Witten (Ruhr): Unterschied zwischen den Versionen

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==Stadtsiedlung==
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===Bauentwicklung===
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Ursprunglich unregelmäßige Kirehdorfsiedlung, letzter Rest davon war das sogenannte Ober¬dorf, zerstört 1944/45. Seit dem 18. Jhgt. Erweiterung in mehreren Bauabschnitten. Junge Ortserweiterungen besonders im Norden und Westen (Eingemeindungen 1829). Keine Befestigungen. Gitterförmige Straßenzüge. Ältester Markt (Schwanenmarkt) inmitten der ehemalig bäuerlichen Siedlung, Um 1950 an verkehrsmäßig nicht mehr betonter Stelle der Stadt. Kirchplatz (Kornmarkt), Ausweitung des Hauptstraßenzuges, rechteckig, um 1950 Mit¬telpunkt der Stadt.
Ursprunglich unregelmäßige Kirchdorfsiedlung, letzter Rest davon war das sogenannte Ober¬dorf, zerstört 1944/45. Seit dem 18. Jhgt. Erweiterung in mehreren Bauabschnitten. Junge Ortserweiterungen besonders im Norden und Westen (Eingemeindungen 1829). Keine Befestigungen. Gitterförmige Straßenzüge. Ältester Markt (Schwanenmarkt) inmitten der ehemalig bäuerlichen Siedlung, Um 1950 an verkehrsmäßig nicht mehr betonter Stelle der Stadt. Kirchplatz (Kornmarkt), Ausweitung des Hauptstraßenzuges, rechteckig, um 1950 Mit¬telpunkt der Stadt.


===Gebäude===
===Gebäude===

Version vom 3. Juli 2006, 12:51 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Ennepe-Ruhr-Kreis > Witten (Ruhr)


Einleitung

Name

  • „Antonius decanus in Wittene (1214), „Rotgerus de Wittene“ ca. 1230, „Adolfus plebanus de Withene“ (1263), Wittene Wetene, Witten. Name vom Haus bzw. Berg Witten auf die Stadt gekommen.

Ortslage

Witten liegt im Übergang vom Unteren Sauerland zum Niederbergischen Hügelland im Westen und dem Emscherland im Norden, zwischen Bochum und Hagen in 75-160 m Höhe am nördlichen. Ausgang des engen, 160-200 m tiefen, Ruhrdurchbruchs durch das waldbedeckte Ardey-Sandsteinplatean, mit dem Ortskern (110 m) und größten Teil der Stadt auf dem rechten (nördl.) Ruhrufer und dem Ortsteil Bommern auf dem südlichen Ufer.

Ortsursprung

Vorkarolingische Siedlung an altem Ruhrübergang. Auf der Hovesaat des karolingisehen Reiehshofes Witten entstand das gleichnamige Kirchdorf. Zuerst erwähnt 1016. Als Dynastensitz und Kirchdorf bekannt seit 1269.

Stadtgründung

Marktgerecbtigkeit seit dem 15. Jhdt. Patrinionialgerieht bis 1806. Als Freiheit bezeichnet 1819. Seit 1823 als Stadt angesehen. Zulassung zu den städtischen Deputierterwahlen nach der provinzial-ständischen Verfassung 1825. Durch König Friedrich Wilhelm IV. als Stadt bestätigt 1856.

Stadtsiedlung

Bauentwicklung

Ursprunglich unregelmäßige Kirchdorfsiedlung, letzter Rest davon war das sogenannte Ober¬dorf, zerstört 1944/45. Seit dem 18. Jhgt. Erweiterung in mehreren Bauabschnitten. Junge Ortserweiterungen besonders im Norden und Westen (Eingemeindungen 1829). Keine Befestigungen. Gitterförmige Straßenzüge. Ältester Markt (Schwanenmarkt) inmitten der ehemalig bäuerlichen Siedlung, Um 1950 an verkehrsmäßig nicht mehr betonter Stelle der Stadt. Kirchplatz (Kornmarkt), Ausweitung des Hauptstraßenzuges, rechteckig, um 1950 Mit¬telpunkt der Stadt.

