Attendorn: Unterschied zwischen den Versionen

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1961 '''Pfarrbezirk''': umfaßt Pfarrsitz Attendorn, Biekhofen (2 km), Biggen (2 km), Bremge (2 km), Ewig (2 km), Hespecke (2,5 km), Teile v Holzweg (1,5 km), Langenohl (3 km), Rauterkusen (3,9 km), Rautersbeul (2,5 km), Schabernack (2,5 km), Schnellenberger-Hospital (1 km), Schloß Schnellenberg (1,5 km), Waidenburg (2,5 km)
1961 '''Pfarrbezirk''': umfaßt Pfarrsitz Attendorn, Biekhofen (2 km), Biggen (2 km), Bremge (2 km), Ewig (2 km), Hespecke (2,5 km), Teile v Holzweg (1,5 km), Langenohl (3 km), Rauterkusen (3,9 km), Rautersbeul (2,5 km), Schabernack (2,5 km), Schnellenberger-Hospital (1 km), Schloß Schnellenberg (1,5 km), Waidenburg (2,5 km)


1961 '''Filialen''': Ennest, Lichtringhausen, Listerscheid, Windhausen.
1961 '''Filialen''': [[Ennest]], [[Lichtringhausen]], [[Listerscheid]], [[Windhausen]].


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Version vom 18. Juli 2013, 18:04 Uhr

Attendorn: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Olpe > Attendorn

Attendorn

Name

Attandarra (1072), Attindarra (1101-31), Attendarne (1187), Attenderne (1220), Attendarre (1253), Attendorn (1452ff.).

Landschaftslage

Geschützte Lage (255 m) im Sauerländischen Oberland an der unteren Bigge in hügeliger, offener Senkenzone (z. T. Massenkalk) zwischen dem waldreichen, westostgestreckten Härtlingsrücken des „Ebbegebirges" (bis 663 m) und dem waldbedeckten Bergvorland dss Rothaargebirges (Hochsauerlands), östlich von Attendorn beginnt der 2,5 Mill. cbm große Biggestausee, angelegt 1938.

Ortschaftsursprung

Alte bäuerliche Siedlung und eine der Urpfarreien des kölnischen Sauerlandes (780-800). Haupthof der Kölner Kirche im Schutze der nahen erzbischöflichen Burg Schnellenberg (2 km) und Waldenburg. 1072 schenkte der Kölner Erzbischof dem neugegründeten Kloster Grafschaft (bei Schmallenberg) die Kirche zu Attendorn.

Stadtgründung

Das „oppidum“ Attendorn erhielt Graben, Mauer sowie Stadtrecht vom Erzbischof Engelbert von Köln nach Soester Recht (1222) unter Befreiung von der Gerichtsbarkeit des vor Attendorn gelegenen Freistuhles.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Stadtkern planlos gewachsen an Kreuzung wichtiger Straßen. Noch zu Anfang 13. Jhdts. planlos im kreisförmigen Grundriß. Ringmauer (1222) mit 12 (?) festen Türmen, von denen der Bicke- und der Pulverturm noch bestehen, 4 befestigte Stadttore; die baufälligen Befestigungen 1812 niedergelegt. Straßennetz der Alten Stadt gitterförmig, ergänzt zur Radform. Markt in der Stadtmitte an der Straßenkreuzung.

Gebäude

Romanische Johannispfarrkirche, Turm im 12. Jhdt. begonnen (?), Langhaus gotische Hallenkirche um 1353. Barbarahospitalkirche (aus Kapelle des 14. Jhdts.), 17. Jhdt., erweitert 1697 und 1703. Gotisches Rathaus (14. Jh.). Franziskanerkloster. Franziskaner- (jetzt Gymnasial-) Kirche, 1. Kapelle 1638; Kirche 1643-58; wegen Einsturzgefahr abgebrochen 1666, Neubau 1668-70 sowie nach Bränden (1742 und 1783) 1743 und 1790; teilweise zerstört 1945, abgebrochen 1953; Rest des Klosters unter städt. Verwaltung.

