Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/012: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}Nach Wegnahme des Zwinin (9.4.1915) waren die Russen nicht nur hier, sondern auch auf der übrigen Front aus den Karpathen hinausgeddrückt worden, Bei Stryj hatten sie seine neue, mit allen Mitteln seit langem stark ausgebaute Stellung besetzt. Der Versuch, sie durch Handstreich zu nehmen, war mißglückt. Dem General Grafen v. Bothmer wurden daher zum entscheidenden planmäßigen Angriff außer sesinen bisherigen beiden Divisionen (1. preuß. Inf. Div. und 3. preuß. G.Inf. Div.) noch die links anschließende österr.-ung. 38. Ldw.Inf. Tr. Div. unterstellt. die Vorbereitungen des Angriffs leitete General graf Bothmer mit bewährter Sachkenntnis, Umsicht und Tatkraft.
{{NE}}Nach Wegnahme des Zwinin (9.4.1915) waren die Russen nicht nur hier, sondern auch auf der übrigen Front aus den Karpathen hinausgeddrückt worden, Bei Stryj hatten sie seine neue, mit allen Mitteln seit langem stark ausgebaute Stellung besetzt. Der Versuch, sie durch Handstreich zu nehmen, war mißglückt. Dem General Grafen v. Bothmer wurden daher zum entscheidenden planmäßigen Angriff außer seinen bisherigen beiden Divisionen (1. preuß. Inf. Div. und 3. preuß. G.Inf. Div.) noch die links anschließende österr.-ung. 38. Ldw.Inf. Tr. Div. unterstellt. die Vorbereitungen des Angriffs leitete General graf Bothmer mit bewährter Sachkenntnis, Umsicht und Tatkraft.


{{NE}}Schon näherten sich im letzten Drittel des Mai die Sappen den feindl. Stellungen, als russische Angriffe am 28., 29. und 30 Mai das Gelingen des Unternehmens in Frage stellten. In der rechten Flanke war das österr.-ung.. Korps Hofmann zurückgewichen. Die Gefahr, daß neue russische Angriffe das Korps vollend ins Gebirge werfen und dann die einzige rückwärtige Verbindung des Korps Bothmer bedrohen, war groß. Trotzdem heilt Graf Bothmer am Durchbruchsgedaken fest. Der Durchbruch gelang. Die feindl. Stellungen wurden aufgerollt. Erfolg: 13000 Gefangene, 14 Geschütze, viele Maschinengewehre und vor allem der wichtige Bahn- und Straßenknotenpunkt Stryj. Graf v. Bothmer hat in dieser Durchbruchschlacht bei Stryj in außergewöhnlichem Grade Führertüchtigkeit bewiesen.
{{NE}}Schon näherten sich im letzten Drittel des Mai die Sappen den feindl. Stellungen, als russische Angriffe am 28., 29. und 30 Mai das Gelingen des Unternehmens in Frage stellten. In der rechten Flanke war das österr.-ung.. Korps Hofmann zurückgewichen. Die Gefahr, daß neue russische Angriffe das Korps vollend ins Gebirge werfen und dann die einzige rückwärtige Verbindung des Korps Bothmer bedrohen, war groß. Trotzdem heilt Graf Bothmer am Durchbruchsgedaken fest. Der Durchbruch gelang. Die feindl. Stellungen wurden aufgerollt. Erfolg: 13000 Gefangene, 14 Geschütze, viele Maschinengewehre und vor allem der wichtige Bahn- und Straßenknotenpunkt Stryj. Graf v. Bothmer hat in dieser Durchbruchschlacht bei Stryj in außergewöhnlichem Grade Führertüchtigkeit bewiesen.
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{{NE}}Der große
{{NE}}Der große deutsche Frühjahrsangriff im Westen hatte sich am 17.4.1918 vor dem stockwerkartigen Kemmelberg festgelaufen. Einn neuer Anlauf mit frischen Kräften war nötig geworden und für den 25. 4. befohlen. An diesem Tage nahm die 4. b. Inf. Div. den Westhang des Kemmel sowie das stark befestigte Dorf Dranoutre weg. Schon dabei war der hervorragende persönliche Einfluß des prinzlichen Führers auf die Truppe zu erkennen, die mit Begeisterung und schwung in den Kampf trat.
 
