Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/171: Unterschied zwischen den Versionen

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:Ich sah sie an so lange,  
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:Bis ich mich selbst vergaß. —  
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:Ach, ach, ihr fiücht'gen Stunden  
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:Und Zeugen, daß es wahr,  
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:Ihr seid mir schon entschwunden  
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:Da drückte ich's mit Lust  
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:Und sehnlichem Verlangen  
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:An meine Vaterbruft.  
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:Ja weil's der Mutter eben  
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:So sprechend sahe gleich,  
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:So ruft die Mutter gern,  
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:Wie Eva bei der Gabe:  
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:„Ich hab' den Mann, den Herrn!"
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:Mit hundert und ein Schüssen,  
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:Saß ich auf einem Thron,  
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:Geheget und gepflegt!  
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:Wie lieblich hat's geklungen,  
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:Wenn „Schlaf, Karlchen, schlaf!"
:Wenn „Schlaf, Karlchen, schlaf!
:Und weiter sie gesungen:  
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:„Dort droben geh'n die Schaf'!"
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:Und als die ersten Hosen  
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:Und wünschte schon zu wissen,  
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:Wie ihm wohl als Student,  
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:Wenn er einmal in Gießen,  
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:Das Spornentragen ständ'. —
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:Zwei Jahre hielt ihr Aeffchen  
:Zwei Jahre hielt ihr Aeffchen  
:Sie grad so blank und fein.
:Sie grad so blank und fein,
:Als wär's ein junges Gräfchen,  
:Als wär's ein junges Gräfchen,  
:Sie hatt' es noch allein.  
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Aktuelle Version vom 17. November 2008, 19:15 Uhr

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Dann machte mir fast bange
Des Glückes Uebermaß,
Ich sah sie an so lange,
Bis ich mich selbst vergaß. —
Ach, ach, ihr flücht'gen Stunden
Und Zeugen, daß es wahr,
Ihr seid mir schon entschwunden
Vor fünf und zwanzig Jahr! —
Willst zarte Rosen ziehen,
So halt' sie warm und feucht,
Dann glücket dein Bemühen,
Und sie gedeihen leicht!
Allmälig meine Rose
Ein junges Knöspchen trieb,
Verborgen unterm Moose,
Doch hatte ich's schon lieb.
Und als es aufgegangen,
Da drückte ich's mit Lust
Und sehnlichem Verlangen
An meine Vaterbrust.
Ja weil's der Mutter eben
So sprechend sahe gleich,
Hätt' ich's nicht hergegeben
Für's größte Königreich.
Jetzt war die junge Mutter
Nach überstand'nen Weh'n
Ein köstlich Augenfutter,
Ja unaussprechlich schön!
Erst küßt' die Wonnetröpfchen
Ich von den Wimpern und
Sodann das Engelsköpfchen,
Zuletzt den süßen Mund.
In achtzehnhundert dreißig
War's am Sanct Marcustag,
Daß ich geküßt so fleißig,
Als ich da eben sag'.
Glaubt mir: die Ehestricke,
So dick sie immer sind,
Gewinnen noch an Dicke
Durch ein geliebtes Kind!
Und ist es gar ein Knabe,
So ruft die Mutter gern,
Wie Eva bei der Gabe:
„Ich hab' den Mann, den Herrn!“
Mit hundert und ein Schüssen,
Saß ich auf einem Thron,
Hätt' man begrüßen müssen
Mir meinen ersten Sohn!
Wie hat sie so gewährlich
Ihn an die Brust gelegt,
Und liebend unaufhörlich
Geheget und gepflegt!
Wie lieblich hat's geklungen,
Wenn „Schlaf, Karlchen, schlaf!“
Und weiter sie gesungen:
„Dort droben geh'n die Schaf'!“
Und als die ersten Hosen
Ihr Karlchen hatte an,
Wie ging ihr Herz auf Rosen!
Wie freute sie sich dran!
Und wünschte schon zu wissen,
Wie ihm wohl als Student,
Wenn er einmal in Gießen,
Das Spornentragen ständ'. —
Zwei Jahre hielt ihr Aeffchen
Sie grad so blank und fein,
Als wär's ein junges Gräfchen,
Sie hatt' es noch allein.
Doch als ein Vierteljährchen
Noch weiterhin verfloß,
Hielt sie ein Knabenpärchen
Auf ihrem weichen Schoos.
Weil Karlchen so alleine
Die Zeit zu lange ward,
So kam zu ihm der kleine
Gespiele Eduard.
Der ward von uns empfangen
Am elften im August
Mit herzlichem Verlangen
Und allgemeiner Lust.