Stift Borghorst: Unterschied zwischen den Versionen
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''' | '''[[Stift Borghorst]]''': Insassen, Zinspflichtige, Eigenbehörige, Zwangsdienste und Abgaben, Gewinn, Versterb, Frei- und Wechselbriefe, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang... | ||
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== | ==Einführung== | ||
Das in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts (968 ?) entstandene Kanonissenstift Borghorst erhielt 974 die Immunität. Die Gründung des Damenstiftes erfolgte wohl auf dem Haupthof im Bereich der heutigen Nikomedes-Kirche welche im Schnittpunkt der drei Bauernschaften Dumte, Ostendorf und Wilmsberg lag. Die ersten Mitglieder dieses Stifts kamen aus dem Kloster Essen; zwischen der Gründerfamilie von Essen und derjenigen von Borghorst bestanden enge Verbindungen, die sich noch lange nach der Gründung dieses Stifts nachweisen lassen. | Das in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts (968 ?) entstandene Kanonissenstift Borghorst erhielt 974 die Immunität. Die Gründung des Damenstiftes erfolgte wohl auf dem Haupthof im Bereich der heutigen Nikomedes-Kirche welche im Schnittpunkt der drei Bauernschaften Dumte, Ostendorf und Wilmsberg lag. Die ersten Mitglieder dieses Stifts kamen aus dem Kloster Essen; zwischen der Gründerfamilie von Essen und derjenigen von Borghorst bestanden enge Verbindungen, die sich noch lange nach der Gründung dieses Stifts nachweisen lassen. | ||
Die Abtei Werden an der Ruhr unterhielt bereits im Jahre 890 einen Haupthof in der der Bauerschaft Sellen des Kirchspiels Steinfurt. Von hier aus wird die Gründungsinitiative erfolgt sein. | Die [[Abtei Werden]] an der Ruhr unterhielt bereits im Jahre 890 einen Haupthof in der der Bauerschaft Sellen des Kirchspiels Steinfurt. Von hier aus wird die Gründungsinitiative erfolgt sein. | ||
In Borghorst war es das Stift als Grundherr, das den Ansiedlungswilligen Grund und Boden als vererbliche Hausplätze oder Worten gegen das sog. Wortgeld ausgab. Zu einer Stadtgründung kam es jedoch nicht. Bis zum Ende des Mittelalters waren es wohl nur wenige Bauern und Handwerker, die Wortstätten erhielten. Dies änderte sich erst, als nach dem 30jährigen Krieg die Leinenweberei in Borghorst, deren Beginn um 1500 anzusiedeln ist, größeren Umfang annahm. | In Borghorst war es das Stift als Grundherr, das den Ansiedlungswilligen Grund und Boden als vererbliche Hausplätze oder Worten gegen das sog. [[Wortgeld]] ausgab. Zu einer Stadtgründung kam es jedoch nicht. Bis zum Ende des Mittelalters waren es wohl nur wenige Bauern und Handwerker, die Wortstätten erhielten. Dies änderte sich erst, als nach dem 30jährigen Krieg die Leinenweberei in Borghorst, deren Beginn um 1500 anzusiedeln ist, größeren Umfang annahm. | ||
Die Aufhebung der zwischenzeitlich in ein freiweltliches adeliges Damenstift umgewandelten Anstalt erfolgte 1811. | Die Aufhebung der zwischenzeitlich in ein freiweltliches adeliges Damenstift umgewandelten Anstalt erfolgte 1811. | ||
===Vogtei=== | |||
* Die Schirmherrschaft wurde dem Erzbischof von Magdeburg übertragen. Dieser gab die Vogtei an die Gf. von Steinfurt weiter. | * Die Schirmherrschaft wurde dem Erzbischof von Magdeburg übertragen. Dieser gab die Vogtei an die Gf. von Steinfurt weiter. | ||
===Klosterregel=== | |||