{{NE}}Am 26.4.1918 sollte von der 4. b. Inf. Div. Locre genommen werden. Der Angriffsbefehl wurde jedoch vom Generalkommando rückgängig gemacht. GenMaj. Prinz Franz nimmt jedoch in selbständigem Entschluß den Angriffsgedanken wieder auf; trotz eines französischen Gegenangriffs und trotz Bedrohung der linken Flanke wird das Hospiz und Dorf Locre erobert. Dieser Erfolg schafft die Grundlagen für die beabsichtigte Fortführung der Angriffsoperationen an dortiger Stelle. Wenn auch schon durch schwere Verluste geschwächt, so hält die 4. b. Inf. Div. unter Prinz Franz dennoch bis zum 30. 4.. 1918 ihre Stellungen gegen starke, links flankierende Gegenangriffe.

Version vom 19. November 2015, 16:02 Uhr

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Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918
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Bothmer, Felix Graf von

General der Infanterie und Kommandierender General des Korps Bothmer. Im Frieden Generalkapitän der b. Leibgarde der Hartschiere. Geb. 10. 12. 1852 zu München.

      Nach Wegnahme des Zwinin (9.4.1915) waren die Russen nicht nur hier, sondern auch auf der übrigen Front aus den Karpathen hinausgeddrückt worden, Bei Stryj hatten sie seine neue, mit allen Mitteln seit langem stark ausgebaute Stellung besetzt. Der Versuch, sie durch Handstreich zu nehmen, war mißglückt. Dem General Grafen v. Bothmer wurden daher zum entscheidenden planmäßigen Angriff außer seinen bisherigen beiden Divisionen (1. preuß. Inf. Div. und 3. preuß. G.Inf. Div.) noch die links anschließende österr.-ung. 38. Ldw.Inf. Tr. Div. unterstellt. die Vorbereitungen des Angriffs leitete General graf Bothmer mit bewährter Sachkenntnis, Umsicht und Tatkraft.

      Schon näherten sich im letzten Drittel des Mai die Sappen den feindl. Stellungen, als russische Angriffe am 28., 29. und 30 Mai das Gelingen des Unternehmens in Frage stellten. In der rechten Flanke war das österr.-ung.. Korps Hofmann zurückgewichen. Die Gefahr, daß neue russische Angriffe das Korps vollend ins Gebirge werfen und dann die einzige rückwärtige Verbindung des Korps Bothmer bedrohen, war groß. Trotzdem heilt Graf Bothmer am Durchbruchsgedaken fest. Der Durchbruch gelang. Die feindl. Stellungen wurden aufgerollt. Erfolg: 13000 Gefangene, 14 Geschütze, viele Maschinengewehre und vor allem der wichtige Bahn- und Straßenknotenpunkt Stryj. Graf v. Bothmer hat in dieser Durchbruchschlacht bei Stryj in außergewöhnlichem Grade Führertüchtigkeit bewiesen.

Endres, Nikolaus Ritter von

Generalleutnant und Kommandierender General des I. b. A. K. Im Frieden Generalmajor und Komdr. der 2. b. Inf. Br. Geb. 25. 10. 1862 zu Würzburg in Unterfranken.

      Am 11.8.1918 führte Genltn. Ritter v. Endres den Befehl am rechten Flügel der 18. Armee. Der Feind hatte den linken Flügel der anschließenden 2. Armee über Hallu zurückgeworfen und bedrohte nunmehr unmittelbar die Flanke der 18. Armee. Die dem Generalkommando zufallende Aufgabe, die rechte Flanke der 18. Armee zu schützen und den linken Flügel der 2. Armee aufzunehmen, wurde durch die, eigener Initiative des Genltn. Ritter v. Endres entsprungene Wegnahme der Ortschaft Hallu durchgeführt. Die tatkräftige, umsichtige Führung des Generals ermöglichte es, durch die Gewinnung dieses wichtigen Punktes dei Armeeflanke in zöhem Festhalten so lange zu sichern, bis das Ausweichen hinter die Somme befohlen wurde. Die schwierige Lage der 18. Armee in den Augusttagen 1918 hatte Genltn. Endres dadurch entscheidend und günstig beeinflußt. Das Temp für die Rückverlegung der Front wurde in der Folge nicht mehr vom Feinde bestimmt, sondern konnte von der deutschen höheren Führung gefohlen werde,. Dies wr nicht nur ein operativ, sondern auch moralisch hochbedeutsamer Gewinn; denn dadurch wurde, wie die nochfolgenden Abwehrkämpfe erwiesen, die Haltung der Truppe auf das günstigste beeinflußt.

