Schlesisches Namenbuch/085: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Grottke''' (Beuthen [2] Hirschberg [3]), '''Gruttke''', '''Grottker''' (Brieg [7]).
'''Grottke''' (Beuthen [2] Hirschberg [3]), '''Gruttke''', '''Grottker''' (Brieg [7]).


Aus Grottkau, Stadt b/Brieg. u ist mundartl. - Belege: Petrus de Grotkow 1342 Liegnitz; Nitsche Grotkaw 1372 Liegnitz; Clemens Grotkaw 1499 Neisse; Austen Groer von Grotke 1472; Petir Grotke 14./15. Jahrh. Hans Gruttke, 1638 Domslau (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 98).
Aus Grottkau, Stadt b/Brieg. und ist mundartl. - Belege: Petrus de Grotkow 1342 Liegnitz; Nitsche Grotkaw 1372 Liegnitz; Clemens Grotkaw 1499 Neisse; Austen Groer von Grotke 1472; Petir Grotke 14./15. Jahrh. Hans Gruttke, 1638 Domslau (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 98).




'''Gru(h)n''' (Liegnitz [11] Görlitz [8] Beuthen [7]), '''Gruner(t)''' (Görlitz [23] Liegnitz [6] Hirschberg [6] Neisse [8] Beuthen [6]), '''Grüner(t)''' (nur OS: Neisse [7] Ratibor [8] Beuthen [17]).
'''Gru(h)n''' (Liegnitz [11] Görlitz [8] Beuthen [7]), '''Gruner(t)''' (Görlitz [23] Liegnitz [6] Hirschberg [6] Neisse [8] Beuthen [6]), '''Grüner(t)''' (nur OS: Neisse [7] Ratibor [8] Beuthen [17]).


Aus Grunau (auch Gruna), einem häufigen schles. Ortsnamen - Belege: Joh. Grunow, Bauer 1359 (Liegnitz Urkundenbuch##), Sander von Grunaw 1414 Liegnitz; Sebastian Storch, Pauer von Grune 1598 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 178); Mathis Grune 1547 Liegnitz; Grunower (B); Matis Gruner 1456 Wünschelburg; Andres Gruner von Bresslaw 1421 Görlitz. Doch mag Gruhn vereinzelt auch auf die Farbe der Kleidung deuten, vgl. Her Nickel Grunhewbt 1372 Liegnitz; Petrus Schuster, Grünyop genant 1424 Sillein (Weinelt S. 105), sowie Grunepetir 1451 Liegnitz; Grunehannus u. Wissehannus: von Gersdorff 1399 (Görlitzer Ratsrechnungen), obwohl anderseits auch Bielhans = Hans von der Biele im 15. Jahrh. belegt ist. Vgl. Grunrock (B), Grunesnyder (B), Grunebecker (B); aber auch Wernher der Grünaug 1404 Württ. Val. Grunouge, Beyer gen. 1470 b/Liegnitz.
Aus Grunau (auch Gruna), einem häufigen schlesischen Ortsnamen. - Belege: Joh. Grunow, Bauer 1359 (Liegnitz Urkundenbuch##), Sander von Grunaw 1414 Liegnitz; Sebastian Storch, Pauer von Grune 1598 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 178); Mathis Grune 1547 Liegnitz; Grunower (Breslau); Matis Gruner 1456 Wünschelburg; Andres Gruner von Bresslaw 1421 Görlitz. Doch mag Gruhn vereinzelt auch auf die Farbe der Kleidung deuten, vgl. Her Nickel Grunhewbt 1372 Liegnitz; Petrus Schuster, Grünyop genant 1424 Sillein (Weinelt S. 105), sowie Grunepetir 1451 Liegnitz; Grunehannus und Wissehannus: von Gersdorff 1399 (Görlitzer Ratsrechnungen), obwohl anderseits auch Bielhans = Hans von der Biele im 15. Jahrh. belegt ist. Vgl. Grunrock (Breslau), Grunesnyder (Breslau), Grunebecker (Breslau); aber auch Wernher der Grünaug 1404 Württ. Val. Grunouge, Beyer gen. 1470 b/Liegnitz.




'''Grundmann''' (Liegnitz [28] Görlitz [18] Neusalz [7] Haynau [5] Hirschberg [5]), '''Grund''' (Beuthen [15] Oppeln [12] Glatz [7] Öls [9]), '''Gründer''' (Görlitz [33] Sagan [6]).  
'''Grundmann''' (Liegnitz [28] Görlitz [18] Neusalz [7] Haynau [5] Hirschberg [5]), '''Grund''' (Beuthen [15] Oppeln [12] Glatz [7] Öls [9]), '''Gründer''' (Görlitz [33] Sagan [6]).  


