Genealogie der Herren und Grafen von Velbrüggen/34: Unterschied zwischen den Versionen

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Clara von Norprode besitzt Häuser in der Stadt Neuss, und sonstige Güter, die nachweislich der Familie von Goer gehört haben. Man wird daher ihre Mutter, auch Clara geheissen, für eine von Goer halten dürfen, und zwar für eine Tochter des Jacob von Goer, wiewohl sich im Inventarium keine Spur von Töchtern desselben findet. Ihrem ersten Gatten hat Clara von Norprode unter Anderm ein Haus in der Rheinstrasse, das weiland Jacob Vorman 1323 von dem Cölner Domkapitel erworben, zugebracht, aber nicht das Haus zum Falckenstein. Ob nun ihr Sohn erster Ehe als Erbgenahme von Goer, oder auf sonstige Weise in den Besitz dieses Hauses gekommen, lässt sich, wenn man keine Pergamente vor sich hat, so ganz bestimmt nicht sagen. Das Inventarium meldet, dass Peter Hasert im J. 1464 seiner Mutter Clara Wittwe von Aldenbrüggen das auf der Niederstrasse binnen Neuss gelegene Haus zum Falckenstein verkauft habe. Von Clara ist dies Haus auf ihren Sohn Lu-dolph und auf dessen Descendenten übergegangen. Ob dasselbe das Jahr 1586 glücklich überstanden, wissen wohl die Herren, welche mit der Geschichte von Neuss näher bekannt sind. — Jetzt will ich noch allerhand Notizen aus dem Inventarium mittheilen.
'''Goer.''' »Ein besiegelter Brief, darin etzliche Vicarii des Domstifts in Cöln zu Erbpacht ausgethan haben Henrico de Goer und Gerdruden Eheleuten und ihren Erben die Halbscheid des Hofs zu Goer, der von Alers gewesen ist Brunonis de Berg und darnach Sybodonis de Idinckhoven; und dann noch 30 Morgen Artland gelegen im Felde zu Goer in verschiedenen Stücken, davon ein Stück haltend 22 Morgen gelegen bei Lande des Ad-vocati zu Goer, und das andere Stück haltend 6 Morgen, ist gelegen bei Lande des Dom-Dechanten zu Cöln, beneben dem Weg da man geht nach Hülchrath; item das ander Stück haltend 2 Morgen, ist gelegen bei Lande der Frauen von Gnadendahl. Item noch ein halb Gewalt Holz auf Goer-Broich". In seinem Datum 1347 hat der Notarius das 3 durch einen Strich verdunkelt, so dass man jetzt nicht weiss was es sein solle. Ich wage es nicht, 1247 zu corrigiren. — Im J. 1304 belehnt die Abtissin Margaretha von Sarwerden den Reynart von Goer mit einem halben Holz-Gewalt auf dem Busche zu Heerdt. Derselbe Reynart lebt noch 1324. — 1336 findet sich Herr Heinrich von Goer, also wohl geistlichen Standes.  Seine Zeitgenossen sind
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die Gebrüder Marsilius von Goer (cuius uxor Blitza) und Reynart von Goer Domherr zu Cöln (vielleicht identisch mit dem vorgenannten Reynart). Von Marsilius stammen wohl Henso id est Henricus de Goer (lebt noch 1384) und Reynart von Goer Canonicus zu Lüttich, der 1364 sein Testament gemacht. Adelheid von Goer (filia Marsilii) war Nonne zu Meer.- - Reynart
von Goer Propst zu St. Dionysius zu Lüttich ist wahrscheinlich der Bruder des Gerhard von Goer. Von Gerhard aber stammen Reynart von Goer maritus Nesae Vormans, und Catharina von Goer. — „Transsumpt darin eine Donation Herrn Reynarden von Goer Güter, so er seinen Verwandten gethan, begriffen, und wie dieselben vertheilt worden. Datiret 1471 altera Assumptionis Mariae, unterschrieben durch Christianum Weierstrassen No-tarum". Der unterschriebene Notarius ist der rühmlichst bekannte Stadtschreiber. Der Donator aber ist der obige Propst zu St. Dionysius, welcher im J. 1355 den Ehegatten Peter von der Heghe und Catharina, und der Nesa Vormans Wittwe von Goer, den Hof auf der Hoer genannt Reynartsrath cum duobus mansis terrae arabilis, den Hof Blomenberg, die Hälfte vom Goer-Broich, den Hof an der Overportzen binnen Neuss, und verschiedenes andere vermacht hat. Der Hof Blomenberg ist von Peter von der Heghe auf Peter Hasert vererbt: welcher ihn dann im J. 1466 seiner Mutter Clara Witwe von Aldenbrüggen verkauft hat. Dieselbe Clara besitzt auch den Hof auf der Hoer (Horr) und den Hof an der Overportzen. — Ferner hat der Propst zu St. Dionys in selbigem Jahr 1355 seinem cognato Hensoni de Goer seinen Antheil des Hofs zu Norff, seinen Hof zu Leperath oder Liprath, und einiges andere aufgetragen. Von Henso oder Heinrich von Goer bemerkt Fahne (I. p 115), dass er und seine Gattin Cecilia 1372 dem Stift zu St. Cunibert 65 Morgen Land im Kirspel Norff verkauft, und das Verkaufte in Erbpacht zurückerhalten. — Der Hof Leperath, den in der Folge die Herren von Velbrüggen besitzen, muss heutzutag wohl einen andern Namen haben, etwa Lübis-
rath?------Es gibt noch andere Herren von Goer, die wenn
sie mit den obigen nicht eines Stammes sind, gewiss doch auch in dem Dorfe Gohr ihren Ursprung genommen haben. Wilhelm von Goer Knape lebte um 1410. In dem Ritterzettel bei Fahne (II. p. XI.) finden sich, Amts Grevenbroich, die Gebrüder Joeris und Peter von Goer.  Wilhelm von Goer Abt zu Cornelymünster

