Bistum Osnabrück: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gliederung==
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Das Bistum Osnabrück änderte 2007 seine Dekanatsstruktur und gliedert sich seitdem statt in 16 nunmehr in folgende 10 Dekanate:
Das Bistum Osnabrück änderte 2007 seine Dekanatsstruktur und gliedert sich seitdem statt in 16 nunmehr in folgende 10 Dekanate:

Version vom 29. Januar 2022, 23:31 Uhr

Hierarchie

Das Bistum Osnabrück innerhalb der deutschen Bistümer

Katholische Kirche > Katholische Kirche in Deutschland > Bistum Osnabrück

Wappen

Wappen Bistum Osnabrück.png

Gliederung

Das Bistum Osnabrück änderte 2007 seine Dekanatsstruktur und gliedert sich seitdem statt in 16 nunmehr in folgende 10 Dekanate:

Die bisherigen Dekanate Lingen, Freren, Haren, Meppen, Aschendorf und Hümmling bilden seitdem die drei emsländischen Dekanate. Die bisherigen Dekanate Iburg, Grönenberg, Fürstenau, Vörden, Ostercappeln und Osnabrück wurden in die drei Osnabrücker Dekanate eingegliedert.

Archiv

→ Hauptartikel: Diözesanarchiv Osnabrück

Geschichte

Das Bistum Osnabrück wurde 780 von Karl dem Großen gegründet und für den 12.12.803 liegt die erste urkundliche Erwähnung vor. Osnabrück war eines der Missionsbistümer im Sachsenland und umfaßte anfangs die Länder zwischen der Ems und Hunte und war der Erzdiözese Köln unterstellt.

Unter Franz von Waldeck (1532-1553), der zugleich Bischof von Minden und Münster war, hielt die Reformation in Osnabrück Einzug. Es bildete sich im Bistum, auch in den politisch zum Hochstift Münster gehörenden Teilen, ein gemischtkonfessionelles Kirchenwesen heraus, das sich als katholisch betrachtete, aber wesentliche Elemente aus dem Lutheranismus übernahm, die der übrige Katholizismus bekämpfte. Dies änderte sich erst 1623, als Eitel Friedrich von Hohenzollern nach seiner Wahl zum Bischof die Gegenreformation durchzusetzen begann. Im weiteren Verlauf des Dreißigjährigem Krieges war das Bistum zeitweilig von Truppen der Liga und der Union sowie dänischen und schwedischen Truppen besetzt. Erst der Westfälische Friede brachte die eindeutige konfessionelle Zuordnung für das Niederstift Münster. Im Hochstift Osnabrück verteilte sich die Konfession dagegen weitgehend auf die Kirchspiele, die dann aber der dogmatischen Folge der jeweiligen Konfession verpflichtet wurden. Dies gilt auch für die Kirchspiele, die von beiden Konfessionen genutzt wurden.

Gemäß den Bestimmungen nach Artikel XIII des Westfälischen Friedensvertrags und der Beschlüsse auf dem Reichstag zu Nürnberg von 1650, wurde in einer 'Immerwährenden Kapitulation' (Capitulatio perpetua osnabrugensis) die Landesherrschaft abwechselnd von einem katholischen, vom Domkapitel gewählten Bischof und einem lutherischen Bischof ausgeübt, der vom herzoglichen Haus Braunschweig-Lüneburg benannt wurde. Während der Regentschaft eines lutherischen Bischofs wurden die kirchlichen Befugnisse über die katholische Geistlichkeit und die katholischen Einwohner des Hochstifts vom Erzbischof von Köln ausgeübt. Die freie Religionsausübung der jeweils anderen Konfession war in der "Immerwährenden Kapitulation" geregelt. Letzter Fürstbischof von Osnabrück war Friedrich August, Herzog von York und Albany, der zweite Sohn Georgs III. von England und britischer Feldmarschall. Friedrich August wurde 1763 schon im Alter von 196 Tagen von seinem Vater zum weltlichen Fürstbischof von Osnabrück bestimmt. Wie alle geistlichen Gebiete wurde das Hochstift Osnabrück 1803 verweltlicht und zum Fürstentum Osnabrück erklärt. Als katholischer Bischof von Osnabrück wurde Karl von Gruben eingesetzt, der von 1803 bis 1827 amtierte. Nach 1824 (Zirkumskriptionsbulle Impensa Romanorum Pontificum) bildeten nur noch die westweserischen Teile von Hannover das Bistum. Diese Bulle bestimmte ferner, dass das Bistum exemt, also direkt dem Papst unterstellt wurde.

