Richterich, St. Martinus: Unterschied zwischen den Versionen
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"Die Pfarrkirche ist aus einer schon um das Jahr 1000 vorhandenen pfalzgräflichen Gutskapelle hervorgegangen. Kaiser Friedrich II. schenkte 1225 dem Kölner Erzbischof Engelbert dem Heiligen Richterich; schließlich kam die Kirche an das Aachener Münsterstift, den Zehntherrn von Richterich, dem sie bis zur Französischen Revolution verblieb. Um 1300 ist die Pfarre Richterich mit der gleichfalls im Besitz des Münsterstiftes befindlichen Pfarre Laurensberg vereinigt worden. Im 17. Jahrhundert setzten die Bemühungen ein, Richterich wieder selbständig zu machen. 1707 gelang das durch einen päpstlichen Erlass. Der Bau des Pfarrhauses wurde sofort in Angriff genommen. Jedoch wurde dieser Erlass und auch ein gleichlautender Beschluss des Kardinalskollegiums von 1713 bald wieder annulliert, und das Pfarrhaus blieb im Rohbau. Erst 1804 wurde Richterich wieder selbständige Pfarrei." | "Die Pfarrkirche ist aus einer schon um das Jahr 1000 vorhandenen pfalzgräflichen Gutskapelle hervorgegangen. Kaiser Friedrich II. schenkte 1225 dem Kölner Erzbischof Engelbert dem Heiligen Richterich; schließlich kam die Kirche an das Aachener Münsterstift, den Zehntherrn von Richterich, dem sie bis zur Französischen Revolution verblieb. Um 1300 ist die Pfarre Richterich mit der gleichfalls im Besitz des Münsterstiftes befindlichen Pfarre Laurensberg vereinigt worden. Im 17. Jahrhundert setzten die Bemühungen ein, Richterich wieder selbständig zu machen. 1707 gelang das durch einen päpstlichen Erlass. Der Bau des Pfarrhauses wurde sofort in Angriff genommen. Jedoch wurde dieser Erlass und auch ein gleichlautender Beschluss des Kardinalskollegiums von 1713 bald wieder annulliert, und das Pfarrhaus blieb im Rohbau. Erst 1804 wurde Richterich wieder selbständige Pfarrei." <ref name=BistumAC>{{Bistum AC 1962}}</ref> | ||
=== Bistumszugehörigkeit === | === Bistumszugehörigkeit === | ||
Bis zum Jahr 1801/02 gehörte St. Martin als Filialkirche von [[Laurensberg, St. Laurentius]] zum [[Bistum Lüttich]] im [[Dekanat Maastricht]]. Von 1801/02 bis 1821/25 war die Pfarrei dem neugegründeten [[Bistum Aachen]] unterstellt und kam nach dessen Auflösung an das [[Erzbistum Köln]]. Seit 1930 gehört die Pfarrei dem wiedererrichteten Bistum Aachen an. | Bis zum Jahr 1801/02 gehörte St. Martin als Filialkirche von [[Laurensberg, St. Laurentius]] zum [[Bistum Lüttich]] im [[Dekanat Maastricht]]. Von 1801/02 bis 1821/25 war die Pfarrei dem neugegründeten [[Bistum Aachen]] unterstellt und kam nach dessen Auflösung an das [[Erzbistum Köln]]. Seit 1930 gehört die Pfarrei dem wiedererrichteten Bistum Aachen an. | ||
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Zu Richterich selbst sind derzeit keine Verkartungen bekannt. Willi Dovern führt in seinem [[Laurensberg, OFB|Familienbuch Laurensberg]] auch den Bereich der Filialkirche Richterich mit auf, so dass davon auszugehen ist, dass die umfangreichen Lücken der Kirchenbücher von Richterich zumindest teilweise durch Angaben in den Kirchenbüchern von Laurensberg ergänzt werden können, dass also THS aus Richterich auch (oder zeitweise sogar nur) in Laurensberg eingetragen wurden. Mir ist derzeit nicht bekannt, ob Kirchenbücher von Richterich verloren gegangen sind. --[[Benutzer:ML_Carl|Marie-Luise (Carl)]] 11:25, 18. Dez 2005 (CET) | Zu Richterich selbst sind derzeit keine Verkartungen bekannt. Willi Dovern führt in seinem [[Laurensberg, OFB|Familienbuch Laurensberg]] auch den Bereich der Filialkirche Richterich mit auf, so dass davon auszugehen ist, dass die umfangreichen Lücken der Kirchenbücher von Richterich zumindest teilweise durch Angaben in den Kirchenbüchern von Laurensberg ergänzt werden können, dass also THS aus Richterich auch (oder zeitweise sogar nur) in Laurensberg eingetragen wurden. Mir ist derzeit nicht bekannt, ob Kirchenbücher von Richterich verloren gegangen sind. --[[Benutzer:ML_Carl|Marie-Luise (Carl)]] 11:25, 18. Dez 2005 (CET) | ||
