Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/019: Unterschied zwischen den Versionen
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{{NE}}Am 29. 4. 1918 gelegentlich der Kemmeloffensive war der Sturm des I. Batls. 5. b. Inf. Rgts. an dem starken Widerstand der Franzosen an der Straße Loker - Brulooze schon in den Anfängen steckengeblieben. Trotzdem stieß Dauch mit | {{NE}}Am 29. 4. 1918 gelegentlich der Kemmeloffensive war der Sturm des I. Batls. 5. b. Inf. Rgts. an dem starken Widerstand der Franzosen an der Straße Loker - Brulooze schon in den Anfängen steckengeblieben. Trotzdem stieß Dauch mit seinem nur 14 Mann zählenden Zug in gewandter Ausnutzung des Geländes weit über die Nachbartruppen allein vor und stürmte mit den ihm noch verbliebenen 4 Mann auf ein durch Postierungen und Maschinengewehre gesicherte, an der Straße nordwestl. Krone-Whs. schanzende französische Abteilung ein, die er in Stärke von 4 Offizieren und 219 Mann in kühnem Entschluß und mit seltener Geistesgegenwart zu Gefangenen machte. | ||
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Obltn. der 5. Eskdr. 2. b. Schw. Reit. Rgts. Im Frieden aktiver Leutnant im gleichen Regiment. Geb. 9. 1. 1886 zu | Obltn. der 5. Eskdr. 2. b. Schw. Reit. Rgts. Im Frieden aktiver Leutnant im gleichen Regiment. Geb. 9. 1. 1886 zu Landshut in Niederbayern. | ||
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{{NE}}Am 9. 8. 1914 erhielt Obltn. Denk den Auftrag, von Avricourt ausgehend die Verhältnisse beim Feind zwischen Wald von Parroy und dem Rhein-Marne-Kanal entlang der großen Straße La Garde - Einville zu klären. | {{NE}}Am 9. 8. 1914 erhielt Obltn. Denk den Auftrag, von Avricourt ausgehend die Verhältnisse beim Feind zwischen Wald von Parroy und dem Rhein-Marne-Kanal entlang der großen Straße La Garde - Einville zu klären. | ||
{{NE}}Denk hat mit seiner 10 Mann starken, aus ausgesuchten Leuten und Pferden bestehende Patrouille | {{NE}}Denk hat mit seiner 10 Mann starken, aus ausgesuchten Leuten und Pferden bestehende Patrouille seine Aufgabe allen Schwierigkeiten zum Trotz mit hervorragendem Schneid, besonderer Umsicht und Kaltblütigkeit durchgeführt und die für die höhere Führung immerhin bedeutungsvolle Tatsache festgestellt, daß in dem durchrittenen Raum, im Nordrande des Waldes von Parroy und bei Bauzemont starke feindl. Kräfte nicht versammelt waren. | ||
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{{NE}}In der Champagneschlacht im September 1918 war der Feind am 28. 9. in der Stellung des III. | {{NE}}In der Champagneschlacht im September 1918 war der Feind am 28. 9. in der Stellung des III. Batls, Jäg. Rgts. 3., das sich links des Batls. Denzel (IV. BAtl. Jäg. Rgts. 3) befand, eingebrochen und hatte es gegen die „Helenenhöhe“ (östl. St. Marie à Py) zurückgedrückt. Denzel hat es nicht nur verhindert, daß sich sein Bataillon der rückwärtigen Bewegung des linken Nachbarbataillons (III. BAtl. Jäg. Rgts. 3) anschloß, er hat vielmehr, durchdrungen von dem festen Entschluß, in seiner Stellung unbedingt auszuhalten, seine 13. Komp. zum Gegenstoß in südl. Richtung angesetzt und dadurch schwere Folgen für den linken Gefechtsflügel des Regiments abgewendet. Diesen unbedingten Willen zum Erfolg vermochte Denzel auch auf seine Truppe zu übertragen. So hat er durch seine Umsicht, Tatkraft und seinen Heldenmut 6 schwere Tage hindurch das aufs höchste bedrohte St. Marie à Py gehalten und dadurch seiner Division einen großen Gewinn verschafft. | ||