Im 9. Jahrhundert war es noch üblich, daß Klostergründungen sich eine eigene Regel geben konnten. Als Rom die Unterwerfung aller Klöster unter eine kirchlich anerkannte Regel forderte, wurde wohl im 13. Jahrhundert aus dem Kloster ein Stift und aus den Nonnen wurden Kanonissen, die wie die benachbarten Klöster wahrscheinlich Teile der Augustinerregel übernahmen. | Im 9. Jahrhundert war es noch üblich, daß Klostergründungen sich eine eigene Regel geben konnten. Als Rom die Unterwerfung aller Klöster unter eine kirchlich anerkannte Regel forderte, wurde wohl im 13. Jahrhundert aus dem Kloster ein Stift und aus den Nonnen wurden Kanonissen, die wie die benachbarten Klöster wahrscheinlich Teile der Augustinerregel übernahmen. | ||
Dies ermöglichte auch, dass bisweilen eine Äbtissin mehreren Häusern gleichzeitig vorstand, so neben Borghorst den Stiften Metelen, Nottuln, Freckenhorst, Essen und Vreden. | Dies ermöglichte auch, dass bisweilen eine Äbtissin mehreren Häusern gleichzeitig vorstand, so neben Borghorst den Stiften Metelen, Nottuln, Freckenhorst, Essen und Vreden. | ||
===Abtissin=== | |||
* Maria Cornelia Spiegel zum Diesenberg und Kanstein | * 1705 Äbtissin des Stiftes Borchorst, Elisabeth Sibilla, geb. von Nehem | ||
* 1776 Maria Cornelia Spiegel zum Diesenberg und Kanstein | |||
====Pröbstin | ====Amtmann der Äbtissin==== | ||
* 1344 Gerlach van Rede | |||
===Pröbstin=== | |||
* Alexandrina Theodora von Westrem vom Haus Göttendorf, Seniorin (1776) | * Alexandrina Theodora von Westrem vom Haus Göttendorf, Seniorin (1776) | ||
===Chanonissen=== | |||
* 1463 Margarete van Wullen, Stiftsjungfer in Borchorst | |||
* Sophia Theresia von Schorlemmer vom Haus Herinckhausen (1776) | * Sophia Theresia von Schorlemmer vom Haus Herinckhausen (1776) | ||
* Anna Louisa Freyinne von Twickel vom Haus Havixbeck (1776) | * Anna Louisa Freyinne von Twickel vom Haus Havixbeck (1776) | ||
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* Anna Carolina Freyinne von Droste zu Vischering (1776) | * Anna Carolina Freyinne von Droste zu Vischering (1776) | ||
* Helena Louisa Freyinne von Twickel vom Haus Havixbeck (1776) | * Helena Louisa Freyinne von Twickel vom Haus Havixbeck (1776) | ||
* Adolphina von Brabeck zu | * Adolphina von Brabeck zu Letmathe und Hemmeren (1776) | ||
* Maria Sophia Freyinne Korff, genannt Schmising zu Tatenhausen (1776) | * Maria Sophia Freyinne Korff, genannt Schmising zu Tatenhausen (1776) | ||
* Antonetta von Schade zu Ahaus (1776) | * Antonetta von Schade zu Ahaus (1776) | ||
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* Maria Sophia von Korff zu Surhaus, denominata (1776) | * Maria Sophia von Korff zu Surhaus, denominata (1776) | ||
===Canonici daselbst === | |||
* Herr Johann Franz Todt, Canonicus und Pastor (1776) | * Herr Johann Franz Todt, Canonicus und Pastor (1776) | ||
* Nicolaus Waldorff, Can. (1776) | * Nicolaus Waldorff, Can. (1776) | ||
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* Friderich Wessels, Vicarius (1776) | * Friderich Wessels, Vicarius (1776) | ||
===Eigenbehörige=== | |||
Die Eigenbehörigen des Stiftes waren auf über einem Dutzend Kirchspiele verteilt: | Die Eigenbehörigen des Stiftes waren auf über einem Dutzend Kirchspiele verteilt: | ||
* [[{{PAGENAME}}/Eigenbehörige]] | * [[{{PAGENAME}}/Eigenbehörige]] | ||
1705 September 2. Die Äbtissin des Stiftes Borchorst, Elisabeth Sibilla, geb. von Nehem, belehnt nach dem Tode des Johannes Amersbeck seinen Sohn Bernard Amersbeck mit dem Worthgrund an der Broiler Spitze im Dorfe Borckhorst. Die Äbtissin hängt ihr Siegel an. | |||
* Orig., Pgt., Siegel der Äbtissin in einer Holzkapsel gut erhalten. | |||