1930 kamen die vornehmlich lutherisch geprägten "Norddeutschen Missionen" zum Bistum. Zum Bistum gehörten jetzt der Teil der Provinz Hannover, der westlich der Weser lag, sowie die Umgebung von Twistringen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein sowie Mecklenburg, bis 1965 auch Schaumburg-Lippe. Das Bistum wurde jetzt auch wieder der Kölner Kirchenprovinz zugeordnet. Nach 1973 wurden die in der DDR gelegenen Teile des Bistums von einem "Apostolischen Administrator" verwaltet, als "Bischöfliches Amt Schwerin". Die katholische Kirche in Mecklenburg war seitdem direkt dem Papst unterstellt, das Gebiet gehörte kirchenrechtlich aber weiterhin zum Bistum Osnabrück.

1995 wurde das Erzbistum Hamburg gegründet, nahezu völlig aus Teilen des damaligen Bistums Osnabrück (Ausnahmen sind die südelbischen Teile Hamburgs, die zum Bistum Hildesheim gehörten). Hamburg bildet seitdem mit den Suffraganbistümern Hildesheim und Osnabrück die Norddeutsche Kirchenprovinz. Dadurch blieben nur die niedersächsischen Teile sowie die Stadt Bremen beim Bistum Osnabrück. Es hat nunmehr eine Fläche von rund 12.500 km² und rund 584.000 Katholiken in 256 Kirchengemeinden.

Im Rahmen des so genannten Perspektivplans 2015 bereitet sich das Bistum mit Hilfe eines dialogischen Weges auf die Zukunft vor. So wird neben dem bisherigen Modell des Gemeindeverbund auch ein so genannter "Pastoraler Raum", der rechtliche Zusammenschluss bisher selbständiger Kirchengemeinden, möglich sein. Zum 1. Januar 2006 entstand der erste Pastorale Raum "St. Christophorus" in Stolzenau (Landkreis Nienburg) durch den Zusammenschluss des bisherigen Gemeindeverbundes der kath. Kirchengemeinden in Stolzenau, Liebenau, Steyerberg und Uchte. Weiterhin hat der Priesterrat eine Verkleinerung von 16 auf zehn Dekanate beschlossen. Dies soll ab dem Jahr 2007 umgesetzt werden. aus Wikipedia