Brände

Stadtbrände 1613 und 1656 (die halbe Stadt), 1710,1737 (176 Häuser), 1742,1778,1783 (260 Häuser = 6/7 der Stadt). Neue Stadtteile seit 19. Jh. regelmäßig angelegt.

Zerstörungen im 2. Weltkrieg

  • 1. Zerstört 209 Häuser und 1 Kirche.
  • 2. Johannispfarrkirche zerstört. Dazu 15. 6. 1945 durch Explosion Rathausanbau (früher Franziskanerkloster) zerstört und Klosterkirche stark beschädigt und später abgerissen.

Politische Einteilung

Ortsteile

  • Am Bremgerpfad, Wohnplatz in der Stadtgemeinde Attendorn
  • Biekhofen
  • Bremge, Wohnplatz in der Landgemeinde Attendorn
  • Dünschede
  • Ennest
  • Helden (Attendorn)
  • Lichtringhausen
  • Meckinghausen
  • Neu-Listernohl
  • Neuenhof
  • Röllecken
  • Windhausen

Bevölkerung

Einwohnerzahlen

muß noch, hier bis Ende 18. Jhdt.

Seuchen

Pest 1464 (fast 1.600Tote?!), 1566,1597/98, 1613 und 1648 (Tonies Kallenbeul).

Bevölkerungsverzeichnisse

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Attendorn, 1849-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Attendorn, 1808-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Attendorn, 1836-1845 (ev. u. rk., Militär) Geburten, Heiraten, Tote
  • Attendorn, 1850-1868 (ev., Militär) Geburten, Heiraten, Tote
  • Attendorn, 1845-1846 (Juden, Stadt) Geburten, Heiraten, Tote
  • Attendorn, 1845-1846 (Juden, Amt) Geburten, Heiraten, Tote
  • Attendorn, 1849 (Juden, Gerichtsbezirk Lenhausen) Geburten, Heiraten, Tote
  • Attendorn, 1847-1874 (Juden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
  • Attendorn, 1864-1875 (Dissidenden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote

Berühmte Personen

  • Tumarol Mülle, um 1500, Begründer des ersten humanistischen Gymnasiums im Herzogtum Westfalen zu Attendorn
  • Johannes Rivius, 1. Hälfte 16. Jh., Schüler des vorigen, Humanist, 1537 Prinzenerzieher in Sachsen und Mitbegründer der sächsischen Landesschulen Pforta, Meißen und Merseburg. Schriftsteller.

Einwohnerzahlen ab 1800

1818:1.231Einwohner, 1825:1.330 Ew., 1843:1.537 Ew., 1858: 1.541 Ew., 1867: 1.734 Ew., 1871: 1.843 Ew., 1885: 2.406 Ew., 1895: 3.008 Ew., 1905: 3.780 Ew., 1913: 4.332 Ew., 1925: 5.333 Ew., 1933: 6.026 Ew., 1939: 6.341 Ew., 1946: 7.850 Ew., 1948: 8.350 Ew., 1950: 8.452 Ew., 1954: 9.266 Einwohner

Sprache

Die niederdeutsche Mundart von Attendorn liegt in einem Südstreifen des Westfälischen, dessen Kennzeichen gegen den Norden der Gebrauch der Formen mi, di 'mir' und mik, dik 'mich', wo jener für beide die Wemfallform mi, di anwendet, ist; ferner: buggen 'bauen', au 'euch', i, 'ihr'.

Wirtschaft

Handel und Industrie

Blüte des Gewerbes im 14. und 1. Hälfte 15. Jh. Tücher und Waffen, die bis nach England und Livland kamen. Im frühen 14. Jh. Nicolai - Fraternität der Kaufleute. Ende 16. Jh. wanderte die Eisenindustrie (Eisengruben, Hammerwerke!) infolge der Rekatholisierung des Landes nach Mark und Berg aus. Die wirtschaftliche Bedeutung sank, so daß Attendorn um 1800 armes Ackerbürgerstädtchen war. Straßenbau rief um 1830 ff. die Industrie wieder ins Leben; Metallkleinwaren, Messingguß. Schwerindustrie 1886: Feinblechwalzwerk (1922: 600, 1938: 650 Arbeiter), Blechund Eisenwaren-, Maschinen- und Werkzeugfabriken folgten, Kalkwerke seit 1899, während Schiefer- und Eisensteinbergbau sowie Lederverarbeitung sich nicht hielten.