** Rückseite: Bernard Amersbeck. | |||
===== | ===Besitzwechsel=== | ||
Das Stift kam mit dem Amt Horstmar als [[Grafschaft Horstmar]] 1803 an den Wild- und Rheingrafen von Salm-Grumbach (später Salm-Horstmar genannt). 1811 erfolgte die Aufhebung. | |||
==Archiv== | |||
* Ein größerer Teil des Stiftsarchivs befindet sich im Pfarrarchiv Borghorst. | * Ein größerer Teil des Stiftsarchivs befindet sich im Pfarrarchiv Borghorst. | ||
* Fürstliches Archiv Coesfeld, Bestand K Stift Borghorst: Übersicht: 460 Urkunden (1284-1750); 1074 Akten (14.-18. Jhdt.). Darin Renten und Zehnte; Erben, Kotten und Grundbesitz des Kapitels, der Pröpstin und der Äbtissin; Freibriefe (16.-18. Jhdt.); Aktivlehen (Reverse, Wortstätten in Borghorst, Lehnsrollen ab 14. Jhdt.); Markenrechte; Privilegien, Konfirmationen; Kopiare; Statuten; Besetzung der Präbenden; Wahlkapitulationen der Äbtissinnen, Pröpstinnen und Küsterinnen; Testamente und Nachlässe der Stiftsdamen; Vogtei; Burse; Kanoniker; Pastorat zu Gescher; Vikarien; Inventar 1627; | * Fürstliches Archiv Coesfeld, Bestand K Stift Borghorst: Übersicht: 460 Urkunden (1284-1750); 1074 Akten (14.-18. Jhdt.). Darin Renten und Zehnte; Erben, Kotten und Grundbesitz des Kapitels, der Pröpstin und der Äbtissin; Freibriefe (16.-18. Jhdt.); Aktivlehen (Reverse, Wortstätten in Borghorst, Lehnsrollen ab 14. Jhdt.); Markenrechte; Privilegien, Konfirmationen; Kopiare; Statuten; Besetzung der Präbenden; Wahlkapitulationen der Äbtissinnen, Pröpstinnen und Küsterinnen; Testamente und Nachlässe der Stiftsdamen; Vogtei; Burse; Kanoniker; Pastorat zu Gescher; Vikarien; Inventar 1627; Kirchspielsrechnungen Borghorst, Gescher, VelenundLaer(18. Jhdt.); Pachtsachen; Wechselbücher(ab 1356); Kapitularverhandlungen (ab 1498); Ämterrechnungen; Prozesse. Findbuch P 37/3 S. 281-348 | ||
=====Archiv betr. Stift | |||
===Archiv=== | |||
* Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Kaiserreich Frankreich, Amortisationskasse des Lippedepartements, Bestand Liegenschaften des Stiftes Borghorst. | |||
** Umfang: 25 Stück in den Kirchspielen [[Borghorst]], [[Burgsteinfurt]], [[Altenberge]] und [[Schöppingen]]. Darunter die Höfe Lammerding (Burgsteinfurt), Düsing (Borghorst), Wittenkamp (Altenberge) | |||
===Archiv betr. Stift=== | |||
* Bistumsarchiv Münster (BAMNS), Bestand Generalvikariat, Borghorst, Stift: Kontroversen, Wahlen, Status 1804, Inneres, Äbtissinnenwahl, Einkünfte. * Staatsarchiv Münster, Bestand Beugelskamp und Rauschenburg, darin Aufschwörungstafeln Stift Borghorst. | * Bistumsarchiv Münster (BAMNS), Bestand Generalvikariat, Borghorst, Stift: Kontroversen, Wahlen, Status 1804, Inneres, Äbtissinnenwahl, Einkünfte. * Staatsarchiv Münster, Bestand Beugelskamp und Rauschenburg, darin Aufschwörungstafeln Stift Borghorst. | ||
* Das edierte Necrolog des 13. Jhdts. ist im St.A. Münster deponiert. | * Das edierte Necrolog des 13. Jhdts. ist im St.A. Münster deponiert. | ||
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* Archiv Lembeck, Haus Coppel Co, darin Stiftshaus zu Borghorst. | * Archiv Lembeck, Haus Coppel Co, darin Stiftshaus zu Borghorst. | ||
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[[Kategorie:Steinfurt|Borghorst]] | |||
[[Kategorie:Stifter und Klöster im Bistum Münster|Borghorst]] |
Aktuelle Version vom 23. September 2020, 10:43 Uhr
Stift Borghorst: Insassen, Zinspflichtige, Eigenbehörige, Zwangsdienste und Abgaben, Gewinn, Versterb, Frei- und Wechselbriefe, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang...
Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Steinfurt > Borghorst (Steinfurt) > Stift Borghorst
Einführung
Das in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts (968 ?) entstandene Kanonissenstift Borghorst erhielt 974 die Immunität. Die Gründung des Damenstiftes erfolgte wohl auf dem Haupthof im Bereich der heutigen Nikomedes-Kirche welche im Schnittpunkt der drei Bauernschaften Dumte, Ostendorf und Wilmsberg lag. Die ersten Mitglieder dieses Stifts kamen aus dem Kloster Essen; zwischen der Gründerfamilie von Essen und derjenigen von Borghorst bestanden enge Verbindungen, die sich noch lange nach der Gründung dieses Stifts nachweisen lassen.
Die Abtei Werden an der Ruhr unterhielt bereits im Jahre 890 einen Haupthof in der der Bauerschaft Sellen des Kirchspiels Steinfurt. Von hier aus wird die Gründungsinitiative erfolgt sein.
In Borghorst war es das Stift als Grundherr, das den Ansiedlungswilligen Grund und Boden als vererbliche Hausplätze oder Worten gegen das sog. Wortgeld ausgab. Zu einer Stadtgründung kam es jedoch nicht. Bis zum Ende des Mittelalters waren es wohl nur wenige Bauern und Handwerker, die Wortstätten erhielten. Dies änderte sich erst, als nach dem 30jährigen Krieg die Leinenweberei in Borghorst, deren Beginn um 1500 anzusiedeln ist, größeren Umfang annahm.
Die Aufhebung der zwischenzeitlich in ein freiweltliches adeliges Damenstift umgewandelten Anstalt erfolgte 1811.
Vogtei
- Die Schirmherrschaft wurde dem Erzbischof von Magdeburg übertragen. Dieser gab die Vogtei an die Gf. von Steinfurt weiter.
Klosterregel
Im 9. Jahrhundert war es noch üblich, daß Klostergründungen sich eine eigene Regel geben konnten. Als Rom die Unterwerfung aller Klöster unter eine kirchlich anerkannte Regel forderte, wurde wohl im 13. Jahrhundert aus dem Kloster ein Stift und aus den Nonnen wurden Kanonissen, die wie die benachbarten Klöster wahrscheinlich Teile der Augustinerregel übernahmen.
Dies ermöglichte auch, dass bisweilen eine Äbtissin mehreren Häusern gleichzeitig vorstand, so neben Borghorst den Stiften Metelen, Nottuln, Freckenhorst, Essen und Vreden.
Abtissin
- 1705 Äbtissin des Stiftes Borchorst, Elisabeth Sibilla, geb. von Nehem
- 1776 Maria Cornelia Spiegel zum Diesenberg und Kanstein
Amtmann der Äbtissin
- 1344 Gerlach van Rede
Pröbstin
- Alexandrina Theodora von Westrem vom Haus Göttendorf, Seniorin (1776)
Chanonissen
- 1463 Margarete van Wullen, Stiftsjungfer in Borchorst
- Sophia Theresia von Schorlemmer vom Haus Herinckhausen (1776)
- Anna Louisa Freyinne von Twickel vom Haus Havixbeck (1776)
- Francisca von Schilder zum Sassenberg (1776)
- Christina von Wolfskehle von Rothenbaur in Franken (1776)
- Maria Christina von Mallinkrott vom Haus Kuchen (1776)
- Anna Carolina Freyinne von Droste zu Vischering (1776)
- Helena Louisa Freyinne von Twickel vom Haus Havixbeck (1776)
- Adolphina von Brabeck zu Letmathe und Hemmeren (1776)
- Maria Sophia Freyinne Korff, genannt Schmising zu Tatenhausen (1776)
- Antonetta von Schade zu Ahaus (1776)
- Cornelia Alexandrina Freyinne Korff, genannt Schmising zu Tatenhausen (1776)
- Isabella von Brabeck zu Lethmate und Hemmeren. Noch nicht angetreten (1776)
- Maria Sophia von Korff zu Surhaus, denominata (1776)
Canonici daselbst
- Herr Johann Franz Todt, Canonicus und Pastor (1776)
- Nicolaus Waldorff, Can. (1776)
- Johann Caspar Cöermann, Can. (1776)
- Gerhard Ising, Sacellanus, honoris Abbariæ (1776)
- Melchior Hageböck, Sacellanus, honoris Abbariæ (1776)
- Adolph Schulte, Sacellanus, honoris Capituli (1776)
- Friderich Wessels, Vicarius (1776)
Eigenbehörige
Die Eigenbehörigen des Stiftes waren auf über einem Dutzend Kirchspiele verteilt:
1705 September 2. Die Äbtissin des Stiftes Borchorst, Elisabeth Sibilla, geb. von Nehem, belehnt nach dem Tode des Johannes Amersbeck seinen Sohn Bernard Amersbeck mit dem Worthgrund an der Broiler Spitze im Dorfe Borckhorst. Die Äbtissin hängt ihr Siegel an.