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{{NE}}Obltn. und Brgd.Adjt. Deßloch erfuhr am 28.8. 1914 beim Durchreiten von Xaffevillers, daß die Division das Zurückgehen von den Höhen bei Xaffevillers und Doncières in die alte Stellung bei Menacout befohlen habe, und daß die Geschütze wegen des überaus starken feindl. Feuers, das auf ihnen lag, in der Stellung belassen werden | {{NE}}Obltn. und Brgd.Adjt. Deßloch erfuhr am 28.8. 1914 beim Durchreiten von Xaffevillers, daß die Division das Zurückgehen von den Höhen bei Xaffevillers und Doncières in die alte Stellung bei Menacout befohlen habe, und daß die Geschütze wegen des überaus starken feindl. Feuers, das auf ihnen lag, in der Stellung belassen werden sollten. Deßloch gab sofort an die letzte Batterie der Abteilung Befehl zum Kehren und sicherte sich außerdem noch Infanterieschutz. Dann veranlaßte er die Gespanne, einzeln und zu zweien im Galopp in Stellung zum Zurückbringen der Geschütze zu fahren. Da das feindl. Feuer inzwischen nachgelassen hatte, gelang die Bergung und Zurückholung der Geschütze und Munitionswagen vollständig. | ||
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{{NE}}Im Laufe des 3. 9. 1916 hatte der Gegner nach ausgiebiger Feuervorbereitung unsere Stellung am Fourreaurwald angegriffen und durchbrochen und war bis zur Nordspitze des Fourreaurwaldes vorgestoßen. Dort grub er sich ein und besetzte die | {{NE}}Im Laufe des 3. 9. 1916 hatte der Gegner nach ausgiebiger Feuervorbereitung unsere Stellung am Fourreaurwald angegriffen und durchbrochen und war bis zur Nordspitze des Fourreaurwaldes vorgestoßen. Dort grub er sich ein und besetzte die genommene Stellung mit Maschinengewehren. Obltn. Dickhaut, mit seiner 9. Komp. im neuen Fourreaurriegel, war sich der großen taktischen Bedeutung des Fourreaurwaldes bewußt. Er faßte daher sofort selbständig den Entschluß, mit seiner Kompagnie zum Gegenangriff vorzugehen. Durch sein persönlich tapferes Verhalten riß er nicht nur seine Kompagnie, sondern noch weitere Truppen mit sich vorwärts. Durch rücksichtsloses Vorgehen, tatkräftig von seinen Unterführern unterstützt, brachte er schließlich die alten Gräben wieder endgültig in deutschen Besitz. | ||
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{{NE}}Die 1. b. Res. Inf. Brgd. hatte gegen Abend des 4. 9. 1914 Befehl, über die Höhen zwischen Drouville und Maixe den Westrand des Bois de Crévic zu erreichen. Das b. Res. Inf. Rgt. 2 war linker Flügel der Brigade, I. BAtl. b. Res. Inf. Rgts. 2 - Kommandeur: Hptm. Dittelberger - zunächst im Grunde westl. des Waldes von Einville als Regimentsreserve mit dem Schutz der linken Flanke beauftragt. Der linke Flügel des Regiments, das nach und nach durch das I. | {{NE}}Die 1. b. Res. Inf. Brgd. hatte gegen Abend des 4. 9. 