Barten (Landkreis Rastenburg): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. Oktober 2014, 07:31 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Rastenburg > Barten
Einleitung
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Allgemeine InformationBarten war eine Stadt im Landkreis Rastenburg. |
Barten liegt an der Liebe im prußischen Stammesgebiet Barta. In prußischer Zeit lag hier die Hauptburg des Bartenlandes.
Politische Einteilung
ab 1945
Von 1818 bis 1945
- Die neue Kreiseinteilung wurde durch die Verfügung vom 3. Januar 1818 bekannt gemacht. Daraufhin wurde am 1. Februar 1818 der Kreis Rastenburg gegründet. Zum Kreis Rastenburg gehörten die Kirchspiele Barten, Drengfurt, Gross-Wolfsdorf, Langheim, Gudnicken,Paaris, Schönfliess und Filiale Tolksdorf, Lamgarben, Beislack, Rastenburg mit einer deutschen und einer polnischen Kirche, Schwarzstein, Wenden, Leuneburg, Döhnhofstädt und Heilige-Linde (katholisch).
- Der Kreis Rastenburg gehörte ab 1818 bis 1945 zum Regierungsbezirk Königgsberg. [3]
Verwaltung
Standesamt Barten
- Barten gehörte zum Standesamt Barten.
- Das Standesamt Barten wurde am 1.10.1874 gegründet und bestand 1945.
- Zum Standesamt Barten gehörten folgende Orte : Barten, und .... [4]
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Barten
Einwohnerzahlen
1820 [5] | 1885 [4] | 1905 [6] | 1910 [7] | 1933 [8] | 1939 [8] |
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X |
Kirchen
- 1389 Kirche in der Lischke
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- 1890 beschreibt Harnoch in seinem Werk "Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen 1890" das Kirchspiel wie folgt :
- Schloß Barten, in welchem ein Convent gewesen, 1356 unter Winrich von Kniprode erbaut. Das Städtchen ist später entstanden. Die Kirche königlichen Patronats war in älterer Zeit Filia der im Dorfe Freudenberg um 1500 abgebrannten Kirche, von welcher noch Rudera erhalten sind. Sicher ist, dass die 4 dortigen Pfarrhufen vom Pfarrer zu Barten benutzt wurden. Die Gründung der aus Ziegeln und Feldsteinen mit Strebepfeilern erbauten Kirche gothischen Stils fällt ins 14. Jahrhundert. In katholischer Zeit gehörte sie zum Archipresbyrat Schippenbeil. Spitzbogenfenster von 30' Höhe. Thurm mit spitzem Dach aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. 3 Glocken, die mittlere von 1431, die größere von 1798. Sacristei gewölbt. Altar und Kanzel altes Schnitzwerk. Orgel mit Pedal und 16 Registern. In der Kirche ein Grabgewölbe, in welchem der Mörder Wallensteisn begraben sein soll.
- Gottesdienst früher auch polnisch, jetzt vor- und nachmittags deutsch. Taufen 200, Confirmationen 110, Trauungen 40, Communicanten 1889, Begräbnisse 140. Ev. Pfarrer seit 1531 genannt, Diaconen, welche auch polnisch predigten seit 1582. Pfarrer besoldet mit 1 Hufen Acker in Barten, 3 Hufen Acker in Freudenberg (für 183,20 Mark vererbpachtet), 113 Rm Holz, 1380 Mk Accidenz, Prd. mit 72 Morgen Acker, 104 Rm Holz, 485 Mark Accidenz, P.W.K. 2775 Mark.
- Schulorte : Barten, Amtsfreiheit Barten, Meistersfelde, Sausgörken, Baumgarten, Daumbehnen, Taberwiese, Freudenberg und Sansgarben mit Jankenwalde, Kudewinen, Marienwalde, Modgarben, Plinkeim, Kl.-Sausgörken, Silzkeim, Schandlack, Sorgenstein udn Wickerau. 4850 Seelen.
