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Version vom 12. Februar 2015, 15:55 Uhr
Orsoy: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Wesel > Rheinberg > Orsoy
Einleitung
Kirchengründung
Die 1315 bezeugte Kapelle in Orsoy, an der schon 1236 ein Priester nachweisbar ist, hatte 1383 Pfarrechte.
- Als Mutterkirche gilt Rheinberg. 1547 wurde die Nikolauskirche reformiert.
- 1673 überwies man den Katholiken die Gasthauskirche (rk.), die an der Stelle der 1843-1847 erbauten heutigen Pfarrkirche zum hl. Nikolaus stand. Im Zweiten Weltkrieg erlitt diese schwere Schäden.
- In Eversael dient die 1855 erbaute alte Schule seit 1921 als Filialkirche.
- Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
Vikarie
1595 Vikarie zu Orsoy: Kollation durch Gräfin Walburg von Neuenahr an Dietrich Weintgens, Sohn des Richters zu Orsoy.
Grundherrschaft
10.06.1367 Vor Ploynis, Richter in Stadt und Land Muerse, und den Schöffen zu Baerle, Everet op Steende, Bertolt van Halen und Heyno Birsse, gibt Aleit van Holte, Witwe Henrichs van Holte, mit Zustimmung ihrer Schwester Lysebetten ihrem Neffen Johanne van Hagenbeke ihr Recht an dem halben Zehnt im Felde von Beenshem und von Orsoy.
Amt Orsoy
- 1484 Übernahme des Amtes Orsoy durch Wilhelm von Nesselrode.
- 1523 Heinrich von Millendonk, Amtmann in Orsoy und Ruhrort
- 1554 Gericht Gahlen (Herzogtum Kleve, Amt Orsoy)
- 1590-1616 Rudolf Momm, Drost von Orsoy.
- 1649 Kinder des Wilh. Mum zu Schwartzenstein, Drost zu Orsoy (1624-1637)
Rathaus zu Orsoy
- 1593 Der Bote des Reichskammergerichtes nagelte eine Ladung an das Rathaus in Orsoy.
Befestigung von Orsoy
- 1674-1677 Klevischer Jägermeister von Heiden gen. Rhynsch und kurfürstlicher Waldförster von Raesfeld wegen des Hauens von Holz für Palisaden für die Befestigung von Orsoy aus dem Hünxer und Bruckhauser Walde.
Akzise
12.07.1714 Königlicher Edikt betriff vierjährige Freiheit von der Akzise für alle, die sich in der Stadt Orsoy niederlassen.
Zoll zu Orsoy
- 31.01.1526 Herzog Johann von Jülich-Cleve-Berg belehnt Adolph von Raesfeld (zu Haus Ostendorf) mit einer Rente von 50 Gulden aus dem Zoll zu Orsoy.Zeugen: Johann van Wylick, Ritter, Hofmeister und Amtmann in Hetter, Johann van Bronckhorst und van Batenborgh, Drost des Landes von Cleve und Thyes van Loe, Amtman zu Holt.
Rheinfähre
1807-1814 Rheinfähre Orsoy–Rinderhausen.
Postamt
- 1815 Postamt Orsoy, Einrichtung
Rheinhafen mit Anschlussbahn
- 1911-1922 Enteignung von Grundstücken in den Gemeinden Eversaal, Orsoy, Budberg, Repelen für den Zechenbetrieb und für die Anlage eines gemeinschaftlichen Rheinhafens mit Anschlussbahn.
Verwaltungseinbindung
- < 1794 Orsoy 1285 Stadt, zum Städtekreis westlich Rheins im preußischen Herzogtums Kleve
- 1794-1813 Kaiserreich Frankreich, Departement Roer, Arrondissement Kleve, Kanton Xanten, Mairie Orsoy
- 1813-1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Verwaltungsbezirk Großherzogtum Niederrhein
- 1815 - 1946 Königreich Preußen, Provinz Rheinland
- 1895: Orsoy, Stadt in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Düsseldorf Kreis Mörs, am Einfluss der Elpe u. Meuers in den Rhein
- Einrichtungen/Zuständigkeiten: Amtsgericht Rheinberg, Postbezirk, Telegrafenamt, Dampfschiff-Verbindung
- Einwohner: 1.904
- Gewerbe: Schiffahrt, Weberei (Seide), Fabrikation (Tabak, Zigarren, Stärke), Gerberei (Leder), Färberei, Brennerei, Krautpressen.