Version vom 4. März 2008, 17:13 Uhr

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Clara von Norprode besitzt Häuser in der Stadt Neuss, und sonstige Güter, die nachweislich der Familie von Goer gehört haben. Man wird daher ihre Mutter, auch Clara geheissen, für eine von Goer halten dürfen, und zwar für eine Tochter des Jacob von Goer, wiewohl sich im Inventarium keine Spur von Töchtern desselben findet. Ihrem ersten Gatten hat Clara von Norprode unter Anderm ein Haus in der Rheinstrasse, das weiland Jacob Vorman 1323 von dem Cölner Domkapitel erworben, zugebracht, aber nicht das Haus zum Falckenstein. Ob nun ihr Sohn erster Ehe als Erbgenahme von Goer, oder auf sonstige Weise in den Besitz dieses Hauses gekommen, lässt sich, wenn man keine Pergamente vor sich hat, so ganz bestimmt nicht sagen. Das Inventarium meldet, dass Peter Hasert im J. 1464 seiner Mutter Clara Wittwe von Aldenbrüggen das auf der Niederstrasse binnen Neuss gelegene Haus zum Falckenstein verkauft habe. Von Clara ist dies Haus auf ihren Sohn Lu-dolph und auf dessen Descendenten übergegangen. Ob dasselbe das Jahr 1586 glücklich überstanden, wissen wohl die Herren, welche mit der Geschichte von Neuss näher bekannt sind. — Jetzt will ich noch allerhand Notizen aus dem Inventarium mittheilen.

