Greiffenberg (Angermünde): Unterschied zwischen den Versionen
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Viehmärkte fanden jeden Mittmoch nach Invocavit (Fastensonntag) bis Ostern, zwei Tage vor Himmelfahrt und auf dem Laurentitag (10. August) statt, welcher aber auf Egidii (St. Gilgentag, auch Ägidiustag (1. September) verlegt worden war. | Viehmärkte fanden jeden Mittmoch nach Invocavit (Fastensonntag) bis Ostern, zwei Tage vor Himmelfahrt und auf dem Laurentitag (10. August) statt, welcher aber auf Egidii (St. Gilgentag, auch Ägidiustag (1. September) verlegt worden war. |
Version vom 9. Februar 2021, 10:53 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Brandenburg > Landkreis Uckermark > Stadt Angermümde > Ortsteil Ortsteil Greiffenberg
Früherwähnung
Name
- Griffenberg, Gryfenberg, Gryppenberg
Landschaftslage
Talsandinsel als Bodenwelle von Südwest nach Nordost im Niederungsgebiet der Gernitz, eines Nebenarms der Welse, am Übergang der Straße Angermünde – Prenzlau. Höhe 40 Meter über NN.
Ortsursprung
Burg auf Hügel in ber Sumpfniederung an Nordostecke der Bodenwelle, und Burgflecken sicher in pommernscher Zeit, vor 1250 vorhanden.
Stadtgründung
Greiffenberg als civitas im Besitz des Ritters Johan de Grifenberg, dessen Vorfahren, vermutlich als Lokatoren, dort schon ein Hospital gegründet hatten, 1261 genannt.
Zur Zeit des Herzogs Barnim (1219-1227) von Pommern zur bemauerten Stadt geworden, welche Herzog Wartislaw III. (1219-1264) mit Lübecker Stadtrecht versah und mit 100 Hufen Land ausstattete.[1]
1349 erlaubte Herzog Barnim III. (1345-1368) von Pommern-Stettin den Rittern von Gryphenberg, eine neue Stadt auf dem Werder vor ihrem Haus anzulegen und zu bemauern, mit Stadtrecht, Märkten und Marktzoll, wie vormals. Später stets als opidium oder „Stetlein“ bezeichnet. 1922 gab Greiffenberg das Stadtrecht auf und wurde als Landgemeinde geführt, erhielt jedoch 1935 das Recht sich als Stadt zu bezeichnen.[2]
Stadtsiedlung
Bauliche Entwicklung
Keine städtische Planung der neuen Stadt, eher großes Straßendorf. Eine fast 1 ½ km lange Straße (Bteite und Burgstraße) gleichlaufend zur Sternitz, von Nordwesten nach Osten gebogen, von der sich eine nach Nordosten abgabelt und auf die von Süden die Straße von Angermünde stößt. Die neue Stadt Greiffenberg hatte keine Mauern, nur 3 Tore, das Angermünder, Prenzlauer und Templiner, davon 1939 nichts erhalten.
Gebäude
Kein Marktplatz oder Rathaus, erst 1860 ein Bürgerhaus für die Verwaltung und Schule erworben. Die Kirche am Nordrand an höchster Stelle wurde 1561 durch ein Gewitter beschädigt und 1723-24 neu erbaut. Das alte sehr feste Schloß war 1712 nicht mehr bewohnt, aber noch größtenteils erhalten, 1839 bis auf 2 Tuemruinen verschwunden. Dabei das neue Gutshaus. Westlich das herrschaftliche Vorwerk Obergreiffenberg, Kolonie „Zolldamm“ am Dammweg nach Süden. 1373 fünf Rittersitze im Städtcen mit 19 Hufen.
Wonhäuser
1730: 57 Häuser; 1750: 77; 1800: 105, darunter 1 massives; 1850: 135 Häuser; 1851: 148; 1861: 148; 1905: 132 und 1925: 155 Häuser.
Bevölkerung
Einwohner
1730: 358 Einwohner (E.); 1750: 564 E.; 1780: 648 E.; 1800: 790 E.; 1816: 965 E.; 1840: 1.196 E.; 1850: 1.371 E.; 1885: 1.416 E.; 1890: 1.337 E.; 1900: 1.237 E.; 1910: 1.093 E.; 1925: 1.223 E.; 1933: 1.191 Einwohner.
Greiffenberg wurde 1638 verwüstet und verlassen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg nur 10 Familien in 9 Wohnhäusern ansässig. 1687 nur 2 Bauern- und 7 Kossätenstätten besetzt, 22 Stätten verwüstet
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher seit 1730
Wirtschaft
Landwirtschaft
Um 1652 liegen um Greiffenberg viele Äcker, aber diese sind in Folge des Dreißigjährigen Krieges von Heide bewachsen. Diese fruchtbaren Böden mussten eigentlich wieder kultiviert werden. 1939 noch wenig Acker- und Wiesenfelder, doch die Böden ziemlich fruchtbar.
Handel
In der Stadt wurden vor dem Niedergang drei Jahrmärkte abgehalten:
- Donnerstags nach Invocavit (Fastensonntag)
- Himmelfahrt (39 Tage nach Ostersonntag, daher immer Donnerstags)
- Sonntags nach Galli (Sonntags nach St. Gallus, dem 16. Oktober, nach Einbringung der Ernte)
Viehmärkte fanden jeden Mittmoch nach Invocavit (Fastensonntag) bis Ostern, zwei Tage vor Himmelfahrt und auf dem Laurentitag (10. August) statt, welcher aber auf Egidii (St. Gilgentag, auch Ägidiustag (1. September) verlegt worden war.
1716 noch 2 Jahrmärkte bewilligt, später 3 Krammärkte mit wenig Verkehr.
Gewerbe
1375 nur 4, um 1800 5 Ackerbürger in der Stadt. Brau- und Brennereigerechtigkeit hatte die Gutsherrschaft. Wesentlich war Tabakbau, Strohhutverfertigung und namentlich Töpferei hier ein sehr altes Gewerbe, dessen Geschirrwaren aus Mürower Ton zeitlich weithin geschätzt wurde.
Gewerblich litt Greiffenberg unter der Nähe von Angermünde (9 km), welches zeitweise (so 1803) das Gewerbe hier eimschränken wollte.
Verkehrswesen
Bahnhof der Eisenbahnlinie Angemünde – Prenzlau seit 1863 etwa 3 km vor der Stadt.
Fußnoten
Internetlinks
Offizielle Internetseiten von Greiffenberg (Angermünde)
Weitere Internetseiten
- http://www.historischerstadtkern.de/
- Artikel Greiffenberg (Angermünde). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
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Daten aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>GREER1JO63XC</gov>