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
Name
Der Ort wird erstmals 1333 erwähnt. Der Name ist linguistisch nicht eindeutig geklärt.
a) In Hinblick auf die Burg ein Hinweis auf Wehrhaftigkeit
- prußisch „bartus, bartonastis“ = Streiter
- „bart“ = zanken
- „bartis, barteinis“ = Streitbarer
b) Nach Meinung moderner Linguisten Hinweis auf Gewässer
- prußisch „bar, bart“ = fließen, schnell strömen
c) Gerullis sieht einen Zusammenhang mit dem Stamm Barta und/ oder mit
- litauisch „bartis“ = Bienenstock im Baum (Waldimkerei)
- 1325 gründet der Komtur von Brandenburg eine Ordensburg.
- 1357 wird die prußische Burg Ordensburg.
- 1419 Anlage einer Lischke (Vorburgsiedlung).
- 1455 Zerstörung der Burg.
- 1473 kleine Stadt
- 1630 Stadtrechte nach kulmischem Recht.
- 1628 erhebt Kurfürst Georg Wilhelm den Ort auch rechtlich zur Stadt, indem die Einwohner zu Bürgern erklärt werden.
- 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Barten wird wieder preußisch.
- 1807.10. Januar. "Auf den hartgefrorenen Wiesen vor der Stadt stürzten sich die schwarzen Totenkopf-Husaren mit schwingenden Säbeln auf die Franzosen. In dem Gefecht im Schneegestöber gab es Verwundete, und in der Schule lag nachher, auf der über die Bänke gelegte Schultafel, ein toter französischer Reiter mit klaffender Stirnwunde, auf dem Boden blutiges Verbandszeug".
Bericht eines Bürgers aus Barten, abgedruckt in: Bernhard Lindenblatt, Preußenland 1701-1945, Kiel 2001, S. 86.
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Rastenburg
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Bibliografie
- Volltextsuche nach Barten in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher
Handbuch über die katholischen Kirchbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz
östlich der Oder und Neiße und Bistum Danzig
Bearbetet von Dr.Johannes Kaps, Stand Mai 1945, Kath.Kirchenbuchamt, München 1962 - Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Königsberg, - Königsberg i. Pr., 7.1817 - 133.1943,
- teilweise online in der Bayerischen Staatsbibliothek [1],
- Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [2]
- Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen
- Agaton Harnoch, Neidenburg 1890, S. Nipkow
Digitalisat der Elbląska Biblioteka Cyfrowa (Digitale Bibliothek der Elbinger Stadtbibliothek)
- Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung
- Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet
und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau.
I. Die Provinz Preussen - Berlin 1874, Verlag des Königl. Statistischen Bureaus (Dr. Engel).
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
- Topographische Statische Uebersicht des Regierungs-Bezirk Königsberg
- Im Auftrage der Königlichen Regierung von Adolf Schlott, Tilsit 1848
Digitalisat der Universität zu Köln
- Topographische Uebersicht des Verwaltung-Bezirks
der Königlichen Preussischen Regierung zu Königsberg in Preussen
- Königsberg 1820, gedruckt bei Heinrich Degen
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
In der Digitalen Bibliothek
Vereine
Zufallsfunde
- Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.
- Barten: Oberamtmann Masuhr, Johann Gottfried, geheiratet in Popelken 11.3.1734 mit Juliana Charlotte Ross, von 1735-1775.
________________
- Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
- Lettau, Gottfried, Kreisausreiter in Rastenburg, zum Polizeiausreiter in Barten 10./21.11.1761.
- Masuhr, Oberamtmann in Barten, erhält den Schreiber Fabian Wedeck als Amtmann und Assistent, am 27.4./6.5.1760 (Amtmann Masuhr in Barten wurde zum Oberamtmann ernannt in Berlin, am 4.4.1753).
- Süß, Johann Gottfried, Stadtwachtmeister in Barten, zum Amts-Polizeireiter in Rastenburg, Lager an der Weichsel, 5.6.1758.
- Wedeck, Fabian, Schreiber, zum Amtmann und Assistenten des Oberamtmanns Masuhr in Barten 27.4./6.5.1760.
__________________________
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BARTE2KO04QF</gov>
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.129-131
- ↑ http://stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Mi%C5%82akowo&level=miejsc&wojewodztwo=398&powiat=6388&gmina=7609&miejscowosc=&advanced=true
- ↑ Historisch-comparative Geographie von Preussen,Dr. Max Toeppen, Gotha 1858,S.344-348
- ↑ 4,0 4,1 Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.78-86
- ↑ Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820,S.137
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.262-269
- ↑ Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
- ↑ 8,0 8,1 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher