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Gelehrtenschule in Glückstadt, wo die Königliche Regierung und das Ober-Consistorium seinen Sitz hatte, nothwendig machte, hatte das Schulprogramm des damaligen Rectors<ref>J. P. A. Jungclaussen (Rector), Einige Vorschläge über die Anwendung der allgemeinen Schulordnung auf die Glückstädter Gelehrtenschule. Glückstadt 1816.</ref> die Anwendung der neuen Schulordnung auf die Glückstädter Gelehrtenschule zum Gegenstande. Darin wird als die Hauptverbesserung die zu hoffende Einrichtung einer neuen Classe und die Ansetzung eines vierten Lehrers an die Spitze gestellt und ausgeführt, daß die Gelehrtenschule bisher, wie manche andere, nur aus drei Classen bestanden habe, daher die Menge der zu erlernenden Kenntnisse in zu große Cursus vertheilt werden mußte. | |||
Gleichwie die Glückstädter, so ist auch die Plöner Gelehrtenschule in ihren Anfängen eine gewöhnliche Stadtschule nach dem Zuschnitt jenes Zeitalters. Ihre Umwandlung in eine höhere Lehranstalt geschah durch eine freigebige Stiftung des Königlichen Geheimen Rathes Gensch von Breitenau, des in unserer Landesgeschichte namhaften Staatsmannes. Ueber das Schulwesen in Plön haben wir aus dem sechszehnten Jahrhundert keine besonderen Nachrichten.<ref>P. Hansen, Nachricht von den Holstein-Plönischen Landen. S. 40</ref> Allein 1633 wurde der Candidat der Theologie Henricus Hammer, der später Prediger in Gnissau ward, an der Plöner Schule als „Stadtpräceptor“ angestellt, und durch ihn wurde zuerst ein höheres Unterrichtswesen dort begründet. Die Schule hatte bis zur Breitenauischen Stiftung zwei Lehrer, einen „studirten“ mit dem Prädicate eines Präceptors, und einen „unstudirten“, den Organisten; wie es damals bei den Stadtschulen in unserem Lande gewöhnlich war. Der Nachfolger im Plönischen Stadtpräceptorate war Simon Chelius, von dem ausdrücklich berichtet wird, daß er in der Schule Stunden im Lateinischen gegeben habe. Unter dem Präceptorate von Samuel Gernt aus Pommern erfolgte die Umgestaltung der Schule, „in der wir die Wiege der jetzigen Gelehrtenschule finden können“, durch die Breitenauische Stiftung, weshalb auch die Anstalt das „Breitenavianum“ genannt ward.<ref><tt>Dr.</tt> Trede (Rector), Mittheilung aus der Geschichte der Plöner Gelehrtenschule. Schulprogramm von 1844.</ref> <noinclude> | |||
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Aktuelle Version vom 10. Januar 2009, 16:31 Uhr
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Gelehrtenschule in Glückstadt, wo die Königliche Regierung und das Ober-Consistorium seinen Sitz hatte, nothwendig machte, hatte das Schulprogramm des damaligen Rectors[1] die Anwendung der neuen Schulordnung auf die Glückstädter Gelehrtenschule zum Gegenstande. Darin wird als die Hauptverbesserung die zu hoffende Einrichtung einer neuen Classe und die Ansetzung eines vierten Lehrers an die Spitze gestellt und ausgeführt, daß die Gelehrtenschule bisher, wie manche andere, nur aus drei Classen bestanden habe, daher die Menge der zu erlernenden Kenntnisse in zu große Cursus vertheilt werden mußte.
Gleichwie die Glückstädter, so ist auch die Plöner Gelehrtenschule in ihren Anfängen eine gewöhnliche Stadtschule nach dem Zuschnitt jenes Zeitalters. Ihre Umwandlung in eine höhere Lehranstalt geschah durch eine freigebige Stiftung des Königlichen Geheimen Rathes Gensch von Breitenau, des in unserer Landesgeschichte namhaften Staatsmannes. Ueber das Schulwesen in Plön haben wir aus dem sechszehnten Jahrhundert keine besonderen Nachrichten.[2] Allein 1633 wurde der Candidat der Theologie Henricus Hammer, der später Prediger in Gnissau ward, an der Plöner Schule als „Stadtpräceptor“ angestellt, und durch ihn wurde zuerst ein höheres Unterrichtswesen dort begründet. Die Schule hatte bis zur Breitenauischen Stiftung zwei Lehrer, einen „studirten“ mit dem Prädicate eines Präceptors, und einen „unstudirten“, den Organisten; wie es damals bei den Stadtschulen in unserem Lande gewöhnlich war. Der Nachfolger im Plönischen Stadtpräceptorate war Simon Chelius, von dem ausdrücklich berichtet wird, daß er in der Schule Stunden im Lateinischen gegeben habe. Unter dem Präceptorate von Samuel Gernt aus Pommern erfolgte die Umgestaltung der Schule, „in der wir die Wiege der jetzigen Gelehrtenschule finden können“, durch die Breitenauische Stiftung, weshalb auch die Anstalt das „Breitenavianum“ genannt ward.[3]
- ↑ J. P. A. Jungclaussen (Rector), Einige Vorschläge über die Anwendung der allgemeinen Schulordnung auf die Glückstädter Gelehrtenschule. Glückstadt 1816.
- ↑ P. Hansen, Nachricht von den Holstein-Plönischen Landen. S. 40
- ↑ Dr. Trede (Rector), Mittheilung aus der Geschichte der Plöner Gelehrtenschule. Schulprogramm von 1844.