1914 Befehl, über die Höhen zwischen Drouville und Maixe den Westrand des Bois de Crévic zu erreichen. Das b. Res. Inf. Rgt. 2 war linker Flügel der Brigade, I. BAtl. b. Res. Inf. Rgts. 2 - Kommandeur: Hptm. Dittelberger - zunächst im Grunde westl. des Waldes von Einville als Regimentsreserve mit dem Schutz der linken Flanke beauftragt. Der linke Flügel des Regiments, das nach und nach durch das I. Batl. b. Res. Inf Rgts. 2 in einem zurückgebogenen Haken verlängert werden mußte, litt schwer unter umfassendem feindl. Infanterie- und Artilleriefeuer aus westl. und südl. Richtung, zumal als die Geländewelle zwischen Friedhof und Bois von Crévic von einer dichten feindl. Schützenlinie besetzt worden war. Hptm. Dittelberger vermochte in dieser kritischen Lage seine Leute zum Ausharren auf der Höhe 316 zu bewegen, war er sich doch bewußt, daß ein Zurückweichen seines Bataillons die Aufrollung der Stellung der Brigade durch den Feind zur Folge gehabt hätte. Trotz zweifacher Verwundung blieb er bei seiner Truppe. | ||
{{NE}}Das b. Res. Inf. Rgt 2 hatte für dem 21. 10. 1914 und die folgenden Tage den Auftrag, die feindl. Stellung zwischen den Höhen 300 m nördl. Maison Brlanche und St. Laurent zu nehmen. I. | {{NE}}Das b. Res. Inf. Rgt 2 hatte für dem 21. 10. 1914 und die folgenden Tage den Auftrag, die feindl. Stellung zwischen den Höhen 300 m nördl. Maison Brlanche und St. Laurent zu nehmen. I. Batl. b. Res. Inf. Rgts. 2 - Batl. Dittelberger - : Mitte des Regiments unmittelbar südl. der Straße Bailleul-Arras. Hatte Dittelberger schon bei der Erkundung seine Person rücksichtslos eingesetzt, so gilt dies besonders für die Durchführung des Sturmes selbst. Auch hier wurde Dittelberger wieder verwundet, und zwar keineswegs unbedeutend. Er blieb trotzdem wiederum bei der Truppe bis zur Sicherung des Erfolges. Vorbildliche Ausdauer und Tapferkeit, Umsicht und Entschlossenheit treten bei Dittelberger in den geschilderten Kampftagen vom 5. 9. und 23. 10. 1914 besonders zutage. | ||
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====''Döderlein'', August Ritter von ==== | ====''Döderlein'', August Ritter von ==== | ||
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{{NE}}Major Döderlein | {{NE}}Major Döderlein hatte im Abschnitt des I. b. R. K. vor Arras das Kommando über die südl. Gruppe der Korpsartillerie. Anfangs unterstanden ihm nur 4 Batt., die sich im Laufe der Frühjahrsschlacht 1915 bis zu 10 Batt. verstärkten. Die besonderen Verdienste von Döderleins beruhen nicht auf einer einzelnen besonderen Tat, sondern auf seiner andauernden, unter rücksichtlosem Einsatz seiner Person, geleisteten hervorragenden Tätigkeit als Artilleriekommandeur, in der Zeit vom 9. 3. bis 18.6.1915, ganz besonders am 9. 3.1915. | ||
{{NE}}Major Döderleins tapferen und vernünftigen Maßnahmen führten dazu, daß die in der genannten Zeit gegen das 12., 3. und das 2. b. Res. Inf. Rgt. gerichteten hartnäckigen französischen Angriffe durch rechtzeitig einsetzendes, wohlvorbereitetes und gut sitzendes Artilleriemassenfeuer zum Scheitern gebracht wurden, und daß der Durchbruchversuch der Franzosen bei Neuville zum Stehen kam. Döderlein hat somit zur glänzend gelungenen Abwehr ausschlaggebend beigetragen. | {{NE}}Major Döderleins tapferen und vernünftigen Maßnahmen führten dazu, daß die in der genannten Zeit gegen das 12., 3. und das 2. b. Res. Inf. Rgt. gerichteten hartnäckigen französischen Angriffe durch rechtzeitig einsetzendes, wohlvorbereitetes und gut sitzendes Artilleriemassenfeuer zum Scheitern gebracht wurden, und daß der Durchbruchversuch der Franzosen bei Neuville zum Stehen kam. Döderlein hat somit zur glänzend gelungenen Abwehr ausschlaggebend beigetragen. | ||
