Kurt Stahr: Unterschied zwischen den Versionen
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Er wurde im damaligen Herzogtum Mecklenburg-Schwerin als Sohn des Bauinspektors Otto Stahr geboren und machte im Frühjahr 1901 am Gymnasium zu [[Lübeck]] das Reifezeugnis (Abitur). Zunächst studierte er von Ostern 1901 bis Ostern 1903 in [[Tübingen]], unterbrochen durch einen einjährigen Militärdienst 1901/02. Von Ostern 1903 bis Juli 1908 studierte er in Marburg Philologie und schloss dort im Sommersemester 1907 seine Promotion über ''Die Hanse und Holland bis zum Utrechter Frieden 1474'' ab. 1908 konnte er seine Lehramtsprüfung abschließen, nachdem er bereits 1906 in Bonn auch die Turnlehrerprüfung bestanden hatte. Sein Vorbereitungsjahr absolviert 1908 beim pädagogischen Seminar in [[Königsberg]], wo er am Wilhelms-Gymnasiums und ab 1909 am Friedrichskollegium beschäftigt war. Seit 1910 war er als Oberlehrer zunächst an der Realschule [[Stallupönen]] in [[Ostpreußen]], seit 1913 am Staatlichen Reform-Realprogymnasium Stallupönen beschäftigt, seit 1929 in [[Osterburg (Altmark)]] als Studienrat. Er nahm seit dem 4. August 1914 am 1. Weltkrieg teil und erhielt verschiedene militärische Auszeihnungen. 1922 bis 1924 war er Stadtverordneter. Weil er in den Jahren nach 1933 nicht nach den Weisungen der NS-Regierung arbeiten konnte und wollte, verzichtete er auf das Lehramt und wurde zum 1.10.1938 in den Ruhestand versetzt. Er zog daraufhin an seinen Studienort Marburg. | Er wurde im damaligen Herzogtum Mecklenburg-Schwerin als Sohn des Bauinspektors Otto Stahr geboren und machte im Frühjahr 1901 am Gymnasium zu [[Lübeck]] das Reifezeugnis (Abitur). Zunächst studierte er von Ostern 1901 bis Ostern 1903 in [[Tübingen]], unterbrochen durch einen einjährigen Militärdienst 1901/02. Von Ostern 1903 bis Juli 1908 studierte er in Marburg Philologie und schloss dort im Sommersemester 1907 seine Promotion über ''Die Hanse und Holland bis zum Utrechter Frieden 1474'' ab. 1908 konnte er seine Lehramtsprüfung abschließen, nachdem er bereits 1906 in Bonn auch die Turnlehrerprüfung bestanden hatte. Sein Vorbereitungsjahr absolviert 1908 beim pädagogischen Seminar in [[Königsberg]], wo er am Wilhelms-Gymnasiums und ab 1909 am Friedrichskollegium beschäftigt war. Seit 1910 war er als Oberlehrer zunächst an der Realschule [[Stallupönen]] in [[Ostpreußen]], seit 1913 am Staatlichen Reform-Realprogymnasium Stallupönen beschäftigt, seit 1929 in [[Osterburg (Altmark)]] als Studienrat. Er nahm seit dem 4. August 1914 am 1. Weltkrieg teil und erhielt verschiedene militärische Auszeihnungen. 1922 bis 1924 war er Stadtverordneter. Weil er in den Jahren nach 1933 nicht nach den Weisungen der NS-Regierung arbeiten konnte und wollte, verzichtete er auf das Lehramt und wurde zum 1.10.1938 in den Ruhestand versetzt. Er zog daraufhin an seinen Studienort Marburg. | ||
Nachdem er bereits 1932 in der Familienzeitschrift der Familie Stahr "''Aus dem Stahrenkasten''", die er seit 1930 herausgab, erste genealogische Aufsätze veröffentlichte hatte, widmete er sich in Marburg bis zu seinem Tod intensiv der genealogischen und historischen Forschung. Insbesondere arbeitete er 25 Jahre lang am [[Marburger Sippenbuch]], desen Erstellung kurz vor dem 2. Weltkrieg von [[Otto Stölzel]] in Angriff genommen worden war. Er war über 30 Jahre Mitglied der [[Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW)]]. 