Gebäude

Pfarrei wohl vor 1000, bezeugt seit 13. Jhdt.; evangelische Johanniskirehe erbaut 15. Jhdt., Abbruch und Neubau des Kirchenschiffs 1750, Chor 1752. Kath. Marienkirche 1848, erweitert 1805/96. Ev. Gedächtnißkirche 1891/92. Kath. Josephskirche 1902. Je eine ev. Kirche in den Stadtteilen Annen, Heven und Bommern. Museum erbaut 1911, städt. seit 1944, Rathaus 1925. Haus Witten, adliger Sitz, Anfang 15. Jh., erweitert im 17. und 18. Jhdt., Wasserburg; rechteckige Anlage mit Innenhof. Burg Witten Anfang 16. Jhdts. beseitigt. Haus Steinhausen, adliger Sitz, zuerst erwähnt 1321, heute Anlage 15. Jhdt., Erweiterungen im 19. Jhdt. Haus Crengeldanz.

Brände

1729 brannten 12 Häuser ab.

Zerstörungen

  • Von 65.000 Wohngebäuden wurden im 2. Weltkrieg 2.802 zerstört oder beschädigt, ferner 5 öffentliche Gebäude und 2 Kirchen völlig zerstört, 17 öffentliche Gebäude sehr schwer beschädigt (darunter Rathaus, 9 Schulen, 2 Krankenhäuser, Schlacht¬hof, Molkerei, Bahnhof)..
  • Johanniskirehe, Stadtbücherei mit 22 000 Bänden, Haus Witten.
  • 80% des Stadtkerns, 40% der Fabrikge¬bäude zerstört.
  • Im Jahre 1954 war die Schutträumung erst nahezu beendet

Bevölkerung

Einwohner

1739: 566 Einwohner, 1760: 160 Haushaltungen, 1787: 690 Einwohner, 1796: 851 Einwohner. Bis 1800 geringe Zahl der Neubürger.

Seuchen

Pest 1559. Cholera 1866/67. Typhus 1912.

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher: ev. Witten seit 1726, Rüdinghausen seit 1696; katholisch seit 1837. Adreßbücher ab 1875.

Genealogische Quellen der Mormonen

Evangelische Kirche Witten:

  • Taufregister 1728-1819, Batchnummer C98447-5
  • Taufregister 1728-1819, Batchnummer C98439-7
  • Taufregister 1810-1814, Batchnummer C98439-1
  • Taufregister 1815-1860, Batchnummer C98439-5
  • Taufregister 1819-1865, Batchnummer C98439-8
  • Taufregister 1819-1864, Batchnummer C98447-6
  • Taufregister 1861-1873, Batchnummer C98439-6
  • Taufregister 1865-1874, Batchnummer C98447-7
  • Taufregister 1865-1874, Batchnummer J98439-9
  • Taufregister 1865-1874, Batchnummer K98439-9
  • Taufregister 1869-1875, Batchnummer C98439-3
  • Taufregister 1874-1877, Batchnummer C98447-1

Evangelische Kirche Witten :

  • Heiratsregister 1728-1818, Batchnummer M98439-7
  • Heiratsregister 1810-1814, Batchnummer M98439-1
  • Heiratsregister 1811-1814, Batchnummer M98439-2
  • Heiratsregister 1815-1859, Batchnummer M98439-5
  • Heiratsregister 1819-1835, Batchnummer M98447-2
  • Heiratsregister 1836-1873, Batchnummer M98447-3
  • Heiratsregister 1860-1873, Batchnummer M98439-6
  • Heiratsregister 1860-1862, Batchnummer M98447-6
  • Heiratsregister 1869-1885, Batchnummer M98439-4
  • Heiratsregister 1879-1885, Batchnummer M98447-4
  • Heiratsregister 0000-0000, Batchnummer M98447-5
  • Heiratsregister 0000-0000, Batchnummer M98447-7

Katholische Kirche Witten:

  • Taufregister 1847-1868, Batchnummer C98438-1
  • Taufregister 1869-1874, Batchnummer J98438-2
  • Taufregister 1869-1874, Batchnummer K98438-2

Katholische Kirche Witten :

  • Heiratsregister 1847-1868, Batchnummer M98438-1
  • Heiratsregister 1869-1874, Batchnummer M98438-2

Zivilstandsregister Witten:

  • Geburtsregister 1810-1814, Batchnummer C98444-1

Zivilstandsregister Witten:

  • Heiratsregister 1810-1812, Batchnummer M98444-1

Berühmte Personen

  • Friedrich Wilhelm Justus Baedecker, Apo¬theker und Ornithologe, * 1788, + 1865, 1811-65 in Witten.
  • Louis Berger, Fabrikant, * 1829 Witten, + 1891 Horchheim, Begründer der Wittener Gußstahlindustrie.
  • Dr. Otto Schott, Chemiker, * 17. 12. 1851 Witten., + 27. 8. 1935 Jena, Mitbegründer des Jenaer Zeißwerkes, Erfinder des Jenaer Glases.

