Haaren (Aachen): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. März 2006, 09:52 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Köln > Aachen > Haaren (Aachen)
Einleitung
Wappen
Im geteilten Schild oben ein schwarzer, rotbewerter und bezungter Adler auf goldenem Grund. Darunter ein grünes dreiblättriges Kleeblatt auf rotem Grund.
Das Wappen wurde am 14. Juni 1950 gewährt. Der Adler ist der Reichsadler und erinnert an die historische Zugehörigkeit Haarens zum Aachener Reich. Das Kleeblatt erinnert an die Familie Pastor, die ihren Ursprung im 14. Jahrhundert in Haaren hat und zu den bedeutendsten und angesehensten Familien der Gegend zählt. |
Politische Einteilung
Der Stadtbezirk Haaren umfasst die Ortsteile Haaren und Verlautenheide und ist aus der Gemeinde Haaren hervorgegangen. Diese war bis 1972 dem Landkreis Aachen im Regierungsbezirk Aachen zugeordnet. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde die Gemeinde Haaren zum Stadtbezirk von Aachen und der Regierungsbezirk Aachen ging im Regierungsbezirk Köln auf.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Christuskirche
Pfarrer Erich Hellenthal
Am Rosengarten 8
52080 Aachen
Telefon: +49 0241 161994
(Stand 08.07.2005)
Katholische Kirchen
- bis 1623: St. Sebastian (Würselen)
- ab 1623: St. Germanus (Aachen-Haaren)
Geschichte
Seinen Namen soll der heutige Stadtteil von Aachen vom Haarbach erhalten haben. In der Karolingerzeit (768-814) gehört Haaren zum königlichen Wildbannbezirk und zum Aachener Königshof. Vermutlich ist es auch Teil des Würselener Königsgutes "Wormsalt". Im 12. und 13. Jahrhundert bildet Haaren zusammen mit Verlautenheide, Weiden und Würselen eines der sechs Quartiere des Aachener Reiches, gen. Quartiere over Worm (Mittelniederdeutsch: jenseits der Wurm). Das Haarener Quartier beschreibt Fabricius [1] für 1789 als aus acht zerstreuten Häusern, den Dörfern Haaren und Verlautenheide und dem Weiler Überhaaren bestehend. Es zählt im Jahr 1795 1203 Einwohner. Die Pfarre untersteht dem Dekanat Jülich in der Diözese Köln.
Im Jahr 1792 wird Haaren wird durch die französischen Revolutionstruppen besetzt. Nachdem die Franzosen kurzzeitig wieder vertrieben werden konnten, besetzen sie im Jahr 1794 Haaren erneut. Die Franzosen führen vollkommen neue Verwaltungsstrukturen ein. In diesem Zuge wird aus den Dörfern Haaren und Verlautenheide die selbständige Mairie Haaren. Als solche gehört Haaren zum Kanton Burtscheid im Arrondissement Aachen im Departement de la Roer. Die Pfarre untersteht fortan dem neugegründeten Bistum Aachen.
Ab 1815, nun unter preußischer Herrschaft, gehört Haaren, weiterhin eine selbständige Gemeinde, dem Landkreis Aachen im Regierungsbezirk Aachen als Teil der Preußischen Rheinprovinz an. Das Bistum Aachen wird wieder aufgelöst und die Pfarre untersteht wieder dem Bistum Köln und kommt 1930 nach dessen Neugründung erneut ans Bistum Aachen.
