Amt Ahaus (historisch)/Marken- und Holzgerichte: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Einleitung) |
|||
(11 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'' '''Marken- und Holtdingsprotokolle können als Quelle zur Erstellung von Familienhistorien dienen''', welche dann mehr Spannungen als Geschichtsbücher ausstrahlen. Die Gerichtsschreiber zeigen dabei zeitliche Ereignisse mit vielen Höhen und Tiefen aus dem Leben der beteiligten Menschen, '''Einflüsse durch Krieg, Pest, Wetter, Getier, Not, Gunst, Mitleid …….''' '' | |||
'''Historische Hierarchie''' | '''Historische Hierarchie''' | ||
[[Regional]] > [[Historische deutsche Staaten]] > [[Image:Muenster-port-wap.jpg|20px|]] - [[Portal:Fürstbistum Münster]] > [[Fürstbistum Münster]] > [[Amt im Fürstbistum Münster]] > [[Amt Ahaus (historisch)]] > [[Amt Ahaus (historisch)/Marken und Holzgerichte]] | [[Regional]] > [[Historische deutsche Staaten]] > [[Image:Muenster-port-wap.jpg|20px|]] - [[Portal:Fürstbistum Münster]] > [[Fürstbistum Münster]] > [[Amt im Fürstbistum Münster]] > [[Amt Ahaus (historisch)]] > [[Amt Ahaus (historisch)/Marken- und Holzgerichte]] | ||
==Einleitung== | ==Einleitung== | ||
Die Laufzeiten erhaltenen | Die Laufzeiten erhaltenen Marken- und Holtdingsprotokolle beginnen im ausgehenden Mittelalter und reichen bis zur Auflösung der lokalen Marken im 19. Jahrhundert. Durch Streuung der Kopien in den Archiven beteiligter [[Erbexe|Erbexen]] sind die Vorgänge über die Jahrhunderte hinweg eigentlich recht gut rekonstruierbar und bilden damit eine interessante Quelle für die Heimat und Familienforschung, welche '''inhaltlich und zeitlich weit über die Kirchenbücher hinausragt'''. Ihr Reiz erhöht sich durch die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Quellen. | ||
=== Marken und Holzgerichte=== | === Marken und Holzgerichte=== | ||
Zeile 11: | Zeile 13: | ||
====Amt Ahaus (historisch)==== | ====Amt Ahaus (historisch)==== | ||
* [[Graes (Ahaus)|Graes]]: Holzgericht; bischöflich, Pertinenz des Hofes Richterink. | * [[Graes (Ahaus)|Graes]]: Holzgericht; bischöflich, [[Pertinenz]] des Hofes Richterink. | ||
* [[Ammeloe]]: Holzgericht; Holzrichter Phil. von Vermunde, Pertinenz des Hofes Herrik | * [[Ammeloe]]: Holzgericht; Holzrichter Phil. von Vermunde, Pertinenz des Hofes Herrik | ||
* [[Alstätte (Ahaus)|Alstätte]]: Holzgericht; freie Wahl des Holzrichters durch die [[Erbexe|Erbexen]]. | * [[Alstätte (Ahaus)|Alstätte]]: Holzgericht; freie Wahl des Holzrichters durch die [[Erbexe|Erbexen]]. | ||
* [[Stadtlohn|Kirchspiel Stadtlohn]]: Holzgericht über den Liesner, bischöflicher Richter: der Schulte von Almeswick. | * [[Stadtlohn|Kirchspiel Stadtlohn]]: Holzgericht über den Liesner, bischöflicher Richter: der Schulte von Almeswick. | ||
* [[Stadtlohn|Kirchspiel Stadtlohn]]: | * [[Stadtlohn|Kirchspiel Stadtlohn]]: Holzgericht über die Esternsche Mark, bischöflicher Holzrichter: der Tegeder tom Breul. | ||
