Schlesisches Namenbuch/102: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bittner''', '''Büttner'''.
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Der Böttcher, mhd. büttenaere, mittel##deut.## böttener, von bütte (bote) „hölzernes Gefäß. Faß“. Die entrundeten i-Formen überwiegen, besonders entlang der böhmischen Grenze: Görlitz 20 i (10 ü), Liegnitz 17 (22), Schweidnitz 22 (6), Glatz 23 (2), Neurode 28 (0), Ratibor 6, Oppeln 8, Beuthen 9 (6), Öls 7, Glogau 8 (7). Grünberg 4 (15). Hirschberg 4 (10). Man beachte den Gegensatz zwischen der Grafschaft und dem Neiderland. - Belege: Petir grosknecht der botener 1383 Liegnitz; Grolog deme botener vor eine nüe bote bei Jorge Ermilrich 48 gr. (Görlitz 1408, ##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band III, 573); Nicol. Bothener czichener 1397 Breslau; Heincze Bottener genant Bisschof 1427/28 Görlitz. Vgl. Hannus Grosebote 1380 u. Dreybote Breslau.
Der Böttcher, mhd. büttenaere, mittel##deut.## böttener, von bütte (bote) „hölzernes Gefäß, Faß“. Die entrundeten i-Formen überwiegen, besonders entlang der böhmischen Grenze: Görlitz 20 i (10 ü), Liegnitz 17 (22), Schweidnitz 22 (6), Glatz 23 (2), Neurode 28 (0), Ratibor 6, Oppeln 8, Beuthen 9 (6), Öls 7, Glogau 8 (7). Grünberg 4 (15). Hirschberg 4 (10). Man beachte den Gegensatz zwischen der Grafschaft und dem Neiderland. - Belege: Petir grosknecht der botener 1383 Liegnitz; Grolog deme botener vor eine nüe bote bei Jorge Ermilrich 48 gr. (Görlitz 1408, ##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band III, 573); Nicol. Bothener czichener 1397 Breslau; Heincze Bottener genant Bisschof 1427/28 Görlitz. Vgl. Hannus Grosebote 1380 u. Dreybote Breslau.





Version vom 1. Juli 2008, 18:46 Uhr

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


III. Berufsnamen

Becker (Görlitz [49] Liegnitz [34] Grünberg [21] Hirschberg [7] Schweidnitz [26] Oppeln [18] Beuthen [14]), vereinzelt Beckert (Görlitz [8]);

daneben die ober##deut.## Form Beck, diese überwiegend entlang der böhmischen Grenze: Glatz 15 : 1, Habelschwerdt 15 : 4, Neustadt 11 : 2, R ähnlich, während im übrigen Becker vorherrscht: Görlitz 13 Beck : 49 Becker, Liegnitz 10 : 34, Schweidnitz 14 : 26, Grünberg 2 : 21, Öls 2 : 11, Oppeln 10 : 18, Beuthen 11 : 14. Auch Becke vereinzelt: Schweidnitz [3]. Nickel Schubart der becke 1508 Liegnitz u. ä. Belege zeigen, daß noch im 16. Jahrh. beide Formen als Berufsbezeichnung lebendig waren. - Über die altschlesischen Backwaren vgl. Bahlow, Studien S. 145 u. ##Korn, G., Breslauer Urkundenbuch. Breslau 1870##. Schles. Urkdn. z. Gesch. d. Gewerberechts, S. 89 (a. 1390): rockenbrot; gemenckte stroczel (Strietzel!) von korne vnd von weysse esze gebacken; weisbrot, semele adir stroczele; S. 92 (a. 1393): stroczilwerke, wis noch rocken; S. 97 (a. 1395): allerley brote, es sey weis oder rocken, scheybelicht, eckecht, struczell oder sust. Ferner Heyne, Dtsch. Hausaltertümer, 2, 270 ff.; neuerdings auch Th. Schönborn in den „Mitt. d. Lgn.Gesch.Ver.“ 1938/39. Vgl. Familienname Czobtewecke (Breslau ) = Zobtengebäck?


Beutler (Görlitz [5] Liegnitz) nebst Beutel (Liegnitz [2] Bunzlau Glogau).

Verfertiger der ledernen Beutel, die (besonders als Geldtasche) am Gürtel getragen wurden. Vgl. Bahlow, Studien S. 142 und ausführlich Volckmann S. 157. In Danzig eine Beutlergasse. - Belege: Nickil buteler; Peter buteler sein Sohn 1369 Breslau; Petir Bewteler 1403 Liegnitz; Bwtel in Alt-Breslau Vgl. auch Heynrich czwevachbewtil 1385 Liegnitz (##Schöppenbuch, 9a).


Bittner, Büttner.

Der Böttcher, mhd. büttenaere, mittel##deut.## böttener, von bütte (bote) „hölzernes Gefäß, Faß“. Die entrundeten i-Formen überwiegen, besonders entlang der böhmischen Grenze: Görlitz 20 i (10 ü), Liegnitz 17 (22), Schweidnitz 22 (6), Glatz 23 (2), Neurode 28 (0), Ratibor 6, Oppeln 8, Beuthen 9 (6), Öls 7, Glogau 8 (7). Grünberg 4 (15). Hirschberg 4 (10). Man beachte den Gegensatz zwischen der Grafschaft und dem Neiderland. - Belege: Petir grosknecht der botener 1383 Liegnitz; Grolog deme botener vor eine nüe bote bei Jorge Ermilrich 48 gr. (Görlitz 1408, ##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band III, 573); Nicol. Bothener czichener 1397 Breslau; Heincze Bottener genant Bisschof 1427/28 Görlitz. Vgl. Hannus Grosebote 1380 u. Dreybote Breslau.


Bleicher (Schweidnitz [11] Öls [2] Görlitz [2]).

Der Bleicher hängt mit dem Gewerbe der Leinweber zusammen; er besorgte das Bleichen ihrer Stoffe. Margaretha bleycherynne 1381 Liegnitz = Marusch wescherynne 1382 Liegnitz (vgl. m. Diss. S. 140). Valten Bleicher 1508/09 Görlitz: Jancke Bleichir 1458 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 64); Gregor Bleicher 1424 Schweidnitz; Bleycher Familienname in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 100).


Bögner (Glatz [3]), Bogner (Görlitz [1]).

Der Bogner ist der Bogen- oder Armbrustmacher, seltener der Bogenschütze; vgl. Lexer l, 322 u. Volckmann S. 114-116. 1377 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 9) z. B. kauft der Brieger Rat 4 Armbrüste bei dem Bogner Peter Lossow. In Wien noch heute eine Bognergasse. Herleitung vom Ortsnamen Bogenau (Kr. Breslau u. Mähren) ist nicht nachweisbar; vgl. Familienname (v.) Bogenow in Alt-Breslau u. Nickel Scholcz von Bogenaw 1455 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4). - Belege: Hensil bogener 1368/69 Liegnitz; „dem bogener“ 1369 Liegnitz; Niclos Bogener der topper 1399 Breslau; Bartel Bogener 1412 Glatz; Peter Czaslaw der bogener 1425/26 Görlitz; Petir Fuldener d. b. 1430/31 Görlitz.