Lötzen: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Banner Portal Lötzen}} | |||
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{{Begriffsklärungshinweis|Lötzen|Lötzen (Begriffsklärung)}} | |||
:'''Hierarchie''' | |||
:{{Hierarchie Landkreis Lötzen}} > '''{{PAGENAME}}''' | |||
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:{{:Kreise-Süd-Ostpreußen}} | |||
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'''Hierarchie''' | |||
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== Einleitung == | == Einleitung == | ||
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:[[Bild:Wappen-Loetzen.jpg|thumb|1500px|left|Wappen Lötzen]] | |||
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:Das Wappen zeigt in Blau<br>drei übereinander linkshin<br>schwimmende silberne Bressen<br>(auch Bleie genannt). | |||
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[[Bild: Wappen-Loetzen.jpg|thumb| | |||
Das Wappen zeigt in Blau drei übereinander | |||
=== Allgemeine Information === | === Allgemeine Information === | ||
< | {{#var:Ortsname}} war eine Stadt im [[Landkreis Lötzen]].<br>Zur Stadtgemeinde {{#var:Ortsname}} gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze <ref name="GEMEIN3">Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.71-73</ref> :<br> | ||
[[ Antonowen| Antonowen (Antonsdorf)]] | [[Bahnhof Lötzen]] | [[Biestern]] | [[Feste Boyen]] | [[Grünhof (Ksp. Lötzen)|Grünhof]] |<br> [[Imionken (Landkreis Lötzen)|Imionken (Kammhöhe]] | [[Kermusa]] | [[Althof Lötzen]] | [[Forsthaus Lötzen]] | [[Schützenplatz]] |<br> [[Villa Nova]] | [[Waldschlößchen (Landkreis Lötzen)|Waldschlößchen]] | [[Wilhelmshöhe (Landkreis Lötzen)|Wilhelmshöhe]] | [[Woysack]]<br>Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen und heißt auf polnisch {{#var:Ortsname-PL}}. <ref>http://stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Gi%C5%BCycko&level=miejsc&wojewodztwo=&powiat=&gmina=&miejscowosc=&advanced=false</ref> | |||
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<br style="clear:both;" /> | |||
* In Meyers Konservations-Lexikon 1888, Bd. 10. steht über Lötzen: ''Kreisstadt im preußischen [[Regierungsbezirk Gumbinnen]], am [[Löwentinsee]], am "Lötzener" Kanal und<br>an der Linie [[Pillau]]-[[Prostken]] der Ostpreußischen Südbahn, 120 m ü. M., hat ein Schloß, ein Progymnasium, eine Präparandenanstalt, ein Amtsgericht, Dampfschneide-<br>und Mahlmühlen, Maschinen- und Seifenfabrikation, eine Lehrschmiede, Fischerei, Getreide- und Holzhandel, Dampfschiffahrt und (1885) 5117 meist evang.'' Einwohner.<ref>Meyers Konservations-Lexikon 1888, Bd. 10.</ref> | |||
===Name=== | |||
*Der Name bezieht sich auf die gefahrvolle Lage in diesem seenreichen Gebiet. | |||
:prußisch '''"lezuns"''' = auf- und untersteigen | |||
*Den heutigen Namen '''Gisycko''' (früher Lec) verdankt die Stadt dem ostpreußischen Pfarrer '''Gustav Gisevius''', der sich für polnisch-muttersprachlichen Schulunterricht eingesetzt hatte.<br>Zum polnischen Namen: | |||
:'''Anders''' als in der polnischen Forschung dargestellt, handelte es sich beim Kampf um den polnischsprachigen Unterricht allerdings nicht um einen ´Kampf für das Polentum´,<br>sondern um ein Aufbegehren aus bildungspolitischer Vernunft und Verantwortung. Vielmehr als die polonophilen Motive bestimmte der moralische Aspekt in der Sprachenfrage<br>das Vorgehen von Pfarrern, Lehrern und Eltern. Nur eine ordentliche Erziehung in der Muttersprache konnte eine solide Grundlage für die Vermittlung religiöser Werte schaffen. ....<br> | |||
: '''Geistige Mentoren''' des Sprachenstreits waren die masurischen Pfarrer Christoph Coelestin Mrongovius und Gustav Gisevius. Nachträglich erhob die polnische Masurenpropaganda<br> und -forschung beide zu ´Aktivisten im Kampf für das Polentum Masurens´. Ihnen zu Ehren wurden 1945 Sensburg in Mragowo und Lötzen in Gizycko umbenannt. Beide Pastoren<br>waren typische Vertreter ihres Standes, denn sie wiesen deutliche polonophile Neigungen auf, die sich allerdings auf die polnische Sprache und Kultur beschränkten, während sie als<br>preußische Staatsbürger an ihrer Loyalität zum preußischen König keinen Zweifel ließen. Beide gehörten einer masurischen Pastorengruppe an, die sich der Notwendigkeit deutschen Sprachunterrichts nicht dogmatisch verschloss, sondern einzig und allein einen behutsamen Umgang mit der polnischen Schulsprache forderte. <ref>Kossert, Andreas: Masuren, Ostpreußens vergessener Süden, Siedler, Berlin 2001, S. 152</ref> <ref>Die Polnischen Ortsnamen der Provinzen Preussen und Pommern und ihre Deutschen Benennungen, Dr. Wojciech Kętrzyński, Zakładu Narodowego im. Ossolińskich ,Lwów 1879, S.155-156 </ref> | |||
== Politische Einteilung/Zugehörigkeit== | |||
=== Ab 1945 === | |||
* Es gibt zwei Verwaltungseinheiten in Lötzen : | |||
# die selbstständige Stadt Lötzen (polnsch: miasto Giżycko) | |||
# Die Stadt- und Landgemeinde Lötzen (gmina miejsko-wiejska Giżycko) im Landkreis Lötzen (polnisch: Powiat giżycki)<br>in der Provinz Ermland-Masuren (polnisch: Województwo warmińsko-mazurskie). | |||
{{:Lötzen/Gmina Giżycko}} | |||
''' | === Von 1818 bis 1945 === | ||
" | {{:Landkreis Lötzen/Kreis 1818}} | ||
{{:Amtsblatt G 1863 No.35 Verord.320}} | |||
* Am 1.1.1874 gehörte die Stadtgemeinde '''Lötzen''' zum Ortspolizeibezirk Lötzen im Landkreis Lötzen. <ref name="TER">http://www.territorial.de/ostp/loetzen/loetzst.htm</ref> | |||
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|- style="text-align:left; | |||
| width=99%| | |||
{{:Lötzen/Standesamt_G}} | |||
*Die Stadtgemeinde '''Lötzen''' hatte ein eignes Standesamt.<ref name="GEMEIN1"/> <ref name="GEMEIN2"/> <ref name="GEMEIN3">Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.71-73</ref> | |||