Stand um 1955: Metallgießereien und Armaturenwerke, Maschinen-, Federn- und Werkzeugfabriken, Kleineisen- und Metallwarenfabriken, Blechwalzwerk, Messingwerke, Verzinkereien, Kalkwerke, Möbelfabriken, Herstellung von Knöpfen.

Fremdenverkehr

1907 Erschließung der „Attahöhle", einer berühmten Tropfsteinhöhle, seitdem stetig wachsender Fremdenverkehr; 1932: 36.000,1938: 85.000, 1949: 52.000 Höhlenbesucher.

Verkehr

Attendorn lag 1955 abseits des großen Verkehrs, während im Mittelalter eine wichtige Handelsstraße von Köln zur oberen Ruhr die Stadt berührte. Seit 1874 durch die Biggetalbahn Finnentrop-Betzdorf Anschluß an die Bahnstrecken Ruhr-Sieg und Sieg-Lahn. Anschlußstraßen zu den Bundesstraßen Lenne- und Volmetal und nach Köln.

Umgebungsbedeutung

Attendorn hatte 1955 nicht unbeträchtliche Bedeutung für das Gebiet der unteren Bigge mit den beiderseitigen Streu- und Rodesiedlungen. Weiterer Einfluß auf die Siedlungen im Lennetal zwischen Finnentrop und Altenhundem. Attendorn lag 1955 selbst im Einflußbereich von Olpe (Kreisbehörden) und Plettenberg.

Verwaltung

Rat

Bürgermeister und Rat zuerst 1269 erwähnt. Ein Rat (1455) von 16 Mitgliedern, darunter 10 Zunftmitglieder, wählte jährlich Bürgermeister, Richtleute und den Stadtrat, der wiederum vor den „Sechzehn" Rechenschaft ablegen mußte. 1788 wurde die Wahl des Stadtrates völlig in die Hände der Zünfte gelegt (bis 1803). Aufhebung der Magistratsverfassung durch die hessischen Behörden (1812). Einführung der Revidierten Städteordnung 1835.

Gericht

Stadtgericht mit 2 Richtern. Landesherrliches Gogericht 1807 aufgehoben. 1815 Land- und Stadtgericht, 1849 Kreisgericht, 1879 Amtsgericht.

Freistuhl

  • Ein Freistuhl stand in der Ortschaft Milstenau.

Stadtverwaltung

Landesherrschaft

Landesherren

Grundherren waren um 1000 die Ezzonen und später die Erzbischöfe von Köln. In der Rangordnung der Städte stand Attendorn im Herzogtum Westfalen (1444) an fünfter Stelle. 1255 gehörte Attendorn dem Rheinischen Städtebund an. 1270 trat es dem Bündnis der westfälischen Städte Soest, Unna und Dortmund bei, im 14. Jhdt. war es Mitglied der Hanse, bei der es durch Soest vertreten war. In den Landfriedensbündnissen westfälischer Städte ist Attendorn 1307, 1325, 1326 zu finden. Nachdem Attendorn in die Truchseßschen Wirren (1583) hereingezogen war, wurden seine Rechte (1587 und 1598) durch den Landesherrn stark beschränkt und 1600 nur teilweise durch den Drosten von Waldenburg, Bilstein und Fredeburg, Kaspar von Fürstenberg, auf dem neuerbauten Schloß Schnellenberg erleichtert. 1803-16 gehörte Attendorn zum Großherzogtum Hessen, bis 1946 preußisch, seitdem Land Nordrhein-Westfalen.

Kriegsereignisse

1632 durch Schweden, 1634 durch Hessen belagert.

Bürgermeisterei Attendorn

Verwaltungseinbindung

Kriegswesen

Wehrhoheit

Verteidigung dar Stadt durch die Burgmannschaft, teils auch durch die gesamten übrigen Bürger im Mittelalter.

