Zinten: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(an Ortsartikel angepasst)
Zeile 79: Zeile 79:
*'''1762''' Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Zinten wird wieder preußisch.  
*'''1762''' Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Zinten wird wieder preußisch.  
*'''1818/19''' war Zinten Sitz des gleichnamigen Kreises.
*'''1818/19''' war Zinten Sitz des gleichnamigen Kreises.
*'''1866.21. Okt.'''. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Zinten im Königreich Preußen ist nun eine Gemeinde im Norddeutschen Bund.
*'''1871.18. Jan.'''. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Zinten ist nun eine Gemeinde im Deutschen Reich.
*'''1876''',13.Okt. Das Landratsamt Zinten wird nach Heiligenbeil verlegt.  
*'''1876''',13.Okt. Das Landratsamt Zinten wird nach Heiligenbeil verlegt.  
*'''1945'''. März Die deutschen Truppen werden eingekesselt - "Heiligenbeiler Kessel".  
*'''1945'''. März Die deutschen Truppen werden eingekesselt - "Heiligenbeiler Kessel".  

Version vom 22. Mai 2017, 15:12 Uhr


Hierarchie

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Heiligenbeil >

Frisches Haff um 1925
Prußische Stammesgebiete


Einleitung

Allgemeine Information

Die Stadt Zinten liegt im prußischen Stammesgebiet Warmia (später Ermland) in der Nähe des Frischen Haffs im Landkreis Heiligenbeil an einer Flussgabel zwischen Stradick und dem in ihn mündenden Jäcknitzbach. Im Laufe der Geschichte fiel die Stadt sieben Großbränden zum Opfer. Zinten hatte Mühlen, Molkereien und eine Seifenfabrik.

Name

Der Name beschreibt einfach nur eine Siedlung oder hat einen Bezug zum Hartriegel-Strauch.

  • prußisch "sindats" = sitzen, siedeln
  • "sinds" = Hartriegel (Strauch)

Urkundliche Erwähnungen:

  • Sinthen (1419),
  • Szynthen (1476),
  • Zcingten (1508 )


Wappen

Das Wappen zeigt in Blau auf durchgehender silberner Zinnenmauer zwei gekreuzte, spitzbedachte, silberne Türme, zwischen denen oben ein goldener Stierkopf im Visier schwebt.

Wappen Zinten



Einwohner

  • 1939: 5.216

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

  • Pfarrkirche (1330-1340), nach einem Brand auf den Grundmauern wieder hergestellt (1717-1746)

Geschichte

  • Um 1240 Eroberung durch den Ritterorden von Balga aus.
  • Zinten wurde 1290 an Stelle einer Prußenburg gebaut und erhielt Ende des 13, Jh. durch Hochmeister Winrich von Kniprode Stadtrechte, die 1352 erneuert wurden. Ursprünglich hatte die Stadt 52 Höfe.
  • Die in der Südwestecke an der Stadtmauer gelegene Kirche war 1341 vorhanden.
  • Nach der Reformation bekam Zinten den Beinamen »das Ausland«, weil sich in ihm Evangelische aus dem Ermland jährlich kurzfristig aufhielten.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Zinten wird wieder preußisch.
  • 1818/19 war Zinten Sitz des gleichnamigen Kreises.
  • 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Zinten im Königreich Preußen ist nun eine Gemeinde im Norddeutschen Bund.
  • 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Zinten ist nun eine Gemeinde im Deutschen Reich.
  • 1876,13.Okt. Das Landratsamt Zinten wird nach Heiligenbeil verlegt.
  • 1945. März Die deutschen Truppen werden eingekesselt - "Heiligenbeiler Kessel".
  • 1945.29.März Die letzten deutsche Soldaten der 4. Armee flüchten über das Frische Haff in den Westen.

Danach wird die deutsche Bevölkerung, sofern sie nicht bereits gefüchtet war, von den Sowjets vertrieben.


Redenart

  • "Zinten liegt im Ausland". Dieser Spruch ist darauf zurückzuführen, dass Bischof Ferber den Protestanten kein ständiges Wohnrecht in seinem Bistum gewährte. So umschifften die Protestanten (besonders die aus Braunsberg) diese Verfügung, indem sie am Neujahrstag ins "Ausland" nach Zinten gingen und am Dreikönigstag wieder zurück in die Heimatorte kamen.


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

siehe hier: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Heiligenbeil

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Persönlichkeiten

Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

Bahr, Schreiber, zum Akziseeinnehmer in Zinten 22.5./2.6.1760.

Meyer, Andreas Gotthold, Stud. theol., zum Kaplansadjunkt in Zinten 26.1./6.2.1762.

Muskulus, Georg Friedrich, Ratsverwandter, zum Stadtkämmerer in Zinten 3./14.8.1761.

Nieß Chrisian, Kaufmann in Zinten, zum Ratsverwandten daselbst 11./22.10.1761 [ob gleich Christian Niß, Kaufmann, geheiratet in Königsberg, in der Löbenicht. Kirche Anfang März 1737, Barbara Elisabeth Westphal?]

Historische Bibliografie

In der Digitalen Bibliothek

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Zinten

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>ZINTENKO04DK</gov>