Bischöfe

Zeitraum Name des Bischofs Titel/ Kommentar
783-20. April 805 Wiho erhielt am 19. Dezember 803 für das Bistum Osnabrück eine Schenkung von Karl dem Großen
805-829 Meingoz vermutlich aus dem ostfränkischen Grafengeschleht der Mattonen
829-834 Gebwin
845-859 Gosbert (Gauzbert) 851 führte der Zug der Translatio Sancti Alexandri durch Osnabrück
859-885 Egbert gehörte einer sächsischen Adelsfamilie an
885-918 Egilmar stammte aus einheimischem Adel
918- September 948 Dodo I. Domherr in Hildesheim
September 948-967 Drogo Zeuge der Kaiserkrönung Ottos I. zu Rom.
967-978 Liudolf ein Nachkomme Widukinds, seine Familie war im Hasegau ansässig. Verwandt mit Kaiser Otto I. und dessen Kanzler 952-967
978-996 Dodo II.
996-998 Gunthar wurde als Kanoniker der Kathedrale von Magdeburg, bischöflicher Kamerar und königlicher Kaplan von Otto III. zum Bischof ernannt
998-1003 Wothilolf König Heinrich II. verlieh ihm das Recht in Osnabrück einen Markt zu unterhalten, eine Münzanstalt einzurichten und den Zoll zu erheben
1003-1023 Thietmar Kanoniker am Moritzstift in Magdeburg, zugleich Domprobst in Mainz und 1002-3 Stiftsprobst in Aachen, Kaplan Ottos III. Gründete das Kanonikerstift St. Johann.
1023-1027 Meginher Gab dem Stift St. Johann die Statuten.
1027-1036 Gosmar
1036-1052 Alberich kam wohl aus einheimischer Familie
1053-1068 Benno I. stammte aus dem Frankenland und war wohl Mitglied des Würzburger Domkapitels
1068-1088 Benno II. ernannt von König Heinrch IV. von Erzbischof Anno von Köln geweiht. Stammte aus einer Ministerialienfamilie aus Löhningen (Krs. Waldshut)
1088-1093 Markward von den Anhängern Papst Gregors VII gewählt, aber nie geweiht; gegen Mitte 1093 vom Domkapitel abgesetzt
1093-1101 Wido aus einheimischer Familie, zuvor Domprobst in Osnabrück. 1100 brannten Domkirche und -kloster ab
1101-1110 Johannes I. Nachfolger Widos als Domprobst. Baute den Dom wieder auf, in Iburg begraben.
1110-1118 Gottschalk Edelherr von Diepholz und dort Domprobst
1119-1137 Thiethard vorher Osnabrücker Domprobst und der erste kanonisch gewählte Bischof. Kaiser Heinrich V. stellte ihm den Hildesheimer Domprobst Konrad entgegen, doch nachdem Thiethard vom Erbischof Friedrich von Kölm geweiht wurde und 1122 das Wormser Konkordat geschlossen war, fand das Schisma in Osnabrück ein Ende
1137-1141 Udo Probst des St.-Moritz-Stiftes vor Hildesheim. Beginn die Gründung des Klosters Gertrudenberg
1141-1173 Philipp Graf von Katzenellenbogen, war Probst in Deventer
1173-1190 Arnold Graf von Altena stribt währen des Kreuzzuges Friedrich I.
1192-1216 Gerhard Graf von Oldenburg-Wildeshausen. Probst in Wildeshausen
1216-1224 Adolf Graf von Tecklenburg. Zisterzieser in der Abtei Altenkamp
1224-1226 Engelbert I. Graf von Isenburg. Vorher Domprobst. KÖnig Heinrich VII. verlieh ihm das Recht die Gogerichte mit von ihm ernannten Gografen zu besetzen
1226-1227 Otto I. Graf von Holte?. Vorher Domprobst.
1227-1238 Konrad I. von Lauenrode-Velber. Vorher Domprobst in Hildesheim. Graf Otto von Tecklenburg musste ihm 1236 für 800 Mark die Stiftsvogtei abtreten.
1250-1258 Bruno Graf von Isenburg
1259-1264 Balduin von Rüssel
1265-1269 Widukind Graf von Waldeck-Schwalenberg
1270-1297 Konrad II. Graf von Rietberg
1297-1308 Ludwig Graf von Ravensberg
1309-1320 Engelbert II. von Weihe
1321-1349 Gottfried Graf von Arnsberg; später Erzbischof von Bremen
1350-1366 Johann II. Hoet Herzog von Braunschweig-Grubenhagen
1366-1376 Melchior Herzog von Braunschweig-Grubenhagen
1376-1402 Dietrich von Horne
1402-1410 Heinrich I. Herzog von Schleswig, Graf von Holstein
1410-1424 Otto II. Graf von Hoya
1424-1437 Johann III. Graf von Diepholz
1437-1442 Erich I. Graf von Hoya
1442-1450 Heinrich II. Graf von Moers
1450-1454 Albert Graf von Hoya, zugleich Bischof von Minden
1454-1455 Rudolf Graf von Diepholz
1455-1482 Konrad III. Graf von Diepholz
1482-1508 Konrad IV. Graf von Diepholz
1508-1532 Erich II. Herzog von Braunschweig-Grubenhagen
1532-1553 Franz von Waldeck
1553-1574 Johann II. Graf von Hoya
1574-1585 Heinrich II. Graf von Sachsen-Lauenburg
1585-1591 Bernhard von Waldeck
1591-1623 Philipp Sigismund von Braunschweig
1623-1625 Eitel Friedrich Kardinal von Hohenzollern-Sigmaringen
1625-1661 Franz Wilhelm Graf von Wartenberg
1661-1698 Ernst August I. Herzog von Braunschweig-Lüneburg
1698-1716 Karl Joseph Ignaz Herzog von Lothringen, war zudem Bischof von Olmütz sowie Erzbischof von Trier
1716-1728 Ernst August II. Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Herzog von York und Albany und Earl of Ulster
1728-1761 Clemens August Herzog von Bayern
1764-1802 Friedrich Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Prinz von Großbritannien
1803-1827 Karl von Gruben
1830-1855 Karl Anton Lüpke
1855-1857 mit Bistum Hildesheim vereinigt
1855-1866 Paulus Melchers
1866-1878 Johann Heinrich Beckmann
1878-1882 Sedisvakanz (kein Bischof infolge des Kulturkampfes)
1882-1898 Bernhard Höting
1899-1914 Hubert Voß
1914-1955 Wilhelm Berning
1955-1957 Franziskus Demann
1957-1985 Helmut Hermann Wittler
1985-1995 Ludwig Averkamp
1995-heute Franz-Josef Bode