== Literatur | == Benutzte Literatur und Quellen == | ||
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== Webseiten == | == Webseiten == | ||
*Website der Pfarre St. Martinus, hier: [http://www.kirche-im-bistum-aachen.de/kiba/opencms/traeger/0/pfarre-st-martinus-richterich/gemeinde/hist/index.html Geschichte der Pfarre] (18.12.2005) | *Website der Pfarre St. Martinus, hier: [http://www.kirche-im-bistum-aachen.de/kiba/opencms/traeger/0/pfarre-st-martinus-richterich/gemeinde/hist/index.html Geschichte der Pfarre] (18.12.2005) | ||
[[Kategorie:Kirche in Nordrhein-Westfalen]] | [[Kategorie:Kirche in Nordrhein-Westfalen]] | ||
[[Kategorie:Kirche im Bistum Aachen]] | [[Kategorie:Kirche im Bistum Aachen]] | ||
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Version vom 26. November 2006, 13:08 Uhr
< Richterich (Ortsartikel)
Hierarchie:
Katholische Kirche in Deutschland > Erzbistum Köln > Bistum Aachen > Region Aachen Stadt > Richterich, St. Martinus
Geschichte
"Die Pfarrkirche ist aus einer schon um das Jahr 1000 vorhandenen pfalzgräflichen Gutskapelle hervorgegangen. Kaiser Friedrich II. schenkte 1225 dem Kölner Erzbischof Engelbert dem Heiligen Richterich; schließlich kam die Kirche an das Aachener Münsterstift, den Zehntherrn von Richterich, dem sie bis zur Französischen Revolution verblieb. Um 1300 ist die Pfarre Richterich mit der gleichfalls im Besitz des Münsterstiftes befindlichen Pfarre Laurensberg vereinigt worden. Im 17. Jahrhundert setzten die Bemühungen ein, Richterich wieder selbständig zu machen. 1707 gelang das durch einen päpstlichen Erlass. Der Bau des Pfarrhauses wurde sofort in Angriff genommen. Jedoch wurde dieser Erlass und auch ein gleichlautender Beschluss des Kardinalskollegiums von 1713 bald wieder annulliert, und das Pfarrhaus blieb im Rohbau. Erst 1804 wurde Richterich wieder selbständige Pfarrei." [1]
Bistumszugehörigkeit
Bis zum Jahr 1801/02 gehörte St. Martin als Filialkirche von Laurensberg, St. Laurentius zum Bistum Lüttich im Dekanat Maastricht. Von 1801/02 bis 1821/25 war die Pfarrei dem neugegründeten Bistum Aachen unterstellt und kam nach dessen Auflösung an das Erzbistum Köln. Seit 1930 gehört die Pfarrei dem wiedererrichteten Bistum Aachen an.
Namenspatron - Der heilige Martin von Tours
- Bischof von Tours
- * um 316 in Sabaria, dem heutigen Szombathely in Ungarn
- † 8. November 397 in Candes bei Tours in Frankreich
- Gedenktag katholisch: 11. November
Weiterführende umfangreiche Informationen siehe:
- Webseite der Pfarre St. Martin, Richterich, hier: Pfarrpatron (18.12.2005)
- Webseite des Erzbistums Köln: Martin von Tours (18.12.2005)
- Bautz, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon: Martin von Tours (18.12.2005)
- Heiligenlexikon: Martin von Tours (18.12.2005)
Pfarrsprengel
Gemäß Thorey-Geis [2]
- Bank
- Berensberg (=Berrenberg)
- Grünenthal
- Hand
- Haus Heyden
- Horbach
- Huf
- Klinkheide
- Kohlscheid
- Küppershof
- Mevenheide
- Richterich
- Rumpen
- Schloß Schönau
- Sieb
- Uersfeld
- Urfeld
- Vorscheid
- Wilsberg
Im Jahr 1827 [3]
- Richterich - Kirchdorf - 322 Katholiken
- Bank - Dorf - 342 Katholiken (tws. zur Pfarre Kohlscheid)
- Berensberg - Dorf - 87 Katholiken
- Dorkaul - Hof - 9 Katholiken
- Grünendahl - Weiler - 42 Katholiken
- Gracht - Dorf - 48 Katholiken
- Großürsfeld - Landgut - 23 Katholiken
- Hasenwald - Weiler - 62 Katholiken