- Orig., Pgt., Siegel der Äbtissin in einer Holzkapsel gut erhalten.
- Rückseite: Bernard Amersbeck.
Besitzwechsel
Das Stift kam mit dem Amt Horstmar als Grafschaft Horstmar 1803 an den Wild- und Rheingrafen von Salm-Grumbach (später Salm-Horstmar genannt). 1811 erfolgte die Aufhebung.
Archiv
- Ein größerer Teil des Stiftsarchivs befindet sich im Pfarrarchiv Borghorst.
- Fürstliches Archiv Coesfeld, Bestand K Stift Borghorst: Übersicht: 460 Urkunden (1284-1750); 1074 Akten (14.-18. Jhdt.). Darin Renten und Zehnte; Erben, Kotten und Grundbesitz des Kapitels, der Pröpstin und der Äbtissin; Freibriefe (16.-18. Jhdt.); Aktivlehen (Reverse, Wortstätten in Borghorst, Lehnsrollen ab 14. Jhdt.); Markenrechte; Privilegien, Konfirmationen; Kopiare; Statuten; Besetzung der Präbenden; Wahlkapitulationen der Äbtissinnen, Pröpstinnen und Küsterinnen; Testamente und Nachlässe der Stiftsdamen; Vogtei; Burse; Kanoniker; Pastorat zu Gescher; Vikarien; Inventar 1627; Kirchspielsrechnungen Borghorst, Gescher, VelenundLaer(18. Jhdt.); Pachtsachen; Wechselbücher(ab 1356); Kapitularverhandlungen (ab 1498); Ämterrechnungen; Prozesse. Findbuch P 37/3 S. 281-348
Archiv
- Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Kaiserreich Frankreich, Amortisationskasse des Lippedepartements, Bestand Liegenschaften des Stiftes Borghorst.
- Umfang: 25 Stück in den Kirchspielen Borghorst, Burgsteinfurt, Altenberge und Schöppingen. Darunter die Höfe Lammerding (Burgsteinfurt), Düsing (Borghorst), Wittenkamp (Altenberge)
Archiv betr. Stift
- Bistumsarchiv Münster (BAMNS), Bestand Generalvikariat, Borghorst, Stift: Kontroversen, Wahlen, Status 1804, Inneres, Äbtissinnenwahl, Einkünfte. * Staatsarchiv Münster, Bestand Beugelskamp und Rauschenburg, darin Aufschwörungstafeln Stift Borghorst.
- Das edierte Necrolog des 13. Jhdts. ist im St.A. Münster deponiert.
- Staatsarchiv Münster, Bestand Aufschwörungstafeln, darin Aufschwörungstafeln Stift Borghorst.
- Burgsteinfurt, fürstliches Archiv, B Lehnsachen. Darin Magdeburgiche Lehen: Edelvogtei Borghorst (Gefälle, Streitigkeiten)
- Archiv Darfeld, A III Lehnsarchiv, darin Lehen der Abtei Borghorst.
- Archiv Lembeck, Haus Coppel Co, darin Stiftshaus zu Borghorst.