Fasbender, Karl Ritter von

General der Infanterie u. Kommandierender General des I. b. R. K. Im Frieden General der Infanterie z. D.. Geb. 3. 11. 1852 zu Michelbach in Hessen-Nassau.

      Eilig war das I. b. R. K. Mitte August 1916 von der Arrasfront als Ablösung in die Sommeschlacht zwischen Maurepas und Cléry geworfen worden. Mit der Übernahme des Kommandos über die Gruppe Fasbender - I. b. R. K. und 8. b. Inf. Div. - setzt am 12. 8.1916 der erste Großkampftag ein. Drei weitere folgten. Am 3. 9. nachts oder 4. 9. sollte der Abtransport der schwer mitgenommenen Bataillone beginnen. Da bricht am 3. 9. nachmittags der erwartete 5. große französischenglische Ansturm los. Mit Anbruch dernacht war die Lage soweit geklärt, um zu erkennen, daß so ziemlich die ganze deutsche Front gebrochen und zurückgedrückt war. Im Abschnitt einer frisch eingesetzten sächsischen Brigade bestand die unmittelbare Gefahr eines Durchbruchs. Alle Reserven waren eingesetzt und verbraucht. Der Gruppenführer, General von Fasbender, faßte nun den schweren Entschluß, die zum Abtransport bereits an den BAhnhöfen stehenden oder ihnen zustrebenden Bataillone des I. b. R. K. anzuhalten und nochmals in die Schlachtfront zu werffen. 12 dezimierte und müde Bataillone bildeten nun die Reserve in den Kämpfen des 4. 9. 1916. am 5. 9. wurden dien letzten übermüdeten, von strömendem Regen durchnäßten und meistens ihrer Führer beraubten Bataillone abbefördert. Ihr letztes Opfer hatte dei Gefahr eine Durchbruchs abgewendet. An berufener Stelle war man der Ansicht, daß nur ein Führer die Verantwortung für diesen Entschluß tragen konnte - wenn ihm kein anderes Mittel blieb -, der selbst seienr Truppe das höchste Ansehen genoß und sich fest auf seine Truppe verlassen konnte.

Franz, Prinz von Bayern, Kgl. Hoheit

Generalmajor und Kommdr. der 4. b. Inf. Div. Im Frieden Oberst und Komdr. des 2. b. Inf.Rgts. Kronprinz. Geb. 10. 10. 1875 zu Schloß Leutstetten in Oberbayern.

      Der große deutsche Frühjahrsangriff im Westen hatte sich am 17.4.1918 vor dem stockwerkartigen Kemmelberg festgelaufen. Einn neuer Anlauf mit frischen Kräften war nötig geworden und für den 25. 4. befohlen. An diesem Tage nahm die 4. b. Inf. Div. den Westhang des Kemmel sowie das stark befestigte Dorf Dranoutre weg. Schon dabei war der hervorragende persönliche Einfluß des prinzlichen Führers auf die Truppe zu erkennen, die mit Begeisterung und schwung in den Kampf trat.

      Am 26.4.1918 sollte von der 4. b. Inf. Div. Locre genommen werden. Der Angriffsbefehl wurde jedoch vom Generalkommando rückgängig gemacht. GenMaj. Prinz Franz nimmt jedoch in selbständigem Entschluß den Angriffsgedanken wieder auf; trotz eines französischen Gegenangriffs und trotz Bedrohung der linken Flanke wird das Hospiz und Dorf Locre erobert. Dieser Erfolg schafft die Grundlagen für die beabsichtigte Fortführung der Angriffsoperationen an dortiger Stelle. Wenn auch schon durch schwere Verluste geschwächt, so hält die 4. b. Inf. Div. unter Prinz Franz dennoch bis zum 30. 4.. 1918 ihre Stellungen gegen starke, links flankierende Gegenangriffe.