Einwohnerentwicklung

1818: 1.587 Einwohner, 1.825: 1660 Einwohner, 1832: 2.210 Einwohner und etwa 236 Häuser, 1843: 3.444 Einwohner, 1858: 6.908 Einwohner, 1861: 7.931 E., 1871: 1.5161 Einwohner, 1885: 23.879 Einwohner, 1895: 28.769 Einwohner, 1905: 35.841 Einwohner, 1910: 37.437 Einwohner, 1920: 37.675 Einwohner, 1922: 47.266 Einwohner (Eingemeindung), 1929: 73.288 Einwohner, 1033: 72.580 Einwohner, 1930: 73.548 Einwohner 1949: 69.384 Einwohner 1950: 76.312 Einwohner (davon in: Witten-Mitte 31.463, Annen 17.438, Heven 12.097, Bommern 6.368, Rüdinghausen 4.801, Stockum 3.610; 35.898 männlich, 40.514 weiblich).

Sprache

In Witten war 1953 noch eine kleine Schicht Alteingesessener vorhanden, die an der Mundart festhielten, aber da schon keine bestimmende Rolle mehr auf die Gesamtheit ausübten. Die alte Mundart gehörte in den Raum Dortmund, spricht ink 'euch', git 'ihr' und mi für 'mir' und 'mich', ferner: bauen 'bauen', meiht '(sie) mähen'.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Seit Ende des MA. wichtiger Stapel- und Umladeplatz für Getreide (verschiedene Kornmärkte mit Privileg von 1675, 1682 und 1693), im 18. Jh. einer der bedeutendsten Kornmärkte Westfalens, besonders auch noch nach der Sehiffbarmachung der Ruhr 1776, 1884 jedoch endgültig eingegangen. Daneben Anfang des 18. Jhgts. Einzug von Industrie und Kohlenbergbau. Erster Eisenreckhammer durch Peter Lange erbaut 1724. Tabakfabrik und Stahlhanimer 1747. Drei kleine Kohlenabbaue. Nach Anlage der ersten be¬festigten Straßen 1789/90 besonders schnelle Entwicklung der Industrie. Glashütte am Crengeldanz 1825, 1954 als Deutsche Tafelglas AG. Detag/Werk Witten. Kesselschmiede 1825 gegr. Gußstahlwerk Witten 1853. 1954 war Witten noch eine moderne Industriestadt mit etwas Kohlenbergbau und Werken der Eisen-, Stahl- und Röhrenindustrie (Mannesmann-Röhrenwerk, Eisenbahnausbesserungswerk), Glas- und chemischen Industrie, der Herstellung feuerfester Steine und der Seifenerzeugung. Märkische Seifenindustrie (Warta-Werk) mit den Deutschen Fettsäurewerken. Außerdem Sandsteinbrüche, Dampfziegeleien, elektrotechn. und optische Industrie sowie Schnhfabrikation.

Steinkohlengruben: Marktweg im Steinbruch in Witten-Anncn, Jupiter in Witten-Bommern, Schürfstelle Borbachtal in Witten-Stockum, Zeche Vereinigte Gideon (Bergwerke GmbH Herbede) in Steinenpforte bei Witten.