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====''Döhla'', Eduard Ritter von †==== | ====''Döhla'', Eduard Ritter von †==== | ||
Major und Batl. Komdr. des II. Batls 3. b. Inf. Rgts. Prinz Karl von Bayern. Im Frieden aktiver Hptm. im gleichen Regiment. Geb. 5. 1. 1871 zu Kloster Heilsbronn in Mittelfranken. Gef. 14.4. | Major und Batl. Komdr. des II. Batls 3. b. Inf. Rgts. Prinz Karl von Bayern. Im Frieden aktiver Hptm. im gleichen Regiment. Geb. 5. 1. 1871 zu Kloster Heilsbronn in Mittelfranken. Gef. 14.4.1918 bei Nieuwekerke. | ||
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{{NE}}Ende | {{NE}}Ende Oktober 1916 waren die den Ausritt aus dem Vulkangebirge in die rumänische Tiefebene beherrschenden Höhenstellungen am Szurdukpaß in deutschem Besitz. Am weitesten nach Süden vorgeschoben |
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Dauch, Josef Ritter von †
Ltn.der Res. der 1. Komp. 5. b. Inf. Rgts. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen. Im Frieden Seminarist in Würzburg. Geb. 10. 11. 1896 zu Rothenfels in Unterfranken. Gef. 9. 4. 1919 in Würzburg.
Am 29. 4. 1918 gelegentlich der Kemmeloffensive war der Sturm des I. Batls. 5. b. Inf. Rgts. an dem starken Widerstand der Franzosen an der Straße Loker - Brulooze schon in den Anfängen steckengeblieben. Trotzdem stieß Dauch mit seinem nur 14 Mann zählenden Zug in gewandter Ausnutzung des Geländes weit über die Nachbartruppen allein vor und stürmte mit den ihm noch verbliebenen 4 Mann auf ein durch Postierungen und Maschinengewehre gesicherte, an der Straße nordwestl. Krone-Whs. schanzende französische Abteilung ein, die er in Stärke von 4 Offizieren und 219 Mann in kühnem Entschluß und mit seltener Geistesgegenwart zu Gefangenen machte.
Denk, Adolf Ritter von
Obltn. der 5. Eskdr. 2. b. Schw. Reit. Rgts. Im Frieden aktiver Leutnant im gleichen Regiment. Geb. 9. 1. 1886 zu Landshut in Niederbayern.
Am 9. 8. 1914 erhielt Obltn. Denk den Auftrag, von Avricourt ausgehend die Verhältnisse beim Feind zwischen Wald von Parroy und dem Rhein-Marne-Kanal entlang der großen Straße La Garde - Einville zu klären.
Denk hat mit seiner 10 Mann starken, aus ausgesuchten Leuten und Pferden bestehende Patrouille seine Aufgabe allen Schwierigkeiten zum Trotz mit hervorragendem Schneid, besonderer Umsicht und Kaltblütigkeit durchgeführt und die für die höhere Führung immerhin bedeutungsvolle Tatsache festgestellt, daß in dem durchrittenen Raum, im Nordrande des Waldes von Parroy und bei Bauzemont starke feindl. Kräfte nicht versammelt waren.
Denzel, Alfred Ritter von
Hptm. d Res. u. Batl.-Führer des III. Batls. Jäg. Rgts. 3. Im Frieden Bankbeamter in München. Geb. 25. 10. 1879 zu München.
