Landgrafschaft Nellenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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==Einleitung==
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Die Grafen von Nellenburg waren ein bedeutendes Adelsgeschlecht in Südwestdeutschland und der Nordschweiz, das aber 1101/1102 im Mannesstamm ausstarb. Herrschaft und Name kamen durch Erbschaft an die Herren von Bürglen, die das kurzlebige Zweite Haus der Grafen von Nellenburg begründeten und um 1170 schließlich an die Grafen von Veringen, die nach einer Erbteilung im Jahre 1216 das Dritte Haus stifteten. Vor 1256 vereinigten sie das zu Nellenburg und Stockach gehörige Gebiet mit dem Hegau. 1422 kamen die Landgrafschaft und die Grafschaft durch Erbschaft an die Herren von Tengen, die sie im Jahre 1465 an die Habsburger verkauften. 1465 bis 1805 gehörte die Landgrafschaft Nellenburg zu Habsburg bzw. [[Österreich-Ungarn]] und bildete einen Teil [[Vorderösterreich]]s. 1805 kam die zum österreichischen Reichskreis zählende, von mehreren adeligen Herrschaften und Städten durchsetzte Landgrafschaft Nellenburg mit rund 25.000 Einwohnern an [[Württemberg]], 1810 an [[Baden]] und schließlich 1951/1952 zu [[Baden-Württemberg]].<p>
Die Grafen von Nellenburg waren ein bedeutendes Adelsgeschlecht in Südwestdeutschland und der Nordschweiz, das aber 1101/1102 im Mannesstamm ausstarb. Herrschaft und Name kamen durch Erbschaft an die Herren von Bürglen, die das kurzlebige Zweite Haus der Grafen von Nellenburg begründeten und um 1170 schließlich an die Grafen von Veringen, die nach einer Erbteilung im Jahre 1216 das Dritte Haus stifteten. Vor 1256 vereinigten sie das zu Nellenburg und Stockach gehörige Gebiet mit dem Hegau. 1422 kamen die Landgrafschaft und die Grafschaft durch Erbschaft an die Herren von Tengen, die sie im Jahre 1465 an die Habsburger verkauften. 1465 bis 1805 gehörte die Landgrafschaft Nellenburg zu Habsburg bzw. [[Österreich-Ungarn]] und bildete einen Teil [[Vorderösterreich]]s. Im [[Stockach]]er Oberamt befanden sich die gesamten nellenburgischen Behörden. Insgesamt waren dort 80 Personen beschäftigt.<p>
1805 kam die zum österreichischen Reichskreis zählende, von mehreren adeligen Herrschaften und Städten durchsetzte Landgrafschaft Nellenburg mit rund 25.000 Einwohnern an [[Württemberg]], 1810 an [[Baden]] und schließlich 1951/1952 zu [[Baden-Württemberg]].<p>
Die Landgrafschaft Nellenburg umfasste den größten Teil des [[Hegau]]s und erstreckte sich vom [[Bodensee]] bis zur Schwäbischen Alb, ihr Gebiet war aber durch mehrere Enklaven und die dazwischenliegenden Gebiete [[Hohenzollern]]s stark zergliedert.
Die Landgrafschaft Nellenburg umfasste den größten Teil des [[Hegau]]s und erstreckte sich vom [[Bodensee]] bis zur Schwäbischen Alb, ihr Gebiet war aber durch mehrere Enklaven und die dazwischenliegenden Gebiete [[Hohenzollern]]s stark zergliedert.



Aktuelle Version vom 6. Mai 2021, 12:45 Uhr

Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich > Vorderösterreich > Landgrafschaft Nellenburg

Übersichtskarte der Landgrafschaft Nellenburg, erstellt 1792/1793.

