Genealogie der Herren und Grafen von Velbrüggen/38: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: {{Genealogie Velbrüggen|36|22|40|unkorrigiert}})
 
(erfasst)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Genealogie Velbrüggen|36|22|40|unkorrigiert}}
{{Genealogie Velbrüggen|36|22|40|unkorrigiert}}
Seite 38
Goedert von Norprode, sind ohne Zweifel Nietgens Söhne. Johan von Norprode, welcher im J. 1469 seinen von der Herrschaft zu Wickerath lehenrührigen, im Dorfe Karst gelegenen Hof in Erbpacht ausgethan (1), schreibt sich in spätem Jahren, Ritter Johan von Norprode im Dickhove. Vielleicht hat auch er, wie Arnold von Harff, von dem alten Ritter des Gelderlandes, „her Hans van Pruyssen", zu Jerusalem den Ritterschlag empfangen. Im Jahre 1512 errichtet er sein Testament, worin er seines Bruders Sohn, Johan von Norprath, zu seinem Erben instituirt. Dieser ist im J. 1516 mit Diederich von Dongerade genannt Wetzel einen Tausch eingegangen, und hat er gegen seine binnen Neuss gelegene Behausung, zur Dick genannt, den im Kirspel von Büderich gelegenen Duckers-Hof erhalten. Da aber der Hof wahrscheinlich einen ungleich höhern Werth hatte, als das Haus, so war Johan wohl in die Nothwendigkeit versetzt, seinen Hof zu Karst zu verkaufen. Rutger von Velbrüggen ist im J. 1518 mit demselben belehnt worden. — Johan von Norprath war zweimal verheirathet. Aus seiner ersten Ehe stammt Rutger von Norprath im Duckeishof; aus zweiter, Georg von Norprath im Dickhof.
Die Herren von Norprode, worüber ich bis jetzt gehandelt, waren nicht im Besitze des Gutes, wovon sie den Namen tragen. Dasselbe gehörte gemäss einer von Herrn von Oidtman ausgefertigten Stammtafel, dem Heinrich von Norprode genannt Weiskorn. Dieser war nur mit Töchtern gesegnet. Die älteste, Lysbeth von Norprode, hatte mit ihrem ersten Gatten Johan von der Vorst eine Tochter Adelheid, welche den Goedert von Rittersbach geheirathet, und mit demselben einen Sohn Johan von Rittersbach gezeugt hat. Selbige Lysbeth und ihr zweiter Gatte Philips von Vredelenberg genannt Mordroick (2) haben ihren Hof zu Norprode dem Goedert von Norprode verpfändet, denselben bis zur Ablöse zu gebrauchen. Diese Notiz findet sich in dem Inventarium, nämlich in einem Vidimus vom
<hr width="20%" />
:(1)  Gemäss diesem im Inventarium notirten Pachtbrief war Johan von Norprode verheirathet. Die in Heft XI. p. 81 erwähnte Margaretha wird nun wohl seine zweite Gattin gewesen sein.
:(2)  Philips Morderogge findet sich im Ritterzettel bei Fahne (II. p. XI), Amts Medemen. Vredelenberg ist wohl das heutige Fredenberg bei Opladen. Wilhelm Steffens Erbgesessener zum Vredenberg lebte im sechzehnten bis ins siebenzehnte Jahrhundert.
----
Seite 39
J. 1446, welches also anhebet: „Ich Symon von Aldenbrüggen". Dies Exordium hat seine Schwierigkeit. Ich enthalte mich jeglicher Vermuthung, und bemerke nur, dass in dem Inventarium noch einige andere Documente, hierhin gehörend, notirt sind, nämlich:
Ein Vertragsbrief mit sechs Siegeln v. J. 1513, darin Johan von Rittersbach und Ludolph von Velbrüggen sich dahin verglichen, dass dieser aus dem Hofe Norprode einen jährlichen Erbpacht von 32 und ein halb Malter Roggen und 22 Malter Hafer erhalten solle. — Im J. 1515 hat Johan von Rittersbach auf einen Vertrag, so er mit Ludolph von Velbrüggen der Güter halber zu Norprode aufgerichtet, quittirt. — Ludolph von Velbrüggen hat per Donationem inter vivos seinem Sohne Rutger die Norproder Güter mit ihrer Gerechtigkeit aufgetragen (sine Dato, wahrscheinlich aber auch 1515).
Wenn nun, wie die oben erwähnte Stammtafel meldet, der Hof Norprode von Johan von Rittersbach auf seinen Schwiegersohn Johan von Sinsteden übergeht, so muss also Rutger von Velbrüggen auf sein Recht daran verzichtet haben.
==== 1. Kaufbrief über zwei und drei Viertel Morgen Land im Ham bei Neuss gelegen, t. J. 1346. ====
Nos Hermannus senior de Coithusen, Johannes dictus Vle-minch, Goydscalcus dictus Bliof, Hermannus dictus Puella (*), Hermannus de Heyge, Johannes iunior de Coithusen et Hermannus iunior de Coithusen scabini Nussienses Notum facimus vniuersis presentem litteram visuris et audituris quod interfuimus vidimus et audivimus quod Arnoldus dictus de Cornu Opidi Nussiensis vendidit iusto et debito vendicionis titulo Cristine relicte quondam Henrici dicti Moynich scabini Nussiensis ementi erga eundem hereditarie et in perpetuum pro quadam pecunie summa in quam inter se concordauerunt Tres Jurnales agrorum arabilium vno quartali Jurnalis vnius minus sitos in Justicia dicta der Ham trans fluuium dictum die Arepe versus Opidum Nussiense iuxta agros ipsius Cristine ex vno latere et agros Johannis de Coithusen fratris predicte Cristine Scabini Nussiensis ex altero, prout dicti agri siti sunt in longitudine et latitudine ac omni sui iure.  Quos agros prefatus Arnoldus eidem Cristine
<hr width="20%" />
:(*) Die Familie Puella kommt zu Neuss noch im sechzehnten Jahrhundert vor; ihr deutscher Name lautet „Junffer".

