Schlesisches Namenbuch/127: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Herfurth''', '''Her(r)fort(h)''' (Görlitz [8] Liegnitz [6] Habelschwerdt [4]), selten Herfert.
'''Herfurth''', '''Her(r)fort(h)''' (Görlitz [8] Liegnitz [6] Habelschwerdt [4]), selten Herfert.


Teilnehmer an einer Heerfahrt (expeditio), mhd. hervart, vgl. Merfort(h), wie solche besonders in der Lausitz öfter erwähnt werden (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band dipl. Lusatiae sup. III). Vgl. z. B. Virecken sone l/2 mr. von der hervort Drebekaw, 1408 Görlitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 3, 576). - Belege: Heinrich hervart 1392 Freiberg/Sa. Urkundenbuch## 3, 417); Nickel Herfardt 1484/85 Görlitz, u. a. ebd. Hans Herferth 1465 Neunz Kr. Neiße. Eva Herfart 1615 Liegnitz.
Teilnehmer an einer Heerfahrt (expeditio), mhd. hervart, vgl. Merfort(h), wie solche besonders in der Lausitz öfter erwähnt werden (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band dipl. Lusatiae sup. III). Vgl. z. B. Virecken sone 1/2 mr. von der hervort Drebekaw, 1408 Görlitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 3, 576). - Belege: Heinrich hervart 1392 Freiberg/Sachsen. Urkundenbuch## 3, 417); Nickel Herfardt 1484/85 Görlitz, u. a. ebd. Hans Herferth 1465 Neunz Kr. Neiße. Eva Herfart 1615 Liegnitz.




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'''Hertrampf''' (Görlitz [14] Liegnitz [9] Hirschberg [5] Beuthen [00]!), '''Hartrampf''' (Liegnitz [6] Glatz [2]), Hartrumpf.  
'''Hertrampf''' (Görlitz [14] Liegnitz [9] Hirschberg [5] Beuthen [00]!), '''Hartrampf''' (Liegnitz [6] Glatz [2]), Hartrumpf.  


Entstellt aus Hert(e)ranft (Breslau [1]) (mhd. herte = hart, ranft = Rand, Brotrinde, vgl. schles. Ränftel = Brotkanten). Also Übername des Armen, wie Trewgisbrot = Trockenbrot (14. Jahrh. Liegnitz). Vgl. auch Familienname Hartebrodt in Glatz u. das Simplex Ranft, Rampfft! - Belege: Niclaus Herterranft 1437/38 Görlitz. Vgl. zur Form auch: Hannos Hertehewpt 1383 Liegnitz.
Entstellt aus Hert(e)ranft (Breslau [1]) (mhd. herte = hart, ranft = Rand, Brotrinde, vgl. schlesisch Ränftel = Brotkanten). Also Übername des Armen, wie Trewgisbrot = Trockenbrot (14. Jahrh. Liegnitz). Vgl. auch Familienname Hartebrodt in Glatz u. das Simplex Ranft, Rampfft! - Belege: Niclaus Herterranft 1437/38 Görlitz. Vgl. zur Form auch: Hannos Hertehewpt 1383 Liegnitz.





Version vom 17. Juni 2008, 17:49 Uhr

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Hellfeier (Neustadt Neisse Beuthen), -feuer (Oppeln [5] Beuthen Ratibor).

„Höllenfeuer“, ist im Mittelalter als Spielmanns- und Dichtername bezeugt (Lexer). - Beleg: Heynrich hellefeuwer 1368 ff. Liegnitz.


Herbst (Görlitz [12] Neisse Neustadt [4] Oppeln [6] Beuthen [6]).

Wie Sommer und Winter nur aus der beruflichen Gebundenheit des Namenträgers an die Jahreszeit erklärbar, etwa von Zins Verpflichtungen; vgl. herbesthuon, -schaf, -garbe, -vroende (Frohndienst), -bete „Herbststeuer“; mhd. herbest „Herbst, Weinernte“. - Belege: Nitsche herbist 1372 Liegnitz; Joh. (Henil) Herwst 1376/77 Glatz; Niclas Herbist 1500 Görlitz.


Herfurth, Her(r)fort(h) (Görlitz [8] Liegnitz [6] Habelschwerdt [4]), selten Herfert.

