Amt Löwenburg (historisch): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662,''' StA Siegburg, A II/7, Bl. 182, 182r. Edition: W. Günter Henseler.
A II/7 1497
Bl. 181r
Anno domini et cetera [14]XCVII, feria quinta post Assumption domini, coram Loe et Lantzberch.
Thoenis Worm hait geloefft vur unse[r]m Hern, deme abte, Johan van Duytz, burger zo Colne, van syns broder Heynrichs wegen, zo bezalen LXII Overlensche Gulden off wes des myn were, dat sich in der rechentschaff befinde und dat halff zo Kirstmissen irst komen und dat ander helffte zo sent Johanismissen zo Mytsomer, allit bynnen XIIII dagen irst darnavolgen umbefangen, und dat sonde eynich vorder gedingt off anders reichten off swerong darumb zo haven off zo doen und dar enbuyssen noch IIII Goltgulden vur die absolutie van stunt an.
Und hervur haet der vurscrevene Thoenis zo burgen gesat Aleff Becker und Franck van den Bucken, burgemeister beydesament zor tzyt zo Syberch, as sy dat ouch bekanten und geloefften. Und haet ouch Thoenis vurscreven die zwey geloefft schaedloess zo halden in gelycherwys as vur allit sonder genacht off geferde.
Dese saichen synt alsus verdadingt anno die ut supra zo Syberch up me Rosenkrants, vur unsen Hern, deme abt, scholten und, scheffen und burgemeister vurscreven. Und vort Johan Berch Her Ott van Buren, praesentibus Her Engel van Selbach, prior, Johan Berchem, Peter und Wilm Worm, gebroederen et cetera.
A II/7 1497
Bl. 182v
Loe et Lantzberch, anno domini et cetera [14]XCVII, feria tercia post Assumpten.
Johan zo Kamp, burger zo Colne, und Rutger zom Winter, burgermeister zo Syberch, synt gutlich gescheyden der gebrechen sy sament haven, antreffen breve und segel hinder deme gereichte lygen vam huse zom Kleynen Lepart, wee dat dan verschreven und in reden geweist is, in maessen, dat die vurscrevenen saechen bestaen sullen bliven in allem goden an mynme Hen, deme abte, off syme scholtissen vurscreven, bis na der franckfordermissen yeder eyn syme frunde zo nemen zo beyde parthyen frunden und mynme Hern und scholten vurscreven zo Johans vurscreven waelgefallen.
Rutger dedit urkunden.
Ersdem scabinis anno die ut supra.
Heynrich Worm und Marie, elude, hant myt consent und gutwillen Peters und Wilms Worms, gebroederen, erkoren verkoufft und geloefft up den enden und steden dat geburtreichte werschaff zo doen Thoenis Worm, syme broder, und synen erven, an alle yr goet, erff, erffzaill up de Sulssen, im lande van Lewenberch, neit davan uysgescheyden, wie, wa und wat en alda zogedeilt is, uysgescheyden den busch, Heynrich verkoufft hait, sonder alle argelyst, beheltniss den vurscrevenen Heynrich und
Bl. 182r
Marie, elude, und yren erven, so wat tzyt und wannee dat sy koment myt sulchen LXII Overlenschen, as IIII Mark colschs vur den Gulden gerechent, und noch IIII Goltgulden, as he gutlich vur sy vernoecht und bezailt haet. Und asdan mugen sy sulche yre erff wederumb an sich gelden und behalden. Und were ouch saiche, dat Hynrich vurscreven syn huysrauwe off erven de termyn wee vurscreven an Johan van Duytze selver halden und bezalen moechten off wulden, so sall Thoenis vurscreven en des gunnen, dat sy sulche erffschaff up der Sulssen, dat hoeffsgoet is zo Kirchscheyd, up den hoff des Gotzhuse zo Syberch selver behalden und also beschudden moegen.





Version vom 4. April 2009, 10:33 Uhr

Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis > Herzogtum Berg > Amt Löwenburg (historisch)

Amt Löwenburg (historisch)

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts soll die namensgebende "Lewenborg“ von Heinrich II. und Eberhard II. von Sayn als Grenzfeste gegen die benachbarten kölnischen Burgen Drachenfels und Wolkenburg erbaut worden sein. Kurz zuvor hatten sie bereits die Burg Blankenberg errichten lassen.