* [[Südlohn]]: Holzgericht über die Südloener Mark nebst Südloener Broeck, bischöflicher Holzrichter: Schulte Pröbsting. | * [[Südlohn]]: Holzgericht über die Südloener Mark nebst Südloener Broeck, bischöflicher Holzrichter: Schulte Pröbsting. | ||
* [[Südlohn]] / [[Oeding (Südlohn)|Oeding]]: Holzgericht der Nichterner Mark, Holzgraf: [[Haus Oeding|Ambrosius von Vermunde zu Öding]]. | * [[Südlohn]] / [[Oeding (Südlohn)|Oeding]]: Holzgericht der Nichterner Mark, Holzgraf: [[Haus Oeding|Ambrosius von Vermunde zu Öding]]. | ||
Zeile 29: | Zeile 31: | ||
* [[Borken (Kreis Borken)|Kirchspiel Borken]]: Marbecker oder Markoeper Mark; Wahl des Holzrichters durch die Besitzer der Schultenhöfe: Haselhof, Beckershof, Frankenhof, Nienhof | * [[Borken (Kreis Borken)|Kirchspiel Borken]]: Marbecker oder Markoeper Mark; Wahl des Holzrichters durch die Besitzer der Schultenhöfe: Haselhof, Beckershof, Frankenhof, Nienhof | ||
==== | ==== Gemengelage==== | ||
Teilweise zum Amt Ahaus gehört noch die Homer Mark (Kirchspiel Borken-Rhede, Amt Bocholt (historisch)) | Teilweise zum Amt Ahaus gehört noch die Homer Mark (Kirchspiel Borken-Rhede, Amt Bocholt (historisch)) | ||
* Quelle: Msc. 147 des wesfälischen Altertumsvereins | * Quelle: Msc. 147 des wesfälischen Altertumsvereins | ||
====Nachrichtlich==== | ====Nachrichtlich==== | ||
* [[Lippramsdorf (Haltern)|Lippramsdorf]]: Holzgrafschaft der [[Lippramsdorfer Mark]]; Eigentum der [[Haus Ostendorf|Herrlichkeit Ostendorf]] | * [[Lippramsdorf (Haltern)|Lippramsdorf]]: Holzgrafschaft der [[Lippramsdorfer Mark]]; Eigentum der [[Haus Ostendorf|Herrlichkeit Ostendorf]] | ||
===Berufungsinstanz=== | |||
In Sachen des Hofes- Holz- und Markenrechts war im [[Fürstbistum Münster]] die Berufungsinstanz das "Hofgericht Münster" | |||
==Archive== | |||
* [[Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen]], A 060 Fürstbistum Münster, Kabinettsregistratur, Amt Ahaus | |||
{{Navigationsleiste Amt im Fürstbistum Münster}} | {{Navigationsleiste Amt im Fürstbistum Münster}} | ||
Aktuelle Version vom 18. März 2013, 13:53 Uhr
Marken- und Holtdingsprotokolle können als Quelle zur Erstellung von Familienhistorien dienen, welche dann mehr Spannungen als Geschichtsbücher ausstrahlen. Die Gerichtsschreiber zeigen dabei zeitliche Ereignisse mit vielen Höhen und Tiefen aus dem Leben der beteiligten Menschen, Einflüsse durch Krieg, Pest, Wetter, Getier, Not, Gunst, Mitleid …….
Historische Hierarchie
Regional > Historische deutsche Staaten > - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Ahaus (historisch) > Amt Ahaus (historisch)/Marken- und Holzgerichte
Einleitung
Die Laufzeiten erhaltenen Marken- und Holtdingsprotokolle beginnen im ausgehenden Mittelalter und reichen bis zur Auflösung der lokalen Marken im 19. Jahrhundert. Durch Streuung der Kopien in den Archiven beteiligter Erbexen sind die Vorgänge über die Jahrhunderte hinweg eigentlich recht gut rekonstruierbar und bilden damit eine interessante Quelle für die Heimat und Familienforschung, welche inhaltlich und zeitlich weit über die Kirchenbücher hinausragt. Ihr Reiz erhöht sich durch die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Quellen.