Teilnehmer an einer Heerfahrt (expeditio), mhd. hervart, vgl. Merfort(h), wie solche besonders in der Lausitz öfter erwähnt werden (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band dipl. Lusatiae sup. III). Vgl. z. B. Virecken sone 1/2 mr. von der hervort Drebekaw, 1408 Görlitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 3, 576). - Belege: Heinrich hervart 1392 Freiberg/Sachsen. Urkundenbuch## 3, 417); Nickel Herfardt 1484/85 Görlitz, u. a. ebd. Hans Herferth 1465 Neunz Kr. Neiße. Eva Herfart 1615 Liegnitz.


Hering, Häring (Hirschberg [15] Beuthen [5]), auch Härich, Herich.

Mittelbarer Berufsname für den Heringsverkäufer. Schon in Alt-Breslau, wo 4 Personen dieses Namens begegnen und so unterschieden werden: Heinrich der wysse Hering, der blinde H., der kale H., der geslayne H. (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 139). Ferner Hensil hering 1352 = H. heringer 1360 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 67); Heringer 1389 Görlitz. Als Familienname: Nicclos heryng der wysgerwer 1385 Liegnitz.


Herold (Görlitz [13] Hirschberg [4]), Hörold.

Petirn dem herlat 1491 Liegnitz. Hennil Herolt 1352 Glatz; Oswald Herolt, Kreuzherr 1407 Glatz; s. Bruder Niclas H. 1407 ebd.


Hertrampf (Görlitz [14] Liegnitz [9] Hirschberg [5] Beuthen [00]!), Hartrampf (Liegnitz [6] Glatz [2]), Hartrumpf.

Entstellt aus Hert(e)ranft (Breslau [1]) (mhd. herte = hart, ranft = Rand, Brotrinde, vgl. schlesisch Ränftel = Brotkanten). Also Übername des Armen, wie Trewgisbrot = Trockenbrot (14. Jahrh. Liegnitz). Vgl. auch Familienname Hartebrodt in Glatz u. das Simplex Ranft, Rampfft! - Belege: Niclaus Herterranft 1437/38 Görlitz. Vgl. zur Form auch: Hannos Hertehewpt 1383 Liegnitz.


Herzog (Görlitz [21] Liegnitz [12] Hirschberg [4] Glatz Neisse Beuthen [9]), Herzig (Liegnitz [8] Görlitz [8] Sagan [##l25 Neurode [13] Reinerz [6] Glatz [4]).

Wie Bischof, Kaiser, König usw. meistens auf Zinsverpflichtungen des Namenträgers deuten, so muß auch Herzog einen dem Herzog zinsenden Bauern meinen, zumal es als Bauernname nachweisbar ist: Bertoldus Dux = Berchtoldus dictus Herzoge, Bauer in Muspach, u. a. (Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903)## 420). Peter Herczog 1372 Liegnitz; Mathias H. 1387 Breslau. Unterm Schwachton entstand Herzig, wie Knoblich = Knobloch, Weihrich = Weihrauch. - Belege: Vgl. auch: Hans Herczigen (Dativ!) = H. Hertzog 1561/62 Liegnitz; Herczigenwalde (Herzogswaldau) 1425 (Burdach, Vom Mittelalter zur Reformation. Bd. 9.). Vereinzelt begegnet Herziger (Görlitz) und Herzinger (Beuthen).


Hoppe (Liegnitz [36] Görlitz [18] Sagan [6] Hirschberg [13] Oppeln [13]), selten Höppe (Liegnitz [6]), Höppchen (Brieg [4]).

„Mittelbarer Berufname“ für den Hopfenbauer und -händler, also = Höpfner s. dies!). Beweis: Hannus hopphe = H. hoppe = H. hopphener in Liegnitz (##Schöppenbuch 1415, 12a; 1433, 3b; 1417, 36b). Vgl. auch hoppfel = hoppfener 14. Jahrh. Glatz.


Hopstock (Görlitz [10]), Hopfstock (Görlitz [4]) desgleichen.

Familienname hoppfinstok in Breslau (14. Jahrh.).


Hübscher (Oppeln [4] Görlitz [2] Liegnitz [2] Neisse); Hübsch(mann) (Görlitz Liegnitz).

Mhd. hübeschaere ist der Hofmacher, der galante Mann (Lexer l, 1373), wie der