Verkehrswesen

Lage an altem Ruhrübergang. Nach dem Bau befestigter Straßen um 1800 und Bahnanchluß erhielt Witten eine Schlüsselstellung im Ver¬kehr des Ruhrkohlengcbiets über das Witten-Hagener Ruhrtal mit dem märkischen Eisenindustriebezirk des Sauerlandes. Nur vorübergehender Was¬serweg durch die Schiffbarmachung der Ruhr bis Witten 1776; 1954 war der Wasserweg zum Rhein durch Stauwerke verbaut. 1954 Knotenpunkt der Bundesstraßen Bochum-Witten-Hagen, Wupper¬tal-Witten-Münster; ferner Straßen nach Dort¬mund, Unna, Herdecke-Hagen, Hattingen. Bahnhauptstrecken Hagen - Wetter - Witten - Bo¬chum (1862), Hagen-Wetter-Witten-Dortmund (1849), Hagen - Witten-Bommern - Essen (1874), Witten - Wuppertal (1934); Nebenstrecke Bochum -Witten - Dortmund. Witten hatte 1954 mehrere Bahnhöfe. Elektrische Straßenbahnen 1954 nach Bochum, Ca¬strop-Rauxel, Herbede.

Umgebungsbedeutung 1954

Neben seiner Hauptbedeutung als Industrieort war Witten 1954 ein bedeutender Mittelpunkt für die zahlreichen umliegenden Klein- und Streusiedlungen die nunmehr eingemeindet wurden.

Herrschaft Witten

Auf Gerichtsrechten fußend gelang es den Herren von Witten innerhalb der Grafschaft Mark einen eigenen Herrschaftsbezirk mit weitgehenden landesherrlichen Rechten aufzubauen. Seit dem 15. Jahrhundert wird Witten als kaiserliches Lehen genannt. Hauptsitz war Haus Berge. 1501 ging Witten durch Heirat an Dietrich Stael von Holstein zu Hardenstein. 1510 erbte sein Schwiegersohn Heinrich von Brempt, dessen Nachfahren reichen Besitz in der Soester Börde erwarben. 1628 ging die Herrschaft im Erbgang an die von der Recke zu Scheppen und 1747 an die von Bottlenberg gen. Schirp. Ende des 18. Jahrhunderts wurde Johann Friedrich Wilhelm von Ritz Besitzer, der die Herrschaft 1815 verkaufte.

  • Witten (Ruhr)/Archiv Haus Witten
  • Urkunden- und Aktenarchiv der Herrschaft Witten an der Ruhr (1355 - 1848) beim Verein für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark mit Sitz in Witten (siehe tiefer unten).

Verwaltung

Die Verwaltung und Gerichtsbarkeit im Kirchdorf lag in Händen des Hauses Witten als Patrimonialgerichtsherrn. Erst 1800 wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit aufgehoben (Reste 1823). 1807 wurde die Polizei, Steuer- und Kommunalverwaltung einem landesherrlichen Rezeptor übertragen. Bürgerliche Verwaltung seit 1809. Preußische revidierte Städteordnung seit 1841, jedoch Landgemeindeordnung 1842. Städteordnung für Westfalen 1850. Die Verwaltung lag in den Händen des Oberbürgermeisters, Bürgermeisters, Stadtkämmerers, dazu traten 22 unbesoldete Ratsherren.

Bürgermeisterei Witten 1832/35

  • Bürgermeisterei Witten, 4.210 Einwohner, Bürgermeister: Geißel zu Kregeldanz, Beigeordneter: Berggeschworener Hardt zu Witten.
    • Freiheit Witten 2.044 Einwohner.
    • Kirchspiel Langendreer 1.281 Einwohner.
    • Bauerschaften Werne, Somborn, Stockum und Düren des Kirchspiels Lüttgendortmund (Kreis Dortmund) 855 Einwohner.
  • Landgemeinde Witten 1832, Ortsvorsteher: Landwirth Mertmann zu Somborn.

Landesherrschaft

  • Der Schultenhof Witten ging im 13. Jhdt. von den Grafen von Limburg zu Lehen, war offenbar vorher im Besitz ihrer Vorfahren, der Grafen von Altena-Isenburg, die in Anlehnung an den Hof eine Gerichtsherrsehaft ausgebildet haben sollen, deren Verwaltung sie den Herren von Witten als Lehen übertrugen. Nach dem Sturz der Isenburger (1225) muß das Gericht an das Reich heimgefallen sein. Das nachfolgende Obereigentum des Reiches ist seit 1418 bezeugt. Der Gerichtszug ging an den Rat der Reichsstadt Dortmund, der 1516 und 1533 bekundete, daß Witten ein alter Reichshof sei. Die Gerichtsherrschaft war aber nur auf ein kleines Gebiet beschränkt. Sie galt als eins der 5 Eigengerichte in der Grafschaft Mark.
  • 1811 wurde Witten dem Eriedensgericht Horde zugeteilt.
  • 1805-13 gehörte Witten zum Großherzogtum Berg, dann Preußen,
  • 1816 Landkreis Bochum.
  • 1850 Trennung in Land- und Stadtgemeinde.
  • 1899 als Stadtkreis vom Kreis Bochum abgetrennt.
  • 1946 Land Nordrhein-Westfalen.
  • 1975 wurde sie in den Ennepe-Ruhr-Kreis eingegliedert, dessen größte Stadt sie 2006 ist. Gleichzeitig überschritt die Einwohnerzahl die 100.000-Grenze und Witten wurde damit eine Großstadt. Sie ist 2006 eine der kleinsten Großstädte Deutschlands. In der Landesplanung Nordrhein-Westfalens ist Witten als Mittelzentrum eingestuft.