Goer. »Ein besiegelter Brief, darin etzliche Vicarii des Domstifts in Cöln zu Erbpacht ausgethan haben Henrico de Goer und Gerdruden Eheleuten und ihren Erben die Halbscheid des Hofs zu Goer, der von Alers gewesen ist Brunonis de Berg und darnach Sybodonis de Idinckhoven; und dann noch 30 Morgen Artland gelegen im Felde zu Goer in verschiedenen Stücken, davon ein Stück haltend 22 Morgen gelegen bei Lande des Ad-vocati zu Goer, und das andere Stück haltend 6 Morgen, ist gelegen bei Lande des Dom-Dechanten zu Cöln, beneben dem Weg da man geht nach Hülchrath; item das ander Stück haltend 2 Morgen, ist gelegen bei Lande der Frauen von Gnadendahl. Item noch ein halb Gewalt Holz auf Goer-Broich". In seinem Datum 1347 hat der Notarius das 3 durch einen Strich verdunkelt, so dass man jetzt nicht weiss was es sein solle. Ich wage es nicht, 1247 zu corrigiren. — Im J. 1304 belehnt die Abtissin Margaretha von Sarwerden den Reynart von Goer mit einem halben Holz-Gewalt auf dem Busche zu Heerdt. Derselbe Reynart lebt noch 1324. — 1336 findet sich Herr Heinrich von Goer, also wohl geistlichen Standes. Seine Zeitgenossen sind


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die Gebrüder Marsilius von Goer (cuius uxor Blitza) und Reynart von Goer Domherr zu Cöln (vielleicht identisch mit dem vorgenannten Reynart). Von Marsilius stammen wohl Henso id est Henricus de Goer (lebt noch 1384) und Reynart von Goer Canonicus zu Lüttich, der 1364 sein Testament gemacht. Adelheid von Goer (filia Marsilii) war Nonne zu Meer.- - Reynart von Goer Propst zu St. Dionysius zu Lüttich ist wahrscheinlich der Bruder des Gerhard von Goer. Von Gerhard aber stammen Reynart von Goer maritus Nesae Vormans, und Catharina von Goer. — „Transsumpt darin eine Donation Herrn Reynarden von Goer Güter, so er seinen Verwandten gethan, begriffen, und wie dieselben vertheilt worden. Datiret 1471 altera Assumptionis Mariae, unterschrieben durch Christianum Weierstrassen No-tarum". Der unterschriebene Notarius ist der rühmlichst bekannte Stadtschreiber. Der Donator aber ist der obige Propst zu St. Dionysius, welcher im J. 1355 den Ehegatten Peter von der Heghe und Catharina, und der Nesa Vormans Wittwe von Goer, den Hof auf der Hoer genannt Reynartsrath cum duobus mansis terrae arabilis, den Hof Blomenberg, die Hälfte vom Goer-Broich, den Hof an der Overportzen binnen Neuss, und verschiedenes andere vermacht hat. Der Hof Blomenberg ist von Peter von der Heghe auf Peter Hasert vererbt: welcher ihn dann im J. 1466 seiner Mutter Clara Witwe von Aldenbrüggen verkauft hat. Dieselbe Clara besitzt auch den Hof auf der Hoer (Horr) und den Hof an der Overportzen. — Ferner hat der Propst zu St. Dionys in selbigem Jahr 1355 seinem cognato Hensoni de Goer seinen Antheil des Hofs zu Norff, seinen Hof zu Leperath oder Liprath, und einiges andere aufgetragen. Von Henso oder Heinrich von Goer bemerkt Fahne (I. p 115), dass er und seine Gattin Cecilia 1372 dem Stift zu St. Cunibert 65 Morgen Land im Kirspel Norff verkauft, und das Verkaufte in Erbpacht zurückerhalten. — Der Hof Leperath, den in der Folge die Herren von Velbrüggen besitzen, muss heutzutag wohl einen andern Namen haben, etwa Lübis- rath?------Es gibt noch andere Herren von Goer, die wenn sie mit den obigen nicht eines Stammes sind, gewiss doch auch in dem Dorfe Gohr ihren Ursprung genommen haben. Wilhelm von Goer Knape lebte um 1410. In dem Ritterzettel bei Fahne (II. p. XI.) finden sich, Amts Grevenbroich, die Gebrüder Joeris und Peter von Goer. Wilhelm von Goer Abt zu Cornelymünster