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* Schon im 18. Jhdt., wahrscheinlich noch früher, war Gütersloh durch Feingarnspinnerei, Handel mit Garnen und Lebensmitteln, insbesondere Speck und Schinken, und durch sein Frachtfuhrwesen bekannt. Die Flachsspinnerei war Haupterwerbszweig, kam aber wie das Frachtfuhrwesen in der ersten Hälfte des 19. Jhdts. zum Erliegen, während sich der Handel mit Fleischwaren weiter entwickelte und zur Gründung größerer und kleinerer Fabriken führte. Um 1845: 3 stark besuchte Jahrmärkte. | * Schon im 18. Jhdt., wahrscheinlich noch früher, war Gütersloh durch Feingarnspinnerei, Handel mit Garnen und Lebensmitteln, insbesondere Speck und Schinken, und durch sein Frachtfuhrwesen bekannt. Die Flachsspinnerei war Haupterwerbszweig, kam aber wie das Frachtfuhrwesen in der ersten Hälfte des 19. Jhdts. zum Erliegen, während sich der Handel mit Fleischwaren weiter entwickelte und zur Gründung größerer und kleinerer Fabriken führte. Um 1845: 3 stark besuchte Jahrmärkte. | ||
1954: In der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. und später legte die aufstrebende Stadt die Grundlagen zu ihrer 1954 recht mannigfaltigen Industrie der Textil-, Fleischwaren-, Metall-, Maschinen- und Holzindustrie mit vielen Webereien für Leinen, Baumwolle, Seide, Bänder und Gurte, Herstellung von Kleidern, Zentrifugen, Waschmaschinen usw., Drahtseilen, Ketten, Rädern, Grubenholz, Möbeln und Haushaltgeräten, daneben 2 ältere Brennereien, Nudel- una Pumpernickelfabriken.Darunter die Miele-Werke (1907) für Zentrifugen, Wasch-maschinen, Staubsauger, Fahrräder, Handwagen. | * 1954: In der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. und später legte die aufstrebende Stadt die Grundlagen zu ihrer 1954 recht mannigfaltigen Industrie der Textil-, Fleischwaren-, Metall-, Maschinen- und Holzindustrie mit vielen Webereien für Leinen, Baumwolle, Seide, Bänder und Gurte, Herstellung von Kleidern, Zentrifugen, Waschmaschinen usw., Drahtseilen, Ketten, Rädern, Grubenholz, Möbeln und Haushaltgeräten, daneben 2 ältere Brennereien, Nudel- una Pumpernickelfabriken.Darunter die Miele-Werke (1907) für Zentrifugen, Wasch-maschinen, Staubsauger, Fahrräder, Handwagen. | ||
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Version vom 26. Januar 2009, 09:36 Uhr
Gütersloh:, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Gütersloh > Gütersloh >
Früherwähnung
Name
„Gutherslo" 1184; „Guterslo" 1196; „parrochia Gutterslo" 1201; „Guterslon" 1278; „marcha Gutereslo" 1282.
Grundeigentum
- 1110-18 schenkt der Osnabrücker Bischof Gottschalk dem Kloster Herzebrock einen Zehnten von 10 Schilling aus Gütern in Gütersloh.
- 1184 bekundet der Osnabrücker Bischof Arnold, daß er das Eigentum des ihm von Ludolf von Ösede resignierten Zehnten zu Gütersloh dem Kloster Ösede übertragen habe.
- 1223 schenkt Graf Gottfried von Arnsberg dem Kloster Marienfeld ein Haus in Gütersloh.
- 1241 überträgt der Osnabrücker Bischof Engelbert den Hof Gütersloh an Kloster Marienfeld
Kirche zu Gütersloh
- Dem 1259 in Wiedenbrück gegründeten Kollegiatstift inkorporiert 1259 Bischof Baldewin von Osnabrück die Kirche zu Gütersloh.
- 1201 sacerdos Gerlagus genannt
- plebanus Lutherus 1241
Landschaftslage
Gütersloh liegt im Ostmünsterland etwa 75 m hoch am Dalke-Bach in weiter, von teils trockenen und teils feuchten Sanden gebildeter Ebene vor dem Bielefelder Osning/Teutoburger Wald (13 km), aus der eine Streusiedlungslandschaft geworden ist.
Geografische Position
1895: Geogr. Position bei (N 51° 54' | O 8° 23')
Ursprung der Ortschaft
Ursprünglich Meierhof. 1110 zuerst als Kirchspiel genannt, das wahrscheinlich schon vor 1000 gebildet wurde.