Im Jahr 1822 hat Haaren 124 Feuerstellen; zur Bürgermeisterei Haaren gehören außerdem die Ortsteile
- Kningsberg (2 Feuerstellen)
- Überhaaren (2 Feuerstellen)
- Haarenheidchen (1 Feuerstelle)
- Haarenberg (1 Feuerstelle)
- zwei Wassermühlen (2 Feuerstellen)
- Verlautenheide (92 Feuerstellen)
- eine weitere Wassermühle (1 Feuerstelle)
Somit hat die Bürgermeisterei insgesamt also 225 Feuerstellen. Darauf verteilen sich ca. 1415 Einwohner. Schiffers schätzt, dass bei Unterstellung, dass "die Anzahl der Personen pro Feuerstelle durchschnittlich gleich groß war, [.] man näherungsweise für Haaren ca. 830 Einwohner und für Verlautenheide ca. 585 Einwohner abschätzen [kann]. Die Fläche der Bürgermeisterei umfasst zu dieser Zeit ca. 545 ha." [2]
Im Jahr 1827 stellt sich die Bürgermeisterei Haaren im Landkreis Aachen wie folgt dar:
Name des Ortes | Bezeichnung | Kath. Seelen | Jüd. Seelen | Ges. Seelen |
---|---|---|---|---|
Haaren | Kirchdorf | 870 | 6 | 876 |
Haarenheidchen | Landgut | 8 | - | 8 |
Haarberg | Hof | 9 | - | - |
Hergelsmühle | Spinnmaschine | 3 | - | - |
Kaninsberg | 2 Wirthshäuser | 13 | - | - |
Linde | 1 dito | 3 | - | - |
Sack | Landgut | 11 | - | - |
Ueberhaaren | Dito und Schenke | 14 | - | - |
Welschermühle | Farbholzmühle | 7 | - | - |
Verlautenheid | Dorf | 514 | - | - |
Kalgrad | Getreidemühle | 7 | - | - |
Summa | 1459 | 6 | 1465 |
Alles untersteht dem Pfarrsprengel Haaren. Der Weg nach Aachen wird mit einer halben bis dreiviertel Stunde angegeben, außer für Verlautenheide. Von da nach Aachen brauchte man eine Stunde. [5]
Im Jahr 1831 werden Verzeichnisse der Gebäude und ihres Rein=Ertrages im Regierungs-Bezirk Aachen angefertigt. Diese Verzeichnisse dienen zum Nachweis der Klassensteuer, die an die Stelle der 1821 abgeschafften Tür- und Fenstersteuer etc. getreten ist.
Auch der Verband Haaren, bestehend aus den Gemeinden Haaren, Laurensberg, Weiden und Würselen, wird erfasst. Zehn Häuser der Gemeinde Haaren werden separat aufgelistet mit ihrer Nummer in der "Flur=Charte" und ihre Eigentümer namentlich genannt. Die reinen steuerbaren Erträge dieser Häuser liegen zwischen einem und dreißig Reichsthalern.
In der anschließenden "Nachweisung der Katastral Abschätzung, Beschaffenheit und des Kapital Werthes der Wohnhäuser in den Gemeinden des Verbandes Haaren" werden für die Gemeinde Haaren 1454 Personen genannt und 49 Wohnhäuser (leider ohne Namensnennung der Besitzer), klassifiziert von Klasse II bis XIV mit einem Reinertrag von 5 bis 72 Thlr. pro Haus und Jahr und einem zu zahlenden Steuertarif von 1 bis 24 Thlr. aufgeführt. Weiter werden 4 Landsitze in den Klassen XVI, XVIII und XX mit Steuertarifen von 30, 40 und 50 Thlr. pro Haus und Jahr aufgeführt.
Insgesamt existieren also demnach in der Gemeinde Haaren im Jahr 1831 im Ganzen 63 Häuser mit ca. 240 Feuerstellen und 1454 Personen. Das erscheint unwahrscheinlich und stellt sich tatsächlich im Jahr 1852 ganz anders dar. [6]
Im Jahr 1852 stellt sich die Bürgermeisterei Haaren im Landkreis Aachen wie folgt dar:
Name des Ortes | Bezeichnung | Wohngebäude | Öffentl. Gebäude | Kath. Seelen | Evang. Seelen | Jüd. Seelen | Ges. Seelen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Haaren | Kirchdorf | 159 | 5 | 1218 | 6 | 37 | 1261 |
Haarberg | Hof | 1 | - | 7 | - | - | 7 |
Haarenheidchen | Landgut | 1 | - | 11 | - | - | 11 |
Hergelsmühle | Spinnmühle | 1 | - | 3 | - | - | 3 |
Kaninsberg (alter) | Haus | 1 | - | 10 | - | - | 10 |
Kaninsberg (neuer) | Wirthshäuser | 2 | - | 13 | - | - | 13 |
Ueberhaaren | Landgut und Schenke | 2 | - | 9 | - | - | 9 |
Welsche=mühle | Mahlmühle | 1 | - | 9 | - | - | 9 |
Verlautenheid | Kirchdorf | 102 | 3 | 667 | - | - | 667 |
Kalgrad | Mahlmühle | 2 | - | 13 | - | - | 13 |
Summa | 272 | 8 | 1960 | 6 | 37 | 2003 |
"Bemerkung: Das sonst besonders aufgeführte Etablissement Sack (Wohnhaus mit Stallungen und Lichterfabrik) liegt im Dorfbereiche. - Das Haus Haiderthal ist abgebrochen."
