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*Capitän Friedrich Wilhelm de Brion de Lux, Erbherr auf [[Adlig Goetzhöfen]]<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 113</ref> | *Capitän Friedrich Wilhelm de Brion de Lux, Erbherr auf [[Adlig Goetzhöfen]]<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 113</ref> | ||
*1736 Cap. von Brion in [[Ruß]], notiert unter "Cöllmer" | *1736 Cap. von Brion in [[Ruß]], notiert unter "Cöllmer" |
Version vom 9. April 2013, 19:05 Uhr
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Hierarchie
Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Brionischken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug später Kreis Elchniederung > Brionischken
Einleitung
Brionischken, auch Ragening[1] oder Raggeningken[2], Kreis Heydekrug, Ostpreußen.
- Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.[3]
Name
Der Name bezieht sich auf die französische Adelsfamilie Brion. (Siehe Verschiedenes)
Politische Einteilung
- 30.09.1928: Eingliederung des Gutsbezirk Adlig Brionischken (Rest) in die Landgemeinde Bredschull und Umbenennung der Landgemeinde Bredschull in Elchwinkel.
- Anmerkung:
- Adlig Brionischken (Rest), weil die Insel Raggeningken, auch zum Gut gehörend, an das Memelland fiel.
- 1940 ist Brionischken ein Gut in der Gemeinde Elchwinkel.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Brionischken gehörte 1912 zum Kirchspiel Ruß.
Geschichte
- Der ganze adliche Besitz im Kreisgebiete beschränkte sich, von den Kurländern und Polen abgesehen, auf Krüge. Hans Goetz oder v. Goetzen, Amtshauptmann zu Memel, erhielt auf sein Ansuchen ein unbesetzte, gebäudeloses Fischererbe in Ruß am Strom, Lukischke oder Lukait genannt, bestehen aus Hof- und Gartenstätte und Wiesen, zur Anlegung eines Kruges gegen 5 Mk. Wiesen-Zins zu adlig-kölm. Rechten 24. Septr. 1615, vertauschte aber diese Stelle gegen die anstoßende bessere des Bajorgollis. Zwar schenkte 1708 Bogustaw Reinhard v. Goetzen dem treuen Diener seiner Familie, Christoph Riednitz, diesen Krug nebst den dabei vorhandenen zwei Kummettern, es muß aber dann doch diese Schenkung annulliert oder auf sonst eine Weise der Krug zu Adlig Götzhöfen zurückgekommen sein, da er 1. August 1721 mit diesem Gute dem Generalmajor und Kommandanten von Memel, Carl de Brion, Baron de Lux, verkauft wird. Es ist das spätere Brionischken.[4]
- ... Von dem Rest der Kuwertschen Begüterungen verkaufte Adlig Brionischken, daß heißt den Krug in Ruß mit Brauerei- und Brennereigerechtigkeit, den Gärtnern, den 28 Mo. 56 Ru. adlig Land und den Wiesenplätzen, der kleinen Fischerei in den Gutsgrenzen und der zum Kruge geschlagenen Fähre nebst Land, die verwittwete Frau Kuwert am 19. Februar 1772, confirm. 28. April, durch das Justizcollegium zu Memel für 2000 Thlr. ihrem Sohne Johann Friedrich Kuwert, geb. 1748, immatr. zu Kgsbg. 4. April 1767, irrthümlich als "Kubert". ... Er verpachtete Adlig Brionischken an Carl Gotthard Speyer ... und verkaufte am 1. Juni 1791 sein Besitzthum, auf dem 1781 schon 16 Gärtner wohnhaft waren, nebst dem 1780 entstandenen Grund und Gartenplatz am Skirwiethfluß für 8000 Thlr. und 50 Dukaten Schlüsselgelder dem kölmischen Gutsbesitzer Christian Froese aus Kalwelischken. ... Beim Kruge war eine Hökerbude; neben ihm war 1778 ein Zins-Wohnhaus (zum Vermiethen) erbaut. Seinen Gutsleuten, die in eigenen Häusern gegen Jahreszins und gewisse Scharwerkstage wohnten, ertheilt Kuwert das schöne Lob, daß er nach 19-jährigem Besitz "denen Gutsleuten das vorzügliche seltene Zeugniß zu geben sich nicht enthalten kann, daß sie ihm nicht allein zu allen Zeiten gefolget, ihre Dienste wetteifernd geleistet, sondern sich selbst und mit ihren Nachbarn so verträglich betragen, daß nie eine Klage noch weniger ein Proceß unter selbigen vorgefallen". Kuwert starb zu Königsberg 22. November 1794. Der Kirche zu Ruß stiftete er 15. August 1776 einen kleinen silbernen Abendmahlskelch Tilsiter Arbeit "Zum Andenken seines Geburtsorts". Adlig Brionischken ist seitdem bei der Familie Froese geblieben. Friedrich Franz Froese erbaute 1809 laut Concession der Gumbinner Regierung vom 6. Februar ein Windmühle.[5]
Weitere geschichtliche Notizen
- Aus dieser zur Zeit der Religions-Unruhen in die brandenburgischen Staaten gekommenen altadeligen französischen Familie trat Jaque de Brion de Lux im Jahre 1686 in den Kriegsdienst, war 1718 Generalmajor, 1722 Commandant von Memel and starb daselbst am 24. April 1728.[6]
- Capitän Friedrich Wilhelm de Brion de Lux, Erbherr auf Adlig Goetzhöfen[7]
- 1736 Cap. von Brion in Ruß, notiert unter "Cöllmer"
Aus dem Memeler Dampfboot vom 1.5.1959
Da durch den Rußstrom jetzt die Grenze zwischen Sowjetlitauen und dem Gebiet von Königsberg, das ja sowjetrussisch ist, verläuft, gibt es auch keinen Fährverkehr von Ruß nach Adlig Brionischken und Elchwinkel mehr. Die alten Russer werden noch mit Wehmut daran denken, wie gern sie dort drüben im Gasthaus Forstreuter saßen und die guten Sachen tranken, die es bis 1939 dort gab. In Elchwinkel stehen nur noch die Schule und das Wachtmeisterhaus. Das Gut Adlig Brionischken samt sämtlicher Häuser von Elchwinkel ist abgebrannt.
Verschiedenes
Karten
Bewohner
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BRIKENKO05QG</gov>
Quellen
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
- ↑ Urmesstischblatt von 1860
- ↑ Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 64f
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 117f
- ↑ Brion, die Herren von, in Neues preussisches Adels-lexicon von Leopold Zedlitz-Neukirch, S. 312
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 113