Stadtgründung
Das Dorf Gütersloh wurde durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen 1825 zur Stadt erhoben. Einführung der Städteordnung 1842.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Natürlich gewachsene Siedlung. Nie befestigt, daher keine feste Grundrißform. Im Ortskern runder Kirchplatz. Junge Erweiterungen zunächst entlang den sternförmig ausstrahlenden Landstraßen; später wabenförmige Ausfüllung der Sektoren mit regelmäßigerem Grundriß.
Gebäude
Ev. Pfarrkirche St. Pankratius („alte Kirche"), 1954 Apostelkirche genannt, freistehend auf dem Kirchplatz, Chor und Turm 13. Jhdt., Langhaus seit dem 16. Jhst. umgebaut als dreischiffige Halle. Alte Fachwerkhäuser, besonders am Kirchplatz. Ev. Lutherkirche 1861. Kath. Pankratiuskirche 1891. Rathaus 1863/64.
Brände
1802 brannten 19 Häuser „auf dem Busch" ab.
Zerstörungen 2. Weltkrieg
Wiederholt Fliegerangriffe, besonders am 26.11.1944 und 14.03.1945.
- Zerstört wurden 1 Kirche, 2 Schulen, 33 Fabrikgebäude. Beschädigt 3.230 Wohngebäude, davon 510 über 60%, unbeschädigt blieben 663.
- Ev. Apostelkirche gänzlich zerstört, bis auf den Turm.
- Durchschnittlicher Schadensgrad, gemessen am Bestand von 6.936 Wohnungen (1939), betrug 25%, Gütersloh liegt damit an zweiter Stelle im Regierungsbezirk Detmold.
- Bis 1950 wurden alle Schulen, 20 Fabrikgebäude und 72% der gesamten betroffenen Wohnungen wiederhergestellt.
Bevölkerung
Seuchen
Influenza 1889.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher: ev. seit 1675
- Kirchenbücher: kath. seit 1651
- Gedruckte Einwohnerbücher 1910, 1921, 1925, 1932, 1937, 1953.
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1812-1813 (Zivil) Aufgebote, Heiraten
- 1851-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1849-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1815-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
- 1822-1847 (Juden, Landrat) Geburten, Heiraten, Tote
- 1847-1874 (Juden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
- 1858-1858 (Dissidenten, Gerichtsbezirk) Tote
Berühmte Personen
- Friedrich von Recklinghausen, Prof. der Medizin, * 02.12,1832 Gütersloh, + 26.08.1910 Straßburg.
Jüngere Einwohnerzahlen
- Späteres Gebiet von Gütersloh- Stadt (vor der Teilung von 1843)
- 1800: 2.300 Einwohner (E.) und 300 Häuser, 1820: 2.236 E. und 315 Häuser, 1831: 2.512 E. und 328 Häuser, 1842: 2.879 E.
- Jeweiliges Gebiet (zunächst Gesamtgem. Gütersloh, später Gütersloh-Stadt allein)
- 1820: 4.596 Einwohner (E.), 1843: 5.759 E., 1858: 3.701 E., 1865: 4.104 E., 1871: 4.300 E., 1885: 5.355 E., 1895: 6.678 E. und 699 Häuser, 1905: 7.378 E., 1910 (nach Eingemeindung): 17.901 E., 1917: 19.371 E., 1925: 22.174 E., 1933: 25.879 E., 1939: 30.850 E., 1946: 36.082 E., 1950: 43111 Einwohner.
Sprache
Trotz Industrie hält sich die alte westfälische Mundart gut; sie ist im Raume Arnsberg-Paderborn-Halle einzuordnen, spricht ick ein 'ich bin', mi 'mir' und 'mich', bobm 'bauen', meiget `(sie) mähen', ju 'euch', gi, ji 'ihr'.
Wirtschaft
Handel u. Gewerbe
- Schon im 18. Jhdt., wahrscheinlich noch früher, war Gütersloh durch Feingarnspinnerei, Handel mit Garnen und Lebensmitteln, insbesondere Speck und Schinken, und durch sein Frachtfuhrwesen bekannt. Die Flachsspinnerei war Haupterwerbszweig, kam aber wie das Frachtfuhrwesen in der ersten Hälfte des 19. Jhdts. zum Erliegen, während sich der Handel mit Fleischwaren weiter entwickelte und zur Gründung größerer und kleinerer Fabriken führte. Um 1845: 3 stark besuchte Jahrmärkte.
- 1954: In der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. und später legte die aufstrebende Stadt die Grundlagen zu ihrer 1954 recht mannigfaltigen Industrie der Textil-, Fleischwaren-, Metall-, Maschinen- und Holzindustrie mit vielen Webereien für Leinen, Baumwolle, Seide, Bänder und Gurte, Herstellung von Kleidern, Zentrifugen, Waschmaschinen usw., Drahtseilen, Ketten, Rädern, Grubenholz, Möbeln und Haushaltgeräten, daneben 2 ältere Brennereien, Nudel- una Pumpernickelfabriken.Darunter die Miele-Werke (1907) für Zentrifugen, Wasch-maschinen, Staubsauger, Fahrräder, Handwagen.