In der Champagneschlacht im September 1918 war der Feind am 28. 9. in der Stellung des III. Batls, Jäg. Rgts. 3., das sich links des Batls. Denzel (IV. BAtl. Jäg. Rgts. 3) befand, eingebrochen und hatte es gegen die „Helenenhöhe“ (östl. St. Marie à Py) zurückgedrückt. Denzel hat es nicht nur verhindert, daß sich sein Bataillon der rückwärtigen Bewegung des linken Nachbarbataillons (III. BAtl. Jäg. Rgts. 3) anschloß, er hat vielmehr, durchdrungen von dem festen Entschluß, in seiner Stellung unbedingt auszuhalten, seine 13. Komp. zum Gegenstoß in südl. Richtung angesetzt und dadurch schwere Folgen für den linken Gefechtsflügel des Regiments abgewendet. Diesen unbedingten Willen zum Erfolg vermochte Denzel auch auf seine Truppe zu übertragen. So hat er durch seine Umsicht, Tatkraft und seinen Heldenmut 6 schwere Tage hindurch das aufs höchste bedrohte St. Marie à Py gehalten und dadurch seiner Division einen großen Gewinn verschafft.
Deßloch, Friedrich Ritter von
Obltn. u. Brgd.-Adjt. der 2. b. Feld-Art. Brgd. Im Frieden in gleicher Stellung m. d. U. 11. b. Feld-Art. Rgts. Geb. 17.. 11. 1882 zu Lohr in Unterfranken..
Obltn. und Brgd.Adjt. Deßloch erfuhr am 28.8. 1914 beim Durchreiten von Xaffevillers, daß die Division das Zurückgehen von den Höhen bei Xaffevillers und Doncières in die alte Stellung bei Menacout befohlen habe, und daß die Geschütze wegen des überaus starken feindl. Feuers, das auf ihnen lag, in der Stellung belassen werden sollten. Deßloch gab sofort an die letzte Batterie der Abteilung Befehl zum Kehren und sicherte sich außerdem noch Infanterieschutz. Dann veranlaßte er die Gespanne, einzeln und zu zweien im Galopp in Stellung zum Zurückbringen der Geschütze zu fahren. Da das feindl. Feuer inzwischen nachgelassen hatte, gelang die Bergung und Zurückholung der Geschütze und Munitionswagen vollständig.
Dickhaut, Alfred Ritter von †
Obltn. der Res. und Komp.-Führer der 10. Komp. 23. b. Inf. Rgts. Im Frieden Zollpraktikant in Landau inder Pfalz. Geb. 3. 10. 1883 zu Birkenfeld in Unterfranken. Gef. 1. 11. 1916 bei Armentières.
Im Laufe des 3. 9. 1916 hatte der Gegner nach ausgiebiger Feuervorbereitung unsere Stellung am Fourreaurwald angegriffen und durchbrochen und war bis zur Nordspitze des Fourreaurwaldes vorgestoßen. Dort grub er sich ein und besetzte die genommene Stellung mit Maschinengewehren. Obltn. Dickhaut, mit seiner 9. Komp. im neuen Fourreaurriegel, war sich der großen taktischen Bedeutung des Fourreaurwaldes bewußt. Er faßte daher sofort selbständig den Entschluß, mit seiner Kompagnie zum Gegenangriff vorzugehen. Durch sein persönlich tapferes Verhalten riß er nicht nur seine Kompagnie, sondern noch weitere Truppen mit sich vorwärts. Durch rücksichtsloses Vorgehen, tatkräftig von seinen Unterführern unterstützt, brachte er schließlich die alten Gräben wieder endgültig in deutschen Besitz.
Dittelberger, Martin Ritter von
Hptm. u. Batl. Komdr. des I. Batls. b. Res. Inf. Rgts. 2. Im Frieden aktiver Hptm. der Militär-Schießschule m. d. U. 2. b. Inf. Rgts. Geb. 13.12.1871 zu Waldfenster in Unterfranken.