Kriegerische Ereignisse

1599 Plünderungen durch Spanier. Seit 1623 Truppendurchzüge. 1651 Plünderung durch lothringische Truppen. Im 18. Jhdt. litt Witten durch den 7jährigen Krieg und die Koalitionskriege. 1923-25 französische Besatzung.

Kriegswesen

Schützengilden

Bei Bedarf Aufgebot der Bauern durch das Haus Witten.

Wappen

Stadt Witten.

Beschreibung:

Rot-Weiß geteilt, im oberen Felde 2 abgekehrte silberne Löwen, darüber Mauerkrone seit 1883 (1975 entfallen); 1911 als Wappen der Stadt in veränderter Form bestätigt. Es ist das Wappen der im Mittelalter hier ansässigen Herren von Witten. Die Stadtfahne zeigt das Stadtwappen auf rot-weiß-rotem Grunde.

Finanzwesen

Münzwesen

Notgeld. 1917: 5, 10, 50 Pfg. Zink. - 1919: 5, 10, 50 Pfg. Eisen. - 1920: 5, 10, 50 Pfg. Alu¬minium. - Folgende Ausgaben in Papier. 1914: 0.50, 1, 1,50, 2, 3 Mark. - 1918 und 1919: je 1, 2. 20 Mark. - 1920; 1, 3 Mark. - 1923: 15 Werte von 500 Ts. bis 5 Billionen.

Steuern

Steuerhoheit des Gerichtsherrn bis 17, Jh., Akzise 1744 eingeführt.

Stadtgebiet

Bis 1800 Kirchspiel Witten mit den adeligen Häusern Witten und Grengeldanz. 1806-1850 Bürgermeisterei Witten mit den Gemeinden Langendreer, Stockum, Düren, Somborn und Werne, 1899 Stadtkreis Witten. - Eingemeindungen 1921: Heven (630 ha), 1929: Düren (187 ha), Stockum (373 ha), Teile von Langendreer (Krone) und von Querenburg (insgesamt 1925: 6700 E.), ferner Annen (1783 ha, 1925: 17 730 E.) und Teile von Bommern (559ha, 1925: 3.563 Einwohner). - Stadtgebiet 1858: 837 ha. 1920: 880 ha. 1929: 4029 ha, 1951: 4640 ha. 1975 durch Eingemeindung der Stadt Herbede auf 72,40 km² vergrößert.

Stadtteile

Stadtwappen Herbede 1951
  • Herbede (Witten)
    • Ostherbede (Herbede)
    • Westherbede (Herbede)
    • Durchholz (Herbede)
    • Vormholz (Herbede)
    • Heven (Herbede)

Gut Gruytlinch

Der Märkische Vasall Wennemar von Witten, welcher diesen Hof zur Zeit Engelberts III. von der Mark gegen das Rezengut in Bommern, welches bisher märkisches Lehen war, eingewechselt und zu Lehen empfangen hatte, machte den Tausch 1399 wieder rückgängig, da Graf Adolf von der Mark dem Wennemar Grutlich zum freien Eigen und das Rezengut zu Lehen gab.

Kirchenwesen

Bistümer

Erzbt. Köln, Archidiakonat des Kölner St.-Georg-Stifts, dann Dekanat Bochum; ab 1821 Bt. (jetzt Erzbt.) Paderborn. Die seit 1834/ 1835 wieder gegründete katholische Gemeinde gehorte erst zum Dekanat Hattingen, seit 1923 eigenes Dekanat.

