Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/001: Unterschied zwischen den Versionen

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==IV.==
==<center>IV.</center>==




===Die Erzbischöfe und Bischöfe.===
===<center>Die Erzbischöfe und Bischöfe.</center>===


Schon im Laufe des elften Jahrhunderts hatten, wie in unserm ersten Bande ausgeführt ist, die Erzbischöfe und Bischöfe angefangen, zum Theil große Herren und weltliche Fürsten zu sein, und man darf wohl sagen, daß in demselben Maße, in welchem dies geschah, in demselben Maße, in welchem äußerlich die Kirche dadurch an Glanz und Ansehen zu gewinnen schien, das Verderben in derselben fortschritt, und zwar durch die Verweltlichung derjenigen, die berufen waren, Acht zu haben auf sich selbst und auf die Heerde. Gerne wollen wir einzelnen Männern, die in diesem hohen Berufe standen, nach Verdienst Gerechtigkeit widerfahren lassen in ihren Bestrebungen für das wahre Wohl der ihnen anvertrauten Kirchen und der ihnen untergebenen Geistlichkeit. Es hat unter ihnen allerdings eifrige und fromme Männer gegeben, die es werth waren den Stuhl der ersten Verkündiger des Christenthums einzunehmen, jener einfachen Männer, welche mit so vieler Selbstverleugnung und Aufopferung die Kirche in diesen Landen gegründet hatten. Allein leider muß man einräumen, daß die Mehrzahl die Fußstapfen jener verließ, ja daß zum Theil sehr weltlich gesinnte, eigensüchtige und herrschsüchtige Männer die Bischofswürde erlangten, und durch ihr Exempel nicht wenig dazu beitrugen, daß auch die von ihnen abhängige Geistlichkeit oftmals auf arge Abwege gerieth. Schon die Einmischung in die Staatsangelegenheiten, die einige Erzbischöfe von Bremen, namentlich ein Adelbert erstrebt, die die dänischen Erzbischöfe und Bischöfe seit Knud des Heiligen Zeiten dadurch erlangt hatten, daß sie von Amtswegen Reichsstände geworden, war bedenklich. Wir sehen ferner schon zu Anfange des zwölften Jahrhunderts die Bischöfe an den kriegerischen Unternehmungen sehr lebhaften Antheil nehmen, sehen sie mit zu Felde ziehen, und gegen Ende des Jahrhunderts ist der
Schon im Laufe des elften Jahrhunderts hatten, wie in unserm ersten Bande ausgeführt ist, die Erzbischöfe und Bischöfe angefangen, zum Theil große Herren und weltliche Fürsten zu sein, und man darf wohl sagen, daß in demselben Maße, in welchem dies geschah, in demselben Maße, in welchem äußerlich die Kirche dadurch an Glanz und Ansehen zu gewinnen schien, das Verderben in derselben fortschritt, und zwar durch die Verweltlichung derjenigen, die berufen waren, Acht zu haben auf sich selbst und auf die Heerde. Gerne wollen wir einzelnen Männern, die in diesem hohen Berufe standen, nach Verdienst Gerechtigkeit widerfahren lassen in ihren Bestrebungen für das wahre Wohl der ihnen anvertrauten Kirchen und der ihnen untergebenen Geistlichkeit. Es hat unter ihnen allerdings eifrige und fromme Männer gegeben, die es werth waren den Stuhl der ersten Verkündiger des Christenthums einzunehmen, jener einfachen Männer, welche mit so vieler Selbstverleugnung und Aufopferung die Kirche in diesen Landen gegründet hatten. Allein leider muß man einräumen, daß die Mehrzahl die Fußstapfen jener verließ, ja daß zum Theil sehr weltlich gesinnte, eigensüchtige und herrschsüchtige Männer die Bischofswürde erlangten, und durch ihr Exempel nicht wenig dazu beitrugen, daß auch die von ihnen abhängige Geistlichkeit oftmals auf arge Abwege gerieth. Schon die Einmischung in die Staatsangelegenheiten, die einige Erzbischöfe von Bremen, namentlich ein Adelbert erstrebt, die die dänischen Erzbischöfe und Bischöfe seit Knud des Heiligen Zeiten dadurch erlangt hatten, daß sie von Amtswegen Reichsstände geworden, war bedenklich. Wir sehen ferner schon zu Anfange des zwölften Jahrhunderts die Bischöfe an den kriegerischen Unternehmungen sehr lebhaften Antheil nehmen, sehen sie mit zu Felde ziehen, und gegen Ende des Jahrhunderts ist der

Aktuelle Version vom 22. Mai 2008, 11:58 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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IV.

Die Erzbischöfe und Bischöfe.

Schon im Laufe des elften Jahrhunderts hatten, wie in unserm ersten Bande ausgeführt ist, die Erzbischöfe und Bischöfe angefangen, zum Theil große Herren und weltliche Fürsten zu sein, und man darf wohl sagen, daß in demselben Maße, in welchem dies geschah, in demselben Maße, in welchem äußerlich die Kirche dadurch an Glanz und Ansehen zu gewinnen schien, das Verderben in derselben fortschritt, und zwar durch die Verweltlichung derjenigen, die berufen waren, Acht zu haben auf sich selbst und auf die Heerde. Gerne wollen wir einzelnen Männern, die in diesem hohen Berufe standen, nach Verdienst Gerechtigkeit widerfahren lassen in ihren Bestrebungen für das wahre Wohl der ihnen anvertrauten Kirchen und der ihnen untergebenen Geistlichkeit. Es hat unter ihnen allerdings eifrige und fromme Männer gegeben, die es werth waren den Stuhl der ersten Verkündiger des Christenthums einzunehmen, jener einfachen Männer, welche mit so vieler Selbstverleugnung und Aufopferung die Kirche in diesen Landen gegründet hatten. Allein leider muß man einräumen, daß die Mehrzahl die Fußstapfen jener verließ, ja daß zum Theil sehr weltlich gesinnte, eigensüchtige und herrschsüchtige Männer die Bischofswürde erlangten, und durch ihr Exempel nicht wenig dazu beitrugen, daß auch die von ihnen abhängige Geistlichkeit oftmals auf arge Abwege gerieth. Schon die Einmischung in die Staatsangelegenheiten, die einige Erzbischöfe von Bremen, namentlich ein Adelbert erstrebt, die die dänischen Erzbischöfe und Bischöfe seit Knud des Heiligen Zeiten dadurch erlangt hatten, daß sie von Amtswegen Reichsstände geworden, war bedenklich. Wir sehen ferner schon zu Anfange des zwölften Jahrhunderts die Bischöfe an den kriegerischen Unternehmungen sehr lebhaften Antheil nehmen, sehen sie mit zu Felde ziehen, und gegen Ende des Jahrhunderts ist der