Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/370: Unterschied zwischen den Versionen
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der abwechselnden Ausübung des Patronats der Kirche zu Wevelinghoven Zweifel über den Turnus entstanden. Die Pfarrstelle wurde vom Grafen von Hochstaden seinem Bruder Konrad, von dem Edelherrn von Manderscheid seinem Bruder Alexander, und von den Herren von Wevelinghoven dem Christian von Millen zugedacht. Zu Schiedsrichtern wurde der Dekan Gunter in Arkewe<ref>Ist der Ahrgau</ref> und Hermann, der Priester von Wevelinghoven, gewählt. Sie sagten am Eidesstatt aus, daß, nachdem die Herren von Wevelinghoven jene Kirche dem Großdechanten Udo von Köln und nach dessen Tode die Edeln von Manderscheid dieselbe dem Albero conserirt hätten, die jetzige Präsentation dem Grafen von Hochstaden zukäme, worauf Engelbert I., Erwählter von Köln, 1216 apud Bruwilre den Schiedsspruch bestätigte<ref>Lac. II 32.</ref> | der abwechselnden Ausübung des Patronats der Kirche zu Wevelinghoven Zweifel über den Turnus entstanden. Die Pfarrstelle wurde vom Grafen von Hochstaden seinem Bruder Konrad, von dem Edelherrn von Manderscheid seinem Bruder Alexander, und von den Herren von Wevelinghoven dem Christian von Millen zugedacht. Zu Schiedsrichtern wurde der Dekan Gunter in Arkewe<ref>Ist der Ahrgau</ref> und Hermann, der Priester von Wevelinghoven, gewählt. Sie sagten am Eidesstatt aus, daß, nachdem die Herren von Wevelinghoven jene Kirche dem Großdechanten Udo von Köln und nach dessen Tode die Edeln von Manderscheid dieselbe dem Albero conserirt hätten, die jetzige Präsentation dem Grafen von Hochstaden zukäme, worauf Engelbert I., Erwählter von Köln, 1216 apud Bruwilre den Schiedsspruch bestätigte.<ref>Lac. II 32.</ref> | ||
Die alternirende Ausübung des Patronates führte 1308 und 1324 zu neuen Irrungen. Damals waren der Erzbischof "ratione comitatus de Hoystaden", die Herren von Kerpen <tt>"ex parte illorum de Manderscheyd"</tt> und die Herren von Wevelinghoven <tt>"ratione trium curtium, quae proprie dicunter Seydelhove, sitarum in villa Weyvelkoven"</tt> berechtigt. In der Urkunde von 1218 erkannte man die Reihenfolge wieder an. Später beruhte das Patronat beim Propste des Klosters zu Hillessem, woraus Kloster Langwaden hervorgegangen, dessen Propst zuletzt das Patronat ausübte<ref><tt>Dumont, Descriptio,</tt> 2,</ref> | Die alternirende Ausübung des Patronates führte 1308 und 1324 zu neuen Irrungen. Damals waren der Erzbischof "ratione comitatus de Hoystaden", die Herren von Kerpen <tt>"ex parte illorum de Manderscheyd"</tt> und die Herren von Wevelinghoven <tt>"ratione trium curtium, quae proprie dicunter Seydelhove, sitarum in villa Weyvelkoven"</tt> berechtigt. In der Urkunde von 1218 erkannte man die Reihenfolge wieder an. Später beruhte das Patronat beim Propste des Klosters zu Hillessem, woraus Kloster Langwaden hervorgegangen, dessen Propst zuletzt das Patronat ausübte.<ref><tt>Dumont, Descriptio,</tt> 2,</ref> | ||
1246 war ein Hof in Wevelinghoven im Besitze der Gräfin Margaretha von Hochstaden. Denselben hatte Friedrich von Hochstaden sich auf Lebenszeit ausbedungen, als er seine Graffschaft an das Erzbisthum Köln geschenkt<ref>Lac. II 155.</ref> | 1246 war ein Hof in Wevelinghoven im Besitze der Gräfin Margaretha von Hochstaden. Denselben hatte Friedrich von Hochstaden sich auf Lebenszeit ausbedungen, als er seine Graffschaft an das Erzbisthum Köln geschenkt.<ref>Lac. II 155.</ref> | ||