Reformation

Ende 16. Jhdts. (15S2) wandte sich die Be¬völkerung dem ev. Bekenntnis zu, seitdem über¬wiegend prot. Superintendentur Hattingen.

Bekenntnisse

1818: 58 Kath., 1839: 238 Kath., 1846: rund 3100 Ev.. rund 375 Kath.. 1871: 4.182 Kath., 1895: 7.949 Kath., 1925: 19.076 Kath., 1946: 17.712 Kath., 65% Ev., 1950: 46.976 Ev., 19.440 Kath.

Juden

1825: 24, 1844: 55, 1895: 394 Juden. Israelitische Gemeinde 1855. Kaufleute oder Ge¬ werbetreibende.

Wohlfahrtspflege

Kath. Marienhospital 1858. Ev. Diakonissenhaus für die Grafschaft Mark mit Kranken¬haus und Kindergärtnerinnenseminar 1803. Städt. Pflegehaus 1901. Kath. St.-Josefshaus. Ev. Lutherhaus. Kinderheim „Waisenheimat". Hallenbad 1944 zerstört. Schlachthof. Gaswerk der Wittener Gas AG. 1865, städt. 1873. Wasserlei¬tung seit 1807, Wasserwerk (1954 städt.) 1882, erweitert durch Pumpwerk 1940-43: die 1929 eingemeindeten Teile z. T. an auswärtige Wasser¬werke angeschlossen. Kanalisation des Stadt¬kerns begonnen 1872, erste Kläranlage 1908 (1964 stillgelegt), Vororte waren 1954 noch nicht völlig kanali¬siert. Elektrizität 1953 durch die VEW Bochum.

Bildungseinrichtungen 1954

Volksschulen 1936: 17 ev., 10 kath.; 1940: 19 Gemeinschaftsschulen; 1950: 6 ev., 3 kath., 8 Gemeinschaftsschulen, 1 Hilfsschule. Reform¬realgymnasium und Realschule, später Ober¬schule für Jungen. Lyzeum, später Oberschule für Mädchen. Stadtschule in Witten-Annen, später grundständige städt. Mittelschule. Gewerbliche Berufsschule. Bergvorschule. Kaufmännische Handelsschule. Landwirtschaftliche Berufsschule. Haushaltungssrhule. Volkshochschule.

Druckwesen/Zeitungen

  • Wittekind, Spreeher an der Ruhr 1848.
  • Märkische Bll. 1852.
  • Wittener Anz., später Wittener Tagebl. 1860.
  • Wittener Volksztg. 1891.
  • Wittener Volkswacht 1937
  • Annener Ztg. (unabhängiges Heimatbl.) seit 1885

1950 erscheinen ferner:

  • Westfälische Rundschau, Ausgabe Witten(SPD)
  • Ruhrnachr., Ausgabe Witten (CDU)
  • Westdt. Allg. Ztg., Ausgabe Witten (unabhängig).

Stadtgeschichte

Quellen

Verwaltungsberichte (1867-1938).

Darstellungen

  • von Steinen, Vom Gericht und Ksp. Witten., in: Westphälische Gesch. 3. Buch (1757).
  • Bauer, Kurze Beschreibung der Stadtgesch.. in: Verwaltungabericht (1867/68).
  • Hassel, Einiges aus der Gesch. der Stadtgem. Witten in: Bürgernachschlagebuch (1902).
  • Darpe, in: Bau- und Kunst¬denkmaler der Prov. Westfalen, Kr. Witten-Stadt (1910).
  • Haren, Gesch. der Stadt Witten von der Urzeit bis zur Gegenwart (1024).
  • Friedrich W. A. Pott, Gesch. der Stadt Witten (1924).
  • F. Blome, Witten und seine Umgebung, hg. vom Magistrat (1926).
  • Niclas Schlösser, Schmiedeknecht und Schluckebier, Heimatbuch zur Jahrhundertfeier der Stadt W. (1926).
  • A. H. Blesken, Wittener Heimatbuch, Bilder aus der Gesch. der Stadt W. (1948).
  • 135 Jahre Stadt Witten, Festschrift, hg. von Oberstadtdirektor L. Lehmann (1950).
  • Wittener Jahrbücher: Jahrbücher des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, verbunden mit dem Märkischen Museum zu Witten. (1886 ff.).

