Barten (Landkreis Rastenburg): Unterschied zwischen den Versionen

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*'''1389''' Kirche in der Lischke
*'''1389''' Kirche in der Lischke


== kirchliche Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
 
=== Evangelische Kirchen ===
::1890 beschreibt Harnoch in seinem Werk [http://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/doccontent?id=7975&dirids=1 "Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen 1890"] das Kirchspiel wie folgt :
 
::Schloß Barten, in welchem ein Convent gewesen, 1356 unter Winrich von Kniprode erbaut. Das Städtchen ist später entstanden. Die Kirche königlichen Patronats war in älterer Zeit Filia der im Dorfe Freudenberg um 1500 abgebrannten Kirche, von welcher noch Rudera erhalten sind. Sicher ist, dass die 4 dortigen Pfarrhufen vom Pfarrer zu Barten benutzt wurden. Die Gründung der aus Ziegeln und Feldsteinen mit Strebepfeilern erbauten Kirche gothischen Stils fällt ins 14. Jahrhundert. In katholischer Zeit gehörte sie zum Archipresbyrat Schippenbeil. Spitzbogenfenster von 30' Höhe. Thurm mit spitzem Dach aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. 3 Glocken, die mittlere von 1431, die größere von 1798. Sacristei gewölbt. Altar und Kanzel altes Schnitzwerk. Orgel mit Pedal und 16 Registern. In der Kirche ein Grabgewölbe, in welchem der Mörder Wallensteisn begraben sein soll.
 
::Gottesdienst früher auch polnisch, jetzt vor- und nachmittags deutsch.  Taufen 200, Confirmationen 110, Trauungen 40, Communicanten 1889, Begräbnisse 140. Ev. Pfarrer seit 1531 genannt, Diaconen, welche auch polnisch predigten seit 1582. Pfarrer besoldet mit 1 Hufen Acker in Barten, 3 Hufen Acker in Freudenberg (für 183,20 Mark vererbpachtet), 113 Rm Holz, 1380 Mk Accidenz, Prd. mit 72 Morgen Acker, 104 Rm Holz, 485 Mark Accidenz, P.W.K. 2775 Mark.
 
::Schulorte : Barten, Amtsfreiheit Barten, Meistersfelde, Sausgörken, Baumgarten, Daumbehnen, Taberwiese, Freudenberg und Sansgarben mit Jankenwalde, Kudewinen, Marienwalde, Modgarben, Plinkeim, Kl.-Sausgörken, Silzkeim, Schandlack, Sorgenstein udn Wickerau. 4850 Seelen.


== Kirchhöfe/Friedhöfe==
== Kirchhöfe/Friedhöfe==

Version vom 28. April 2013, 11:41 Uhr

Ostpreußenkarte um 1925
Prußische Stammesgebiete

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Rastenburg

Allgemeine Informationen

Barten liegt an der Liebe im prußischen Stammesgebiet Barta. In prußischer Zeit lag hier die Hauptburg des Bartenlandes.


Name

Der Ort wird erstmals 1333 erwähnt. Der Name ist linguistisch nicht eindeutig geklärt.

a) In Hinblick auf die Burg ein Hinweis auf Wehrhaftigkeit

  • prußisch „bartus, bartonastis“ = Streiter
  • „bart“ = zanken
  • „bartis, barteinis“ = Streitbarer

b) Nach Meinung moderner Linguisten Hinweis auf Gewässer

  • prußisch „bar, bart“ = fließen, schnell strömen

c) Gerullis sieht einen Zusammenhang mit dem Stamm Barta und/ oder mit

  • litauisch „bartis“ = Bienenstock im Baum (Waldimkerei)


Wappen

Wappen Barten

Das Wappen hat in Rot eine aufgerichtete silberne Barte (Streitbeil) mit goldenem Stiel.


Einwohner:

  • 1937 hatte Barten 1551 Einwohner.
  • 1939 1543 Einwohner

politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Kirchen

  • 1389 Kirche in der Lischke

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

1890 beschreibt Harnoch in seinem Werk "Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen 1890" das Kirchspiel wie folgt :
Schloß Barten, in welchem ein Convent gewesen, 1356 unter Winrich von Kniprode erbaut. Das Städtchen ist später entstanden. Die Kirche königlichen Patronats war in älterer Zeit Filia der im Dorfe Freudenberg um 1500 abgebrannten Kirche, von welcher noch Rudera erhalten sind. Sicher ist, dass die 4 dortigen Pfarrhufen vom Pfarrer zu Barten benutzt wurden. Die Gründung der aus Ziegeln und Feldsteinen mit Strebepfeilern erbauten Kirche gothischen Stils fällt ins 14. Jahrhundert. In katholischer Zeit gehörte sie zum Archipresbyrat Schippenbeil. Spitzbogenfenster von 30' Höhe. Thurm mit spitzem Dach aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. 3 Glocken, die mittlere von 1431, die größere von 1798. Sacristei gewölbt. Altar und Kanzel altes Schnitzwerk. Orgel mit Pedal und 16 Registern. In der Kirche ein Grabgewölbe, in welchem der Mörder Wallensteisn begraben sein soll.
Gottesdienst früher auch polnisch, jetzt vor- und nachmittags deutsch. Taufen 200, Confirmationen 110, Trauungen 40, Communicanten 1889, Begräbnisse 140. Ev. Pfarrer seit 1531 genannt, Diaconen, welche auch polnisch predigten seit 1582. Pfarrer besoldet mit 1 Hufen Acker in Barten, 3 Hufen Acker in Freudenberg (für 183,20 Mark vererbpachtet), 113 Rm Holz, 1380 Mk Accidenz, Prd. mit 72 Morgen Acker, 104 Rm Holz, 485 Mark Accidenz, P.W.K. 2775 Mark.
Schulorte : Barten, Amtsfreiheit Barten, Meistersfelde, Sausgörken, Baumgarten, Daumbehnen, Taberwiese, Freudenberg und Sansgarben mit Jankenwalde, Kudewinen, Marienwalde, Modgarben, Plinkeim, Kl.-Sausgörken, Silzkeim, Schandlack, Sorgenstein udn Wickerau. 4850 Seelen.

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

  • 1325 gründet der Komtur von Brandenburg eine Ordensburg.
  • 1357 wird die prußische Burg Ordensburg.
  • 1419 Anlage einer Lischke (Vorburgsiedlung).
  • 1455 Zerstörung der Burg.
  • 1473 kleine Stadt
  • 1630 Stadtrechte nach kulmischem Recht.
  • 1628 erhebt Kurfürst Georg Wilhelm den Ort auch rechtlich zur Stadt, indem die Einwohner zu Bürgern erklärt werden.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Barten wird wieder preußisch.
  • 1807.10. Januar. "Auf den hartgefrorenen Wiesen vor der Stadt stürzten sich die schwarzen Totenkopf-Husaren mit schwingenden Säbeln auf die Franzosen. In dem Gefecht im Schneegestöber gab es Verwundete, und in der Schule lag nachher, auf der über die Bänke gelegte Schultafel, ein toter französischer Reiter mit klaffender Stirnwunde, auf dem Boden blutiges Verbandszeug".


Bericht eines Bürgers aus Barten, abgedruckt in: Bernhard Lindenblatt, Preußenland 1701-1945, Kiel 2001, S. 86.

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Vereine

Zufallsfunde

  • Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.
  • Barten: Oberamtmann Masuhr, Johann Gottfried, geheiratet in Popelken 11.3.1734 mit Juliana Charlotte Ross, von 1735-1775.

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  • Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
  • Lettau, Gottfried, Kreisausreiter in Rastenburg, zum Polizeiausreiter in Barten 10./21.11.1761.
  • Masuhr, Oberamtmann in Barten, erhält den Schreiber Fabian Wedeck als Amtmann und Assistent, am 27.4./6.5.1760 (Amtmann Masuhr in Barten wurde zum Oberamtmann ernannt in Berlin, am 4.4.1753).
  • Süß, Johann Gottfried, Stadtwachtmeister in Barten, zum Amts-Polizeireiter in Rastenburg, Lager an der Weichsel, 5.6.1758.
  • Wedeck, Fabian, Schreiber, zum Amtmann und Assistenten des Oberamtmanns Masuhr in Barten 27.4./6.5.1760.


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>BARTE2KO04QF</gov>