Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/072: Unterschied zwischen den Versionen
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Zu den Chorherren sind auch zu zählen die Antoniter, welche ihren Ursprung von einer geistlichen Brüderschaft haben, die zu Vienne in Frankreich im Jahr 1095 entstand zur Verpflegung der Kranken, zu der Zeit als eine Krankheit grassirte, die um 1090 sich zuerst gezeigt hatte, und die man das Antoniusfeuer nannte. Gegen diese Krankheit sollte der heilige Antonius, der berühmte Aegyptische Einsiedler, welcher ums Jahr 300 gelebt, ein mächtiger Helfer sein, und daher nahm die Hospitalsbrüderschaft ihn zu ihrem Schutzpatron und von ihm den Namen Antoniter an. 1298 wurden diese Antoniter in eine Congregation regulirter Chorherren nach der Regel des Augustin verwandelt und breiteten sich sehr aus. Hieher sind sie erst gegen Ende des vierzehnten Jahrhunderts gekommen, ohne daß man eigentlich sieht auf wessen Veranlassung. Ein Convent dieses Ordens bestand seit 1222 zu Tempsin im Mecklenburgischen, und an diesen verkaufte im Jahre 1391 Marquard v. Brockdorf im Namen der Kinder des Emeke Lembek den Hof Morkjär in Angeln mit der Mühle und den drei Teichen, sowie mit den Feldmarken Spenting und Buxtorp. Zu Morkjär, in einer damals und später noch sehr bewaldeten Gegend in der Mitte von Angeln siedelte der Convent sich an, und der Name ward, weil hier eine Stiftskirche entstand, in Morkirch, Morkirchen, Morkerke verwandelt <ref>Die Nachrichten über das Kloster Morkirchen sind zusammengestellt von Kuß Staatsb. Mag. IX, 437-445. Das Diplomatarium bei <tt>Westphalen IV, 3387-3404.</tt> - Statute des Kalands Dän. Bibl. VIII, 189-212.</ref>. Weder das Jahr, in welchem das Kloster zu Stande gekommen, noch das Nähere über die Einrichtung ist uns bekannt. Daß indessen der damalige Landesherr, Herzog Gerhard (1386—1404), die Stiftung begünstigte, ersieht man daraus, daß er derselben das Patronatrecht über die benachbarte Kirche zu Norder-Brarup geschenkt hat, was von Christian I. 1473 bestätigt wurde. Er fügte 1470 die Kirche zu Prästöe auf Seeland hinzu und 1473 die Kirche zu Böel in Angeln, innerhalb deren Parochie das Kloster belegen war. Böel ward völlig dem Kloster incorporirt, so daß die Stiftsherren hier den Gottesdienst durch einen Capellan verwalten ließen. Christian I. bedang für diese Schenkung sich aus, daß der Convent für das Seelenheil des Königs, seiner Gemahlin, seiner Vorfahren und | |||
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Zu den Chorherren sind auch zu zählen die Antoniter, welche ihren Ursprung von einer geistlichen Brüderschaft haben, die zu Vienne in Frankreich im Jahr 1095 entstand zur Verpflegung der Kranken, zu der Zeit als eine Krankheit grassirte, die um 1090 sich zuerst gezeigt hatte, und die man das Antoniusfeuer nannte. Gegen diese Krankheit sollte der heilige Antonius, der berühmte Aegyptische Einsiedler, welcher ums Jahr 300 gelebt, ein mächtiger Helfer sein, und daher nahm die Hospitalsbrüderschaft ihn zu ihrem Schutzpatron und von ihm den Namen Antoniter an. 1298 wurden diese Antoniter in eine Congregation regulirter Chorherren nach der Regel des Augustin verwandelt und breiteten sich sehr aus. Hieher sind sie erst gegen Ende des vierzehnten Jahrhunderts gekommen, ohne daß man eigentlich sieht auf wessen Veranlassung. Ein Convent dieses Ordens bestand seit 1222 zu Tempsin im Mecklenburgischen, und an diesen verkaufte im Jahre 1391 Marquard v. Brockdorf im Namen der Kinder des Emeke Lembek den Hof Morkjär in Angeln mit der Mühle und den drei Teichen, sowie mit den Feldmarken Spenting und Buxtorp. Zu Morkjär, in einer damals und später noch sehr bewaldeten Gegend in der Mitte von Angeln siedelte der Convent sich an, und der Name ward, weil hier eine Stiftskirche entstand, in Morkirch, Morkirchen, Morkerke verwandelt [1]. Weder das Jahr, in welchem das Kloster zu Stande gekommen, noch das Nähere über die Einrichtung ist uns bekannt. Daß indessen der damalige Landesherr, Herzog Gerhard (1386—1404), die Stiftung begünstigte, ersieht man daraus, daß er derselben das Patronatrecht über die benachbarte Kirche zu Norder-Brarup geschenkt hat, was von Christian I. 1473 bestätigt wurde. Er fügte 1470 die Kirche zu Prästöe auf Seeland hinzu und 1473 die Kirche zu Böel in Angeln, innerhalb deren Parochie das Kloster belegen war. Böel ward völlig dem Kloster incorporirt, so daß die Stiftsherren hier den Gottesdienst durch einen Capellan verwalten ließen. Christian I. bedang für diese Schenkung sich aus, daß der Convent für das Seelenheil des Königs, seiner Gemahlin, seiner Vorfahren und
- ↑ Die Nachrichten über das Kloster Morkirchen sind zusammengestellt von Kuß Staatsb. Mag. IX, 437-445. Das Diplomatarium bei Westphalen IV, 3387-3404. - Statute des Kalands Dän. Bibl. VIII, 189-212.