1354 bekennt Wilhelm, Herr von Wevelinghoven, daß seine Eltern die gleichnamige Burg mit dem Burgfrieden dem Erzbischofe Heinrich II. von Köln zum Offenhaus und Burglehen von Hochstaden gemacht; er aber, hiervon nicht unterrichtet, habe dieselbe zu gleichem Verbande dem Herzoge von Geldern aufgetragen, weswegen er nun, eines Bessern belehrt, diese Handlung für irrig und wirkungslos erklärt und die Verpflichtung gegen Köln anerkennt<ref>Lac.III 435.</ref> | 1354 bekennt Wilhelm, Herr von Wevelinghoven, daß seine Eltern die gleichnamige Burg mit dem Burgfrieden dem Erzbischofe Heinrich II. von Köln zum Offenhaus und Burglehen von Hochstaden gemacht; er aber, hiervon nicht unterrichtet, habe dieselbe zu gleichem Verbande dem Herzoge von Geldern aufgetragen, weswegen er nun, eines Bessern belehrt, diese Handlung für irrig und wirkungslos erklärt und die Verpflichtung gegen Köln anerkennt.<ref>Lac.III 435.</ref> | ||
1370 tragen Hermann von Lievendal und seine Gemahlin Mathilde von Mirlaer ihre Burg Lievendal der kölnischen Kirche zu Lehen auf<ref>Lac. III 600.</ref> | 1370 tragen Hermann von Lievendal und seine Gemahlin Mathilde von Mirlaer ihre Burg Lievendal der kölnischen Kirche zu Lehen auf.<ref>Lac. III 600.</ref> | ||
Erzbischof Friedrich III. von Köln belehnt 1396 den Ritter Hermann von Lievendal, seinen lieben Rath und Getreuen, mit der Kerpen'schen Herrschaft zu Wevelinghoven und dem Schlosse Lievendal daselbst zu einem Offenhaus und Hochstadener Lehen. Es hatte derselbe das | Erzbischof Friedrich III. von Köln belehnt 1396 den Ritter Hermann von Lievendal, seinen lieben Rath und Getreuen, mit der Kerpen'schen Herrschaft zu Wevelinghoven und dem Schlosse Lievendal daselbst zu einem Offenhaus und Hochstadener Lehen. Es hatte derselbe das |
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der abwechselnden Ausübung des Patronats der Kirche zu Wevelinghoven Zweifel über den Turnus entstanden. Die Pfarrstelle wurde vom Grafen von Hochstaden seinem Bruder Konrad, von dem Edelherrn von Manderscheid seinem Bruder Alexander, und von den Herren von Wevelinghoven dem Christian von Millen zugedacht. Zu Schiedsrichtern wurde der Dekan Gunter in Arkewe[1] und Hermann, der Priester von Wevelinghoven, gewählt. Sie sagten am Eidesstatt aus, daß, nachdem die Herren von Wevelinghoven jene Kirche dem Großdechanten Udo von Köln und nach dessen Tode die Edeln von Manderscheid dieselbe dem Albero conserirt hätten, die jetzige Präsentation dem Grafen von Hochstaden zukäme, worauf Engelbert I., Erwählter von Köln, 1216 apud Bruwilre den Schiedsspruch bestätigte.[2]
Die alternirende Ausübung des Patronates führte 1308 und 1324 zu neuen Irrungen. Damals waren der Erzbischof "ratione comitatus de Hoystaden", die Herren von Kerpen "ex parte illorum de Manderscheyd" und die Herren von Wevelinghoven "ratione trium curtium, quae proprie dicunter Seydelhove, sitarum in villa Weyvelkoven" berechtigt. In der Urkunde von 1218 erkannte man die Reihenfolge wieder an. Später beruhte das Patronat beim Propste des Klosters zu Hillessem, woraus Kloster Langwaden hervorgegangen, dessen Propst zuletzt das Patronat ausübte.[3]
1246 war ein Hof in Wevelinghoven im Besitze der Gräfin Margaretha von Hochstaden. Denselben hatte Friedrich von Hochstaden sich auf Lebenszeit ausbedungen, als er seine Graffschaft an das Erzbisthum Köln geschenkt.[4]
1354 bekennt Wilhelm, Herr von Wevelinghoven, daß seine Eltern die gleichnamige Burg mit dem Burgfrieden dem Erzbischofe Heinrich II. von Köln zum Offenhaus und Burglehen von Hochstaden gemacht; er aber, hiervon nicht unterrichtet, habe dieselbe zu gleichem Verbande dem Herzoge von Geldern aufgetragen, weswegen er nun, eines Bessern belehrt, diese Handlung für irrig und wirkungslos erklärt und die Verpflichtung gegen Köln anerkennt.[5]
1370 tragen Hermann von Lievendal und seine Gemahlin Mathilde von Mirlaer ihre Burg Lievendal der kölnischen Kirche zu Lehen auf.[6]
Erzbischof Friedrich III. von Köln belehnt 1396 den Ritter Hermann von Lievendal, seinen lieben Rath und Getreuen, mit der Kerpen'schen Herrschaft zu Wevelinghoven und dem Schlosse Lievendal daselbst zu einem Offenhaus und Hochstadener Lehen. Es hatte derselbe das