Nach der Wohnstätte im Grunde, d. i. im engen Tal; Gegensatz: Bergmann, Berg, Berger. Vgl. auch die Ortsnamen Grund, 2mal i. Schles.: Kr. Waddenburg und Kr. Lauban; vgl. Georg Haug Kirchenpiter daselbst im Grunde (Dorf Grund!) 1526 (Glatz. Geschqu. 3). - Belege: Nicze in dem Grunde 1374 Görlitz; Botener in dem Grunde 1480 Teschen; vom Grunde, i. B =>? Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 88); Hannus Grunt 1397 Liegnitz; Nickel Gruntmann 1450/51 Görlitz; Nic Grundemann, Bauer 1409 Grünberg.-Bohrau (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 24); Christoff Grunder furwergman 1537 Görlitz; Hans Gründer 1539 Görlitz.
Nach der Wohnstätte im Grunde, das ist im engen Tal; Gegensatz: Bergmann, Berg, Berger. Vgl. auch die Ortsnamen Grund, 2mal in Schlesien: Kr. Waddenburg und Kr. Lauban; vgl. Georg Haug Kirchenpiter daselbst im Grunde (Dorf Grund!) 1526 (Glatz. Geschqu. 3). - Belege: Nicze in dem Grunde 1374 Görlitz; Botener in dem Grunde 1480 Teschen; vom Grunde, i. B =>? Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 88); Hannus Grunt 1397 Liegnitz; Nickel Gruntmann 1450/51 Görlitz; Nic Grundemann, Bauer 1409 Grünberg.-Bohrau (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 24); Christoff Grunder furwergman 1537 Görlitz; Hans Gründer 1539 Görlitz.




'''Grünberg''' (Beuthen [4]), -er (Beuthen).
'''Grünberg''' (Beuthen [4]), -er (Beuthen).


Stadt im schles. Neiderland. - Belege: Hancko Grunenberg 1356 Sagan (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4); Paul Grünberg. böttener 1507 Görlitz.
Stadt im schlesischen Neiderland. - Belege: Hancko Grunenberg 1356 Sagan (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4); Paul Grünberg. böttener 1507 Görlitz.




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'''Hammer''' (Liegnitz [12] Görlitz [8] Bunzlau [8]).
'''Hammer''' (Liegnitz [12] Görlitz [8] Bunzlau [8]).


Bekannter Übername für den Schmied. Da aber die alten Belege aus der Lausitz stammen, kommen daneben die dortigen einstigen Hammerwerke als namengebend in Frage. Vgl. auch die abgeleiteten Ortsnamen Hammer Kr. Wohlau u. Kr. Habelschwerdt; Ortsname Neuhammer a. Queis. - Belege: Nickel Hammer 1447/48 Görlitz; Gregor H. 1494/95 Görlitz. Vgl. Henczil Hammirmeyster 1381 Sorau Land; Asman Hamermeister 1458/59 Görlitz; Hamyrslag (Alt-Breslau).
Bekannter Übername für den Schmied. Da aber die alten Belege aus der Lausitz stammen, kommen daneben die dortigen einstigen Hammerwerke als namengebend in Frage. Vgl. auch die abgeleiteten Ortsnamen Hammer Kr. Wohlau und Kr. Habelschwerdt; Ortsname Neuhammer a. Queis. - Belege: Nickel Hammer 1447/48 Görlitz; Gregor H. 1494/95 Görlitz. Vgl. Henczil Hammirmeyster 1381 Sorau Land; Asman Hamermeister 1458/59 Görlitz; Hamyrslag (Alt-Breslau).





Version vom 1. Juli 2008, 19:59 Uhr

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Grimm (Liegnitz [8] Görlitz [6] Grünberg [5] Ratibor).

Aus Grimma b/Leipzig. (So auch Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 82 u. Jungandreas 37). - Belege: Henricus (de) Grimme 1301 (1309) Ratsherr B =>? Breslau = H. Grimmiss 1311 Breslau; Reynolt von Grimme 1333 Sagan (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band dipl. Sil. 22); Jorge foit von Grymme 1491 Liegnitz (15b) = Jorge von Grünberg. (ebd. 32b); Jörge Grimme 1559 Liegnitz; auch einmal: Otto Grymmer 1390 (Urkundenbuch## Freiberg 3, 416).


Grottke (Beuthen [2] Hirschberg [3]), Gruttke, Grottker (Brieg [7]).

Aus Grottkau, Stadt b/Brieg. und ist mundartl. - Belege: Petrus de Grotkow 1342 Liegnitz; Nitsche Grotkaw 1372 Liegnitz; Clemens Grotkaw 1499 Neisse; Austen Groer von Grotke 1472; Petir Grotke 14./15. Jahrh. Hans Gruttke, 1638 Domslau (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 98).