Sammlungen

Märkisches Museum in Witten mit Arch. des Hauses Witten (ab 1326), des Hauses Hardenstein (ab 1474), des Hauses Steinhausen (ab 1321). Arch. der ev. Kirchengem, (ab 1551). Stadtarch. (seit 1936). Arch. des Hauses Herbede (16. bis 18. Jh.), verbrannt 1945. Repertorium des Archivs der Herrschaft Witten in: Wittener Jb. (1893/94)

Heimatvereine

  • Verein für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark
    • Im Jahre 1886 mit der Bestimmung ins Leben gerufen, Pflegestätte für Natur- und Wirtschaftskunde, für Geschichte und Kunst der Region zu bilden, ist der Verein heute in erster Linie historisch orientiert und leistet Beiträge zur Aufarbeitung der Wittener Lokalgeschichte. Darüber hinaus richtet er sein Interesse auf den märkischen Raum, schließlich auf das gesamte Ruhrgebiet und Westfalen.
      • Organ:Märkisches Jahrbuch für Geschichte (für Mitglieder kostenlos, im Buchhandel 19.- EUR), Inhaltsverzeichnis [1]
      • Bibliothek, ca. 40.000 Bände umfassend, welche über einen wertvollen historischen Bestand, z. T. gestiftet von Wittener Bürgern, bzw. über eine Spezialsammlung zum Raum Westfalen verfügt.
      • Archiv, welches vor allem Archivalien zur Geschichte Wittens seit dem späten Mittelalter umfaßt; außerdem Nachlässe und eine Karten-, Zeitungs-, Bild und Münzsammlung.
      • Findbuch des Archivs des Hauses Hardenstein im Volltext im Internet [2]
        • Seinen Sitz hat der Verein im Märkischen Museum Witten, das er gründete und bis zum Jahre 1944 besaß. Adresse: Husemannstr. 12, 58452 Witten (Märkisches Museum)
        • Anfragen per E-mail an: Margarete.Wittke@lrz.uni-muenchen.de
        • Im Web vertreten [3]
  • Buchholzer Heimatverein
    • Kontakt: Vorsitzende(r) Thomas Kampmann, Vormholzerstraße 115, 58456 Witten – Buchholz, Telefon: 02302 75901
  • Geschichtsverein Annen
    • Kontakt: Vorsitzende(r) Wilhelm Fisse, Hüllbergweg 3, 58454 Witten – Annen, Telefon: 02302 63525
      • Projekt(e), Arbeitsschwerpunkte: Vorträge zur Geschichte Wittens bzw. Annens; Aufbau eines Stadtteilarchivs; Vorgeschichte / Geschichte des 3. Reichs in Annen. Gründungsjahr: 1987, Zahl der Mitglieder 2006: 117
  • Heimat- und Geschichtsverein Bommern e.V.
    • Kontakt: Vorsitzende(r) Werner Jacob, Wengenerstraße 33, 58452 Witten – Bommern, Telefon: 02302 32221, Fax: 02302 32568, E-Mail: deltatex@t-online.de
      • Im Web vertreten [4]
  • Heimatverein Herbede
    • Kontakt: Vorsitzende(r) Heiner Knährich, Burgstraße 6, 58456 Witten – Herbede, Telefon: 02302 760273
      • Projekt(e), Arbeitsschwerpunkte: Vorträge zu heimatkundl. Themen; landeskundliche Fahrten; Beteiligung am örtl. politischen Handlungsgeschehen; Herausgabe heimatkundl. Schriften; Pflege des Plattdeutschen. Gründungsjahr: 1921, Zahl der Mitglieder 2006: 365
  • Heimatverein Rüdinghausen
    • Kontakt: Vorsitzende(r) Dr. Marc Junge, Glasweg 2, 58454 Witten, Telefon: 02302 800990, E-Mail: marc.junge@ruhr-uni.bochum.de
  • Heimatverein Stockum-Düren
    • Kontakt: Vorsitzende(r) Ernst Borttscheller, Am Katteloh 57, 58454 Witten,Telefon: 02302 47504

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.


Kreiswappen des Kreises Ennepe-Ruhr-Kreis Städte und Gemeinden im Ennepe-Ruhr-Kreis (Regierungsbezirk Arnsberg)

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