29.08.1247 Der Mechthild von Landsberg, Witwe des verstorbenen Grafen, Heinrich III. von Sayn (+31.12.1246), bestätigen ihre vier Neffen, die Gebrüder Johann, Heinrich, Simon und Eberhard Sponheim, daß sie ihnen den Saynschen Besitz, mit Ausnahme von Blankenburg und der "Lewenborg“ wo sie auf Lebenszeit Wohnrecht behalten will, vorzeitig übertragen hat.

13.10.1248 Simon von Sponheim überträgt seinen Viertel-Anteil an der "Lewenborg“ seinem Bruder Heinrich von Sponheim, Herrn zu Heinsberg. Dieser besaß nun die Hälfte der Anteile. Zwischen 1255 und 1258 erhält Heinrich von Sponheim ein weiteres Viertel. Sein ältester Sohn Dietrich wird Erbe zu Heinsberg, Blankenberg und drei Viertel der "Lewenborg“.

Sitz des Bergischen Amtmanns

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde das Land "Lewenberg“ als Amt "Lewenberg“ in das Territorium des Herzogtums Berg eingegliedert. Nach dem Übergang der Herrschaft wurde die Burg "Lewenborg“ 1484 Sitz des zeitlichen Amtmannes. Ab 1629 wurde sie zu einem Gefängnis. Im 17. Jahrhundert begann der Verfall der Burg. Mehrere im 19. Jahrhundert durchgeführte Versuche die Ruine zu retten scheiterten. In den Jahren 1980 bis 1985 wurden die noch vorhandenen Grundmauern der Burganlage freigelegt und gesichert. Mehrere Tafeln zeigen heute (2008) das ursprüngliche Aussehen der Burg.

Amtmann

Amtmänner und Rentmeister des Amtes Löwenburg

urkundl.genannt:

Jobst von Eller, Amtmann zu Löwenburg (Lewenbergh) und Lulstorff, 1563, 1567, (Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg).

Johann Wredt (Wreden), Rentmeister zu Löwenburg (Lewenburg), 1572, (Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg),

Johan Koch, Rentmeister zu Löwenburg (Lewenburgh), 1631, (Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg),


Hoppegard, "der alte Rentmeister von Löwenberg", 1547, (Wisplinghoff, Urk. u. Quellen z. Geschichte d. Stadt Siegb., Urk. 763).


Johan Wreedt, Rentmeister und Richter des „Amtes Lewenbergh“, 1574/77.

Politisch ökonomische Beschreibung 1740

Amt Lewenberg: . . . Dieses Amt führet den Namen Lewenberg von einem Berge, welcher einem liegenden Löwen nicht ohngleich ("lewe" (mhd.) = steile Anhöhe), allwo auch ein Schloss gestanden . . . Die Unterthanen haben wenig Acker, Wiese und Holz, dagegen gute Weingartens und ist der rothe der beste. Die Leute müssen schwere Contribution davon bezahlen, weswegen die Unterthanen meist aus geringe Leute bestehen. Zu Königswinter ist ein guter Steinbruch, welcher weit und breit zu Fenster und Thürrahmen gebrauchet wird . . .

  • Quelle: Preussischer Kriegs- u. Domänenrat Müntz, Richter in Xanten (1732)
    • Veröffentlichung:Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins Bd. 15 (1900), S. 170



Literatur

RETZ, Jakob, Von den Löwenbergischen Kogelschützen und ihrer Tätigkeit im Dreißigjährigen Krieg, in: Was bleibt! Erinnerungswerte Aufsätze aus den Heimatblättern von 1925 bis 1941, Veröffentlichung des Geschichts- und Altertumsvereins für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis e.V., Siegburg 2003, ISBN 3-935005-62-8, Seite168-175.


Zufallsfunde

Schalthoven, Antonius, Diener des Löwenburger Rentmeisters Johannes Koch, 1631 (Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg, StA Sbg., A II/30, Bl. 22v.



Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, StA Siegburg, A II/7, Bl. 182, 182r. Edition: W. Günter Henseler.

