Wulftange (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Der Name '''Wulftange''' geht auf die Hofstelle Wulffetange in [[Hollage]] im Kirchspiel [[Wallenhorst]] zurück. Der Hof lag im Hollager Ortsteil Fiestel im Remmen-Esch, an der heutigen Egbersstraße südlich des Hollager Friedhofs. Werner Delbanco <ref name="Werner Delbanco">Delbanco Werner (2001): ''Siedlungsgeschichte Wallenhorsts'', in: Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): ''1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik.''</ref> argumentiert aufgrund der ovalen Form des Remmen-Eschs, dass dieser Eschflur in sächsischer Zeit entstanden sein müsse. Da wohl Witte (siehe [[Witte_Hollage_(Hof)]]) und Wulftange (siehe [[Wulftange_(Hof)]]) die beiden ältesten Höfe im Remmen-Esch wären, nimmt er an, | Der Name '''Wulftange''' geht auf die Hofstelle Wulffetange in [[Hollage]] im Kirchspiel [[Wallenhorst]] zurück. Der Hof lag im Hollager Ortsteil Fiestel im Remmen-Esch, an der heutigen Egbersstraße südlich des Hollager Friedhofs. Werner Delbanco <ref name="Werner Delbanco">Delbanco Werner (2001): ''Siedlungsgeschichte Wallenhorsts'', in: Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): ''1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik.''</ref> argumentiert aufgrund der ovalen Form des Remmen-Eschs, dass dieser Eschflur in sächsischer Zeit entstanden sein müsse. Da wohl Witte (siehe [[Witte_Hollage_(Hof)]]) und Wulftange (siehe [[Wulftange_(Hof)]]) die beiden ältesten Höfe im Remmen-Esch wären, nimmt er an, dass sie eher in das 9. und 10. Jahrhundert zurückgehen, denn in das 11.-13. Jahrhundert. | ||
=== Bedeutung === | === Bedeutung === | ||
Im mittelniederdeutschen lassen sich zwei Bedeutungen des Begriffs tange finden. Danach könnte Wulffetange, Wulfetange oder Wulftange einerseits '''Bauer Wulf an der Tange''' bedeuten, also einen ''Bauer Wulf am Sandrücken zwischen Moor und Sümpfen'' bezeichnen, oder aber andererseits '''Klemme der Wölfe''' bedeuten, sinngemäß also etwa ''Wolfsfalle''.<ref name="Baader">Baader, Theodor (1951): ''Hofes- und Familiennamen des Kirchspiels Wallenhorst'', in: Arbeitsgemeinschaft Wallenhorst (Hrsg): '''Elfhundert Jahre Wallenhorst: Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951''', Selbstverlag.</ref> | Im mittelniederdeutschen lassen sich zwei Bedeutungen des Begriffs tange finden. Danach könnte Wulffetange, Wulfetange oder Wulftange einerseits '''Bauer Wulf an der Tange''' bedeuten, also einen ''Bauer Wulf am Sandrücken zwischen Moor und Sümpfen'' bezeichnen, oder aber andererseits '''Klemme der Wölfe''' bedeuten, sinngemäß also etwa ''Wolfsfalle''.<ref name="Baader">Baader, Theodor (1951): ''Hofes- und Familiennamen des Kirchspiels Wallenhorst'', in: Arbeitsgemeinschaft Wallenhorst (Hrsg): '''Elfhundert Jahre Wallenhorst: Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951''', Selbstverlag.</ref> Im Jahre 1712 wird in den Ländereien des Hofes [[Gers-Barlag_(Hof)#L.C3.A4ndereien_des_Hofes_1712|Gers-Barlag]] ein 2 Scheffel großes Flurstück als 'In der Wulftangen' bezeichnet.<ref name="NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 110/1">Niedersächsisches Landesarchiv (1712): '''Verzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten und ihrer Ländereien in den Ämtern Grönenberg, Iburg und Reckenberg''', NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 110/1, Blatt 117, als [http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v57082 Digitalisat Seite 121] bei Arcinsys.</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 16. November 2021, 23:50 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Herkunft
Der Name Wulftange geht auf die Hofstelle Wulffetange in Hollage im Kirchspiel Wallenhorst zurück. Der Hof lag im Hollager Ortsteil Fiestel im Remmen-Esch, an der heutigen Egbersstraße südlich des Hollager Friedhofs. Werner Delbanco [1] argumentiert aufgrund der ovalen Form des Remmen-Eschs, dass dieser Eschflur in sächsischer Zeit entstanden sein müsse. Da wohl Witte (siehe Witte_Hollage_(Hof)) und Wulftange (siehe Wulftange_(Hof)) die beiden ältesten Höfe im Remmen-Esch wären, nimmt er an, dass sie eher in das 9. und 10. Jahrhundert zurückgehen, denn in das 11.-13. Jahrhundert.
Bedeutung
Im mittelniederdeutschen lassen sich zwei Bedeutungen des Begriffs tange finden. Danach könnte Wulffetange, Wulfetange oder Wulftange einerseits Bauer Wulf an der Tange bedeuten, also einen Bauer Wulf am Sandrücken zwischen Moor und Sümpfen bezeichnen, oder aber andererseits Klemme der Wölfe bedeuten, sinngemäß also etwa Wolfsfalle.[2] Im Jahre 1712 wird in den Ländereien des Hofes Gers-Barlag ein 2 Scheffel großes Flurstück als 'In der Wulftangen' bezeichnet.[3]
Varianten des Namens
In früheren Tagen werden die Colonen des Hofes in den Wallenhorster Kirchenbüchern als Wulffetange_(Familienname) bezeichnet. Später ist auch die Form Wulfetange_(Familienname) üblich. Sowohl die Variante Wulftange, als auch Wulfetange findet sich bis heute, während die ursprüngliche Schreibweise Wulffetange wohl nicht mehr erhalten ist.
Geographische Verteilung
Wulftange
| Relativ | Absolut |
|---|---|
| <lastname-map size="200">Wulftange</lastname-map> | <lastname-map size="200" mode="abs">Wulftange</lastname-map> |
Bekannte Namensträger
Sonstige Personen
Literaturhinweise
Metasuche
zum Familiennamen: Wulffetange
Weblinks
- Der Brand des Hofes Wulftange 1965 hatte die Zentrumsentwicklung in Hollage zur Folge, Website des Hollager Hofs, abgerufen am 6. Sep 2020
- Grabsteine Wulftange bei findagrave.com
- Grabsteine Wulfetange bei findagrave.com
- Wulftange-Traueranzeigen der NOZ
Familienforscher
Quellen
- ↑ Delbanco Werner (2001): Siedlungsgeschichte Wallenhorsts, in: Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik.
- ↑ Baader, Theodor (1951): Hofes- und Familiennamen des Kirchspiels Wallenhorst, in: Arbeitsgemeinschaft Wallenhorst (Hrsg): Elfhundert Jahre Wallenhorst: Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Selbstverlag.
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv (1712): Verzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten und ihrer Ländereien in den Ämtern Grönenberg, Iburg und Reckenberg, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 110/1, Blatt 117, als Digitalisat Seite 121 bei Arcinsys.