Kollegiatstift Alter Dom (Münster): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 22. Oktober 2023, 17:26 Uhr
Historische Hierarchie
Regional > Historische deutsche Staaten > Fürstbistum Münster > Stifter und Klöster im Bistum Münster > Kollegiatstift Alter Dom (Münster)
Kollegiatstift Alter Dom St. Paul
Lage
Name
Vetus monasterium sancti Pauli (1114), parva sancti Pauli congregacio (1129), fratres sancti Pauli apud antiquum monasterium (1137ff.), minor ecclesia (1174), ecclesia sancti Pauli (1183), vetus ecclesia sancti Pauli (12. Jh.ff.), secundaria ecclesia (1288), ecclesia veteris ecclesie sancti Pauli (14. Jh.ff.), kercke van den Olden Dome (1395).
Organisationsform
Kollegiatstift, Kanoniker, rk.
Wohnungen
Sechs Kanonikerkurien und zwei Vikarienhäuser. Kanoniker und Vikare waren - ausgenommen die aus dem Domkapitel gewählten, also durchweg adligen Pröpste - überwiegend bürgerlicher Herkunft. Die Zahl der Adelssöhne blieb stets gering.
Gerechtigkeiten
Zivil- und Fiskaljurisdiktion sowie die Markenrichterei im Beifang Limbergen (Ksp. Darup), Markenrichterei und Kirchen-provisorat in Laer, Wroge- und Proberecht ebenda sowie in Appelhülsen und weitere Rechte in Appelhülsen.
Die Kapitelsmitglieder, Vikare und der Küster waren von der weltlichen Gerichtsbarkeit eximiert und besaßen Freiheit von Schätzung, Einquartierung, Akzisen und ähnlichem, wie der ritterbürtige Adel.
Dechant und Thesaurar waren Patrone der Kirche in Appelhülsen.
Der Alte Dom besaß den Archidiakonat in Schöppingen, Laer, Eggerode und im halben Ksp. Asbeck.
Gründung
Bischof Burchard von Münster (1098-1118) gründete an einer unmittelbar nördlich des Neuen Doms gelegenen karolingischen, wohl in das 1. Viertel des 9. Jhs. zu datierenden Saalkirche ein Kollegiatstift. Aus eigenem Besitz richtete er zwölf Präbenden ein.
Aufhebung
Die Aufhebung des Stifts erfolgte im Dez. 1811 aufgrund des kaiserlichen Dekrets Napoleons vom 14. Nov. 1811.
Das Kollegiatstift bestand bei der Aufhebung aus dem Propst und 10 Kanonikern, dazu kamen 10 Vikare sowie der Sekretär, Küster, Organist, Kaikant und einige Chorale.
Ämter
- Propst (Prälat), präbendiertes Mitglied des Domkapitels, gewählt
- Dechant (Prälat) und Priester, gewählt
- Thesaurar (Prälat), vom Propst bestellt
- Kellner
- Bursar
- Senior als Vertretung des Dechanten dessen
Kapitel 1785
Canonici Capitulares
- Probst Clemens August von Kettler zu Haerkotten
- Dechant Henrich Edmund von Castell, Domherr zu Augsburg u. Probst der Kollegiatskirche zu Wassenberg im Hzt. Jülich
- Thesaurar Theodor von Castell, Probst zu Kaiserswerth
- Joseph Ignatz Wernesius, 1. Kofkapellan zu Paderborn
- Martin Conrad Schlaun
- Franz Christian Driver, J.U.D. Celler, Canonicus zu Vechte
- Jogocus Herm. Zurmühlen, J.U.D. Archidiakon in Laer, Schöppingen, Eggenrode u. Asbeck
- Bernhard Anton Forckenbeck, J.U.D.
- Martin Anton Zurmühlen
- Ignaz Hase
- Johann Engelbert Sträter, Mission. Apostel. und Pastor zu Borgsteinfurth u. Vicar zu Nienberge nondum emanc.
- Bernard Henrich Funke, Secretar
Vicarii
- Johann Paul Langemann
- Bernard Henrich Sudmöller
- Bernard Anton Drees
- Maximilian Menz
- Herm. Schmedding
- Henr. Joseph Conrads
- Johann Bernd Biderlake
- Johann Bernd Conzen
- Adolph Lienen
- Franz Benecict Lindenkamp
- Peter Anton Storp, Officians
Eigenbehörige
Die Eigenbehörigen und Lehen des Kollegiatstiftes waren auf mehrere Kirchspiele verteilt:
Bibliografie
- Hengst, Karl (Hrg.): Westfälisches Klosterbuch (2003) T. 1-3, ISBN 3-402-06893-1
Archiv
- Die Urkunden des Kollegiatstifts Alter Dom in Münster 1129-1534 (= Veröffentlichungen der Hist. Kommission für Westfalen XXXVII/2) (Münster 1978).
- Das Archiv liegt im StA Münster, im AA von und zur Mühlen, Haus Offer gen. Ruhr, Senden-Bösensell sowie im BA Münster.
- Findbücher (StA Münster, Rep. A 146, sowie Verzeichnis des AA von und zur Mühlen im Westf. Archivamt Münster).
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