Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/011
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Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918 | |
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Faßbender, Karl Ritter von
General der Infanterie und Kommandierender General des I. b. R. K. Im Frieden General der Infanterie z. D.
Geb. 3. 11. 1852 zu Michelbach in Hessen-Nassau.
Die durch klaren Blick und Kaltblütigkeit gekennzeichnete, lange, entsagungsreiche und verantwortungsvolle Führertätigkeit des Generals der Infanterie v. Faßbender an der schwierigen Arrasfront zeigte sich stets auch einer erdrückenden Übermacht gegenüber erfolgreich gewachsen. Von höchster Verantwortungsfreudigkeit und weitblickender Voraussicht zeugt auch sein Antrag als Führer der Gruppe Vimp an die O. H. L. nach den Anfangserfolgen der englischen Anstürme im Frühjahr 1917 die ganze vordere Linie so weit zurückzunehmen, daß unter Ordnung der Verbände eine völlig neue Gefechtslinie und eine neue Artillerie-Aufstellung aufgebaut werden könnte. Der zielbewußten Durchführung dieses auch schließlich von der O. H. L. gutgeheißenen Antrags war die siegreiche Abwehr der gewaltigen englischen Angriffe am 23. und 28. 4. und am 3. 5. 1917 durch die von General Faßbender in hervorragend militärischem Geist erzogenen Truppen zu danken.
Krafft von Dellmensingen, Konrad
Generalleutnant und Chef des Stabes der 14. Armee. Im Frieden Generalmajor und Chef des Generalstabes der b. Armee. Geb. 24. 11. 1862 zu Laufen in Oberbayern.
Auf dem italienischen Kriegsschauplatze hatte die 11. Isonzoschlacht die Widerstandskraft der k. und K. Armee in so hohem Grade erschüttert, daß deutsche Hilfe dringend nottat. Ein Gegenangriff schien am ehesten geeignet, den unerträglichen feindlichen Druck zu brechen. Die Wahl fiel auf den Abschnitt zwischen Flitsch und Tolmein, nachdem General v. Krafft im Auftrag der O. H. L. selbst das Gebiet bereist und die schwere Verantwortung für das Gelingen des Wagnisses auf sich genommen hatte. Die Vorbereitung und Durchführung des kühnen Unternehmens wurde der neugebildeten 14. Armee übertragen. Chef des Generalstabes wurde General v. Krafft.
Von österreichischer Seite war der Angriff bei Flitsch-Tolmein nur die Bedeutung einer Stellungsverbesserung zugemessen. General v. Krafft hatte jedoch den Blick von Anfang an bis zum Tagliamento gerichtet und verstand es bald, durch seine hervorragende Entschlußkraft dem deutschen Plane Geltung zu verschaffen. Eine persönliche Unterweisung der Führer und Chefs der Stäbe im Angriffsgelände durch General v. Krafft hat die Durchführung des Angriffs wesentlich erleichtert und sichergestellt.
Der Angriff, der am 24. 10. 1917 begann, wurde ein Siegeszug ohnegleichen. Als sich die Niederlage des Feindes immer mehr in Flucht verwandelte, hatte General v. Krafft den Truppen für die Verfolgung bereits Ziele westlich des Tagliamento zugewiesen.
Zu den weitreichenden Wirkungen des Offensive gegen Italien hat die außergewöhnliche Verantwortungsfreudigkeit und kühne Entschlußkraft des Generals v. Krafft den Grund gelegt.