Schützengilden

Eine Schützengilde wird 1410 erwähnt.

Garnison

  • 1838-85 Garnison eines Landwehr-Batl.
    • Ab 1849 mit eigenen Kirchenbüchern und Zivilstandsregistern

Wappen

Stadtwappen: In silbernem Schilde das schwarze kurkölnische Kreuz, rechts oben von einem aufrechten, auswärts gekehrten roten Halbmond begleitet. Die alten Siegel zeigen den Patron des Erzstiftes, Petrus mit Schlüssel, die Sekretsiegel den Ortspatron Johannes. Schon auf dem ältesten Siegel (1255) findet sich der Halbmond als Beizeichen, desgleichen auf Münzen des 13. Jh. Der Wappenschild befindet sich erstmals 1402 zu Füßen des Heiligen. Wappen und Farben 1910 neu festgesetzt.

Die Bedeutung des Halbmondes neben dem landesherrlichen kurkölnischen Kreuz ist ungewiß; nach der lokalen Sage weist er auf die Kreuzzüge, in deren Zeit die Stadt aufblühte. Landgemeinde Attendorn, Wappen: In schwarzem Schilde ein silberner doppelt bordierter Schrägbalken, oben und unten begleitet von einer silbernen dreizinkigen Gabel.

Die zum Amt Attendorn gehörende Gemeinde Attendorn hat in ihr Wappen als Hauptfigur den auch in das Amtswappen aufgenommenen bordierten Schrägbalken der Familie von Helden (Heggen) aufgenommen und als Beizeichen eines der ältesten Erzeugnisse der Metallindustrie in der Gemeinde.

Amt Attendorn, Wappen: Schild durch ein durchgehendes schwarzes Balkenkreuz geviertelt; im 1. und 4. Feld auf schwarz ein silberner, beiderseits von 2 silbernen Fäden begleiteter Schrägbalken, im 2. Feld auf gold 2 rote Pfähle, im 3. auf gold 2 rote Balken.

Als Beizeichen zu dem kurkölnischen Kreuz erscheinen Bestandteile aus den Wappen zweier Familien, die lange Zeit mit dem Amtsgebiet verbunden waren: die Schrägbalken der Herren v. Helden (v. Heggen), die einst hier ansässig waren, und die Balken des ursprünglichen Wappens der Familie v. Fürstenberg, die jahrhundertelang das Drostenamt im ehemaligen Amte Waldenburg innehatte, welches sich größtenteils mit dem jetzigen Amtsgebiet Attendorn deckt. Die Balken des Fürsten-bergischen Wappens wurden um der besseren Wirkung willen im 2. Felde in Pfähle verwandelt.

Finanzwesen

  • 1. Münzstätte der Erzbischöfe von Köln im 13 Jhdt. unter Erzbischof Dietrich, Heinrich I., Konrad, Engelbert II. und Siegfried: Pfennige und deren Teilstücke nach Kölner und Soester Vorbild, meistens mit Beizeichen Mondsichel, ferner ein 2-Pfg.-Stück nach der Ordnung von 1376 unter Erzbischof Friedrich III.
  • 2. Notgeld,
    • a) Stadt. 1920: 10, 50 Pfg. Zink. Fernere Ausgaben in Papier. 1922: 1, 2, 3, 4, 5 Mark. - 1923: 15 Werte von 100 Ts. bis 10 Bill.
    • b) Amt. 1923: 1, 5, 10 Bül.