Gru(h)n (Liegnitz [11] Görlitz [8] Beuthen [7]), Gruner(t) (Görlitz [23] Liegnitz [6] Hirschberg [6] Neisse [8] Beuthen [6]), Grüner(t) (nur OS: Neisse [7] Ratibor [8] Beuthen [17]).

Aus Grunau (auch Gruna), einem häufigen schlesischen Ortsnamen. - Belege: Joh. Grunow, Bauer 1359 (Liegnitz Urkundenbuch##), Sander von Grunaw 1414 Liegnitz; Sebastian Storch, Pauer von Grune 1598 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 178); Mathis Grune 1547 Liegnitz; Grunower (Breslau); Matis Gruner 1456 Wünschelburg; Andres Gruner von Bresslaw 1421 Görlitz. Doch mag Gruhn vereinzelt auch auf die Farbe der Kleidung deuten, vgl. Her Nickel Grunhewbt 1372 Liegnitz; Petrus Schuster, Grünyop genant 1424 Sillein (Weinelt S. 105), sowie Grunepetir 1451 Liegnitz; Grunehannus und Wissehannus: von Gersdorff 1399 (Görlitzer Ratsrechnungen), obwohl anderseits auch Bielhans = Hans von der Biele im 15. Jahrh. belegt ist. Vgl. Grunrock (Breslau), Grunesnyder (Breslau), Grunebecker (Breslau); aber auch Wernher der Grünaug 1404 Württ. Val. Grunouge, Beyer gen. 1470 b/Liegnitz.


Grundmann (Liegnitz [28] Görlitz [18] Neusalz [7] Haynau [5] Hirschberg [5]), Grund (Beuthen [15] Oppeln [12] Glatz [7] Öls [9]), Gründer (Görlitz [33] Sagan [6]).

Nach der Wohnstätte im Grunde, das ist im engen Tal; Gegensatz: Bergmann, Berg, Berger. Vgl. auch die Ortsnamen Grund, 2mal in Schlesien: Kr. Waddenburg und Kr. Lauban; vgl. Georg Haug Kirchenpiter daselbst im Grunde (Dorf Grund!) 1526 (Glatz. Geschqu. 3). - Belege: Nicze in dem Grunde 1374 Görlitz; Botener in dem Grunde 1480 Teschen; vom Grunde, i. B =>? Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 88); Hannus Grunt 1397 Liegnitz; Nickel Gruntmann 1450/51 Görlitz; Nic Grundemann, Bauer 1409 Grünberg.-Bohrau (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 24); Christoff Grunder furwergman 1537 Görlitz; Hans Gründer 1539 Görlitz.


Grünberg (Beuthen [4]), -er (Beuthen).

Stadt im schlesischen Neiderland. - Belege: Hancko Grunenberg 1356 Sagan (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4); Paul Grünberg. böttener 1507 Görlitz.


Grun(e)wald (Görlitz [10] Liegnitz [5] Grünberg [4] Neusalz [4] Hirschberg [5] Beuthen [6]), selten Grünwald.

Ortsname Grunwald Kr. Glatz usw.; Grünwald Kr. Grünberg usw. - Belege: Hans Grunewald 1491 Liegnitz; Hinricus Grunewalt 1322 Schweidnitz.


Hammer (Liegnitz [12] Görlitz [8] Bunzlau [8]).

Bekannter Übername für den Schmied. Da aber die alten Belege aus der Lausitz stammen, kommen daneben die dortigen einstigen Hammerwerke als namengebend in Frage. Vgl. auch die abgeleiteten Ortsnamen Hammer Kr. Wohlau und Kr. Habelschwerdt; Ortsname Neuhammer a. Queis. - Belege: Nickel Hammer 1447/48 Görlitz; Gregor H. 1494/95 Görlitz. Vgl. Henczil Hammirmeyster 1381 Sorau Land; Asman Hamermeister 1458/59 Görlitz; Hamyrslag (Alt-Breslau).


Hain (Liegnitz [19] Görlitz [16] Hirschberg [9]), Hayn (Liegnitz [10] Görlitz [4] Hirschberg [5]).

Aus dem Städtchen Haynau b./Liegnitz, früher volkssprachlich Hain. So z. B. Henczil Hayn 1352 Görlitz = H. von dem Hayn, ebd. (##Jecht, R., Beitr. z. Görlitzer Namenkde. (Neues Lausitz. Magazin 68, 1892, S. 1 - 49).## 22). Ferner Merbotho de Hain 1336 Tschechnitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 138); Matz Drausche von Hain in der Schlesien 1566 Görlitz.