Version vom 4. März 2008, 17:14 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Genealogie der Herren und Grafen von Velbrüggen
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[36]
Nächste Seite>>>
[40]
Datei:Genealogie velbrueggen.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Seite 38

Goedert von Norprode, sind ohne Zweifel Nietgens Söhne. Johan von Norprode, welcher im J. 1469 seinen von der Herrschaft zu Wickerath lehenrührigen, im Dorfe Karst gelegenen Hof in Erbpacht ausgethan (1), schreibt sich in spätem Jahren, Ritter Johan von Norprode im Dickhove. Vielleicht hat auch er, wie Arnold von Harff, von dem alten Ritter des Gelderlandes, „her Hans van Pruyssen", zu Jerusalem den Ritterschlag empfangen. Im Jahre 1512 errichtet er sein Testament, worin er seines Bruders Sohn, Johan von Norprath, zu seinem Erben instituirt. Dieser ist im J. 1516 mit Diederich von Dongerade genannt Wetzel einen Tausch eingegangen, und hat er gegen seine binnen Neuss gelegene Behausung, zur Dick genannt, den im Kirspel von Büderich gelegenen Duckers-Hof erhalten. Da aber der Hof wahrscheinlich einen ungleich höhern Werth hatte, als das Haus, so war Johan wohl in die Nothwendigkeit versetzt, seinen Hof zu Karst zu verkaufen. Rutger von Velbrüggen ist im J. 1518 mit demselben belehnt worden. — Johan von Norprath war zweimal verheirathet. Aus seiner ersten Ehe stammt Rutger von Norprath im Duckeishof; aus zweiter, Georg von Norprath im Dickhof.

Die Herren von Norprode, worüber ich bis jetzt gehandelt, waren nicht im Besitze des Gutes, wovon sie den Namen tragen. Dasselbe gehörte gemäss einer von Herrn von Oidtman ausgefertigten Stammtafel, dem Heinrich von Norprode genannt Weiskorn. Dieser war nur mit Töchtern gesegnet. Die älteste, Lysbeth von Norprode, hatte mit ihrem ersten Gatten Johan von der Vorst eine Tochter Adelheid, welche den Goedert von Rittersbach geheirathet, und mit demselben einen Sohn Johan von Rittersbach gezeugt hat. Selbige Lysbeth und ihr zweiter Gatte Philips von Vredelenberg genannt Mordroick (2) haben ihren Hof zu Norprode dem Goedert von Norprode verpfändet, denselben bis zur Ablöse zu gebrauchen. Diese Notiz findet sich in dem Inventarium, nämlich in einem Vidimus vom


(1) Gemäss diesem im Inventarium notirten Pachtbrief war Johan von Norprode verheirathet. Die in Heft XI. p. 81 erwähnte Margaretha wird nun wohl seine zweite Gattin gewesen sein.
(2) Philips Morderogge findet sich im Ritterzettel bei Fahne (II. p. XI), Amts Medemen. Vredelenberg ist wohl das heutige Fredenberg bei Opladen. Wilhelm Steffens Erbgesessener zum Vredenberg lebte im sechzehnten bis ins siebenzehnte Jahrhundert.

Seite 39

J. 1446, welches also anhebet: „Ich Symon von Aldenbrüggen". Dies Exordium hat seine Schwierigkeit. Ich enthalte mich jeglicher Vermuthung, und bemerke nur, dass in dem Inventarium noch einige andere Documente, hierhin gehörend, notirt sind, nämlich:

Ein Vertragsbrief mit sechs Siegeln v. J. 1513, darin Johan von Rittersbach und Ludolph von Velbrüggen sich dahin verglichen, dass dieser aus dem Hofe Norprode einen jährlichen Erbpacht von 32 und ein halb Malter Roggen und 22 Malter Hafer erhalten solle. — Im J. 1515 hat Johan von Rittersbach auf einen Vertrag, so er mit Ludolph von Velbrüggen der Güter halber zu Norprode aufgerichtet, quittirt. — Ludolph von Velbrüggen hat per Donationem inter vivos seinem Sohne Rutger die Norproder Güter mit ihrer Gerechtigkeit aufgetragen (sine Dato, wahrscheinlich aber auch 1515).

Wenn nun, wie die oben erwähnte Stammtafel meldet, der Hof Norprode von Johan von Rittersbach auf seinen Schwiegersohn Johan von Sinsteden übergeht, so muss also Rutger von Velbrüggen auf sein Recht daran verzichtet haben.

1. Kaufbrief über zwei und drei Viertel Morgen Land im Ham bei Neuss gelegen, t. J. 1346.

Nos Hermannus senior de Coithusen, Johannes dictus Vle-minch, Goydscalcus dictus Bliof, Hermannus dictus Puella (*), Hermannus de Heyge, Johannes iunior de Coithusen et Hermannus iunior de Coithusen scabini Nussienses Notum facimus vniuersis presentem litteram visuris et audituris quod interfuimus vidimus et audivimus quod Arnoldus dictus de Cornu Opidi Nussiensis vendidit iusto et debito vendicionis titulo Cristine relicte quondam Henrici dicti Moynich scabini Nussiensis ementi erga eundem hereditarie et in perpetuum pro quadam pecunie summa in quam inter se concordauerunt Tres Jurnales agrorum arabilium vno quartali Jurnalis vnius minus sitos in Justicia dicta der Ham trans fluuium dictum die Arepe versus Opidum Nussiense iuxta agros ipsius Cristine ex vno latere et agros Johannis de Coithusen fratris predicte Cristine Scabini Nussiensis ex altero, prout dicti agri siti sunt in longitudine et latitudine ac omni sui iure. Quos agros prefatus Arnoldus eidem Cristine


(*) Die Familie Puella kommt zu Neuss noch im sechzehnten Jahrhundert vor; ihr deutscher Name lautet „Junffer".