Stadtgebiet

  • 1858 und 1951: 1212 ha.
  • 1950 Stadt Attendorn 8.455 Einwohner, darunter 998 Flüchtlinge

Gemeinde Attendorn-Land

1931 Amt Attendorn-Land, Kreis Olpe, Regierungsbezirk Arnsberg, Sitz: Attendorn

  • Gemeinde Attendorn-Land: Landwirtschaft, Industriegemeinde (Kalkbrennereien, Walzwerke, Sägen. Hammerwerk, Stausee m. Elektrizitätswerk, Faß-, Kleineisen-, Metallwarenfabriken, Fischerei, Müllerei, Ziegelei, Steinbrüche, Kalköfen), Gemeindvorsteher Hüttemann, Ortsklasse C
    • Einwohner: 5.509, Kath. 5.157, Ev. 350, Sonstige 2
    • Gesamtfläche: 6.643 ha
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.) 5, Volksschulen 12, Gemeindekrankenhaus in Heggen, Schwesternheim (pv, Stiftung), Genesungsheim (Eisenbahnbetriebskrankenkasse Köln), Ärzte 2, Post u. Telegraf, Eisenbahnstation, Polizei (kom.) 2, Feuerwehr (frw.) 6, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft 2, Elektrizitätsversorgung, Wasserversorgung (Quell-wasser), Eisenbahn, Autoverbindung, Staatsdomäne Ewig, Burg Schnellenberg
    • Politik, Gemeindevertretung 13 Sitze: Z 11, DNV 1, DV 1.
      • Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
  • 1950 Landgemeinde Attendorn: 60 Ortschaften mit 6.861 Einwohnern, darunter 672 Flüchtlinge.

Kommunale Neugliederung

Kirchenwesen

Bistümer seit dem Mittelalter

Das Dekanat Attendorn (Archidiakon: der Dompropst zu Köln) des Erzbistums Köln bereits 1221 genannt; ihm gehörte Attendorn auch nach dem Übergang des Dekanates an das Bistum Paderborn (1821) an. Die Kirche (Johannes d. T.) wird bereits in der Gründungsurkunde des Klosters Grafschaft (1072) erwähnt; das Kollationsrecht hatte bis 1809 das Kloster Grafschaft, seitdem erst die preußische Regierung, dann der Bischof von Paderborn. An ihr bestand ein Kollegiatstift, 1396 gestiftet, 1825 aufgehoben. Beginenhaus (1317), Terminei der Soester Minoriten (seit mindestens 1425). 1328-1742 bestand eine Kapelle der Nikolaibrüderschaft der Kaufleute. 1637 Franziskanerkloster, 1822 aufgehoben, nachdem es schon 1783-1804 in das nahegelegene Hospital der Familie von Fürstenberg verlegt worden war. 1898 neues Franziskanerkloster. 1926 Neubau des Franziskanerklosters Hansastraße. 2 km südwestl. von Attendorn das Augustiner-Chorherrenstift Ewig, 1420-1803.

Katholische Kirche Attendorn

1961 Pfarrbezirk: umfaßt Pfarrsitz Attendorn, Biekhofen (2 km), Biggen (2 km), Bremge (2 km), Ewig (2 km), Hespecke (2,5 km), Teile v Holzweg (1,5 km), Langenohl (3 km), Rauterkusen (3,9 km), Rautersbeul (2,5 km), Schabernack (2,5 km), Schnellenberger-Hospital (1 km), Schloß Schnellenberg (1,5 km), Waidenburg (2,5 km)

1961 Filialen: Ennest, Lichtringhausen, Listerscheid, Windhausen.

Reformation

1583-84 gewaltsame Einführung der Reform, durch den Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg, doch nur wenige Jahre in Attendorn wirksam, so daß seitdem die Bevölkerung überwiegend kath. ist. Ev. Gem. seit 1849, Kreissynode Lüdenscheid.

Bekenntnisse

1871: 94 Ev., 1925: 612 Ev., 1946: 85% kath.

Juden

1817: 12, 1843: 17, 1855:15 Juden, die vor 1847 kein Bürgerrecht hatten; 1871: 31, 1925: 36 Juden. Vorwiegend Kaufleute (Manufakturisten und Metzger).

Wohlfahrtspflege

  • Hospital gestiftet unter Erzbischof Heinrich von Virneburg (1304-52), bestätigt 1407, benutzt mit Kirche und Friedhof am Wassertor bis 1928, dann Krankenhausneubau Hansastraße.
  • Warmwasserbadeanstalt seit 1928.
  • Elektrizitätswerk seit 1909 als Eigenbetrieb, 1926 Umbau auf Drehstrom, seitdem Belieferung durch Lister- und Lennekraftwerke Olpe. Wasserleitung seit 1885, erweitert 1911 und 1949. Kanalisation der Innenstadt seit 1934, seit 1955 weiterer Ausbau (in Verbindung mit Grundwasserbeseitigung).

