Fourage: Unterschied zwischen den Versionen
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*Pferdefutter wie Korn, Heu, Stroh, Häcksel ( | * Versorgung an Pferdefutter wie Grünfutter Korn, Heu, Stroh, Häcksel (einschließlich Streu) | ||
* Holz zur Unterhaltung von Feuern (Küche, Wachfeuer) | * Versorgung an Holz zur Unterhaltung von Feuern (Küche, Wachfeuer) | ||
* Proviant (Korn zur Brotbereitung, Fleisch, Schinken und Würste, Bienenkörbe zur Honigbeschaffung) | * Versorgung mit Proviant (Korn zur Brotbereitung, Fleisch, Schinken und Würste, Bienenkörbe zur Honigbeschaffung) | ||
** '''Nebenergebnisse im Kriegseinsatz''': Soldaten, unter dem Vorwand der Futterbeschaffung, plünderten, demolierten und verwüsteten auch trotz aller Verbote. | ** '''Nebenergebnisse im Kriegseinsatz''': Soldaten, unter dem Vorwand der Futterbeschaffung, plünderten, demolierten und verwüsteten auch trotz aller Verbote. | ||
Version vom 3. September 2015, 03:09 Uhr
Regional > Sprache > Amtssprache im Fürstbistum Münster > Fourage
Amtssprache
- Fourage, vor 1802 im Münsterland bei Frondiensten
- Fourage, Fouragierung, Fouragelieferung, vor 1802 im Münsterland durch Militär verursacht
- 1.Bedeutung bei Dienstleistung für eine Grundherrschaft
- Versorgung (Proviant) auf eigene Kosten für die eigene Person bei Handdiensten, Versorgung von Person (Proviant) und Pferd (Futter) bei Spanndiensten
- 2.Bedeutung Beschaffung beim Militär im Kriegsfall zu Lasten der lokalen Bevölkerung
- Versorgung an Pferdefutter wie Grünfutter Korn, Heu, Stroh, Häcksel (einschließlich Streu)
- Versorgung an Holz zur Unterhaltung von Feuern (Küche, Wachfeuer)
- Versorgung mit Proviant (Korn zur Brotbereitung, Fleisch, Schinken und Würste, Bienenkörbe zur Honigbeschaffung)
- Nebenergebnisse im Kriegseinsatz: Soldaten, unter dem Vorwand der Futterbeschaffung, plünderten, demolierten und verwüsteten auch trotz aller Verbote.
1. Beispiel bei Dienstverpflichtung
- Haus Hamm, 17. Jahrhundert: Zur vorläufigen Information der Dienste dient, daß solche in Spanndienste und Handdienste bestehen, welche alle in Natura auf Verbottung und zwarn auf eigene Kosten und respee Fourage der Dienstpflichtigen müßten verrichtet werden, ausschließlich jedoch, wan sie übernachten müßten, da dann auf ein ganzes Gespann für Zehrung 15 Stüber gegeben und soviel Tage als das Gespann aus ist, auch soviel Dienste gerechnet worden. [1]
2. Beispiel lokaler Fouragebelastung beim Militäreinsatz
Siebenjähriger Krieg im Vest (1756-1763)
1758 Hamm, Durchzugschäden Kleine Schulte:
- 3 Eggen verbrand 1 Rt 30 Stüber
- 20 Fuder Zaunholtz, 3 Fuder Wildholtz 8 Rt 37 ½ Stüber
- 1 Vorschemmel (Melkschemel) 1 Rt 10 Stüber, Summa 10 Rt 17 ½ Stüber
- einen beschlagenen Wagen verbracht 30 RT
- an Hew und Stroh 17 Rt
- an Wurtzelen und Bohnen 2 Rt 40 Stüber
- 16 Hüner 1 Rt 7 ½ Stüber
- 4 ½ Scheffel schlechte Gerstensaat
- 12 ¼ Scheffel schlechter Kornsaat
- 10 ¼ Scheffel schlechter Hafersaat
- 4 ¾ Scheffel schlechter Buchweizensaat
- ½ Scheffel schlechter Erbsen Einsaat
- ¾ Scheffel schlechter Flachs Einsaat
- 1 Scheffel schlechte Raaps Einsaat
- 12 Fuder Heu (12 Zentner per Fuder)
- 285 Eichenbäme zu ¾ Fuß dick, Betrag: 190 Rt
- 55 Buchenbäume zu ¾ Fuß dick, Betrag: 18 Rt 20 Stüber
- 1 Obstbaum, Betrag: 2 RT 30 Stüber
- Schadensbetrag an Feldern und Gärten 27 Rt.[2]
Fußnoten
- ↑ Quelle: Vestische Zeitschrift Nr. 92/93. 1993/94 (1995) S. 113-117
- ↑ Quelle: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen/Abteilung Rheinland, Bestand Kurköln VII, Kriegssachen, Siebenjähriger Krieg 1756-1763