Die Katholiken unterstehen der Pfarre in Haaren, außer denen in Verlautenheide und in der Mahlmühle Kalgrad, diese unterstehen der Pfarre in Verlautenheide. Alle Evangelischen Glaubensbrüder müssen nach Aachen zur Kirche. Die Entfernung nach Aachen beträgt zwischen 0,52 und 0,8 Meilen bzw. 3,917 bis 5,273 "Myriakilometers" [7]
Genealogische und historische Gesellschaften
Historische Gesellschaften
Heimatverein Haaren / Verlautenheide e.V.
Haarener Gracht 6
52080 Aachen-Haaren
(Stand 08.07.2005)
Vorsitzender:
Karl Pütz
In den Atzenbenden 76
52080 Aachen-Haaren
(Stand 08.07.2005)
Geschäftsführer:
Ernst Fischer
Haarener Gracht 6
52080 Aachen-Haaren
(Stand 08.07.2005)
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
- Kirchenbücher oder Kirchenbuchduplikate sh. St. Germanus (Aachen-Haaren)
Personenstands- und Zivilstandsregister
Personenstands- und Zivilstandsregister sind vorhanden im
Standesamt (Bezirksamt Haaren)
Alt-Haarener-Straße 139-141
52080 Aachen
und im Personenstandsarchiv Brühl findet man folgende Personenstandsunterlagen: [4]
Mairie Haaren, ab 1815 Gemeinde/Bürgermeisterei, gehörend zum Landgericht Aachen
- Geburten ab l'an X bis 1875
- Heiraten ab l'an IX bis 1875
- Sterbefälle ab l'an XI bis 1875
- Belegakten ab 1807 bis 1875
- Aufgebote ab l'an XII bis 1875
- Dezennaltabellen ab l'an XI bis 1872
Adressbücher
- Adressbuch Aachen 1907, Teil Haaren und Verlautenheide
siehe: http://freepages.genealogy.rootsweb.com/%7Emlcarl/Qu/AC/AB1907/Haaren_Verlautenheide (07.12.2005) - Adressbuch Aachen 1911, Teil Haaren und Verlautenheide
siehe: http://freepages.genealogy.rootsweb.com/%7Emlcarl/Qu/AC/AB1911/Haaren_Verlautenheide (07.12.2005) - Adressbuch Landkreis Aachen 1927, Teil Haaren mit Verlautenheide
siehe: http://freepages.genealogy.rootsweb.com/%7Emlcarl/Qu/AC_LK/AB1927/Haaren (07.12.2005)
Bibliografie
Quellen
- [5] Regierungsbezirk Aachen/Statistik 1827
- [6] Landesarchive NRW, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Bestand: Regierung Aachen, Signatur: BR 2116, Nr. 4.
- [7] Regierungsbezirk Aachen/Statistik 1852
Genealogische und Historische Bibliografie
- [2] SCHIFFERS, Heinrich, Die Gemeinde-Chronik der königlich preußischen Bürgermeisterei Haaren, Aus der alten Handschrift übertragen und mit Informationen aus zeitgenössischen Quellen ergänzt, aus der Reihe: "Haaren vor den Toren der Stadt Aachen", Heft 18/19 aus 2005 (Jahresheft des Heimatvereins Haaren / Verlautenheide e.V.).
Literatur, allgemein
- [1] Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898.
- [4] FÜCHTNER, Jörg, und LAUERMANN, Andrea, Die Zivilstandsregister und die Kirchenbuchduplikate im Nordrhein-Westfälischen Personenstandsarchiv Rheinland, Eine Übersicht, Brühl, 1996.
- [3] THOREY, Volker und GEIS, Claus: Nachweise genealogischer Quellen im Gebiet der ehemaligen Preußischen Rheinprovinz, Köln 2003.
Band I: Wohnplatzverzeichnis
Band II: Kirchenbücher, Familienbücher und Verkartungen und Zivilstandsregister im südlichen Teil der preußischen Rheinprovinz
Archive und Bibliotheken
Archive
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
- Haaren, Stadtteil von Aachen: http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/politik_verwaltung/stadtbezirke/haaren/ (08.07.2005)
- Kirche im Bistum Aachen: http://www.kirche-im-bistum-aachen.de/ (09.07.2005)
Genealogische Internetseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
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