* Das preußische Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927 sah in seinem § 11 die Aufhebung der Gutsbezirke vor. Am 30.9.1928 wurden die Gutsbezirke Biestern, Feste Boyen und die Vorwerke Antonowen und Woysack aus dem Gutsbezirk Pierkunowen in die Stadtgemeinde '''Lötzen''' eingegliedert. <ref name="TER"/> <ref>{{GBS|gQ4hAAAAQBAJ|Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens S.262|Kat=no|262}}</ref> | |||
* Die Stadtgemeinde '''Lötzen''' wurde am 1.1.1934 in Stadt Lötzen umbenannt. <ref name="TER"/> | |||
* Der Stadt '''Lötzen''' bestand bis 1945. <ref name="TER"/> | |||
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|} | |||
== | ===Verwaltung=== | ||
< | {{:Lötzen/Standesamt}} | ||
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float: | ==== Einwohnerzahlen ==== | ||
|- | <small> | ||
< | {|{{Prettytable2}} | ||
|-border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:left; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;" | |||
</ | |-style="background:#FFA54F" | ||
|} | !1867 <ref name="GEMEIN71">Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. I Provinz Preußen [1871], S.312 </ref> | ||
--> | !1885 <ref name="GEMEIN1"> Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.358-367</ref> | ||
!1905 <ref name="GEMEIN2">Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.138-145</ref> | |||
!1910 <ref name="GVZ1910">{{GVZ1910|loetzen}}</ref> | |||
!1933 <ref name="VWG">{{VWG|loetzen}}</ref> | |||
!1939 <ref name="VWG"/> | |||
|- | |||
|-style="background:#CDCDC1" | |||
|3569||5117||6551||6945||11.847||14.000 | |||
|- | |||
|}</small> | |||
== Kirchliche | == Kirchliche Zugehörigkeit == | ||
=== Evangelische Kirchen === | === Evangelische Kirchen === | ||
{{:Lötzen/Kirche(ev)}} | |||
=== Katholische Kirchen === | === Katholische Kirchen === | ||
{{:Lötzen/Kirche(rk)}} | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
[[Bild:Prussenkarte.jpg|thumb|250 px|Prußische Stammesgebiete]] | |||
*'''Lötzen''' (sprich Löötzen) liegt auf der Grenze der [[Prußen|prußischen]] Stammesgebiete [[Natangen]] und [[Galindien]] auf einer Landenge, die den [[Mauersee]] vom [[Löwentinsee]] trennt. Die Ordensritter eroberten Galindien von [[Kreuzburg]] aus. Lötzen wurde nach der ersten Eroberung '''1285''' wieder zurückgewonnen und '''1348''' endgültig besiegt.<br>Entlang der masurischen Seen gab es in der Umgebung von Lötzen etliche prußische Wehr- und Burganlagen, davon eine auf der '''Großen Werderinsel''' zu Lötzen, eine Wallburg direkt in Lötzen, die später mit dem '''Kreisgericht''' bebaut wurde und schließlich die Leczenburg auf der '''Landenge zwischen dem [[Löwentinsee]] und dem [[Kissainsee]]''' | |||
*Entlang der masurischen Seen gab es in der Umgebung von Lötzen etliche prußische Wehr- und Burganlagen, davon eine auf der '''Großen Werderinsel''' zu Lötzen, eine Wallburg direkt in Lötzen, die später mit dem '''Kreisgericht''' bebaut wurde und schließlich die Leczenburg auf der '''Landenge zwischen dem Löwentinsee und dem Kissainsee''' | *Urkundliche Erwähnungen: | ||
* | :1335 - 1341 Letzenburg | ||
:1340 in Lezcen | |||
:1361 castrum Letczenborg | |||
:1384 Wil man ouch vor Leczen | |||
:1396 czu Leczen | |||
:1418 Lötzen, Neudorf | |||
=== [[deutscher Orden|Ordensstaat]] bis 1525 === | |||
=== [[Herzogtum Preußen]] (1525 -1701) === | |||
*'''1573''' Stadtrecht durch Herzog Albrecht Friedrich. | *'''1573''' Stadtrecht durch Herzog Albrecht Friedrich. | ||
*'''1614''' erhält die Ordensburg ihre letzte Gestaltung. Hier war das Hauptamt des Kreises [[Natangen]] untergebracht. Später diente das Ordensschloss dem Festungskommandanten der '''Feste Boyen''' als Wohnung. | *'''1614''' erhält die Ordensburg ihre letzte Gestaltung. Hier war das Hauptamt des Kreises [[Natangen]] untergebracht. Später diente das Ordensschloss dem Festungskommandanten der '''Feste Boyen''' als Wohnung. | ||
*Die Stadt wurde mehrmals von Tataren und der Pest heimgesucht. | *Die Stadt wurde mehrmals von Tataren und der Pest heimgesucht. | ||
=== [[Königreich Preußen]] (1701 - 1918) === | |||
*'''1757.''' Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum. | *'''1757.''' Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum. | ||
*'''1758 Jan.''' Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen. | *'''1758 Jan.''' Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen. | ||
*''' 1762.''' Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Lötzrn wird wieder preußisch. | *''' 1762.''' Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Lötzrn wird wieder preußisch. | ||
*'''1844''' wurde mit dem Bau einer Festung begonnen, zu der der '''General von Boyen''' den Grundstein legte. | *'''1844''' wurde mit dem Bau einer Festung begonnen, zu der der '''General von Boyen''' den Grundstein legte. | ||
*''' | *'''1866.21. Okt.'''. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Lötzen im Königreich Preußen ist nun eine Stadt im Norddeutschen Bund. | ||
*'''1871.18. Jan.'''. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Lötzen ist nun eine Stadt im Deutschen Reich. | |||
=== [[Weimarer Republik]] (1918 -1933) === | |||
*'''1920.11.Juli.''' Volksabstimmung: "Anschluß an Ostpreußen (Deutschland) oder Polen". Wahlergebnis: Wahlberechtigte in Lötzen 29.401, gültige Stimmen 29.387, für Ostpreußen 29.378 (=99,97%), für Polen 9 (= 0,03%). | |||
=== Städtebild Lötzen von 1913 === | |||