Bildungswesen

Schulen

Das in Attendorn im 16. Jhdt. durch T. Mülle begründete Gymnasium, das erste des ganzen Herzogtums Westfalen, ging Anfang 17. Jh. zugrunde. 1639 begründeten die Franziskaner ein neues Gymnasium, das 1804 durch die hessische Regierung zur Höheren Bürgerschule gemacht wurde, 1825 Progymnasium und 1875 wieder Gymnasium wurde; seit 1937 städt. Oberschule für Jungen (Vollanstalt). 1949 wieder Gymnasium. Es bestanden 1955 ferner : eine Städt. Höhere Mädchenschule, ein privates Lyzeum (1928 und 1932 ausgebaut), Berufsschule.

Zeitungen

  • Attendorner Blatt. 1848-49
  • Hausfreund für Stadt und Land 1850
  • Attendorner Zeitung 1909-30 (parteilos).
  • Attendorner Volksblatt 1912-43 (Zentrum).

Sammlungen

  • Stadtarchiv Attendorn
  • Kath. Pfarrarchiv Attendorn 1961 mit 195 Pgt-Urk geordnet u. inventarisiert.
  • Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (bis 2008 Staatsarchiv Münster)
    • Findbuch A 326 Regesten des ehemaligen Klosters Ewig.
  • Mus. des Heimatvereins ATTendorn.
  • Kath. und ev. Pfarrbücherei.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

  • Verz. der Urkunden im Pfarrarchiv Attendorn, in: Heimatstimmen aus dem Kr. Olpe, 7. und 9. Folge (1951/52).
  • Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (bis 2008 Staatsarchiv Münster)
    • Findbuch A 342 Pfarrei Attendorn [1]

Geschichte Attendorns

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Adreßbuch Stadt und Amt Attendorn mit geschichtlichem Teil (1953).
  • Berghaus, P., Oberveischede, Fd., in: Hamburger Beitr. IV, S. 59 (1950).
  • Brunabend, Gesch. der Stadt A. (1878). Festschrift zum 700jähr. Bestehen der Stadt Attendorn, mit Beitr. von Pickert, Ernst, Hillebrand, Thomä, Wibbe, Kutsch (1922
  • Forck, Chronik von Attendorn von Joanvahrs (1921).
  • Gregory, 0., Flächengrammatik des Gebietes von Plettenberg in Westfalen (1934).
  • Hävernick, W., Münzen von Köln (1935), S. 187.
  • Hölscher, in: Bau- und Kunstdenkmäler des Kr. Olpe (1903).
  • Hömberg, A., Siedlungsgeschichte des oberen Sauerlandes (1938).
  • Hoeynck, A., Zur Gesch. der Dekante Attendorn., in: Westfäl. Z. (1885/86).
  • Lucas, O., Das Olper Land (1941).
  • Overmann, A., Die St. Johannispfarrkirche (genannt Sauerländer Dom) und die anderen baulichen Kunstdenkmäler der ehem. Hansestadt Attendorn. (1939).
  • Overmann, A., Die kirchlichen Baudenkmäler des Kreises Olpe (1940).
  • Overmann, A., Sie St.-Johannes-Pfarrkirche und die andern baulichen Kunstdenkmäler der ehem. Hansestadt Attendorn. (1939).
  • Overmann, A., Das Gymnasium in A. (1928).
  • Schulte, W., Gliederung der Mundarten im südöstl. Sauerland, in: DDG 38 (1941).
  • Sondermann, Gesch. der Eisenindustrie im Kr. Olpe (1907).
  • Verz. der Urkunden im Pfarrarchiv Attendorn, in: Heimatstimmen aus dem Kr. Olpe, 7. und 9. Folge (1951/52).

Bibliografie-Suche

Periodika

  • Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe

Bilder, Fotos und historische Karten

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>ATTORNJO31WD</gov>