Gogericht Homborn: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gerichtsbezirk==
==Gerichtsbezirk==
Zum Gogericht Homborn gehörten die Kirchspiele Borken, Ramsdorf, Heiden, beide Reken, Raesfeld, Gemen(später dann auch Südlohn, Gescher).
Zum Gogericht Homborn gehörten die Kirchspiele [[Borken (Kreis Borken)|Borken]], [[Ramsdorf (Velen)|Ramsdorf]], [[Heiden]], beide [[Reken]], [[Raesfeld]], [[Gemen (Borken)|Gemem]] (später dann auch [[Südlohn]], [[Stadtlohn]] und [[Gescher]]).


==Besitzer==
==Besitzer==
Gerhard Werence dictus Bermentvelde war Amtmann des Bischofs von Münster zu Reken und Inhaber des Gogerichtes zum Homborn, zwischen Ramsdorf – Barnsfeld und Borken gelegen und 1282 Inhaber des Go – Gerichts zu Gescher. Ihm gehörte die ererbte Herrschaft Bermentvelde (Barnsfeld), deren Sitz, die Burg Bermentvelde, zu dieser Zeit aber in Ramsdorf lag.
Gerhard Werence dictus Bermentvelde war Amtmann des Bischofs von Münster zu Reken und Inhaber des Gogerichtes zum Homborn, zwischen Ramsdorf – Barnsfeld und Borken gelegen und 1282 Inhaber des Go – Gerichts zu Gescher. Ihm gehörte die ererbte Herrschaft Bermentvelde (Barnsfeld), deren Sitz, die Burg Bermentvelde, zu dieser Zeit aber in Ramsdorf lag.


Graf Rainald II. von Geldern (1316/1343) hatte die nördlich von Ramsdorf gelegene Allodial Herrschaft Bermentsfelde (Barnsfeld) aufgekauft. Diese ging nun in den Lehnbesitz der Familie von Bermentfelde über, welche nun ihr Haus den Grafen von Geldern als Lehnsherren zum [[Offenhaus]] auftrugen.
Graf Rainald II. von Geldern (1316/1343) hatte die nördlich von Ramsdorf gelegene Allodial-Herrschaft Bermentsfelde (Barnsfeld) aufgekauft. Diese ging nun in den Lehnbesitz der Familie von Bermentfelde über, welche nun ihr Haus den Grafen von Geldern als Lehnsherren zum [[Offenhaus]] auftrugen.
 
==Gericht==
 
===Richter===
 
===Schöffen===


==Berufungsinstanz==
==Berufungsinstanz==
===Hofes- und Markenrecht===
===Hofes- und Markenrecht===
In Sachen Hofes- und Markenrecht war die Berufungsinstanz das "Hofgericht Münster"
In Sachen Hofes- und Markenrecht war die Berufungsinstanz das "Hofgericht Münster"
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Der südliche Teil der Landrichterei verblieb als Gografschaft bei der Familie Werenze. Im weiteren Erbteilungen kam das Gogericht zum Homborn dann an die 1305 in Ramsdorf ansässige Herrschaft Bermentvelde (Barnsveld), ehe diese ein Erblehen des Hochstiftes Münster wurde. Der Ritter Herman v. Bermentvelde, dictus Werence (1262 / 98) war ein Sohn des Adolf Werence.
Der südliche Teil der Landrichterei verblieb als Gografschaft bei der Familie Werenze. Im weiteren Erbteilungen kam das Gogericht zum Homborn dann an die 1305 in Ramsdorf ansässige Herrschaft Bermentvelde (Barnsveld), ehe diese ein Erblehen des Hochstiftes Münster wurde. Der Ritter Herman v. Bermentvelde, dictus Werence (1262 / 98) war ein Sohn des Adolf Werence.
===Gericht auf dem Venne vor Borken===
*12.08.1615 Vor Ortwein Raven, Gograf zu Homborn im Amt auf dem Braam im Gericht auf dem Venne vor Borken, verkaufen Henrich Kremer, Bürgermeister zu Borken, und dessen Frau Maria von Weseke dem Ludolpf Chourdt von Keppel zu Oeding (Odinck) Horsticks Erbe im Kirchspiel Borken, Bauerschaft Marcope (Marbeck), belastet mit jährlich einem Malter Roggen an den Abt zu Werden und zwei Malter Roggen an das Ordenshaus St. Johann in Borken, Zehntgarben an den Zeller des Franckenhofs Erbes und die Beginen zu Borken. Schöffen: Arnold Lüning und Johann von Büren.
* 23.10.1624 Vor Ortwin Raven, Gograf zu Hamborn und Richter auf dem Venne vor Borken des Amtshauses zum Braem, hat Christian Maeß,Bauerschaft Marbeck, Zeller auf dem Erbe Lelinck des Dompropstes zu Münster, berichtet, daß durch Versehen der Eltern seiner Frau Margrete, diese an die münsterschen Beamten zu Ahaus verwechselt wurde und erst später gegen Hoyckincks Tochter Stine getauscht worden sei. Ihre Kinder Johann, Anne, Grete, Catharine, Maeß und Jennecke sollen sich nun mit 40 Talern freikaufen können. Beistand war Bernd Stucks zu Borken. Zeugen: Johann von Beverförde und Johann Ebbeler, Gerichtsschöffen.
* 14.03.1647 Herr Ortwin Raven, Fürstlich Münsterischer Gograve zum Homborn, des Amtes uffm Braem unnd Richter zu [[Gogericht Südlohn|Südlohn]] <ref> '''Quelle:''' Stratmann, Bodo: Lesepauker 2 (Neuauflage 2022, Dortmund)</ref>


==Urteile==
==Urteile==
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==Archiv==
==Archiv==
* Staatsarchiv Münster (STAM), Bestand: Gerichte des Alten Reiches, Reichskammergericht (RKG)
* Landesarchiv NRW Abt. Westfalen
* (STAM), Bestand: Fürstbistum Münster, Gerichte (Findbuch A 84 mit Index), Gogericht "Zum Homborn"
** [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=1&id=0428&tektId=787 Findbuch A 30 Reichskammergericht]
** Findbuch A 84 Fürstbistum Münster, Gerichte, Gogericht "Zum Homborn"
==Bibliografie==
** [http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=1&tektId=190&expandId=188 Fürstbistum Münster, Gerichte / Akten, Bestand Gogericht Homborn 1649-1810]
 
====Fußnoten====
<references />


[[Kategorie:Gericht im Fürstbistum Münster]]
[[Kategorie:Gericht im Fürstbistum Münster|Homborn]]
[[Kategorie:Amt Ahaus (historisch)]]
[[Kategorie:Ramsdorf (Velen)]]
[[Kategorie:Borken (Kreis Borken)]]

Aktuelle Version vom 20. Februar 2022, 15:21 Uhr

Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt Ahaus (historisch) > Borken > Gogericht Homborn

Gerichtsbezirk

Zum Gogericht Homborn gehörten die Kirchspiele Borken, Ramsdorf, Heiden, beide Reken, Raesfeld, Gemem (später dann auch Südlohn, Stadtlohn und Gescher).

Besitzer

Gerhard Werence dictus Bermentvelde war Amtmann des Bischofs von Münster zu Reken und Inhaber des Gogerichtes zum Homborn, zwischen Ramsdorf – Barnsfeld und Borken gelegen und 1282 Inhaber des Go – Gerichts zu Gescher. Ihm gehörte die ererbte Herrschaft Bermentvelde (Barnsfeld), deren Sitz, die Burg Bermentvelde, zu dieser Zeit aber in Ramsdorf lag.

Graf Rainald II. von Geldern (1316/1343) hatte die nördlich von Ramsdorf gelegene Allodial-Herrschaft Bermentsfelde (Barnsfeld) aufgekauft. Diese ging nun in den Lehnbesitz der Familie von Bermentfelde über, welche nun ihr Haus den Grafen von Geldern als Lehnsherren zum Offenhaus auftrugen.

Berufungsinstanz

Hofes- und Markenrecht

In Sachen Hofes- und Markenrecht war die Berufungsinstanz das "Hofgericht Münster"

Geschichte

Vor der Machtergreifung des Schloßes zu Lon durch des Edelherrn Godschalk von Versnefelde (Varsseveld) um 1152, welcher sich dann nach Lon nannte, hatte hatte wohl die Landrichterei Lon mit dem Amt auf dem Brahm eine Einheit gebildet, welche dann erbgeteilt wurde.

Der südliche Teil der Landrichterei verblieb als Gografschaft bei der Familie Werenze. Im weiteren Erbteilungen kam das Gogericht zum Homborn dann an die 1305 in Ramsdorf ansässige Herrschaft Bermentvelde (Barnsveld), ehe diese ein Erblehen des Hochstiftes Münster wurde. Der Ritter Herman v. Bermentvelde, dictus Werence (1262 / 98) war ein Sohn des Adolf Werence.

Gericht auf dem Venne vor Borken

  • 12.08.1615 Vor Ortwein Raven, Gograf zu Homborn im Amt auf dem Braam im Gericht auf dem Venne vor Borken, verkaufen Henrich Kremer, Bürgermeister zu Borken, und dessen Frau Maria von Weseke dem Ludolpf Chourdt von Keppel zu Oeding (Odinck) Horsticks Erbe im Kirchspiel Borken, Bauerschaft Marcope (Marbeck), belastet mit jährlich einem Malter Roggen an den Abt zu Werden und zwei Malter Roggen an das Ordenshaus St. Johann in Borken, Zehntgarben an den Zeller des Franckenhofs Erbes und die Beginen zu Borken. Schöffen: Arnold Lüning und Johann von Büren.
  • 23.10.1624 Vor Ortwin Raven, Gograf zu Hamborn und Richter auf dem Venne vor Borken des Amtshauses zum Braem, hat Christian Maeß,Bauerschaft Marbeck, Zeller auf dem Erbe Lelinck des Dompropstes zu Münster, berichtet, daß durch Versehen der Eltern seiner Frau Margrete, diese an die münsterschen Beamten zu Ahaus verwechselt wurde und erst später gegen Hoyckincks Tochter Stine getauscht worden sei. Ihre Kinder Johann, Anne, Grete, Catharine, Maeß und Jennecke sollen sich nun mit 40 Talern freikaufen können. Beistand war Bernd Stucks zu Borken. Zeugen: Johann von Beverförde und Johann Ebbeler, Gerichtsschöffen.
  • 14.03.1647 Herr Ortwin Raven, Fürstlich Münsterischer Gograve zum Homborn, des Amtes uffm Braem unnd Richter zu Südlohn [1]

Urteile

1690 klagen Joh. Hasselhoff, Dietr. Burhoff u. Gerh. Kohe gegen Otto Gf. von Limburg - Styrum um das Recht des Rasenstechens im Dorkampbusch in der Homer Mark und um die Kompetenz des Erbholz- und Markengerichts daselbst (1691 Hofgericht Münster, 1693 RKG L502/1840)

Archiv

Fußnoten

  1. Quelle: Stratmann, Bodo: Lesepauker 2 (Neuauflage 2022, Dortmund)