Tannenberg (Ostpreußen): Unterschied zwischen den Versionen
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*'''1410''': König Wladislaw II. (Jagiello) | *'''1410.14. Juli''': Der Polen-König Wladislaw II. (Jagiello) schlägt mit Unterstützung eines sehr starken Litauerheeres unter Großfürst Witold (Vytautas), verstärkt durch russische Tataren, das Ordensheer unter Hochmeister Ulrich von Jungigen. Der Hochmeister fällt in der Schlacht. | ||
*'''1901''' errichtete die Provinz Ostpreußen auf dem Schlachtfeld einen Gedenkstein. Der Granitblock trug die Inschrift: »Im Kampfe für deutsches Wesen starb hier der Hochmeister Ulrich von Jungingen am 15. Juli 1410 den Heldentod.« | *'''1901''' errichtete die Provinz Ostpreußen auf dem Schlachtfeld einen Gedenkstein. Der Granitblock trug die Inschrift: »Im Kampfe für deutsches Wesen starb hier der Hochmeister Ulrich von Jungingen am 15. Juli 1410 den Heldentod.« | ||
*23. bis 31. August | *'''1914. 23. bis 31. August''' vernichtete im Raume zwischen Tannenberg und [[Ortelsburg]] die 8. deutsche Armee unter Führung von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff die russische Narew-Armee. | ||
*''' | *'''1924.31. Aug.''' Grundsteinlegung des Tannenberg-Denkmals, zur Erinnerung an diese zweite Schlacht bei Tannenberg. | ||
*'''1945''' wurde das Denkmal von deutschen Truppen gesprengt, und der Sarg Hindenburgs wurde nach Marburg gebracht. | *'''1927.18. Sept.''' Einweihung des Tannenberg-Denkmal durch den ReichspräsidentenPaul von Hindenburg. | ||
*'''1935. 2. Okt.''' Beisetzung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg mit seiner 1921 verstorbenen Ehefrau. im Tannenberg-Denkmal. | |||
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2023, 22:37 Uhr
Tannenberg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Tannenberg. |
Hierarchie
bis 1905 Regional > Deutsches Reich > Preußen > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Kreis Osterode > Tannenberg
1905–1945 Regional > Deutsches Reich > Preußen > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Kreis Osterode > Tannenberg
Allgemeine Informationen
Tannenberg liegt im prußischen Stammesgebiet Sassen im Kreis Osterode etwa auf der Linie Gilgenburg - Hohenstein. 1333 wird der Ort als Gut des Heinrich Tannenberg erwähnt. Berühmt wurde das Dorf wegen der am 15. Juli 1410 stattfindenden Schlacht bei Tannenberg, bei der das Deutschordensheer vernichtend geschlagen wurde. Die Polen nennen es die "Schlacht von Grunwald" nach dem Orte Grünfeld, den sie als Grünwald interpretierten.
Friede vom Melnosee
Der Melnosee liegt im prußischen Stammesgebiet Lubawa im Dreieck Graudenz - Strasburg - Deutsch-Eylau. Der Name des Sees leitet sich prußisch von "melne" ab und bedeutet "Schwarzer See"".
Am 27. September 1422 wurde ein Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Orden einerseit und dem siegreichen vereinigten Königreich Polen und Großfürstentum Litauen andererseits geschlossen. Trotz des "Ersten Thorner Friedens" im Jahr 1411 war es immer wieder zu Kriegshandlungen gekommen. Im 1422 geschlossenen Frieden musste der Ritterorden das 1230 eroberte Nessauer Gebiet an den König von Polen abtreten und zemaitische Gebiete an den Großfürsten von Litauen. Im Gegenzug verzichtete der König von Polen auf Pommerellen, Kulmerland und Michelauer Land.
In diesem Friedensvertrag fiel zum ersten Mal der Alternativname Klaipeda für Memel: "et castrum Memel in Samogitico Cleupeda appellatum" (und die Memelburg, in Samogitien Cleupeda genannt). Die 1422 festgelegten Ostgrenzen hatten fast 500 Jahre Bestand und blieben bis zum Versailer Vertrag (28. Juni 1919) nach dem 1. Weltkrieg gültig. Sie gelten als die ältesten Europas.
Wappen
Das Wappen aus dem Jahre 1916 zeigt in Silber drei Tannen, darunter in rotem Felde das Eiserne Kreuz von 1914. Die dreitürmige rote Mauer mit schwarzem Tor über den Tannen weist auf das Denkmal hin.
Politische Einteilung/Zugehörigkeit
Kirchen
- Die Marienkapelle ließ Hochmeister Heinrich von Plauen "zum Seelenheil aller, »dy do geslagin wordin von beyden teylin yn dem stryte«" dort errichten, wo Ulrich von Jungingen gefallen war.
- 1414 wurde diese Kapelle von den Polen zerstört.
- 1416 wurde sie neu errichtet und war jahrhundertelang das Ziel vieler Wallfahrer.
- 1681 entstand die Dorfkirche.
Kirchliche Zugehörigkeit
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
- 1334 erste Erwähnung des Ortes.
- 1410.14. Juli: Der Polen-König Wladislaw II. (Jagiello) schlägt mit Unterstützung eines sehr starken Litauerheeres unter Großfürst Witold (Vytautas), verstärkt durch russische Tataren, das Ordensheer unter Hochmeister Ulrich von Jungigen. Der Hochmeister fällt in der Schlacht.
- 1901 errichtete die Provinz Ostpreußen auf dem Schlachtfeld einen Gedenkstein. Der Granitblock trug die Inschrift: »Im Kampfe für deutsches Wesen starb hier der Hochmeister Ulrich von Jungingen am 15. Juli 1410 den Heldentod.«
- 1914. 23. bis 31. August vernichtete im Raume zwischen Tannenberg und Ortelsburg die 8. deutsche Armee unter Führung von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff die russische Narew-Armee.
- 1924.31. Aug. Grundsteinlegung des Tannenberg-Denkmals, zur Erinnerung an diese zweite Schlacht bei Tannenberg.
- 1927.18. Sept. Einweihung des Tannenberg-Denkmal durch den ReichspräsidentenPaul von Hindenburg.
- 1935. 2. Okt. Beisetzung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg mit seiner 1921 verstorbenen Ehefrau. im Tannenberg-Denkmal.
- 1945 wurde das Denkmal von deutschen Truppen gesprengt, und der Sarg Paul von Hindenburgs wurde nach Marburg gebracht.
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Osterode
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Bibliografie
Historische Bibliografie
- Müller, Ulrich: Der Deutsche Orden und seine Niederlage vor 600 Jahren in der Schlacht von Tannenberg im Jahre 1410 (Schwäbisch Gmünd, Polen, Deutscher Orden, Kommende Kapfenburg, Palästina, Ungarn, Danzig, Preußen, Tannenberg), in: Verein Rieser Kulturtage (Hrsg.): Rieser Kulturtage, Dokumentation, Band XVIII/2010; Nördlingen 2012, S. 35-52 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Augsburg)
Persönlichkeiten
Vereine
Zufallsfunde
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>TANERGKO03BM</gov>