außer dem genannten Goerke, der von Beruf Schneider war und in den Nachbardörfern Arbeit und Brot erhielt. | |||
An Stelle der Davongezogenen kamen Gutsarbeiter, die an harte und schwere Arbeit gewohnt waren und das Bestreben hatten, auf eigenem Grund und Boden zu arbeiten und unter einem eigenen Dach zu wohnen. Dieselben haben neben ihrer Arbeit auf ihren Parzellen auch noch zusätzlich auf den umliegenden Gütern und Bauernhöfen gearbeitet und es schließlich so weit gebracht, daß die Elendskaten abgebrochen werden konnten und neue menschenwürdige Wohnhäuser, sowie Ställe für das Vieh und Scheunen für das Getreide erstellt wurden, die zum Teil noch bei der Räumung des Dorfes im Oktober 1944 standen. | |||
Als das nördlich der Gemeinde gelegene Gutsvorwerk Georgenwalde unter den Hammer kam, fielen hiervon ca. 200 Morgen an Klein Lenkeningken, der Rest an Unter-Eißeln und Reisterbruch. Die geschlossene Gemeindefläche betrug nun 412 Morgen. Bis zur Vertreibung waren 176 Morgen Land- und Wiesenparzellen aus den Gemarkungen Unter-Eißeln, Ober-Eißeln, Rautengrund, Reisterbruch, Großlenkenau, Dammfelde, Schreitlaugken und Baltupönen zugekauft, so daß von den 15 Höfen des kleinen Ortes mit zuletzt 83 Einwohnern insgesamt 588 pr. Morgen bewirtschaftet wurden. Ortsschulze, später sagte man Gemeindevorsteher und zuletzt Bürgermeister, war von 1865-1889 der Großvater des letzten Bürgermeisters Goerke, es folgten: Kranz, Schellmat, Scbieleit, R. Rimkus, Kosgalwies und ab 1925 Emil Goerke, von dem auch die Aufzeichnungen über seinen Heimatort stammen. | |||
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Version vom 26. August 2010, 14:48 Uhr
Hierarchie
Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Klein Lenkeningken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Ragnit > Klein Lenkeningken
Einleitung
Klein Lenkeningken (Klein Lenkenau, russ. Kustovo / кустово, auch пос Лесное) ist ein Dorf im Kirchspiel Gross Lenkeningken, Kreis Ragnit, Ostpreußen.
Lage
Klein Lenkeningken (Klein Lenkenau) liegt etwa 1,5km nordwestlich vom Kirchdorf Gross Lenkeningken. Es wird umgrenzt von Unter-Eißeln, Reisterbruch, dem Heidewald (Schilliswald), Groß Lenkeningken (Groß Lenkenau) und Dammfelde (Nettschunen). Klein Lenkeningken gehörte neben Fuchshöhe (Jucknaten) und Ackerbach (Dirwonuppen) zu den kleinsten Dörfern des Kirchspiels Groß Lenkeningken (Groß Lenkenau).
Geschichte
Klein Lenkeningken dürfte das zweitjüngste aller Dörfer des Kirchspiels sein, denn es wurde erst 1837 als Forstgutskolonie Klein Lenkeningken gegründet. Eine Fläche von ca. 200 pr. Morgen, vermutlich zum Schilliswald gehörend und als Kupstinus bezeichnet, wurde seinerzeit in ca. 15 Parzellen zu 7 ½ und 15 Morgen aufgeteilt. Auf jeder Parzelle wurde eine niedrige Elendskate aufgebaut. Für Haustiere waren Räume auf den kleinen Parzellen im Wohnhaus eingerichtet. Für die größeren Parzellen wurden Unterkünfte für die Haustiere in einem besonderen Gebäude, zusammen mit Scheune und Schuppen unter einem Dach, erstellt. Hier auf diesen Parzellen mit ihren primitiven Aufbauten wurden ehemalige Soldaten, die im Verbande des tapferen York'schen Korps 1813-1815 in den schweren und verlustreichen Kämpfen an der Befreiung Preußens von der napoleonischen Besetzung teilgenommen hatten und Invalide geworden waren, als Dank des Vaterlandes von den Behörden angesiedelt.
Einer der damals Angesiedelten war ein Vorfahre des letzten amtierenden Bürgermeisters von Kleinlenkenau mit Namen Goerke. Der Boden war sehr leicht, wenig ertragreich und sumpfig, zudem uneben und von Gestrüpp bewachsen und sollte nun erst ertragreich gemacht werden. Die ehemaligen Soldaten haben die Bäume und Sträucher gerodet, Gräben ausgehoben, Hügel mit Karren abgefahren und Mulden angefüllt, konnten sich jedoch trotz allem Fleiß nicht halten und zogen schließlich sang- und klanglos davon, außer dem genannten Goerke, der von Beruf Schneider war und in den Nachbardörfern Arbeit und Brot erhielt.
An Stelle der Davongezogenen kamen Gutsarbeiter, die an harte und schwere Arbeit gewohnt waren und das Bestreben hatten, auf eigenem Grund und Boden zu arbeiten und unter einem eigenen Dach zu wohnen. Dieselben haben neben ihrer Arbeit auf ihren Parzellen auch noch zusätzlich auf den umliegenden Gütern und Bauernhöfen gearbeitet und es schließlich so weit gebracht, daß die Elendskaten abgebrochen werden konnten und neue menschenwürdige Wohnhäuser, sowie Ställe für das Vieh und Scheunen für das Getreide erstellt wurden, die zum Teil noch bei der Räumung des Dorfes im Oktober 1944 standen.
Als das nördlich der Gemeinde gelegene Gutsvorwerk Georgenwalde unter den Hammer kam, fielen hiervon ca. 200 Morgen an Klein Lenkeningken, der Rest an Unter-Eißeln und Reisterbruch. Die geschlossene Gemeindefläche betrug nun 412 Morgen. Bis zur Vertreibung waren 176 Morgen Land- und Wiesenparzellen aus den Gemarkungen Unter-Eißeln, Ober-Eißeln, Rautengrund, Reisterbruch, Großlenkenau, Dammfelde, Schreitlaugken und Baltupönen zugekauft, so daß von den 15 Höfen des kleinen Ortes mit zuletzt 83 Einwohnern insgesamt 588 pr. Morgen bewirtschaftet wurden. Ortsschulze, später sagte man Gemeindevorsteher und zuletzt Bürgermeister, war von 1865-1889 der Großvater des letzten Bürgermeisters Goerke, es folgten: Kranz, Schellmat, Scbieleit, R. Rimkus, Kosgalwies und ab 1925 Emil Goerke, von dem auch die Aufzeichnungen über seinen Heimatort stammen.
Verschiedenes
Karten
Internetlinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>LENNA2KO15CA</gov>