Die Stadt Lötzen in einer Talmulde am Löwentinsee gelegen, gehört zwar nicht zu den bevorzugten Günstlingen unserer neudeutschen Wirtschaftsentwickelung, wohl aber zu denen, die einen normalen, lebenskräftigen Fortschritt genommen haben und daher das Verdienst beanspruchen können, ihren Platz unter den gleich großen ostpreußischen Schwestern, unter denen sie einen schätzbaren Typus verkörpert, ehrenvoll ausgefüllt zu haben. Eine erfreuliche Entwickelung, durch die das Stadtbild an Leben, Größe und Schönheit gewann, nahm Lötzen eigentlich erst im zwanzigsten Jahrhundert. <BR/> | |||
Ihren Namen hat die Stadt von dem alten Ordensschlosse, das von den Rittern in einer unzugänglichen, sumpfigen Gegend um Ufer des Löwentinsees erbaut wurde. Nach den Ueberlieferungen ist die Ordensburg, die „Lötzenburg“, während der Regierung des Hochmeisters Winrich von Kniprode in derselben Zeit erbaut, in der die Angerburg, Insterburg, Johannisburg, die Wartenburg und die Ortelsburg entstand. Aber für das von Hartknoch angegebene Gründungsjahr sprechen geschichtliche Tatsachen. So erfolgte die Eroberung Sudauens in den Jahren 1277 bis 1283. Konrad von Tierberg machte in dieser Zeit mehrere Einfälle in das Land und verheerte es. Von dem ersten siegreichen Kriegszug wird berichtet, daß der Hochmeister mit reicher Beute über den See zurückging. Es liegt daher sehr nahe, daß sich der Orden bei Lötzen an diesem strategisch wichtigen Engpasse, der inmitten größerer Gewässer eine Defileesperre bildet, einen Stützpunkt geschaffen hat, um von hier aus den Aufstand des Heidenvolkes um so wirksamer niederkämpfen zu können. Diese Vermutung ist um so mehr berechtigt, als in allernächster Nähe der Befestigung eine heidnische Burg gestanden haben soll. Das Jahr 1348, das ebenfalls als Gründungsjahr erwähnt wird, dürfte insofern nicht in Frage kommen, als in dieser Zeit an der Ritterburg umfangreiche, bauliche Veränderungen und Erweiterungen vorgenommen worden sind. Nach dem Bau der Feste Boyen ging das Schloß – zerstört von Kynstut (!365) und von den Polen 90 Jahre später – im Jahre 1852 mit dem parkartigen Amtsgarten durch Kauf in den Besitz des Militärfiskus über, und seit dieser Zeit ist es den Kommandanten der Feste als Wohnung überwiesen. <BR/> | |||
An der Ostseite des geräumigen Marktplatzes befindet sich die evangelische Kirche, die im Jahre 1881 das Jubiläum des 400jährigen Bestehens feiern konnte. Der Kirchturm überragt nur wenig die höchsten Gebäude des Ortes. König friedrich Wilhem IV. hatte bei seinem Besuche in Lötzen über den nicht ganz vollendeten Turm der Kirche sein Mißfallen ausgesprochen und dem zuständigen Kreisbaubeamten den Auftrag erteilt, einen Plan für den Neubau zu entwerfen. Ein Gesuch um ein königliches Gnadengeschenk, das für den Turmbau erbeten wurde, wurde aber abgelehnt, und der Bau unterblieb. Erst in neuester Zeit beschlossen die Kirchenorgane, den Neubau des Turmes und einen umfangreichen Erweiterungsbau der Kirche, die im Laufe der Jahrhunderte mehrmals (zuletzt 1822) durch Feuer zerstört wurde. <BR/> | |||
- Auf der Stelle des alten Rathauses erhebt sich das Kreiskriegerdenkmal, ein werk des Bildhauers Leo Koch-Berlin. Das jetzige Rathaus ist kein kleiner einstöckiger Bau am westlichen Teile des Marktes. Die im Ordensstile erhaltenen Wohngebäude des Beamtenwohnungsvereins in der Bismarckstraße sind mit ihren schmucken Gärten und Anlagen eine Zierde der Stadt geworden. Dank der regen Bautätigkeit, sind in den letzten Jahren ganz neue Stadtteile entstanden. Von ihrer vorteilhaften Seite aber präsentiert sich die Stadt, wenn man sie von der Mitte des Löwentinsees oder vom Tafelberge in Augenschein nimmt. Im Hintergrunde grüßt der zirka 1000 Morgen große Stadtwald herüber, zur Linken die bewaldete Feste Boyen, und zu Rechten schauen der wuchtige Wasserturm und das Diakonissenmutterhaus Bethanien hernieder. <BR/> | |||
In ihrem mutigen Vorwärtsstreben hat sich die Bürgerschaft die Einrichtungen und Bequemlichkeiten der Großstadt zu eigen gemacht. Der Bau der Gasanstalt, der Wasserleitung und Kanalisation hatten die Neupflasterung der Straße zur Folge. Drei Eisenbahnlinien tragen dem Verkehrsbedürfnis Rechnung. Die Masurische Dampferkompagnie, mit ihrem Sitz in Lötzen, hat zur Erleichterung des Verkehrs auf den Seen beigetragen, und führt Jahr für Jahr der Stadt während des Sommers eine stattliche Zahl von Fremden zu. Mit der Entwickelung der Stadt hat auch das Schulwesen gleichen Schritt gehalten. Am Orte ist ein Vollgymnasium, eine höhere Mädchenschule, eine Präparandenanstalt und eine Masurisches Erziehungshaus. Die Volksschule hat im vergangenen Jahr ein neues stattliches Heim erhalten. Industrie und Handel erfreuen sich eines kräftigen Wachstums. I Garnison befindet sich ein Bataillon Infanterie, eine Abteilung Feldartillerie, ein Halbbataillon Fußartillerie und eine Maschinengewehrabteilung. Die Bevölkerung hat sich seit dem Jahre 1870 verdoppelt; die Stadt hat ohne Militär etwas über 7000 Einwohner. Mit einem großzügigen Besiedelungsunternehmen ist im vergangenen Jahr begonnen worden, wodurch auch das äußere Bild der Stadt eine freundliche Umrahmung erhalten wird. Was aber dem Orte die Gunst des reisenden Publikums erworben hat, das ist die Pracht seiner Umgebung und seine landschaftliche Schönheit, durch die das aufblühende Städtchen zur „Perle Masurens“ geworden ist.<ref>Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 23.03.1913, Ausgabe Nr. 137 Morgenausgabe 2. Blatt, S. 5, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | <!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | ||
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=== Genealogische Quellen === | === Genealogische Quellen === | ||
<!-- Hier: z.B. Kirchenbücher, Verfilmte Quellen, Batchnummern, --> | <!-- Hier: z.B. Kirchenbücher, Verfilmte Quellen, Batchnummern, --> | ||
