Schlesisches Namenbuch/130: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Knorr''' (Liegnitz [7] Görlitz [8] Grünberg [3]).
'''Knorr''' (Liegnitz [7] Görlitz [8] Grünberg [3]).


Ein kurzer, dicker Mensch (mhd. knorre „Knorren“, vgl. DWb. 5, 1489), also etwa = Knoll, Knauer, Knebel, Knospe usw. Beachte den immer gleichen Anlaut kn-! - Belege: Andres knorre 1451 Liegnitz; Valten knorre noldener 1512/13 Görlitz.
Ein kurzer, dicker Mensch (mhd. knorre „Knorren“, vgl. Deutsches Wörterbuch der Brüder Grimm, Bd. 5, S. 1489), also etwa = Knoll, Knauer, Knebel, Knospe usw. Beachte den immer gleichen Anlaut kn-! - Belege: Andres knorre 1451 Liegnitz; Valten knorre noldener 1512/13 Görlitz.





Version vom 17. Juni 2008, 18:07 Uhr

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


100 aier, 8 chaes, 6 huner, 4 genz“ usw. (Mon. Boica 12, 165). Andreas Kleyndinst 1429 Liegnitz; Cleyndinst ein bote, 14./15. Jahrh. (Burdach, Vom Mittelalter zur Reformation. Bd. 9). Vgl. Ulricus dictus Claindienst 1266 (Mon. Boica 12, 165) u. a. Cleindinst auch Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 139).


Kluge (Görlitz [43] Liegnitz [30] Hirschberg [20] Trebnitz [13] Öls [7] Sagan [8] Beuthen [12] Oppeln [4]), selten Kluger (Neustadt [6] Oppeln [5] Beuthen [2]).

Schwache und starke Adjektivform nebeneinander wie bei Große(r), Lange(r), Kleine(r), usw. - Belege: Mertin Kluge = M. Kluger 1397 ff. Habelschwerdt; vgl. Cluge hensil und Clugishewbt in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 173), Klugisheupt und Klugstirn 14. Jahrh. Glatz.


Knauer (Glatz [4] Neisse Neustadt Ratibor [5] Görlitz [6] Liegnitz [2]).

Mhd. knur(e) = Knoten, bildl.: grober Kerl. So in den Fastnachtspielen „grober knaur“ im Reim auf paur; vgl. ebd.: so bin ich von den zwelf geslechten der pauren, die mit iren namen heissen di Knauren. - Belege: Niklos Knawer 1375 Glatz; Cunrad Knuwer vor 1400 Striegau; Henricus dictus Knawr 1375 Prag; Hans Knauer 1583 Görlitz. Vgl. auch unter Knebel!


Knauerha(a)se (Liegnitz [6] Oppeln [4] Neisse Neustadt) scheint junge Zusammensetzung zu sein; im Mittelalter nicht belegt.


Knebel (Görlitz [19] Liegnitz [6] Bunzlau [5] Neusalz [4] Grünberg [3] Sagan [3] Beuthen [5]).

Mhd. knebel = Knebel, dann bildl.: grober Kerl. Wie Knauer und Knoll, s. dies! Vgl. auch Luthers Redewendung: „Wie Junker Filz und Knebel auf dem Markt tut“. - Belege: Peter Knebil in Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 129); Melcher Knebel 1561 Liegnitz.


Knobloch (Görlitz [51] Liegnitz [22] Hirschberg [9] Öls [5] OS [00]!), Knoblich (Görlitz [10] Liegnitz [9]), Knoblauch.

Wohl Übername des Gärtners oder Händlers mit Knoblauch, mhd. klobelouch, eigentl. „gespaltener Lauch“. Ähnlich Schnittlauch: Jocob Snetloch (Burdach, Vom Mittelalter zur Reformation. Bd. 9). Auch als Ortsname Knoblauch 2mal in Brandenburg vertreten. - Belege: Henricus dictus Cnobelouch 1292 Meißen; Knobloch 1352 Liegnitz; Mertin Knobelouch 1445 Görlitz; Hans Knobeloch 1490 Görlitz. In Frankfurt a. M. auch ein Haus „zum Knoblauch“. Zur Form vgl. Weihrauch!


Knoll (Liegnitz [14] Bunzlau [11] Görlitz [5] Beuthen [10]).

Ein grober, plumper Mensch, insbesondere der Bauer, ähnlich wie Knebel und Knauer (von mhd. knolle „Knolle“). - Belege: Hannus knolle 1426 Liegnitz; Pecze knolle 1444 Habelschwerdt.


Knorr (Liegnitz [7] Görlitz [8] Grünberg [3]).

Ein kurzer, dicker Mensch (mhd. knorre „Knorren“, vgl. Deutsches Wörterbuch der Brüder Grimm, Bd. 5, S. 1489), also etwa = Knoll, Knauer, Knebel, Knospe usw. Beachte den immer gleichen Anlaut kn-! - Belege: Andres knorre 1451 Liegnitz; Valten knorre noldener 1512/13 Görlitz.


Knospe (Görlitz [12]).

Mhd. knospe = Knorre, übertr. „plumper, klotziger Mensch“. Vgl. im „Grobian“ von Hellbach, 34: kom her du dölpel, knosp und filz (DWb. Sp. 1495). In diesem Sinn noch heute schlesisch (Weinhold). - Belege: Cunczil Knospe 1358 Glatz; Hanns knospil 1491 Liegnitz; Jurge Knospil 1485 Freystadt (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 24).


Knot(h)e, Knötel, Knötig, Nbf. Knauth: = Knauer. Vgl. tschech. knotek, Knirps. Sydel Knote 1372 Liegnitz. Henricus Knaut 1315 Prag (vgl. DWb. 5, 1374).


Kolbe[1] (Görlitz [7] Liegnitz [7] Glatz [5] Habelschwerdt [3] Reinerz [3] Neisse Hirschberg Oppeln [9] Beuthen [9]), Kölbel (Landeck [1]).

Mdal. für „Haupt“. (Hierzu E. A. Seeliger, Zittau, in „Oberlaus. sippenkdl. Beiträge“, H. l, 1937, S. 32; DWb. 5, 1607; Brechenmacher, Dt. Sippennamen, Sp. 458).


  1. GenWiki-Red.:vgl. Kolbe (Familienname)