A II/7 1497 Bl. 181r Anno domini et cetera [14]XCVII, feria quinta post Assumption domini, coram Loe et Lantzberch. Thoenis Worm hait geloefft vur unse[r]m Hern, deme abte, Johan van Duytz, burger zo Colne, van syns broder Heynrichs wegen, zo bezalen LXII Overlensche Gulden off wes des myn were, dat sich in der rechentschaff befinde und dat halff zo Kirstmissen irst komen und dat ander helffte zo sent Johanismissen zo Mytsomer, allit bynnen XIIII dagen irst darnavolgen umbefangen, und dat sonde eynich vorder gedingt off anders reichten off swerong darumb zo haven off zo doen und dar enbuyssen noch IIII Goltgulden vur die absolutie van stunt an. Und hervur haet der vurscrevene Thoenis zo burgen gesat Aleff Becker und Franck van den Bucken, burgemeister beydesament zor tzyt zo Syberch, as sy dat ouch bekanten und geloefften. Und haet ouch Thoenis vurscreven die zwey geloefft schaedloess zo halden in gelycherwys as vur allit sonder genacht off geferde. Dese saichen synt alsus verdadingt anno die ut supra zo Syberch up me Rosenkrants, vur unsen Hern, deme abt, scholten und, scheffen und burgemeister vurscreven. Und vort Johan Berch Her Ott van Buren, praesentibus Her Engel van Selbach, prior, Johan Berchem, Peter und Wilm Worm, gebroederen et cetera.

A II/7 1497 Bl. 182v Loe et Lantzberch, anno domini et cetera [14]XCVII, feria tercia post Assumpten. Johan zo Kamp, burger zo Colne, und Rutger zom Winter, burgermeister zo Syberch, synt gutlich gescheyden der gebrechen sy sament haven, antreffen breve und segel hinder deme gereichte lygen vam huse zom Kleynen Lepart, wee dat dan verschreven und in reden geweist is, in maessen, dat die vurscrevenen saechen bestaen sullen bliven in allem goden an mynme Hen, deme abte, off syme scholtissen vurscreven, bis na der franckfordermissen yeder eyn syme frunde zo nemen zo beyde parthyen frunden und mynme Hern und scholten vurscreven zo Johans vurscreven waelgefallen. Rutger dedit urkunden.


Ersdem scabinis anno die ut supra. Heynrich Worm und Marie, elude, hant myt consent und gutwillen Peters und Wilms Worms, gebroederen, erkoren verkoufft und geloefft up den enden und steden dat geburtreichte werschaff zo doen Thoenis Worm, syme broder, und synen erven, an alle yr goet, erff, erffzaill up de Sulssen, im lande van Lewenberch, neit davan uysgescheyden, wie, wa und wat en alda zogedeilt is, uysgescheyden den busch, Heynrich verkoufft hait, sonder alle argelyst, beheltniss den vurscrevenen Heynrich und Bl. 182r Marie, elude, und yren erven, so wat tzyt und wannee dat sy koment myt sulchen LXII Overlenschen, as IIII Mark colschs vur den Gulden gerechent, und noch IIII Goltgulden, as he gutlich vur sy vernoecht und bezailt haet. Und asdan mugen sy sulche yre erff wederumb an sich gelden und behalden. Und were ouch saiche, dat Hynrich vurscreven syn huysrauwe off erven de termyn wee vurscreven an Johan van Duytze selver halden und bezalen moechten off wulden, so sall Thoenis vurscreven en des gunnen, dat sy sulche erffschaff up der Sulssen, dat hoeffsgoet is zo Kirchscheyd, up den hoff des Gotzhuse zo Syberch selver behalden und also beschudden moegen.






Ämter und Unterherrschaften im Herzogtum Berg (bis 1806)

Amt Angermund | Amt Beyenburg mit  Amt Barmen | Amt Blankenberg | Amt Broich | Hauptstadt und Amt Düsseldorf  | Amt Elberfeld | Herrschaft Hardenberg | Amt Hückeswagen  | Amt Bornefeld | Amt Löwenburg | Amt Lülsdorf | Amt Mettmann | Amt Miseloe | Amt Monheim | Amt Porz | Amt Solingen mit Herrschaft Schöller | Amt Steinbach | Amt Windeck

Quelle: Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898.