- Hand - Weiler - 46 Katholiken
- Huf - Weiler - 30 Katholiken
- Kisenkay - 2 Häuser - 13 Katholiken
- Küppershof - Hof - 15 Katholiken
- Lind - Landgut - 11 Katholiken
- Mittelürsfeld - Gehöfte - 28 Katholiken
- Meevenheide - Weiler - 35 Katholiken
- Play - Gehöfte - 20 Katholiken
- Schonau - Landgut - 12 Katholiken
- Zehnthof - Hof - 11 Katholiken
Im Jahr 1852 [4]
- Aus dem Gemeindeverband Pannesheide:
- Rumpen - Dorf - 312 Katholiken
- Bank - Dorf - 84 Katholiken
- Berensberg - Dorf - 111 Katholiken
- Berensberg - Landgut - 10 Katholiken
- Dornkaul - Hof - 12 Katholiken
- Gracht - Dorf - 36 Katholiken
- Hasenwald - Weiler - 56 Katholiken
- Kiesenkey - Haus - 3 Katholiken
- Mittelürsfeld - Landgut - 10 Katholiken
- Plei - Gehöfte - 10 Katholiken
- Aus dem Gemeindeverband Richterich:
- Richterich - Kirchdorf - 445 Katholiken
- Bank - Dorf - 315 Katholiken
- Großürsfeld - Landgut - 10 Katholiken
- Grünenthal - Weiler - 57 Katholiken
- Hand - Weiler - 44 Katholiken
- Huf - Weiler - 28 Katholiken
- Küppershof - Hof - 13 Katholiken
- Linde - Landgut - 20 Katholiken
- Mevenheide - Weiler - 84 Katholiken
- Schönau - Landtagsfähiges Rittergut - 20 Katholiken
- Uersfeld - Weiler - 64 Katholiken
- Zehnthof - Hof - 11 Katholiken
Im Jahr 1962 [1]
- Richterich - 1540 Katholiken
- Grünenthal - 160 Katholiken
- Hand - 70 Katholiken
- Haus Linde - 10 Katholiken
- Heidweg - 90 Katholiken
- Huf - 40 Katholiken
- Uersfeld - 150 Katholiken
Adresse
Katholisches Pfarramt St. Martinus
Horbacher Straße 52
52072 Aachen-Richterich
Tel.: +49 (0) 241 9310020
Fax: +49 (0) 241 9310028
E-Mail: pfarrbuero@st-martinus-ac.de
Webseite: http://www.st-martinus-ac.de (18.12.2005)
Kirchenbücher [2]
Katholisches Pfarrarchiv
(Adresse wie vor)
- Taufen / Heiraten / Sterbefälle 1804 ff.
- Erstkommunikanten 1887-1912, 1923 ff.
- Firmungen 1890-1910, 1925 ff.
Stadtarchiv Aachen
- Heiraten 1686-1713
- Sterbefälle 1690-1715
Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen
- Taufen 1718-1721
- Heiraten 1707-1708
- Sterbefälle 1718-1721
- Geburtenlisten der Gemeinden Kohlscheid, Pannesheide, Berensberg Gracht, Blank, Klinckheid 1778-1816
Personenstandsarchiv Brühl
- Auf Microfiches oder digital:
- Taufen 1707-1708, 1717-1721, 1759-1798, 1778-1816 nur Knaben
- Heiraten 1686-1713, 1718-1721, 1759-1798
- Sterbefälle 1691-1715, 1759-1798
- Register siehe Laurensberg rk
Parish and Vital Records Listing
- Taufen 1759-1816
- Heiraten 1759-1798
IGI (International Genealogical Index)
nicht bekannt
Verkartungen
Zu Richterich selbst sind derzeit keine Verkartungen bekannt. Willi Dovern führt in seinem Familienbuch Laurensberg auch den Bereich der Filialkirche Richterich mit auf, so dass davon auszugehen ist, dass die umfangreichen Lücken der Kirchenbücher von Richterich zumindest teilweise durch Angaben in den Kirchenbüchern von Laurensberg ergänzt werden können, dass also THS aus Richterich auch (oder zeitweise sogar nur) in Laurensberg eingetragen wurden. Mir ist derzeit nicht bekannt, ob Kirchenbücher von Richterich verloren gegangen sind. --Marie-Luise (Carl) 11:25, 18. Dez 2005 (CET)
Benutzte Literatur und Quellen
- ↑ 1,0 1,1 BISCHÖFLICHES GENERALVIKARIAT AACHEN, Handbuch des Bistums Aachen, Aachen 1962.
- ↑ 2,0 2,1 THOREY, Volker und GEIS, Claus: Nachweise genealogischer Quellen im Gebiet der ehemaligen Preußischen Rheinprovinz, Köln 2003.
Band I: Wohnplatzverzeichnis
Band II: Kirchenbücher, Familienbücher und Verkartungen und Zivilstandsregister im südlichen Teil der preußischen Rheinprovinz - ↑ Regierungsbezirk Aachen/Statistik 1827
- ↑ Regierungsbezirk Aachen/Statistik 1852
Webseiten
- Website der Pfarre St. Martinus, hier: Geschichte der Pfarre (18.12.2005)