Marken und Holzgerichte
- 1571 Überblick über die Marken und Holzgerichte des Stiftes Münster, erstellt im Anschluß an die beamtlichen Berichte.
- Es fehlen dabei die Nachrichten über die Ämter Werne und Horstmar, die der Wolbeck'schen Beamten sind nur teilweise erhalten.
Amt Ahaus (historisch)
- Graes: Holzgericht; bischöflich, Pertinenz des Hofes Richterink.
- Ammeloe: Holzgericht; Holzrichter Phil. von Vermunde, Pertinenz des Hofes Herrik
- Alstätte: Holzgericht; freie Wahl des Holzrichters durch die Erbexen.
- Kirchspiel Stadtlohn: Holzgericht über den Liesner, bischöflicher Richter: der Schulte von Almeswick.
- Kirchspiel Stadtlohn: Holzgericht über die Esternsche Mark, bischöflicher Holzrichter: der Tegeder tom Breul.
- Südlohn: Holzgericht über die Südloener Mark nebst Südloener Broeck, bischöflicher Holzrichter: Schulte Pröbsting.
- Südlohn / Oeding: Holzgericht der Nichterner Mark, Holzgraf: Ambrosius von Vermunde zu Öding.
- Südlohn / Oeding: Holzgericht der Kottener Mark; Holzgraf: Ambrosius von Vermunde zu Öding
- Weseke: Holzgericht der Wesecker Mark; Erbholzgraf: der Graf. von Schaumburg.
- Heiden: Holzgericht der Heidener Mark; Holzgrafschaft; Eigentum der Herrschaft Velen.
- Kirchspiel Gescher: Holzgericht des Tungerloher Broeck u. Musholtes.
- Groß Reken: bischöfliche Holzgrafschaft der Marken: Amtshorst, Kaggenhorst u. Hagenn; bischöfliches Holzgericht über die Kirchmark, Hülsenermark und Mittelmark, bischöflich; Richter: der Rentmeister von Ahaus als Hofschufte von Stadtloen.
- Klein Reken: Kleinrekener Mark; Holzgraf: Bernh. von Westerholt auf Lembeck.
- Ramsdorf: Holzgericht der Ostendorfer Mark; Holzgericht Äbtissin von Vreden.
- Ramsdorf: Holzgericht der Krückelinker Mark; Holzgraffschaft Eigentum der Herrschaft Gemen|.
- Gemen-Wirthe: Holzgrafschaft der Wirter Mark; Eigentum der Herrschaft Gemen|.
- Kirchspiel Borken: Marbecker oder Markoeper Mark; Wahl des Holzrichters durch die Besitzer der Schultenhöfe: Haselhof, Beckershof, Frankenhof, Nienhof
Gemengelage
Teilweise zum Amt Ahaus gehört noch die Homer Mark (Kirchspiel Borken-Rhede, Amt Bocholt (historisch))
- Quelle: Msc. 147 des wesfälischen Altertumsvereins
Nachrichtlich
- Lippramsdorf: Holzgrafschaft der Lippramsdorfer Mark; Eigentum der Herrlichkeit Ostendorf
Berufungsinstanz
In Sachen des Hofes- Holz- und Markenrechts war im Fürstbistum Münster die Berufungsinstanz das "Hofgericht Münster"
Archive
- Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, A 060 Fürstbistum Münster, Kabinettsregistratur, Amt Ahaus
Historisches Amt im Fürstbistum Münster | |
Amt Ahaus | Auf dem Brahm | Amt Bocholt | Amt Cloppenburg | Amt Dülmen | Amt Horstmar | Amt Lüdinghausen | Amt Meppen | Amt Rheine-Bevergern | Amt Sassenberg | Amt Schöneflieth | Amt Schonebeck | Amt Stromberg | Amt Vechta | Amt Werne | Amt Wildeshausen | Amt Wolbeck |