<!-- Bitte schauen Sie auf der Seite [[Altdaten aus GOV zur Migration ins GenWiki]] nach, | |||
ob sie Angaben zu Kirchenbüchern finden, die sie hierher übertragen können. --> | |||
<!-- Zivilstandsregister, andere Quellen, Volkszählung, --> | <!-- Zivilstandsregister, andere Quellen, Volkszählung, --> | ||
<!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw. --> | <!-- Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw. --> | ||
<!-- mit geeigneten Überschriften einfügen. --> | <!-- mit geeigneten Überschriften einfügen. --> | ||
==== Adressbücher ==== | |||
*[[:Kategorie:Ortsindex der Online-Adressbücher|Ortsindex der Online-Adressbücher]] | |||
*Einträge aus {{Adressbuch-Ortslink|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}} in der [[Adressbuchdatenbank]]. | |||
==== GEDBAS ==== | |||
* [http://gedbas.genealogy.net/search/simple?placename=Lötzen Personen aus {{#var:Ortsname}} im GEDBAS] | |||
====Verlustlisten des 1. Weltkrieg==== | |||
* {{Verlustliste 1.Weltkrieg|{{#var:Ortsname}}|Lötzen}} | |||
====[[Preußische Verlustlisten 1870-71]]==== | |||
* {{Verlustlisten 1870/71 Preußen und Baden|{{#var:Ortsname}}|Lötzen}} | |||
<!-- === Historische Quellen === --> | <!-- === Historische Quellen === --> | ||
<!-- ==== Bildquellen ==== --> | |||
<!-- * [[:Kategorie:Fotostudio in {{#var:Ortsname}}|Fotostudios in {{#var:Ortsname}}]] --> | |||
== | |||
== Bibliografie == | == Bibliografie == | ||
*{{LitDB-Volltextsuche|Ortsname}} | * {{LitDB-Volltextsuche|{{#var:Ortsname}}}} | ||
=== Genealogische Bibliografie === | === Genealogische Bibliografie === | ||
<!-- Bitte schauen Sie auf der Seite [[Altdaten aus GOV zur Migration ins GenWiki]] nach, | |||
ob sie Angaben zu Ortsfamilienbüchern finden, die sie hierher übertragen können. --> | |||
<!-- Bitte prüfen Sie in der [[Kategorie:Ortsfamilienbuch]], ob es bereits | |||
eine Beschreibung eines Ortsfamilienbuches zum Ort im GenWiki gibt und verlinken es ggf. hier.--> | |||
=== Historische Bibliografie === | === Historische Bibliografie === | ||
{{:Der Kreis Lötzen 1961}} | |||
{{:Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher}} | |||
{{:Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Gumbinnen}} | |||
{{:Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen}} | |||
{{:Polnische Ortsnamen 1879}} | |||
{{:Gemeinden und Gutsbezirke von Preussen 1871}} | |||
{{:Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement von 1785}} | |||
<!-- === Weitere Bibliografie === --> | <!-- === Weitere Bibliografie === --> | ||
==== In der Digitalen Bibliothek ==== | ==== In der Digitalen Bibliothek ==== | ||
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== Archive und Bibliotheken == | == Archive und Bibliotheken == | ||
=== Archive === | === Archive === | ||
* [[Archive in Deutschland_OP|Archive in Deutschland zu dem Thema Ostpreußen]] | |||
=== Bibliotheken === | === Bibliotheken === | ||
* [[Bibliotheken in Deutschland OP|Bibliotheken in Deutschland zu dem Thema Ostpreußen]] | |||
== Verschiedenes == | == Verschiedenes == | ||
{{Metasuche-Ort|{{#var:Ortsname}}}} | |||
=== Karten === | |||
* {{MTB-MAPSTER|1996|Loetzen|1926_BYU}} | |||
* {{WIGD-MAPSTER|P32|S33|105|RASTENBURG|(Rastembork)|1930}} | |||
* {{KDR100-MAPSTER|105|Rastenburg}} | |||
* {{Reymann-MAPSTER|N|Oletzko}} | |||
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | <!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | ||
<!-- === Berufsgenealogen === --> | <!-- === Berufsgenealogen === --> | ||
<!-- === Heimat- und Volkskunde === --> | |||
<!-- === Auswanderungen === --> | |||
=== Zeitungsmeldungen der Königsberger Hartungschen Zeitung === | |||
{| {{Prettytable2}} | |||
! Datum | |||
! Schlagwort | |||
! Meldung | |||
|- | |||
| style="vertical-align:top" | 09.10.1912 | |||
| style="vertical-align:top" | Ernennung | |||
| Stabsarzt Dr. med. '''Mohr''' in Lötzen wurde zum Kreisassistenzarzt in [[Prostken]] ernannt.<ref>Verfasser: * (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 31.10.1912, Ausgabe 512, S. 5, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
|- | |||
| style="vertical-align:top" | 13.10.1912 | |||
| style="vertical-align:top" | Gefundene Leiche | |||
| style="vertical-align:top" | Heute früh wurde von Passanten die Leiche des Arbeiters '''August Kaminski''' im Lötzener Kanal in der Nähe des Ufers aufgefunden und ans Land geschafft. Man vermutet, daß K., dessen Wohnung hart am östlichen Kanalufer liegt, beim Nachhausegehen in der Dunkelheit den schmalen Treidelweg verfehlt hat uns ins Wasser gestürzt ist. Der Ertrunkene ist 70 Jahre alt und hat an dem Feldzug gegen Frankreich teilgenommen.<ref>Verfasser: oe (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 15.10.1912, Ausgabe 484, Morgenausgabe 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
|- | |||
| style="vertical-align:top" | 13.10.1912 | |||
| style="vertical-align:top" | Vom Kaufmännischen Verein | |||
| style="vertical-align:top" | In der gestern abgehaltenen Versammlung des Kaufmännischen Vereins gab der Vorsitzende den Bescheid des Regierungspräsidenten bezüglich der kaufmännischen Fortbildungsschule bekannt, nach dem diese unter Beobachtung gewisser Bestimmungen genehmigt ist. Der Leiter dieser Schule, die den Namen Kaufmännische Fortbildungsschule Lötzen zu führen hat, ist Lehrer '''Kullik'''.<ref>Verfasser: oe (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 15.10.1912, Ausgabe 484, Morgenausgabe 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
|- | |||
| style="vertical-align:top" | 13.10.1912 | |||
| style="vertical-align:top" | Tödlicher Unfall | |||