Einleitung

Die Grafen von Nellenburg waren ein bedeutendes Adelsgeschlecht in Südwestdeutschland und der Nordschweiz, das aber 1101/1102 im Mannesstamm ausstarb. Herrschaft und Name kamen durch Erbschaft an die Herren von Bürglen, die das kurzlebige Zweite Haus der Grafen von Nellenburg begründeten und um 1170 schließlich an die Grafen von Veringen, die nach einer Erbteilung im Jahre 1216 das Dritte Haus stifteten. Vor 1256 vereinigten sie das zu Nellenburg und Stockach gehörige Gebiet mit dem Hegau. 1422 kamen die Landgrafschaft und die Grafschaft durch Erbschaft an die Herren von Tengen, die sie im Jahre 1465 an die Habsburger verkauften. 1465 bis 1805 gehörte die Landgrafschaft Nellenburg zu Habsburg bzw. Österreich-Ungarn und bildete einen Teil Vorderösterreichs. Im Stockacher Oberamt befanden sich die gesamten nellenburgischen Behörden. Insgesamt waren dort 80 Personen beschäftigt.

1805 kam die zum österreichischen Reichskreis zählende, von mehreren adeligen Herrschaften und Städten durchsetzte Landgrafschaft Nellenburg mit rund 25.000 Einwohnern an Württemberg, 1810 an Baden und schließlich 1951/1952 zu Baden-Württemberg.

Die Landgrafschaft Nellenburg umfasste den größten Teil des Hegaus und erstreckte sich vom Bodensee bis zur Schwäbischen Alb, ihr Gebiet war aber durch mehrere Enklaven und die dazwischenliegenden Gebiete Hohenzollerns stark zergliedert.

Wappen

Wappen der Grafen von Nellenburg aus der Zürcher Wappenrolle ca. 1340

Das Wappen der Nellenburger sind drei übereinander liegende Hirschstangen auf goldenem Grund. Mangold, Graf von Veringen (1150 bis 1186), heiratete die Erbtochter der Grafen von Nellenburg und übernahm so das Wappen der Nellenburger.

Geschichte

Zur Geschichte der Landgrafschaft siehe den Artikel auf Wikipedia oder auf der offiziellen Webseite von Stockach.

Genealogische und historische Gesellschaften

Bibliografie

Genealogische Bibliographie

  • Schuster, Hans-Joachim: Das Musterregister der Landgrafschaft Nellenburg von 1615. in: Hegau-Geschichtsverein (Hrsg.): Hegau-Jahrbuch 1986, S. 55-134, mit ca 1.200 Personen

Historische Bibiografie

  • Bäurer, Hans-Günther: Die Nellenburg in alten Ansichten, in: Meyer, Fredy (Hrsg.): Römer, Ritter, Regenpfeifer, Stadler Verlag, 1995; ISBN 3-7977-0322-8
  • Feger, Otto: Geschichte des Bodenseeraumes, Bd.1-3, Jan Thorbecke Verlag, 1958; ISBN 9783799550024
  • Fickler, C. B. A.: Quellen und Forschungen zur Geschichte Schwabens und der Ost-Schweiz J. Schneider, Mannheim 1859
  • Hils, Kurt: Die Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert. Ihre Stellung zum Adel, zum Reich und zur Kirche. Freiburg im Breisgau 1966
  • Köbler, Gerhard : Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1
  • Meyer, Fredy: Adel und Herrschaft am Bodensee. Geschichte einer Landschaft, Hegau-Bibliothek, Bd. 51, 3. Aufl. 1993, ISBN 3-921413-40-0
  • Meyer, Fredy: Die frühen Grafen von Nellenburg, s. 41ff, in: Hegaujahrbuch, Adel und Herrschaft, Hegau-Bibliothek, 2013
  • Mone, Franz Josef : Leben des Grafen Eberhard III. von Nellenburg. In: Quellensammlung der badischen Landesgeschichte, Bd. 1., Karlsruhe 1848
  • Tüchle, Herman: Kirchengeschichte Schwabens Bd.1-2; Kirche im Lebensraum des schwäbisch-alamannischen Stammes; Schwabenverlag, 1950

Archive, Bibliotheken und Museen

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