Kögsten (Kreis Pillkallen): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
===Erfinder aus Kögsten===
Auch in einem kleinen Bauerndorf gibt es etwas zu erfinden oder Vorhandenes technisch entscheidend zu verbessern. Am 13. Februar 1904 erhielten Ferdinand Riedelsberger und Ernst Riedelsberger in Kögsten vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin unter der Nr. 162540 einen „Dreschkorb“ patentiert.
Dieser Dreschkorb ist ein wesentlicher Teil einer Dreschmaschine. In einem bestimmten Abstand umschließt der feststehende Korb teilweise die rotierende Dreschtrommel. In den Spalt zwischen Trommel und Korb werden die Getreidegarben eingeführt. Die Leisten auf der Trommel und an der Innenseite des Korbes schlagen das Korn aus den Ähren. Die Erfindung von Ferdinand und Ernst Riedelsberger besteht nun darin, dass zwischen den Leisten des Korbes zusätzlich besonders geformte und geschärfte Blechstreifen („Messer“) angebracht werden. Diese Konstruktion verbessert den Ausdrusch bei gleichzeitig leichterem Gang und geringerem Kraftbedarf.
Ob diese Erfindung bei den Dreschmaschinen-Herstellern Eingang fand, ist nicht bekannt. Das Patent wurde am 6. Dezember 1904 auch in Kanada (Nr. CA90332) und am 18. Juli 1905 in den USA (Nr. US794888) erteilt.
Die beiden Erfinder entstammen einer salzburgischen Einwanderer-Familie, die seit 1732 in Kögsten ansässig war und einen Bauernhof bewirtschaftete. Die Tüchtigkeit dieser Riedelsberger zeigte sich schon darin, dass die aus dem Salzburger Gerichtsbezirk Saalfelden emigrierte fünfköpfige Familie in Ostpreußen gleich drei Höfe übernahm: Der Vater Hans Riedelsberger ließ sich in Schackeln, Ksp. Tollmingkehmen (Kr. Goldap) einen Hof geben. Der älteste 19-jährige Sohn Mathes übernahm hier in Kögsten, Ksp. Kussen einen Bauernhof und der 17-jährige Sohn Georg wurde wenige Jahre später als Kölmer in Eichhorn, Ksp. Aulowönen (Kr. Insterburg) aktenkundig. Der jüngste Sohn Hans übernahm später den väterlichen Hof.
Der Mathes Riedelsberger in Kögsten erwarb sich bei seinen Landsleuten und bei der Amtsverwaltung bald Ansehen und Respekt, so dass er nach dem Tod des Salzburger Kolonie-Schulzen Andres Bühler in Kischenbannies (Bühlerhof) zu dessen Nachfolger eingesetzt wurde. Schulz Mathes Riedelsberger in Kögsten war nun verantwortlich für die knapp 30 Salzburger Bauern im Domänenamt Brakupönen, die sich auf acht Dörfer verteilten.
Es ist also nicht überraschend, dass einige Generationen später aus dieser Familie auch Erfinder hervorgehen.
 
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
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<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
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Version vom 10. Mai 2014, 16:17 Uhr

Diese Seite gehört zum Portal Pillkallen und wird betreut von der Familienforschungsgruppe Pillkallen.


Hierarchie

Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Kögsten (Kreis Pillkallen) / Michelfelde


Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Kögsten (Kreis Pillkallen) / Michelfelde


Einleitung

Kögsten (Kreis Pillkallen), Kreis Pillkallen, Ostpreußen.
Bis 1938 Kögsten, ab 1938 Michelfelde, ab 1946 Novinki, Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation,

Geographische Lage
54.755724°N 22.284724°O


Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kögsten (Kreis Pillkallen)


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Standesamt

Geschichte

Erfinder aus Kögsten

Auch in einem kleinen Bauerndorf gibt es etwas zu erfinden oder Vorhandenes technisch entscheidend zu verbessern. Am 13. Februar 1904 erhielten Ferdinand Riedelsberger und Ernst Riedelsberger in Kögsten vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin unter der Nr. 162540 einen „Dreschkorb“ patentiert. Dieser Dreschkorb ist ein wesentlicher Teil einer Dreschmaschine. In einem bestimmten Abstand umschließt der feststehende Korb teilweise die rotierende Dreschtrommel. In den Spalt zwischen Trommel und Korb werden die Getreidegarben eingeführt. Die Leisten auf der Trommel und an der Innenseite des Korbes schlagen das Korn aus den Ähren. Die Erfindung von Ferdinand und Ernst Riedelsberger besteht nun darin, dass zwischen den Leisten des Korbes zusätzlich besonders geformte und geschärfte Blechstreifen („Messer“) angebracht werden. Diese Konstruktion verbessert den Ausdrusch bei gleichzeitig leichterem Gang und geringerem Kraftbedarf. Ob diese Erfindung bei den Dreschmaschinen-Herstellern Eingang fand, ist nicht bekannt. Das Patent wurde am 6. Dezember 1904 auch in Kanada (Nr. CA90332) und am 18. Juli 1905 in den USA (Nr. US794888) erteilt. Die beiden Erfinder entstammen einer salzburgischen Einwanderer-Familie, die seit 1732 in Kögsten ansässig war und einen Bauernhof bewirtschaftete. Die Tüchtigkeit dieser Riedelsberger zeigte sich schon darin, dass die aus dem Salzburger Gerichtsbezirk Saalfelden emigrierte fünfköpfige Familie in Ostpreußen gleich drei Höfe übernahm: Der Vater Hans Riedelsberger ließ sich in Schackeln, Ksp. Tollmingkehmen (Kr. Goldap) einen Hof geben. Der älteste 19-jährige Sohn Mathes übernahm hier in Kögsten, Ksp. Kussen einen Bauernhof und der 17-jährige Sohn Georg wurde wenige Jahre später als Kölmer in Eichhorn, Ksp. Aulowönen (Kr. Insterburg) aktenkundig. Der jüngste Sohn Hans übernahm später den väterlichen Hof. Der Mathes Riedelsberger in Kögsten erwarb sich bei seinen Landsleuten und bei der Amtsverwaltung bald Ansehen und Respekt, so dass er nach dem Tod des Salzburger Kolonie-Schulzen Andres Bühler in Kischenbannies (Bühlerhof) zu dessen Nachfolger eingesetzt wurde. Schulz Mathes Riedelsberger in Kögsten war nun verantwortlich für die knapp 30 Salzburger Bauern im Domänenamt Brakupönen, die sich auf acht Dörfer verteilten. Es ist also nicht überraschend, dass einige Generationen später aus dieser Familie auch Erfinder hervorgehen.


Verschiedenes

Die Unterklasse der Schule Michelfelde im Dezember 1938 mit Lehrer Walter Schmeling. Foto: Schmeling
Die Oberklasse der Schule Michelfelde im Dezember 1938 mit Lehrer Wilhelm Recht. Foto: Schmeling


Karten

Internetlinks

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>MICLDEKO14DS</gov>

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