| style="vertical-align:top" | Am Freitag hantierte der 13jährige Schüler '''Robert Rams''' in Mnierczeiewen mit einem geladenen Revolver, der sich plötzlich entlud. Der Knabe wurde in die Brust getroffen und war im Augenblick eine Leiche.<ref>Verfasser: A (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 15.10.1912, Ausgabe 484, Morgenausgabe 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
|- | |||
| style="vertical-align:top" | 31.10.1912 | |||
| style="vertical-align:top" | Die landwirtschaftliche Winterschule | |||
| begann heute mit 53 Schülern, die zum größeren Teile unserem, zum kleineren dem Kreise Sensburg angehören, ihr siebentes Semester. Der Eröffnungsfeier, die um 11 Uhr stattfand, wohnten bei: Landrat '''von Schwerin'''=Sensburg, Landrat '''von Tyszka''', Kreisschulinspektor '''Mantey''', Rentier '''Pohl''', die Eltern der Schüler und einige Lehrpersonen. <ref>Verfasser: oe /unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 31.10.1912, Ausgabe 512, S. 5, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
|- | |||
|} | |||
<!--=== Heimat- und Volkskunde ===--> | |||
=== Persönlichkeiten === | |||
*Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, '''Die von den Russen 1748-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten.''' <ref>Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4, 1944. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender)</Ref> | |||
:von Below, Eckard Friedrich, Kapit., zum Förster in Lötzen, 11./22.5.1759; zum Förster oder Hasenheger in Rudowken, 9./20.4.1762. | |||
:Dziengel, Andreas Julius, ehemaliger Amtmann in Rhein, zum Förster in Lötzen, 25.4./6.5.1762. | |||
:Gisevius, Johann, Prorektor in Lötzen, zum Diakon daselbst, 9./20.11.1760. | |||
:Kuberski, Gottfried, Diakon in Lötzen, zum Pfarrer daselbst, 13./24.1.1760.<br>[* Lötzen 13.4.1722, Eltern: Landschöpp Andreas Kuberski, später Richter, dann Vicebürgermeister daselbst und Christina geb. Wedeke]. | |||
:Salomon, Johann Ernst, Adeliger Gerichtsschreiber im Erbamt Deutsch-Eylau, zum Adeligen Gerichtsschreiber beim Justizkollegium in Lyck, 8./19.6.1761, [aus Lötzen]. | |||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 09:03 Uhr
Lötzen Herzlich Willkommen im Portal Lötzen von GenWiki. |
Lötzen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lötzen (Begriffsklärung). |
- Hierarchie
- Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Lötzen > Lötzen
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Einleitung
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Allgemeine InformationLötzen war eine Stadt im Landkreis Lötzen. |
- In Meyers Konservations-Lexikon 1888, Bd. 10. steht über Lötzen: Kreisstadt im preußischen Regierungsbezirk Gumbinnen, am Löwentinsee, am "Lötzener" Kanal und
an der Linie Pillau-Prostken der Ostpreußischen Südbahn, 120 m ü. M., hat ein Schloß, ein Progymnasium, eine Präparandenanstalt, ein Amtsgericht, Dampfschneide-
und Mahlmühlen, Maschinen- und Seifenfabrikation, eine Lehrschmiede, Fischerei, Getreide- und Holzhandel, Dampfschiffahrt und (1885) 5117 meist evang. Einwohner.[3]
Name
- Der Name bezieht sich auf die gefahrvolle Lage in diesem seenreichen Gebiet.
- prußisch "lezuns" = auf- und untersteigen
- Den heutigen Namen Gisycko (früher Lec) verdankt die Stadt dem ostpreußischen Pfarrer Gustav Gisevius, der sich für polnisch-muttersprachlichen Schulunterricht eingesetzt hatte.
Zum polnischen Namen:
- Anders als in der polnischen Forschung dargestellt, handelte es sich beim Kampf um den polnischsprachigen Unterricht allerdings nicht um einen ´Kampf für das Polentum´,
sondern um ein Aufbegehren aus bildungspolitischer Vernunft und Verantwortung. Vielmehr als die polonophilen Motive bestimmte der moralische Aspekt in der Sprachenfrage
das Vorgehen von Pfarrern, Lehrern und Eltern. Nur eine ordentliche Erziehung in der Muttersprache konnte eine solide Grundlage für die Vermittlung religiöser Werte schaffen. .... - Geistige Mentoren des Sprachenstreits waren die masurischen Pfarrer Christoph Coelestin Mrongovius und Gustav Gisevius. Nachträglich erhob die polnische Masurenpropaganda
und -forschung beide zu ´Aktivisten im Kampf für das Polentum Masurens´. Ihnen zu Ehren wurden 1945 Sensburg in Mragowo und Lötzen in Gizycko umbenannt. Beide Pastoren
waren typische Vertreter ihres Standes, denn sie wiesen deutliche polonophile Neigungen auf, die sich allerdings auf die polnische Sprache und Kultur beschränkten, während sie als
preußische Staatsbürger an ihrer Loyalität zum preußischen König keinen Zweifel ließen. Beide gehörten einer masurischen Pastorengruppe an, die sich der Notwendigkeit deutschen Sprachunterrichts nicht dogmatisch verschloss, sondern einzig und allein einen behutsamen Umgang mit der polnischen Schulsprache forderte. [4] [5]
Politische Einteilung/Zugehörigkeit
Ab 1945
- Es gibt zwei Verwaltungseinheiten in Lötzen :
- die selbstständige Stadt Lötzen (polnsch: miasto Giżycko)
- Die Stadt- und Landgemeinde Lötzen (gmina miejsko-wiejska Giżycko) im Landkreis Lötzen (polnisch: Powiat giżycki)
in der Provinz Ermland-Masuren (polnisch: Województwo warmińsko-mazurskie).
- Zur der am 1.1.1999 gegründeten Stadt- und Landgemeinde Lötzen (polnisch: gmina miejsko-wiejska Giżycko) gehören folgende Schulzenämter: Antonowo, Bogacko, Bogaczewo, Bystry, Doba, Gajewo, Grajwo, Guty, Kąp, Kamionki, Kozin, Kożuchy Wielkie, Kruklin, Pieczonki, Pierkunowo, Sterławki Małe, Świdry, Spytkowo, Sołdany, Sulimy, Szczybały Giżyckie, Upałty, Upałty Małe, Wilkasy, Wilkaski, Wronka und Wrony. [6]
Von 1818 bis 1945
- Am 1.9.1818 wurde der Kreis Lötzen gegründet. Zum Kreis Lötzen gehörten die Kirchspiele Lötzen, Mielken, Widminnen, Rydzewen, Neuhoff, Rhein, Gross Stürlack und Orlowen (seit 1862).
- Der Kreis Lötzen gehörte ab 1818 bis 30.10.1905 zum Regierungsbezirk Gumbinnen, ab 1.11.1905 bis 1945 zum neugebildeten Regierungsbezirk Allenstein. [7]
- 12.8.1863, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1863, No.35, Verordnung No.320
- Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Kabinetsordre 16. Juli cr. zu ge genehmigen geruht, daß die drei Besitzungen
- 1) des Partikulier Heinrici zu Lötzen von 311 Morgen 166 Ruthen,
- 2) des Mälzenbräuers Lambrücker ebendaselbst 53 Morgen 84 Ruthen enthaltend und
- 3) des Kaufmann Stobbe ebendaselbst 48 Morgen 40 Ruthen groß,
- von dem Verbande der ehemaligen Domaine Althof-Lötzen abgetrennt und mit dem Stadtbezirk von Lötzen werden,
die Feste Boyen nebst Rafalken dagegegen in ihrem Umfange zu einem selbstständigen Gutsbezirke erhoben werde. [8]
- Am 1.1.1874 gehörte die Stadtgemeinde Lötzen zum Ortspolizeibezirk Lötzen im Landkreis Lötzen. [9]
|
Verwaltung
Standesamt Lötzen
- Lötzen gehörte zum Standesamt Lötzen.
- Das Standesamt Lötzen wurde am 1.10.1874 gegründet und bestand bis 1945.
- Zum Standesamt Lötzen gehörten folgende Orte : Lötzen, und .... [12] [13] [1]
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Lötzen
Einwohnerzahlen
1867 [15] | 1885 [12] | 1905 [13] | 1910 [16] | 1933 [17] | 1939 [17] |
---|---|---|---|---|---|
3569 | 5117 | 6551 | 6945 | 11.847 | 14.000 |
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Evangelisches Kirchspiel Lötzen
- Lötzen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Lötzen.
- Zum evangelischen Kirchspiel Lötzen gehörten folgende Orte : Lötzen, und ....
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: Kirchbuchbestände Lötzen
Schulorte
- Schulorte im Kirchspiel um 1890: Lötzen, Faulhöden, Kamionken, Kampen, Groß Kosuchen, Pierkunowen,
Pietzonken, Schwiddern, Spiergsten, Sulimmen, Groß Upalten, Willkassen, Groß Wronnen und Klein Wronnen. [18]
Kirche
- 14.9.1822, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1822, No.39, Verordnung 95
- Eine allgemeine Kirchenkollekte zum Wiederaufbaue der evangelischen Kirche in Lötzen betreffend
- Des Königs Majestät haben der Stadtgemeinde in Lötzen zum Wiederaufbaue der daselbst abgebrannten evangelischen Kirche
eine allgemeine Kirchenkollekte mittelst Allerhöchster Kabinetordre vom 17ten Junius d. J. aus Allerhöchst eigner Bewegung zu
bewilligen geruht. - Wir sind in Gemäßheit eines Erlasses des königlichen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen vom
6 Julius d.J. angewiesen worden, solche in den evangelischen Kirchen unseres Departements abhalten zu lassen. - Sämtliche Herren Geistliche werden demnach hierdurch aufgefordert, diese Kollekte in den Kirchen abhalten zu lassen und die
eingekommenen Beiträge bis 15ten November d. J. an die Haupt-Instituten- und Kommunalkasse sub rubro: Herrschaftliche
Kollektengelder einzusenden, uns aber gleichzeitig Anzeige zu machen. - [19]
- 1827: Die evangelische Pfarrkirche wurde nach Plänen von Schinkel erbaut und 1881 renoviert.
Katholische Kirchen
Katholisches Kirchspiel Lötzen
- Lötzen gehörte zum Kirchspiel Lötzen, St. Bruno.
- Zum Kirchspiel Lötzen gehörten folgende Orte : Lötzen, und .... [20]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: Kirchbuchbestände Lötzen
Kirche
- 23.8.1936: Der Grundstein wurde gelegt, die Kirche erhielt den Namen St.Bruno- Gedächtniskirche.
- 8.8.1937: Die Kirche wurde geweiht.
Geschichte
- Lötzen (sprich Löötzen) liegt auf der Grenze der prußischen Stammesgebiete Natangen und Galindien auf einer Landenge, die den Mauersee vom Löwentinsee trennt. Die Ordensritter eroberten Galindien von Kreuzburg aus. Lötzen wurde nach der ersten Eroberung 1285 wieder zurückgewonnen und 1348 endgültig besiegt.
Entlang der masurischen Seen gab es in der Umgebung von Lötzen etliche prußische Wehr- und Burganlagen, davon eine auf der Großen Werderinsel zu Lötzen, eine Wallburg direkt in Lötzen, die später mit dem Kreisgericht bebaut wurde und schließlich die Leczenburg auf der Landenge zwischen dem Löwentinsee und dem Kissainsee - Urkundliche Erwähnungen:
- 1335 - 1341 Letzenburg
- 1340 in Lezcen
- 1361 castrum Letczenborg
- 1384 Wil man ouch vor Leczen
- 1396 czu Leczen
- 1418 Lötzen, Neudorf
Ordensstaat bis 1525
Herzogtum Preußen (1525 -1701)
- 1573 Stadtrecht durch Herzog Albrecht Friedrich.
- 1614 erhält die Ordensburg ihre letzte Gestaltung. Hier war das Hauptamt des Kreises Natangen untergebracht. Später diente das Ordensschloss dem Festungskommandanten der Feste Boyen als Wohnung.
- Die Stadt wurde mehrmals von Tataren und der Pest heimgesucht.
Königreich Preußen (1701 - 1918)
- 1757. Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Lötzrn wird wieder preußisch.
- 1844 wurde mit dem Bau einer Festung begonnen, zu der der General von Boyen den Grundstein legte.
- 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Lötzen im Königreich Preußen ist nun eine Stadt im Norddeutschen Bund.
- 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Lötzen ist nun eine Stadt im Deutschen Reich.
Weimarer Republik (1918 -1933)
- 1920.11.Juli. Volksabstimmung: "Anschluß an Ostpreußen (Deutschland) oder Polen". Wahlergebnis: Wahlberechtigte in Lötzen 29.401, gültige Stimmen 29.387, für Ostpreußen 29.378 (=99,97%), für Polen 9 (= 0,03%).
Städtebild Lötzen von 1913
Die Stadt Lötzen in einer Talmulde am Löwentinsee gelegen, gehört zwar nicht zu den bevorzugten Günstlingen unserer neudeutschen Wirtschaftsentwickelung, wohl aber zu denen, die einen normalen, lebenskräftigen Fortschritt genommen haben und daher das Verdienst beanspruchen können, ihren Platz unter den gleich großen ostpreußischen Schwestern, unter denen sie einen schätzbaren Typus verkörpert, ehrenvoll ausgefüllt zu haben. Eine erfreuliche Entwickelung, durch die das Stadtbild an Leben, Größe und Schönheit gewann, nahm Lötzen eigentlich erst im zwanzigsten Jahrhundert.
Ihren Namen hat die Stadt von dem alten Ordensschlosse, das von den Rittern in einer unzugänglichen, sumpfigen Gegend um Ufer des Löwentinsees erbaut wurde. Nach den Ueberlieferungen ist die Ordensburg, die „Lötzenburg“, während der Regierung des Hochmeisters Winrich von Kniprode in derselben Zeit erbaut, in der die Angerburg, Insterburg, Johannisburg, die Wartenburg und die Ortelsburg entstand. Aber für das von Hartknoch angegebene Gründungsjahr sprechen geschichtliche Tatsachen. So erfolgte die Eroberung Sudauens in den Jahren 1277 bis 1283. Konrad von Tierberg machte in dieser Zeit mehrere Einfälle in das Land und verheerte es. Von dem ersten siegreichen Kriegszug wird berichtet, daß der Hochmeister mit reicher Beute über den See zurückging. Es liegt daher sehr nahe, daß sich der Orden bei Lötzen an diesem strategisch wichtigen Engpasse, der inmitten größerer Gewässer eine Defileesperre bildet, einen Stützpunkt geschaffen hat, um von hier aus den Aufstand des Heidenvolkes um so wirksamer niederkämpfen zu können. Diese Vermutung ist um so mehr berechtigt, als in allernächster Nähe der Befestigung eine heidnische Burg gestanden haben soll. Das Jahr 1348, das ebenfalls als Gründungsjahr erwähnt wird, dürfte insofern nicht in Frage kommen, als in dieser Zeit an der Ritterburg umfangreiche, bauliche Veränderungen und Erweiterungen vorgenommen worden sind. Nach dem Bau der Feste Boyen ging das Schloß – zerstört von Kynstut (!365) und von den Polen 90 Jahre später – im Jahre 1852 mit dem parkartigen Amtsgarten durch Kauf in den Besitz des Militärfiskus über, und seit dieser Zeit ist es den Kommandanten der Feste als Wohnung überwiesen.
An der Ostseite des geräumigen Marktplatzes befindet sich die evangelische Kirche, die im Jahre 1881 das Jubiläum des 400jährigen Bestehens feiern konnte. Der Kirchturm überragt nur wenig die höchsten Gebäude des Ortes. König friedrich Wilhem IV. hatte bei seinem Besuche in Lötzen über den nicht ganz vollendeten Turm der Kirche sein Mißfallen ausgesprochen und dem zuständigen Kreisbaubeamten den Auftrag erteilt, einen Plan für den Neubau zu entwerfen. Ein Gesuch um ein königliches Gnadengeschenk, das für den Turmbau erbeten wurde, wurde aber abgelehnt, und der Bau unterblieb. Erst in neuester Zeit beschlossen die Kirchenorgane, den Neubau des Turmes und einen umfangreichen Erweiterungsbau der Kirche, die im Laufe der Jahrhunderte mehrmals (zuletzt 1822) durch Feuer zerstört wurde.
- Auf der Stelle des alten Rathauses erhebt sich das Kreiskriegerdenkmal, ein werk des Bildhauers Leo Koch-Berlin. Das jetzige Rathaus ist kein kleiner einstöckiger Bau am westlichen Teile des Marktes. Die im Ordensstile erhaltenen Wohngebäude des Beamtenwohnungsvereins in der Bismarckstraße sind mit ihren schmucken Gärten und Anlagen eine Zierde der Stadt geworden. Dank der regen Bautätigkeit, sind in den letzten Jahren ganz neue Stadtteile entstanden. Von ihrer vorteilhaften Seite aber präsentiert sich die Stadt, wenn man sie von der Mitte des Löwentinsees oder vom Tafelberge in Augenschein nimmt. Im Hintergrunde grüßt der zirka 1000 Morgen große Stadtwald herüber, zur Linken die bewaldete Feste Boyen, und zu Rechten schauen der wuchtige Wasserturm und das Diakonissenmutterhaus Bethanien hernieder.
In ihrem mutigen Vorwärtsstreben hat sich die Bürgerschaft die Einrichtungen und Bequemlichkeiten der Großstadt zu eigen gemacht. Der Bau der Gasanstalt, der Wasserleitung und Kanalisation hatten die Neupflasterung der Straße zur Folge. Drei Eisenbahnlinien tragen dem Verkehrsbedürfnis Rechnung. Die Masurische Dampferkompagnie, mit ihrem Sitz in Lötzen, hat zur Erleichterung des Verkehrs auf den Seen beigetragen, und führt Jahr für Jahr der Stadt während des Sommers eine stattliche Zahl von Fremden zu. Mit der Entwickelung der Stadt hat auch das Schulwesen gleichen Schritt gehalten. Am Orte ist ein Vollgymnasium, eine höhere Mädchenschule, eine Präparandenanstalt und eine Masurisches Erziehungshaus. Die Volksschule hat im vergangenen Jahr ein neues stattliches Heim erhalten. Industrie und Handel erfreuen sich eines kräftigen Wachstums. I Garnison befindet sich ein Bataillon Infanterie, eine Abteilung Feldartillerie, ein Halbbataillon Fußartillerie und eine Maschinengewehrabteilung. Die Bevölkerung hat sich seit dem Jahre 1870 verdoppelt; die Stadt hat ohne Militär etwas über 7000 Einwohner. Mit einem großzügigen Besiedelungsunternehmen ist im vergangenen Jahr begonnen worden, wodurch auch das äußere Bild der Stadt eine freundliche Umrahmung erhalten wird. Was aber dem Orte die Gunst des reisenden Publikums erworben hat, das ist die Pracht seiner Umgebung und seine landschaftliche Schönheit, durch die das aufblühende Städtchen zur „Perle Masurens“ geworden ist.[21]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Adressbücher
- Ortsindex der Online-Adressbücher
- Einträge aus Lötzen in der Adressbuchdatenbank.
GEDBAS
Verlustlisten des 1. Weltkrieg
Preußische Verlustlisten 1870-71
Bibliografie
- Volltextsuche nach Lötzen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Der Kreis Lötzen
Ein ostpreußisches Heimatbuch
Zusammengestellt und bearbeitet von Dr. Max Meyhöfer,
Holzner Verlag, Würzburg, 1961 - Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher
Handbuch über die katholischen Kirchbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz
östlich der Oder und Neiße und Bistum Danzig
Bearbetet von Dr.Johannes Kaps, Stand Mai 1945, Kath.Kirchenbuchamt, München 1962 - Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Gumbinnen, - Gumbinnen., 10.1821 - 88.1898, 90.1900 -107. 1917
- teilweise online in der Bayerischen Staatsbibliothek [1],
- Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [2]
- Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen
- Agaton Harnoch, Neidenburg 1890, S. Nipkow
Digitalisat der Elbląska Biblioteka Cyfrowa (Digitale Bibliothek der Elbinger Stadtbibliothek)
- Die Polnischen Ortsnamen der Provinzen Preussen und Pommern
und ihre Deutschen Benennungen
- Dr. Wojciech Kętrzyński, Zakładu Narodowego im. Ossolińskich ,Lwów 1879,
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
- Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung
- Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet
und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau.