1966 wurde ihm für seine Verdienste die Ehrenmedaille der Stadt Marburg überreicht. | Nachdem er bereits 1932 in der Familienzeitschrift der Familie Stahr "''Aus dem Stahrenkasten''", die er seit 1930 herausgab, erste genealogische Aufsätze und veröffentlichte hatte, widmete er sich in Marburg bis zu seinem Tod intensiv der genealogischen und historischen Forschung. Insbesondere arbeitete er 25 Jahre lang am [[Marburger Sippenbuch]], desen Erstellung kurz vor dem 2. Weltkrieg von [[Otto Stölzel]] in Angriff genommen worden war. Er war über 30 Jahre Mitglied der [[Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW)]]. 1966 wurde ihm für seine Verdienste die Ehrenmedaille der Stadt Marburg überreicht. | ||
Er war seit dem 3. Oktober 1911 mit Maria Luise Gretha Clara ''Clara Wunderlich'' verheiratet (* 19.01.1886 in [[Patilßen]] ([[Stallupönen/Kreis Stallupönen|Kreis Stallupönen]]), wo auch die Hochzeit stattfand, Tochter des Bauern August Wunderlich und Elisabeth Schweighöfer). Am 17. November 1912 wurde die Tochter Ilse und am 12. Januar 1917 die Tochter Elfriede geboren. | Er war seit dem 3. Oktober 1911 mit Maria Luise Gretha Clara ''Clara Wunderlich'' verheiratet (* 19.01.1886 in [[Patilßen]] ([[Stallupönen/Kreis Stallupönen|Kreis Stallupönen]]), wo auch die Hochzeit stattfand, Tochter des Bauern August Wunderlich und Elisabeth Schweighöfer). Am 17. November 1912 wurde die Tochter Ilse und am 12. Januar 1917 die Tochter Elfriede geboren. | ||
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* [http://bbf.dipf.de/hans/lek/lek-0067/lek-0067-0771.jpg Personalkarte als Lehrer in Preußen] | * [http://bbf.dipf.de/hans/lek/lek-0067/lek-0067-0771.jpg Personalkarte als Lehrer in Preußen] | ||
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Version vom 25. September 2014, 12:42 Uhr
Dr. Karl Wilhelm Hermann Kurt Stahr (* 25. August 1881 Hagenow; † 10. März 1968 Marburg) war ein Studienrat, Genealogie und Heimatforscher, der sich besonders als Bearbeiter des Marburger Sippenbuches (1950-1966) große Verdienste erwarb.
Er wurde im damaligen Herzogtum Mecklenburg-Schwerin als Sohn des Bauinspektors Otto Stahr geboren und machte im Frühjahr 1901 am Gymnasium zu Lübeck das Reifezeugnis (Abitur). Zunächst studierte er von Ostern 1901 bis Ostern 1903 in Tübingen, unterbrochen durch einen einjährigen Militärdienst 1901/02. Von Ostern 1903 bis Juli 1908 studierte er in Marburg Philologie und schloss dort im Sommersemester 1907 seine Promotion über Die Hanse und Holland bis zum Utrechter Frieden 1474 ab. 1908 konnte er seine Lehramtsprüfung abschließen, nachdem er bereits 1906 in Bonn auch die Turnlehrerprüfung bestanden hatte. Sein Vorbereitungsjahr absolviert 1908 beim pädagogischen Seminar in Königsberg, wo er am Wilhelms-Gymnasiums und ab 1909 am Friedrichskollegium beschäftigt war. Seit 1910 war er als Oberlehrer zunächst an der Realschule Stallupönen in Ostpreußen, seit 1913 am Staatlichen Reform-Realprogymnasium Stallupönen beschäftigt, seit 1929 in Osterburg (Altmark) als Studienrat. Er nahm seit dem 4. August 1914 am 1. Weltkrieg teil und erhielt verschiedene militärische Auszeihnungen. 1922 bis 1924 war er Stadtverordneter. Weil er in den Jahren nach 1933 nicht nach den Weisungen der NS-Regierung arbeiten konnte und wollte, verzichtete er auf das Lehramt und wurde zum 1.10.1938 in den Ruhestand versetzt. Er zog daraufhin an seinen Studienort Marburg.