Kathedrale und bedeutende Kirchen

  1. Kathedrale des Bistums: Dom St. Petrus Osnabrück
  2. Weitere bedeutende Kirchen:
    1. Propsteikirche St Johann Bremen
    2. Propsteikirche St. Vitus Meppen (dreischiffige spätgotische Sandsteinkirche)
    3. Ehem. Stiftskirche und heutige Pfarrkirche St. Johann Osnabrück
    4. Schloss- und Pfarrkirche St. Clemens in Bad Iburg
    5. Domkirche St. Nikolaus Ankum (Pfarrkirche, "Artländer Dom")
    6. Stiftskirche St. Alexander in Wildeshausen
    7. Pfarrkirche St. Vincentius Haselünne (Dreischiffige, spätgotische Hallenkirche)
    8. Domkirche St. Martinus Haren (Neubarocker Kuppelbau, "Emslanddom")
    9. Kloster- und Pfarrkirche Herz-Jesu Handrup
    10. Alte Pfarrkirche St. Vitus Bokeloh (älteste Kirche des Emslandes)
    11. Pfarrkirche St. Katharina Fürstenau (innerhalb der Schloßanlage)
    12. Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Johannes Lage-Rieste in Rieste (Barocke Ausstattung, Hl. Kreuz)
    13. Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Johannes in Rulle
    14. Alte Pfarrkirche St. Alexander in Wallenhorst
    15. Pfarrkirche St. Alexander Bawinkel
    16. Klosterkirche Christkönig (expressionistisch) und Pfarrkirche St. Georg Thuine (gotisch)
    17. Kloster Bersenbrück
    18. Kloster Frenswegen bei Nordhorn
  3. Kirchen im Bistum Osnabrück im GenWiki
    1. siehe Kategorie:Kirche im Bistum Osnabrück

Schließungen von Kirchen

Dramatisch rückläufige Kirchensteuermittel und Katholikenzahlen sowie fehlende Priester zwingen dazu, nicht nur Pfarreien zu fusionieren, sondern auch Kirchen zu schließen. Die Gebäude werden als Wohnraum umgebaut, an andere Glaubengemeinschaften abgetreten oder abgerissen. Folgende Kirchen sind u.a. betroffen:

  • Wagenfeld, Filialkirche der Kirchengemeinde Christus König, Diepholz - Umnutzung als Wohngebäude
  • Martfeld, Filialkirche der Kirchengemeinde Bruchhausen/Vilsen - Umnutzung als Wohngebäude
  • Eystrup, Filialkirche der Kirchengemeinde St. Michael, Hoya - Abriss erfolgt


Literatur- und Quellenangaben

  • Bistum Osnabrück [1]
  • Das Bistum Osnabrück Band 1 Das Mittelalter, Wolfgang Seegrün, ISBN 3-88786-147-7
  • Das Bistum Osnabrück Band 2 Von der Reformation bis zur Säkularisation, Christian Hoffmann, ISBN 3-88786-175-2
  • Das Bistum Osnabrück Band 3 Das 19. Jahrhundert, Helmut Jäger, ISBN 3-88786-182-5
  • Das Bistum Osnabrück Band 4 Das 20. Jahrhundert, in Vorbereitung
  • Das Bistum Osnabrück Band 5 Dom zu Osnabrück
  • Das Bistum Osnabrück Band 6 Klöster und Wallfahrten, Wolfgang Seegrün, ISBN 3-88786-189-2

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bistum Osnabrück aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Bibliografie

  • Berlage, Paul/Stieglitz, Hermann : Handbuch des Bistums Osnabrück (Osnabrück 1968/1991) Verlag Bischöfliches Generalvikariat/Dombücherstube (Umfang etwa 800/1000 S., je n. Auflage)

Daten aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis

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Erzbistümer und Bistümer der Katholischen Kirche in Deutschland

ErzbistümerBamberg | Berlin | Freiburg | Hamburg | Köln | München und Freising | Paderborn
BistümerAachen | Augsburg | Dresden-Meißen | Eichstätt | Erfurt | Essen | Fulda | Görlitz | Hildesheim | Limburg | Magdeburg | Mainz | Münster | Osnabrück | Passau | Regensburg | Rottenburg-Stuttgart | Speyer | Trier | Würzburg