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* 1946 Land [[Nordrhein-Westfalen]], 1947 [[Regierungsbezirk Detmold]] | * 1946 Land [[Nordrhein-Westfalen]], 1947 [[Regierungsbezirk Detmold]] | ||
Version vom 2. Juni 2009, 07:40 Uhr
Willebadessen: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Höxter > Willebadessen
Früherwähnung
Name
„Wilbotissen" 1066; „Wilbodessun" 1146; „Wilbdessensis" 1153; „Wilbodessen" 1183; „Wilbadessen" 1216; „Willebadessen" 1221; „Wilbodessen" 1228; „Wilbodessen" 1288.
Grundherrschaft
- 1146 bestätigte Papst Eugen III. dem Kloster Abdinghof in Paderborn den Besitz des Zehnten in Willebadessen;
Kloster Willebadessen
- 1149 gründete hier der Paderborner Bischof Bernhard I. ein Benediktinerkloster;
Kirche
- 1228 Johannes plebanus;
Familienname
1237 Bertram von Willebadessen
Landschaftslage
Willebadessen liegt 22 km südöstlich von Paderborn im Oberwälder Land (Teil des Oberen Weserberglandes) in 240-250 m Höhe, in der sanfthängig ausgebildeten, offenen Nethesenke am ostwärtigen Fuß des waldreichen Eggekammes.
Ortsursprung
Bischof Bernhard I. von Paderborner setzte 1149 bei der Kirche in Willebadessen Benediktinerinnen an. Der Ministeriale Ludolf übergab dem Kloster das vom Paderborner Stiftsvogt Volkwin von Schwalenberg lehnrührige Vorwerk.
Stadtgründung
1318 gründete das Kloster mit fürstbischöflicher Erlaubnis eine befestigte Stadt vor seinen Mauern, Aufsaugung der altbesiedelten Feldmark. Stadtrechtsbestätigung 1586. Statuten von 1653. Im 19. Jhdt. als Flecken bezeichnet (so 1871).
Stadtsiedlung
Bauliche Entwicklung
Stand 1954: Stadtgrundriß bestimmt durch den Fluß und die Straße vom Ober- zum Niedertor, in die eine vom Brücktor kommende Straße einmündet. Alter Kirchplatz im mittelalterlichen Teil. Der nordöstliche Stadtteil im 18. Jh. regelmäßig aufgeteilt. Stadtmauer, doch trug der Ort 1803 Dorfcharakter, 1954 keine Reste der Befestigung vorhanden.
Gebäude
Stand 1954: Alte Pfarrkirche, dem Kloster bei Gründung inkorporiert, baufällig 1813, abgebrochen 1830. Benediktinerinnenkloster gegründet 1149, Gebäude früher meist von Gräben und doppelten Mauern (der Stadt gegenüber einfach) umgeben, Ostflügel mit mittelalterlichen Resten, Kreuzgang erbaut 1700, Westflügel 1713, Abteigebäude 1744, Wirtschaftsgebäude im 17./18. Jhdt., darunter Stiftsmühle (Umbau 1752), Aufhebung 1810, verkauft an von Spiegel-Borlinghausen, 1954 Freiherr von Wrede, Konventsgebäude 1871/72 abgebrochen. Klosterkirche (Maria, Vitus, Cosmas, Damian) dreischiffige zweijochige Basilika mit Querschiff 2. Hälfte 12. Jh., Umbau wohl 15. Jh., Barockisigrung 1673-98 und 1720-27, Pfarrkirche seit 1830. Hlg. Kreuzkapelle südöstlich auf dem Klusberg 1687.
Brände
Nach Stadtbrand wurde 1829 ein „Retablissementsplan" mit regelmäßiger Straßen- und Grundstückseinteilung aufgestellt.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
1788: 703 schatzpflichtige Einwohner, 148 Häuser. Einbürgerungen an die Genehmigung des Klosters gebunden.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher:kath. ab 1653.
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1808-1814 (Zivistandsregister) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
- 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1809-1813 (Juden, Zivistandsregister) Heiraten,
- 1809-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
Jüngere Einwohnerzahlen
1803: 926 Einwohner (E). und 150 Häuser, 1818: 1.086 E., 1843: 1.402 E., 1858: 1.655 E., 1871: 1.278 E., 1885: 1.298 E., 1895: 1.390 E., 1905: 1.408 E., 1925: 1.370 E., 1933: 1.425 E., 1939: 1.414 E., 1946: 1.918 E., 1950: 1.884 E.
Sprache
Willebadessen gehört mit seiner niederdeutschen Mundart in den Unterraum Soest-Gütersloh-Paderborn des Westfälischen, spricht brueken 'gebrochen', möi 'mir' und 'mich', juh 'euch', Huese 'Hause', Buggen `bauen', mägget `(sie) mähen'.
Wirtschaft
Handel und Gewerbe
Stand 1954: Altes Ackerbürgerstädtchen. 1610 Eisen¬hammer erwähnt, 1636 ein Salpetermacher; 1756 15 Branntweinbrenner. 1803 Landwirtschaft als „einzige Nahrung" bezeichnet. Klösterliche Müh¬len und Ziegelei. 1954 Kalkwerk bei Willebadessen. Infolge des Waldreichtums der Egge in junger Zeit vor 1954 leb¬hafte Entwicklung eines Holzverarbeitungs¬gewerbes: Sägewerke (1920, 1926), Holzleiternbau (1923), Herstellung von Holzwolle-Leicht¬bauplatten (1930).
Verkehr
Stand 1954: Im Mittelalter ging zeitweilig ein Handelsweg (Warburg-) Scherfede - Willebadessen -Bad Driburg-Detmold. Hauptbahnstrecke (Paderborn-) Alten¬beken-Warburg-Kassel (1853), deren Bahnhof Willebadessen 1954 jedoch 2 km westlich über dem Städtchen am Fu߬hang der Egge liegt.
Verwaltung
Rat
Seit 1364: 1 Bürgermeister und 5 (im 18. Jh. : 3) Ratsherren, dazu 2 Kämmerer. Wahl am 28.12. durch 12 Deputierte. Ablehnungsrecht der Äbtissin. Ende 18. Jhdt. landesherrliches Recht zur Ratsbestätigung. Der Rat zuständig für Stadt- und Polizeigeschäfte. Der Stadtsekretär (Justitiar) zugleich der des Klosters.
Gericht
Klösterliches Gericht 1. Instanz, Abhal¬tung jährlich nach Hlg. Drei Könige. 1616 von der Anwesenheit eines bischöflichen Beamten ab¬hängig gemacht. Gogericht in Willebadessen.
Landesherrschaft
Landesherren
Fürstbistum Paderborn, Oberamt und Rentamt Dringenberg. Klösterliche Hoheitsrechte über Stadt und Gemarkung. Auch die eigentumsrechtlichen Bindungen der Einwohner an das Kloster nicht aufgehoben durch das Bürgerrecht.
- < 1802 Fürstbistum Paderborn
- 1803-1806 Königreich Preußen, Erbfürstentum Paderborn, Landratsamt Brakel oder Oberwald
- 1807-1813 Königreich Westfalen, Departement der Fulda, Distrikt Höxter, Kanton Dringenberg
- 1813-1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein
- 1816 Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, 1816-1831 Kreis Warburg, Amt Dringenberg
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, 1947 Regierungsbezirk Detmold
Kriegswesen
Schützengilden
Schützengesellschaft. Statuten 1686.
Siegel, Wappen, Fahne
Archive
- Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (bis 2008 Staatsarchiv Münster)
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WILSENJO41MP</gov>
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