Verkehr
1954: Gütersloh liegt am Treffpunkt der hochmittelalterlichen Handelsstraßen von Dortmund-Hamm und von Soest-Lippstadt nach Bielefeld -Hannover bzw. Lüneburg-Lübeck. 1954 ent-sprechend die Bundesstraßen Dortmund -Minden (-Bremen) und Soest -Lippstadt- Wiedenbrück- Gütersloh, ferner die Autobahn Köln-Hannover (1938), Auffahrt 4 km südöstlich Güterslohs. Bahnanschluß 1847: Köln -Minden- Hannover. Private Kleinbahn Hövelhof -Gütersloh- Versmold- Ibbenbüren (Teutoburger -Wald- Eisenbahn) seit 1901, mit Bahnanschluß in Hövelhof nach Paderborn (1903).
Umgebungsbedeutung
1954: Gütersloh ist Mittelpunkt des Kreises Wiedenbrück.
Verwaltung
Rat
1800-1818 gräflicher Amtsvogt mit je 1 Untervogt für Dorf und Landgemeinde und 6 Vorstehern. 1809-13 wurde die Munizipalität Gütersloh durch einen Maire geleitet. 1818-1825: Bürgermeister mit 1. und 2. Adjunkten und einem Gemeinderat, bestehend aus 6 Vertretern des Dorfes und je 2 der Bauerschaften Blankenhagen und Nordhorn.
Gericht
Bauerngericht (Burmal).
Landesherrschaft
===Landesherren===[[]] Das alte Kirchspiel Gütersloh bestand aus dem Dorf Gütersloh und den Bauerschaften Blankenhagen, Nordhorn mit dem Sundern, Pavenstädt und Kattenstroth, Spexard, Avenwedde und Hof Schleddebrück und galt ursprünglich als Bestandteil des Fürstbistum Osnabrück, wurde diesem aber von den Inhabern der Herrschaft Rheda (bis Mitte 14. Jhdts. die Edelherren von Lippe, nach über 100jähriger Fehde ab 1491 die Tecklenburger) seit etwa 1525 streitig gemacht. 1565 wurde durch den Bielefelder Rezeß und den Wiedenbrücker Vertrag das Kirchspiel Gütersloh ohne die Bauerschaften Kattenstroth, Spexard, Avenwedde und Hof Schledebrück Rheda zugesprochen.
- < 1808 Herrschaft Rheda
- 1809-1813 Kaiserreich Frankreich, Großherzogtum Berg, Ruhrdepartement
- 1813-1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein
- 1815-1946 preußische Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, Kreis Wiedenbrück
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, ab 1947 Regierungsbezirk Detmold, bis 1974 Kreis Wiedenbrück, ab 1975 Kreis Gütersloh
Zeitzeichen 1895
- Gütersloh, Stadt/Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, Kreis Wiedenbrück
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Gütersloh, Amtsgericht Gütersloh, ev. Kspl. Gütersloh, kath. Kspl. Gütersloh, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Hamm <> Hannover. Gefängnis, Geschäftshaus, 2 Krankenhäuser, Synagoge, Untersteueramt, Gymnasium, 2 Schulen
- Gesamtfläche: 174,2 ha, (1895) 1 Wohnplatz, 290 Gebäude
- Einwohner: 6.678 (5.758 Ev., 823 Kath., 96 Juden, 1 Unbestimmt)
- Gewerbe: 1 Wagen, Haupthandel (Fettwaren, Pumpernickel), Handel (Buch), Fabrikation (Seide), Weberei (Nessel).
- Gütersloh, Landgemeinde
- Einwohner: 3.705
- Quelle: Hic Leones
- Einwohner: 3.705
Kriegerische Ereignisse
1757 zog die gesamte französische Armee durch Gütersloh.
Kriegswesen
Schützengilden
Schützenverein 1832.
Garnison
Luftnachrichten-Regiment und Fliegerhorst 1935/36 bis 1945.
Siegel, Wappen, Fahne
Finanzwesen
Münzwesen
Notgeld, ausschließlich Papier. 1923: 500 Ts.; 1 Mill.; 5, 20, 100 Md.
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Auf den Mormonen-CDs Edition Western Europe Vital Records Index sind auch genealogische Daten zu Gütersloh erfasst.
Historische Quellen
Weblinks
- Stadt Gütersloh www.guetersloh.de
Archive
Offizielle Webseiten
Zufallsfunde
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Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung GUTLOHJO41EV | |
http://gov.genealogy.net/item/map/GUTLOHJO41EV.png
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