Nachdem er bereits 1932 in der Familienzeitschrift der Familie Stahr "Aus dem Stahrenkasten", die er seit 1930 herausgab, erste genealogische Aufsätze und veröffentlichte hatte, widmete er sich in Marburg bis zu seinem Tod intensiv der genealogischen und historischen Forschung. Insbesondere arbeitete er 25 Jahre lang am Marburger Sippenbuch, desen Erstellung kurz vor dem 2. Weltkrieg von Otto Stölzel in Angriff genommen worden war. Er war über 30 Jahre Mitglied der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW). 1966 wurde ihm für seine Verdienste die Ehrenmedaille der Stadt Marburg überreicht.
Er war seit dem 3. Oktober 1911 mit Maria Luise Gretha Clara Clara Wunderlich verheiratet (* 19.01.1886 in Patilßen (Kreis Stallupönen), wo auch die Hochzeit stattfand, Tochter des Bauern August Wunderlich und Elisabeth Schweighöfer). Am 17. November 1912 wurde die Tochter Ilse und am 12. Januar 1917 die Tochter Elfriede geboren.
Nachlass
Sein Nachlass, bestehend aus Manuskripten, Karteien und Drucksachen zur Orts- und Familiengeschichte mit einem Umfang von 11,50 Regalmetern, vor allem zur Genealogie von Marburger Familien, befindet sich unverzeichnet im Staatsarchiv Marburg und bildet dort den Bestand M 34.
Ein kleinerere Materialsammlung an familienkundlichem Material und geschichtlichem Material zur Stadt Wetter befindet sich im Staatsarchiv Marburg in der Akte 156 e Nr. 3997.
Im Nachlass Grimmell (Staatsarchiv Marburg 340 Grimmell) liegen zwei Listen, die von Kurt Stahr transkribiert wurden:
- Die Einwohner von Marburg im Jahre 1510 (340 Grimmell Nr. 871)
- Einwohnerliste der Stadt Marburg, aufgestellt nach der Kämmereirechnung von 1595 (340 Grimmell Nr. 871)
Bibliografie
- Kurt Stahr: Wie ich zur Familienfoschung kam. In: HFK 5, Heft 6, 1961, Sp. 339-341.
- [Eduard] Grimmell: Das Marburger Sippenbuch vollendet. In: HFK 8, Heft 1, 1966-67, Sp. 56.
- Eduard Grimmell: Das Marburger Sippenbuch vollendet. In: Archiv für Sippenforschung, Heft 20 (1965), S. 336.
- H[ermann] B[auer]: Dr. Kurt Stahr. Der verdienstvolle Sippenforscher star im Alter von 86 Jahren. Träger der Ehrenmedaille. In: Oberhessische Presse, Nr. 61 (ca. Mitte März 1968), S. 5.
- [Eduard] Grimmell: Kurt Stahr zum Gedächtnis. In: HFK 9, Heft 2, 1968, Sp. 127-128.
- Suche nach Stahr in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Weblinks
- Personalbogen als Lehrer in Preußen
- Personalkarte als Lehrer in Preußen
- Nachweise von „Stahr, Kurt“ in deutschsprachigen Bibliotheken im Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK)
Normdaten (Person): GND: 1027510175 (PICA, AKS, Wikipedia-Personensuche) |