Laurensberg, St. Laurentius
Hierarchie:
Katholische Kirche in Deutschland > Erzbistum Köln > Bistum Aachen > Region Aachen Stadt > Laurensberg, St. Laurentius
Adresse
Pfarrbüro St. Laurentius
Laurentiusstrasse 79
52072 Aachen
Telefon 0241 / 171770
Fax 0241 / 171973
http://www.st-laurentius-ac.de
<email>Pfarrbuero@st-laurentius-ac.de</email>
Geschichte
Die Laurensberger Kirche liegt 200 m über dem Meeresspiegel und damit erheblich höher als die nächste Umgebung und in der Nähe einer schon in der Römerzeit von Aachen nach Heerlen führenden Straße.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Laurensberg stammt aus dem Jahr 870. König Ludwig der Deutsche, ein Sohn Ludwig des Frommen und Enkel Karls des Großen, überträgt am 17. Oktober die Kirche „ad antiquum campum“ dem Abt von Prüm in der Eifel. In der Geschichtsforschung zweifelt niemand daran, dass es sich bei der Kirche „am alten Kamp“ um die Kirche von Laurensberg handelt. Ein Gehöft unterhalb der Kirche wird bis heute zu als „Gut Kamp“ bezeichnet.
Bei den Fundamentarbeiten für die heutige Kirche wurden auch Steine mit Mörtel aus dem 9. Jahrhundert gefunden. Ebenfalls fand man einen römischen Viergötterstein. Das führte zu der Frage, ob nicht vielleicht schon die Römer an dieser Stelle einen Tempel hatten. Über das weitere Schicksal der Kirche nach 870 gibt es bis 1218 keine Nachrichten mehr. Im Jahre 1218 wird der Name „Laurensberg“ und damit das Patrozinium St. Laurentius in einer Urkunde des Erzbischofs Engelbert I von Köln zum ersten Mal erwähnt. Für das Jahr 1240 wird auch der Name eines Priesters in Laurensberg zum ersten Mal genannt. Im 15. Jahrhundert wird eine neue Kirche im spätgotischen Stil erbaut, von der heute noch der Turm aus dem Jahr 1482 erhalten ist.
Diese Kirche ist im Jahr 1780, abgesehen von Turm und Chor, abgebrannt. 1807 wurde an den Turm die erste Schule von Laurensberg angebaut. Der notwendig gewordene Neubau der Kirche hat bis zum Abbruch 1912 bestanden. 1913 wurde die neue, vom Architekten Joseph Buchkremer geplante Kirche eingeweiht. 1975 zerstörte ein Brand die Kirche so, dass sie geschlossen werden musste. Bei der Neugestaltung des Innenraumes, für den Professor Erich Heyne beauftragt wurde, hat man dem Liturgieverständnis des II. Vatikanischen Konzils Rechnung getragen. (1)
Bistumszugehörigkeit
Bis zum Jahr 1801/02 gehörte St. Laurentius zum Bistum Lüttich im Dekanat Maastricht. Von 1801/02 bis 1821/25 war die Pfarrei dem neugegründeten Bistum Aachen unterstellt und kam nach dessen Auflösung an das Erzbistum Köln. Seit 1930 gehört die Pfarrei dem wiedererrichteten Bistum Aachen an.
Pfarrpatron
Laurentius war im 3. Jahrhundert Diakon der Kirche von Rom. Ihm oblag vor allem die Sorge für die Armen und die Verwaltung des kirchlichen Vermögens. Als unter der Verfolgung durch Kaiser Diokletian von ihm die Herausgabe der Schätze der Kirche gefordert wurde, brachte er die Armen der Stadt, an die er vorher das Vermögen der Kirche verteilt hatte. Er wurde daraufhin zum Tode verurteilt.
Der Legende nach wurde er am 10. August 258 auf einem Rost verbrannt. Der Rost wurde sein Hauptattribut. Sein Grab gehört zu den meistbesuchten Stätten Roms. Die Basilika gehört zu den Hauptkirchen Roms. In Deutschland wird er seit dem 10. Jahrhundert besonders verehrt, weil man ihm den Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld am 10. August 955 zuschrieb. Philipp II. baute in Erinnerung an ihn den Escorial in einem rostförmigen Grundriss. Laurentius ist der Patron der Armen, der Bibliothekare, der Köhler, Bäcker, Köche und Glasbläser. (1)
Pfarrsprengel
- 1827 gehörten zum Pfarrsprengel (3)
- Laurensberg, Barrierehaus, Bergerhochkirchen, Büschgen, Kamp, Langohr, Öhlmühle, Panhaus (klein und groß), Scherpstrass, Scheuer, Schurzeltermühle, Thürmchen, Tittard, Treut, Weinich, Wildbach, Wildbachermühle, Lemiers, Bau, Gassmühle, Hahn, Lemiersermühle, Orsbach, Bungardshof, Düser, Heiligergeist, Kollean, Nonnenhof, Oberstenhof, Tennenpuhl, Seffent, Höfgau, Kalkhütt, Soers, Acker, Berg, Biese, Eiche, Gasse, Großstück, Groß und klein Büllestein, Häuschen, Hausen, Hauß, Heumesser, Kuckesroh, Linde, Müsch (kleine, mittlere und große), Nähnadelmühle, Pourweid, Puttershöfchen, Roh, Scheuer, Sieb, Soerserhochkirchen, Sonn, Stockheidermühle, Streuver, Tivoly, Rütsch, Beck, Eliashofen, Kullen, Melaten, Neuenhof (großer und kleiner), Paffenbroich, Reinartzkehl, Reuterhaag, Weschheid, Vetschau, Hof (kleiner und großer), Nierstein, Linde, Vetschauerschmiede, Vetschauerwindmühle
- Schurzelt und Vaalserquartier gehörten 1827 zwar zur Bürgermeisterei Laurensberg, aber zum Pfarrsprengel von Aachen. Eulersweg und Hochbrückermühle gehörten 1827 zwar zur Bürgermeisterei Laurensberg, aber zum Pfarrsprengel von Haaren.
Archivalien der Pfarre
Kirchenbücher
Kirchenbücher für die Pfarre Laurensberg, St. Laurentius sind ab 1686 überliefert. Sie sind wie folgt nachgewiesen (4):
Pfarrarchiv
(Adresse siehe oben)
- Taufen 1694 - 1798, 1836 ff.
- Heiraten 1736 - 1749, 1759 - 1798, 1838 ff.
- Sterbefälle 1759 - 1798, 1838 ff.
- Erstkommunikanten 1946 ff.
- Firmungen 1910 ff.
Stadtarchiv Aachen
(Adresse siehe Stadtarchiv Aachen)
- Taufen 1706 - 1893, Reg.
- Heiraten 1706 - 1777, 1838 - 1920
- Sterbefälle 1706 - 1798, 1838 - 1906
Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen
(Adresse siehe Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen)
- Taufen 1718 - 1721
- Heiraten 1707 - 1708
- Sterbefälle 1718 - 1721
Personenstandsarchiv Brühl
(Adresse siehe Personenstandsarchiv Brühl)
- Auf Microfiches oder digital:
- Taufen 1706 - 1707, 1718 - 1837, Reg. 1784 - 1798
- Heiraten 1686 - 1713, 1718 - 1749, 1759 - 1837, Reg. 1784 - 1798
- Sterbefälle 1690 - 1715, 1721 - 1726, 1759 - 1836
Verfilmungen der LDS
- Aktuelle Suche im Bestand der LDS (Place Search)
- Taufen 1706-1784, Heiraten 1736-1784, Tote 1759-1798, FHL INTL Film: 174542
- Taufen 1784-1837 Heiraten 1783-1798, FHL INTL Film: 174543
International Genealogical Index
(Erläuterungen zum International Genealogical Index siehe IGI)
- Taufen 1718-1784, Batchnummer: J952231
- Taufen 1718-1784, Batchnummer: K952231
- Heiraten 1736-1784, Batchnummer: M952231
- Heiraten 1783-1837, Batchnummer: M952232
Centraal Bureau voor Genealogie
(Adresse siehe Centraal Bureau voor Genealogie)
- Taufen 1759 - 1784
Transkriptionen
(Was ist eine Transkription?)
Verkartungen
Verkartungen der Kirchenbücher von Laurensberg, St. Laurentius befinden sich auf:
- GenDaLim5 (Taufen: 1656 - 01.02.1806 / Heiraten: 14.11.1680 - 23.10.1796 / Sterbefälle: 22.06.1690 - 11.02.1715)
Lagerbücher
(Was ist ein Lagerbuch?)
Kirchenbankverzeichnisse
(Was ist ein Kirchenbankverzeichnis?)
Anniversarien
(Was sind Anniversarien?)
Dispense
In den Lütticher Generalvikariatsprotokollen sind folgende Heiratsdispense verzeichnet:
1760 - 1769 [1]
- (37) - Paulo Zimmerman et Elisabethae Winckens, in Berg et Richterich [2] parochianis, concessa licentia matrimonium contrahendi apud Magistrum Petrum Ludovicum Engelhart, ibidem sacellanum, ad hoc specialiter deputatum, tempore aperto bannis omnibus remissis cum dispensatione super tertii aequalis affinitatis gradus impedimento auctoritate ordinaria impensa ob bonum prolium utriusque neosponsi, 23 septembris 1760; fl. 24.
- (63) - Leonardo Conzer et Idae Pelzer, in Berg et Richterich [2] parochianis, concessa licentia matrimonium contrahendi apud suum parochum tempore aperto bannis remissis cum dispensatione super quarti aequalis consanguinitatis gradus impedimento auctoritate ordinaria impensa, 17 novembris 1760; fl. 18.
- (369) - Joanni Petro Steinbusch et Annae Gertrudi Pluger, in Berg et Richterich [2] parochianis, concessa licentia matrimonium contrahendi apud suum parochum tempore aperto bannis remissis cum dispensatione super quarti cum tertio mixti consanguinitatis gradus impedimento auctoritate ordinaria impensa, ne sponsa (ratione) incoestuosi cum sponso commercii maneat innupta et diffamata, 20 julii 1762; fl. 18
- (574) - Joanni Kappen et Mariae Winckens, in Bergh et Richterich [2] parochianis, concessa licentia matrimonium contrahendi apud suum parochum tempore aperto bannis remissis cum dispensatione super dubio quarti aequalis vel quarti cum tertio mixti consanguanitatis graduum impedimento auctoritate ordinaria ad cautelam impensa ad legitimandam prolem brevi nascituram, 17 maii 1763; Attenta eorum maxima paupertate fl. 0.
- (1003) - Petro Systemich et Mariae Voremans, in Berg parochianis, concessa licentia contrahendi matrimonium apud suum parochum tempore aperto bannis omnibus remissis cum dispensatione super tertii aequalis consanguinitatis gradus impedimento authoritate ordinaria impensa ad evitanda ulteriora scandala, 19. novembris 1764; fl. 18.
- (1420) - Wilhelmo Frots et Mariae Wenmeckers, parochianis in Berg, concessa licentia contrahendi matrimonium apud suum parochum tempore aperto cum dispensatione super tertii et quarti consanguinitatis gradus impedimento auctoritate ordinaria impensa ad vitandum scandali periculum, 9. maii 1766; fl. 18.
- (1592) - Godefrido Cornips et Mariae Gertrudi Philippegracht, parochianis in Berg et Richterich [2], concessa licentia contrahendi matrimonium apud suum parochum tempore aperto cum dispensatione super secundi cum tertio mixti affinitatis gradus impedimento auctoritate ordinaria impensa, quia ob diuturniorem eorum conversationem in ore totius parochiae versantur, 4 januarii 1767; fl. 18.
- (1637) - Josepho Damen et Mariae Houssels, parochianis in Bergh, concessa licentia contrahendi matrimonium apud suum parochum tempore aperto cum dispensatione super duplici tertii et quarti consanguinitatis gradus impedimento auctoritate ordinaria impensa, quia sunt in ore hominun, 13 februarii 1767; fl. 21.
- (1760) - Joanni Hammers et Mariae Catharinae Kuckelkorn, parochianis in Berg et Richterich [2], concessa licentia matrimonium contrahendi apud suum parochum tempore aperto cum dispensatione super impedimento secundi aequalis gradus affinitatis ortae ex copula illicita authoritate ordinaria impensa ad tellendum scandalum, 21 julii 1767; fl. 12.
Ortsfamilienbuch
(Was ist ein Ortsfamilienbuch?)
Grab- und Gedenksteine
Anmerkungen
- ↑ André Deblon: Les actes du vicariat général de Liège au XVIIIe siècle, I. Dispenses matrimoniales 1760 - 1769, Liege 2001.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Richterich war Filialkirche von Laurensberg. Es existieren eigene Kirchenbücher.
Literatur
- (2) Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898.
- (3) Regierungsbezirk Aachen/Statistik 1827
- (4) THOREY, Volker und GEIS, Claus: Nachweise genealogischer Quellen im Gebiet der ehemaligen Preußischen Rheinprovinz, Köln 2003.
Band I: Wohnplatzverzeichnis
Band II: Kirchenbücher, Familienbücher und Verkartungen und Zivilstandsregister im südlichen Teil der preußischen Rheinprovinz
Weblinks
(1) St. Laurentius, Aachen auf www.kirche-im-bistum-aachen.de
Daten aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_263494</gov>