Waldau (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen
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"Östlich von [[Arnau]], und zwar in in einer Entfernung von 6 km. liegt Waldau. Schon zu altpreußischer Zeit war hier eine Ansiedlung. Das äußerlich teilweise noch wohlerhaltene Schloß ist 1264 von '''Johann Brulant''' und '''Konrad Dyabel''' erbaut worden. Es lag ursprünglich in einem kleinen See, der jetzt trockengelegt ist. Als die Hochmeister ihren sitz in [[Königsberg in Preußen|Königsberg]] hatten, ist es zeitweise ihre Sommerresidenz gewesen. Heute sind von der ehemaligen Schloßanlage nur das Haupthaus und ein Seitenflügel, das sogenannte Brauhaus, übriggeblieben. Im Innern sind natürlich bedeutende Umänderungen getroffen worden. Fast unverändert sind die Kellerräume erhalten. Nach '''1525''' wurde Waldau Vorwerk von [[Neuhausen (Samland)|Neuhausen]], '''1720''' königliche Domäne. Das Schloß selbst verblieb jedoch in staatlicher Verwaltung. Am 9. Oktober '''1858''' wurde in ihm eine '''landwirtschaftliche Akademie''' durch den Landesökonomierat '''Settegast''' eröffnet. Die Anstalt bot nach Boden, einrichtung und Lehrkräften reiche Mittel der Belehrung. Die ganze Bewirtschaftung der Domäne sowie der Unterrichtsbetrieb wurde auf die Eigenart der preußischen Verhältnisse zugeschnitten. Neben der Landwirtschaft wurde eine Baumschule, ein botanischer Garten, ein Versuchsfeld und eine Ziegelei errichtet. Jedoch erfüllten sich die gehegten Erwartungen nicht. Die Besuchsziffer wurde immer geringer, und bereits am 1. April '''1867''' wurde die Domäne ihrer früheren Bestimmung zurückgegeben. In das Schloß zog aber '''1870''' das '''Volksschullehrerseminar''', das bis dahin mit dem [[Sackheim (Königsberg)|Königsberger Waisenhause]] verbunden war, hinein." <ref> Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.366f </ref> | "Östlich von [[Arnau (Samland)|Arnau]], und zwar in in einer Entfernung von 6 km. liegt Waldau. Schon zu altpreußischer Zeit war hier eine Ansiedlung. Das äußerlich teilweise noch wohlerhaltene Schloß ist 1264 von '''Johann Brulant''' und '''Konrad Dyabel''' erbaut worden. Es lag ursprünglich in einem kleinen See, der jetzt trockengelegt ist. Als die Hochmeister ihren sitz in [[Königsberg in Preußen|Königsberg]] hatten, ist es zeitweise ihre Sommerresidenz gewesen. Heute sind von der ehemaligen Schloßanlage nur das Haupthaus und ein Seitenflügel, das sogenannte Brauhaus, übriggeblieben. Im Innern sind natürlich bedeutende Umänderungen getroffen worden. Fast unverändert sind die Kellerräume erhalten. Nach '''1525''' wurde Waldau Vorwerk von [[Neuhausen (Samland)|Neuhausen]], '''1720''' königliche Domäne. Das Schloß selbst verblieb jedoch in staatlicher Verwaltung. Am 9. Oktober '''1858''' wurde in ihm eine '''landwirtschaftliche Akademie''' durch den Landesökonomierat '''Settegast''' eröffnet. Die Anstalt bot nach Boden, einrichtung und Lehrkräften reiche Mittel der Belehrung. Die ganze Bewirtschaftung der Domäne sowie der Unterrichtsbetrieb wurde auf die Eigenart der preußischen Verhältnisse zugeschnitten. Neben der Landwirtschaft wurde eine Baumschule, ein botanischer Garten, ein Versuchsfeld und eine Ziegelei errichtet. Jedoch erfüllten sich die gehegten Erwartungen nicht. Die Besuchsziffer wurde immer geringer, und bereits am 1. April '''1867''' wurde die Domäne ihrer früheren Bestimmung zurückgegeben. In das Schloß zog aber '''1870''' das '''Volksschullehrerseminar''', das bis dahin mit dem [[Sackheim (Königsberg)|Königsberger Waisenhause]] verbunden war, hinein." <ref> Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.366f </ref> | ||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 10:41 Uhr
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > > Landkreis Königsberg > Waldau (Königsberg)
Einleitung
Waldau (Königsberg), Gebiet Waldow (1255), aqua versus Waldowe (1263), im cammeramt Waldow (1452) [1], Neuwaldau, Neuwaldau II, Landkreis Königsberg, Ostpreußen.
Name
Der Name ist prußisch abzuleiten und deutet auf einen altpreußischen Herrschersitz.
- prußisch "waldēotas, waldonis" = Herrscher
- "waldūnas" = Edelmann, Erbe
- "waldīt, waldē" = herrschen, walten
- "wāldnikans, waldnix" = Könige, Herrscher
- "waldwiko, Waldwica" = Ritter, Gutsherr
Allgemeine Information
"Östlich von Arnau, und zwar in in einer Entfernung von 6 km. liegt Waldau. Schon zu altpreußischer Zeit war hier eine Ansiedlung. Das äußerlich teilweise noch wohlerhaltene Schloß ist 1264 von Johann Brulant und Konrad Dyabel erbaut worden. Es lag ursprünglich in einem kleinen See, der jetzt trockengelegt ist. Als die Hochmeister ihren sitz in Königsberg hatten, ist es zeitweise ihre Sommerresidenz gewesen. Heute sind von der ehemaligen Schloßanlage nur das Haupthaus und ein Seitenflügel, das sogenannte Brauhaus, übriggeblieben. Im Innern sind natürlich bedeutende Umänderungen getroffen worden. Fast unverändert sind die Kellerräume erhalten. Nach 1525 wurde Waldau Vorwerk von Neuhausen, 1720 königliche Domäne. Das Schloß selbst verblieb jedoch in staatlicher Verwaltung. Am 9. Oktober 1858 wurde in ihm eine landwirtschaftliche Akademie durch den Landesökonomierat Settegast eröffnet. Die Anstalt bot nach Boden, einrichtung und Lehrkräften reiche Mittel der Belehrung. Die ganze Bewirtschaftung der Domäne sowie der Unterrichtsbetrieb wurde auf die Eigenart der preußischen Verhältnisse zugeschnitten. Neben der Landwirtschaft wurde eine Baumschule, ein botanischer Garten, ein Versuchsfeld und eine Ziegelei errichtet. Jedoch erfüllten sich die gehegten Erwartungen nicht. Die Besuchsziffer wurde immer geringer, und bereits am 1. April 1867 wurde die Domäne ihrer früheren Bestimmung zurückgegeben. In das Schloß zog aber 1870 das Volksschullehrerseminar, das bis dahin mit dem Königsberger Waisenhause verbunden war, hinein." [2]
Politische Einteilung
Waldau (Königsberg)
Kirchliche Zugehörigkeit
Waldau (Königsberg) gehörte zum Kirchspiel Arnau.
Evangelische Kirche
Katholische Kirche
Standesamt
Verschiedenes
Bewohner
Karten
Weblinks
Quellen
Zufallsfunde
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>NEUDAUKO04PN</gov>