- Quelle: Hic Leones
Kirchenverwaltung
- < 1801 Erzbistum Köln
- 1801 Bistum Aachen
- 1821 Bistum Münster
- Evangelische Kirche im Rheinland, Kirchenkreis Mörs,
Zuständigkeiten/Infrastruktur
1931 Amt Orsoy-Land , Kreis Mörs, Regierungsbezirk Düsseldorf, Sitz Stadt Orsoy, Bürgermeister Dr. Münter, Fernsprecher 203/204 Amt Orsoy-Land, Kreis Mörs, Regierungsbezirk Düsseldorf, Sitz Stadt Orsoy, Bürgermeister Dr. Münter, Fernsprecher 203/204
- Gemeinde Orsoy-Land : Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Bürgermeister Dr. Münter, Ortsklasse B
- Einwohner: 55, Kath. 44, Ev. 11
- Gesamtfläche: 551,49 ha, Bestellungspostamt, Eisenbahnstation 2 km, Polizei (kom.) 1, Elektrizitätsversorgung, Sitz Dampferverbindung
- Politik, Gemeindevertretung siehe Amtsvertretung.
- Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
Kommunale Neugliederung
- * 1972 kommunale Neugliederung: 1972 Gemeinde Gemeinde Orsoy-Land vereinigt mit der Stadt Rheinberg und den Stadtteilen Borth, Budberg, Orsoy, Rheinberg. 1975 zum Kreis Wesel.
- Die Stadt Rheinberg ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Orsoy-Land
Politische Einteilung
Orsoy ist seit dem 1. Januar 1975 ein Stadtteil der Stadt Rheinberg
Bevölkerungsverzeichnisse
- Zivilstandsunterlagen Laufzeit : 1798-1875Orsoy. - Orsoy-Land.
- Zivilstandsunterlagen Laufzeit : 1798-1875 Orsoy. - Orsoy-Stadt. - Orsoy-Land.
- Belegakten zu den Geburts-, Heirats- und Sterberegistern Laufzeit : 1794/96-1875 Orsoy.
- Erst- und Zweitschriften von Kirchenbüchern, Evangelisch-reformierte Gemeinde Orsoy. - Katholische Pfarrei St. Nikolaus Orsoy.
Kirchenbuchverzeichnis
Digitalisierte Kirchenbücher
- Digitalisierte Kirchenbücher von Orsoy ev.-ref. (TH 1665-1798, S 1766-1798) und St. Nikolaus rk (T 1683-1798, H 1683-1765, S 1717-1786), sind als Digitalisate erhältlich. Edition Brühl Vol. 178
Lesen von Kirchenbuchdaten
Latein, Amtsausdrücke und die Datierung in Kirchenbüchern und Bevölkerungslisten bereiten Anfängern in der Familienforschung immer wieder Schwierigkeiten, hier eine kleine Einstieghilfe:
Abschriften der Mormonen
Archiv
Literatur
- Adelmeier, Erna: Orsoy - "een van de cleynste stedekens". 1979
- Buschmann, Jürgen: Die Orgeln der evangelischen Kirche in Orsoy. 1990
- Hohmann, Karl-Heinz: Die Baudenkmäler der Stadt Rheinberg. 2002
- Dieter Hupka/Dirk Herdemerten/Uwe Schoenfelder: Einfach tiefer gelegt - Untersuchungen in der evangelischen Kirche von Orsoy. In:Archäologie im Rheinland2013, ISBN 978-3-8062-2986-8
- Kastner, Dieter: Orsoy. 1981
- Kastner, Dieter: 700 Jahre Orsoy Stadt. 1984
- Kastner, Dieter: Bau und Entstehung der Festung Orsoy. 1984
- Kastner, Dieter: Orsoy (Rheinischer Städteatlas ; 51) 1989
- Köhnen, Gerhard: Chronik der Gemeinde Budberg Kreis Moers. 1971
- Mennicken, Hans-Theo: Zigarrenmacher aus Orsoy. 1988
- Mertens, Gottfried Bernhard: Geschichte der Stadt Orsoy und ihrer Umgegend nebst geschichtlichen Urkunden. 1921
- Neumann, Hartwig: Orsoy - historische Festungsstadt. 1990
- Ottsen, Otto: Alt-Orsoy. 1935
- Petri, Wolfgang: Die Kanzeltür der evangelischen Stadtkirche in Orsoy. 1986
- Rheinberg (Orsoy): St. Nikolaus. 1993
- Stein, Emil: Geschichtliches über die evangelisch-reformierte Gemeinde Orsoy, Mörs: Spaarmann, 1893 Digitalisat der ULB Düsseldorf
- Warthuysen, Günter: Der Sonnenkönig am Niedrrhein. 1982
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Orsoy in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>ORSSOYJO31IM</gov>