Die 1. b. Res. Inf. Brgd. hatte gegen Abend des 4. 9. 1914 Befehl, über die Höhen zwischen Drouville und Maixe den Westrand des Bois de Crévic zu erreichen. Das b. Res. Inf. Rgt. 2 war linker Flügel der Brigade, I. BAtl. b. Res. Inf. Rgts. 2 - Kommandeur: Hptm. Dittelberger - zunächst im Grunde westl. des Waldes von Einville als Regimentsreserve mit dem Schutz der linken Flanke beauftragt. Der linke Flügel des Regiments, das nach und nach durch das I. Batl. b. Res. Inf Rgts. 2 in einem zurückgebogenen Haken verlängert werden mußte, litt schwer unter umfassendem feindl. Infanterie- und Artilleriefeuer aus westl. und südl. Richtung, zumal als die Geländewelle zwischen Friedhof und Bois von Crévic von einer dichten feindl. Schützenlinie besetzt worden war. Hptm. Dittelberger vermochte in dieser kritischen Lage seine Leute zum Ausharren auf der Höhe 316 zu bewegen, war er sich doch bewußt, daß ein Zurückweichen seines Bataillons die Aufrollung der Stellung der Brigade durch den Feind zur Folge gehabt hätte. Trotz zweifacher Verwundung blieb er bei seiner Truppe.
Das b. Res. Inf. Rgt 2 hatte für dem 21. 10. 1914 und die folgenden Tage den Auftrag, die feindl. Stellung zwischen den Höhen 300 m nördl. Maison Brlanche und St. Laurent zu nehmen. I. Batl. b. Res. Inf. Rgts. 2 - Batl. Dittelberger - : Mitte des Regiments unmittelbar südl. der Straße Bailleul-Arras. Hatte Dittelberger schon bei der Erkundung seine Person rücksichtslos eingesetzt, so gilt dies besonders für die Durchführung des Sturmes selbst. Auch hier wurde Dittelberger wieder verwundet, und zwar keineswegs unbedeutend. Er blieb trotzdem wiederum bei der Truppe bis zur Sicherung des Erfolges. Vorbildliche Ausdauer und Tapferkeit, Umsicht und Entschlossenheit treten bei Dittelberger in den geschilderten Kampftagen vom 5. 9. und 23. 10. 1914 besonders zutage.
Döderlein, August Ritter von
Major und Art. Gr.-Führer des b. Res. Fuß-Art. Rgts. 1. Im Frieden aktiver Hptm. und Militärlehrer an der Artillerie- und Ingenieur-Schule m. d. U. 1. b. Fuß-Art. Rgts. Geb. 21. 5. 1873 zu Possenheim in Unterfranken.
Major Döderlein hatte im Abschnitt des I. b. R. K. vor Arras das Kommando über die südl. Gruppe der Korpsartillerie. Anfangs unterstanden ihm nur 4 Batt., die sich im Laufe der Frühjahrsschlacht 1915 bis zu 10 Batt. verstärkten. Die besonderen Verdienste von Döderleins beruhen nicht auf einer einzelnen besonderen Tat, sondern auf seiner andauernden, unter rücksichtlosem Einsatz seiner Person, geleisteten hervorragenden Tätigkeit als Artilleriekommandeur, in der Zeit vom 9. 3. bis 18.6.1915, ganz besonders am 9. 3.1915.
Major Döderleins tapferen und vernünftigen Maßnahmen führten dazu, daß die in der genannten Zeit gegen das 12., 3. und das 2. b. Res. Inf. Rgt. gerichteten hartnäckigen französischen Angriffe durch rechtzeitig einsetzendes, wohlvorbereitetes und gut sitzendes Artilleriemassenfeuer zum Scheitern gebracht wurden, und daß der Durchbruchversuch der Franzosen bei Neuville zum Stehen kam. Döderlein hat somit zur glänzend gelungenen Abwehr ausschlaggebend beigetragen.
Döhla, Eduard Ritter von †
Major und Batl. Komdr. des II. Batls 3. b. Inf. Rgts. Prinz Karl von Bayern. Im Frieden aktiver Hptm. im gleichen Regiment. Geb. 5. 1. 1871 zu Kloster Heilsbronn in Mittelfranken. Gef. 14.4.1918 bei Nieuwekerke.
Ende Oktober 1916 waren die den Ausritt aus dem Vulkangebirge in die rumänische Tiefebene beherrschenden Höhenstellungen am Szurdukpaß in deutschem Besitz. Am weitesten nach Süden vorgeschoben