Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/369

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Die Dynasten von Wevelinghoven, die Grundherren in der Herrschaft, welche zum Kölnischen Amte Hülchrath gehörte, waren bis Ende des 14. Jahrhunderts im Besitze. Wilhelm, Erbmarschall des Erzbisthums Köln, der letzte Herr von Wevelinghoven, hatte eine Tochter Anna, vermählt mit Heinrich Herrn von Ghemen und Brederoth. Deren Sohn Heinrich heiratete eine Gräfin von Bronkhorst und erzielte mit ihr zwei Töchter, von denen die ältere Eberwein III. Grafen von Bentheim und Steinfurt zum Manne nahm, dem sie die Herrschaft Wevelinghoven als Mitgift zubrachte. Erberwein heirathete nach dem Tode seiner Gattin die Anna von Hoya, mit der er zwei Söhne zeugte, Arnold und Eberwein. Dieser nahm zur Gattin Anna von Tecklenburg, die Erbtochter Konrads, des letzten 1557 verstorbenen Grafen von Tecklenburg, und vereinigte nun diese Herrschaft mit den Graffschaften Bentheim und Steinfort und den Herrschaften Rheda und Wevelinghoven.[1]

Zu der Herrlichkeit Wevelinghoven gehörten achtundzwanzig Lehngüter, von denen dreizehn außerhalb der Herrschaft lagen. Sie waren sämmtlich Mannlehen und mußten bei der Belehnung mit Gold und Silber in einem Beutel "verhergewendet" werden.

So gab Graf Bocholtz 1590 wegen Busch in einem sammetenen Beutel mit goldenen Passamenten und Knöpfen einen Goldenen "Fleuß", einen Goldgulden, einen alten Reichthaler, einen doppelten holländischen Ducaten für den Lehnsherrn, drei Goldgulden für die Kanzlei, einen Goldgulden für die anwesenden Mannen vom Lehen und zwei Goldgulden für Küche und Keller; dafür bekam er auch ein Mittagessen.[2]

Außer den Herren von Wevelinghoven waren in der Herrschaft noch zwei Adelsgeschlechter ansässig, die von Hundt und von Deutz.

1135 dotirt Erzbischof Bruno II. von Köln den von ihm im Porticus der Ursulakirche geweihten Altar mit Renten zu Gräfrath und Wevelinghoven.[3]

Kaiser Friedrich I. nimmt 1155 die Abtei Knechtsteden in seinen Schutz und bestätigt ihre Besitzungen, worunter auch eine Mühle in Wevelinghoven.[4]

1214 gibt Graf Lothar von Hochstaden derselben Abtei einen Hof in Villa Wievelinchoven in Nutzung bis zur Bezahlung einer Darlehns von 100 Mark.[5]

Im liber valoris bei Binterim kommt Wevelinghoven unter den Pfarreien vor. Sie bestand schon im 13. Jahrhundert. 1216 war bei


  1. Teschenmacher, Annales Juliae, Cliviae, Montium, 460-461. Die weitern Ausführungen siehe bei von Zedlitz-Neukirch, Neues preußisches Adelslexicon, I V,
  2. Fahne, Geschichte des Grafen Salm, I 104.
  3. Lac.I 213.
  4. Lac. I 265.
  5. Lac. II 24.