I. Die Provinz Preussen - Berlin 1874, Verlag des Königl. Statistischen Bureaus (Dr. Engel).
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
- Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement
und Littauischen Cammer-Departement von 1785
- Friedrich Goldbeck, Königsberg und Leipzig 1875,
Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Karten
- MTB 1996 Loetzen Jahr 1926_BYU Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- Karte No. 105 RASTENBURG (Rastembork) 1930 von Wojskowy Instytut Geograficzny Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- KDR 100 No. 105 Rastenburg um 1893 Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- Reymann Special Karte No. N Oletzko um 1830 Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
Zeitungsmeldungen der Königsberger Hartungschen Zeitung
Datum | Schlagwort | Meldung |
---|---|---|
09.10.1912 | Ernennung | Stabsarzt Dr. med. Mohr in Lötzen wurde zum Kreisassistenzarzt in Prostken ernannt.[22] |
13.10.1912 | Gefundene Leiche | Heute früh wurde von Passanten die Leiche des Arbeiters August Kaminski im Lötzener Kanal in der Nähe des Ufers aufgefunden und ans Land geschafft. Man vermutet, daß K., dessen Wohnung hart am östlichen Kanalufer liegt, beim Nachhausegehen in der Dunkelheit den schmalen Treidelweg verfehlt hat uns ins Wasser gestürzt ist. Der Ertrunkene ist 70 Jahre alt und hat an dem Feldzug gegen Frankreich teilgenommen.[23] |
13.10.1912 | Vom Kaufmännischen Verein | In der gestern abgehaltenen Versammlung des Kaufmännischen Vereins gab der Vorsitzende den Bescheid des Regierungspräsidenten bezüglich der kaufmännischen Fortbildungsschule bekannt, nach dem diese unter Beobachtung gewisser Bestimmungen genehmigt ist. Der Leiter dieser Schule, die den Namen Kaufmännische Fortbildungsschule Lötzen zu führen hat, ist Lehrer Kullik.[24] |
13.10.1912 | Tödlicher Unfall | Am Freitag hantierte der 13jährige Schüler Robert Rams in Mnierczeiewen mit einem geladenen Revolver, der sich plötzlich entlud. Der Knabe wurde in die Brust getroffen und war im Augenblick eine Leiche.[25] |
31.10.1912 | Die landwirtschaftliche Winterschule | begann heute mit 53 Schülern, die zum größeren Teile unserem, zum kleineren dem Kreise Sensburg angehören, ihr siebentes Semester. Der Eröffnungsfeier, die um 11 Uhr stattfand, wohnten bei: Landrat von Schwerin=Sensburg, Landrat von Tyszka, Kreisschulinspektor Mantey, Rentier Pohl, die Eltern der Schüler und einige Lehrpersonen. [26] |
Persönlichkeiten
- Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1748-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. [27]
- von Below, Eckard Friedrich, Kapit., zum Förster in Lötzen, 11./22.5.1759; zum Förster oder Hasenheger in Rudowken, 9./20.4.1762.
- Dziengel, Andreas Julius, ehemaliger Amtmann in Rhein, zum Förster in Lötzen, 25.4./6.5.1762.
- Gisevius, Johann, Prorektor in Lötzen, zum Diakon daselbst, 9./20.11.1760.
- Kuberski, Gottfried, Diakon in Lötzen, zum Pfarrer daselbst, 13./24.1.1760.
[* Lötzen 13.4.1722, Eltern: Landschöpp Andreas Kuberski, später Richter, dann Vicebürgermeister daselbst und Christina geb. Wedeke]. - Salomon, Johann Ernst, Adeliger Gerichtsschreiber im Erbamt Deutsch-Eylau, zum Adeligen Gerichtsschreiber beim Justizkollegium in Lyck, 8./19.6.1761, [aus Lötzen].
Weblinks
Offizielle Webseiten
- Artikel Gemeinde Lötzen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Giżycko (gmina). In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
- Artikel Lötzen. In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
- Offizielle Seite der Stadt und Gemeinde Lötzen(polnisch) [3]
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
- Kreisgemeinschaft Lötzen von der Website der Kreisgemeinschaft Lötzen e.V.
- Video bei YouTube über Lötzen
Zufallsfunde
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>LOTZENKO04VA</gov>
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.71-73
- ↑ http://stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Gi%C5%BCycko&level=miejsc&wojewodztwo=&powiat=&gmina=&miejscowosc=&advanced=false
- ↑ Meyers Konservations-Lexikon 1888, Bd. 10.
- ↑ Kossert, Andreas: Masuren, Ostpreußens vergessener Süden, Siedler, Berlin 2001, S. 152
- ↑ Die Polnischen Ortsnamen der Provinzen Preussen und Pommern und ihre Deutschen Benennungen, Dr. Wojciech Kętrzyński, Zakładu Narodowego im. Ossolińskich ,Lwów 1879, S.155-156
- ↑ http://bip.warmia.mazury.pl/gizycko_gmina_wiejska/143/Statuty_solectw/
- ↑ Historisch-comparative Geographie von Preussen,Dr. Max Toeppen, Gotha 1858,S.349-351
- ↑ Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1863, Nr.35, Verordnung Nr.320, S.193 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ 9,0 9,1 9,2 9,3 http://www.territorial.de/ostp/loetzen/loetzst.htm
- ↑ http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/que/normal/que897.pdf
- ↑ Amtsblatt 1874 , Reg.-Bezirk Gumbinnen, S.556 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ 12,0 12,1 12,2 Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.358-367
- ↑ 13,0 13,1 13,2 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.138-145
- ↑ Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens S.262
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. I Provinz Preußen [1871], S.312
- ↑ Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
- ↑ 17,0 17,1 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher
- ↑ Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.309-310
- ↑ Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1822, Nr.39, Verord. 95, S.578 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen Band I: Provinz Ostpreußen,Berlin 1931
- ↑ Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 23.03.1913, Ausgabe Nr. 137 Morgenausgabe 2. Blatt, S. 5, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Verfasser: * (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 31.10.1912, Ausgabe 512, S. 5, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Verfasser: oe (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 15.10.1912, Ausgabe 484, Morgenausgabe 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Verfasser: oe (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 15.10.1912, Ausgabe 484, Morgenausgabe 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Verfasser: A (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 15.10.1912, Ausgabe 484, Morgenausgabe 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Verfasser: oe /unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 31.10.1912, Ausgabe 512, S. 5, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4, 1944. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender)
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