Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis: Unterschied zwischen den Versionen
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Der häufig nur „Westfälischer Reichskreis“ genannte „Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis“ wurde im Jahre 1500 geschaffen. Er umfaßte die Gebiete zwischen der Weser und der späteren Grenze der Niederlande, in dem aber auch Teile des zum kurrheinischen Reichskreis gehörigen Erzstifts Köln lagen. Durch Vertrag wurden 1548 das Bistum Utrecht, das Herzogtum Geldern und die allodiale Grafschaft Zutphen ausgegliedert. Kreisstände waren danach noch Kleve-Mark-Ravensberg, Jülich-Berg, die Hochstifte Münster, Paderborn, Lüttich, Osnabrück, Minden und Verden, die Abteien Corvey, Stablo und Malmedy, Werden, Kornelimünster, Essen, Thorn, Herford, die Grafschaften und Herrschaften Nassau-Diez, Ostfriesland, Moers, Wied, Sayn, Schaumburg, Oldenburg und Delmenhorst, Lippe, Bentheim, Steinfurt, Tecklenburg, Hoya, Virneburg, Diepholz, Spiegelberg, Rietberg, Pyrmont, Gronsveld, Reckheim, Anholt, Winneburg, Holzappel, Witten, Blankenheim und Gerolstein, Genien, Gimborn und Neustadt, Wickrath, Millendonk, Reichenstein, Kerpen und Lommersum, Schleiden, Hallermunt sowie die Reichsstädte Köln, Aachen und Dortmund. | |||
==Kreistag== | |||
Kreisausschreibender Reichsstand (seit dem 17. Jahrhundert Kreisdirektor) war zunächst der Herzog von Jülich, seit Anfang des 17. Jahrhunderts der Bischof von Münster, der das Amt nach dem jülich-klevischen Erbfolgestreit mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg teilen mußte. Im 18. Jahrhundert wurde der „Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis“, dessen wenige Kreistage in Köln stattgefunden hatten, weitgehend handlungsunfähig. 1806 löste er sich auf. | |||
==Kreisarchiv== | |||
Das Kreisarchiv lag bis 1806 in Düsseldorf. | |||
==Literatur/Quellen== | ==Literatur/Quellen== | ||
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* Casser, P., Der Niederrheinisch-westfälische Reichs¬kreis, 1934, in: Der Raum Westfalen 2, 2; | |||
* Hastenrath, W., Das Ende des Niederrheinisch-westfälischen Reichskrei¬ses, 1949. | |||
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Version vom 6. Februar 2006, 16:31 Uhr
Hierarchie:
Regionale Forschung > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis
Zugehörige Territorien gegen Ende des Ancien Regime
- Hochstift Münster
- Herzogtum Kleve
- Grafschaft Mark (1614 an Brandenburg)
- Grafschaft Ravensberg (1614 an Brandenburg)
- Herzogtum Jülich (1614 an Pfalz-Neuburg)
- Herzogtum Berg (1614 an Pfalz-Neuburg)
- Hochstift Paderborn
- Hochstift Lüttich
- Hochstift Osnabrück
- Fürstentum Minden
- Fürstentum Verden
- Gefürstete Abtei Corvey
- Gefürstete Abteien Stablo und Malmedy
- Reichsabtei Werden
- Reichsabtei Kornelimünster
- Gefürstete Abtei Essen
- Frauenstift Thorn
- Frauenstift Herford
- Lande der Fürsten zu Nassau-Diez
- Fürstentum Ostfriesland
- Fürstentum Moers
- Grafschaft Wied
- Grafschaft Sayn
- Grafschaft Schaumburg (teils zu Hessen-Kassel, teils zu Lippe gehörig)
- Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst
- Grafschaft Lippe
- Grafschaft Bentheim
- Grafschaft Steinfurt
- Grafschaften Tecklenburg und Lingen
- Grafschaft Hoya
- Grafschaft Virneburg
- Grafschaft Diepholz
- Grafschaft Spiegelberg
- Grafschaft Rietberg
- Grafschaft Pyrmont
- Grafschaft Gronsfeld
- Grafschaft Reckheim
- Herrschaft Anholt
- Herrschaften Winneburg und Beilstein
- Grafschaft Holzappel
- Herrschaft Wittem
- Grafschaften Blankenheim und Gerolstein
- Herrschaft Gemen
- Herrschaft Gimborn und Neustadt
- Herrschaft Wickrath
- Herrschaft Millendonk
- Herrschaft Reichenstein
- Grafschaft Kerpen und Lommersum
- Grafschaft Schleiden
- Grafschaft Hallermunt
- Reichsstadt Köln
- Reichsstadt Aachen
- Reichsstadt Dortmund
- Reichsstadt Herford
Geschichte
Der häufig nur „Westfälischer Reichskreis“ genannte „Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis“ wurde im Jahre 1500 geschaffen. Er umfaßte die Gebiete zwischen der Weser und der späteren Grenze der Niederlande, in dem aber auch Teile des zum kurrheinischen Reichskreis gehörigen Erzstifts Köln lagen. Durch Vertrag wurden 1548 das Bistum Utrecht, das Herzogtum Geldern und die allodiale Grafschaft Zutphen ausgegliedert. Kreisstände waren danach noch Kleve-Mark-Ravensberg, Jülich-Berg, die Hochstifte Münster, Paderborn, Lüttich, Osnabrück, Minden und Verden, die Abteien Corvey, Stablo und Malmedy, Werden, Kornelimünster, Essen, Thorn, Herford, die Grafschaften und Herrschaften Nassau-Diez, Ostfriesland, Moers, Wied, Sayn, Schaumburg, Oldenburg und Delmenhorst, Lippe, Bentheim, Steinfurt, Tecklenburg, Hoya, Virneburg, Diepholz, Spiegelberg, Rietberg, Pyrmont, Gronsveld, Reckheim, Anholt, Winneburg, Holzappel, Witten, Blankenheim und Gerolstein, Genien, Gimborn und Neustadt, Wickrath, Millendonk, Reichenstein, Kerpen und Lommersum, Schleiden, Hallermunt sowie die Reichsstädte Köln, Aachen und Dortmund.
Kreistag
Kreisausschreibender Reichsstand (seit dem 17. Jahrhundert Kreisdirektor) war zunächst der Herzog von Jülich, seit Anfang des 17. Jahrhunderts der Bischof von Münster, der das Amt nach dem jülich-klevischen Erbfolgestreit mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg teilen mußte. Im 18. Jahrhundert wurde der „Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis“, dessen wenige Kreistage in Köln stattgefunden hatten, weitgehend handlungsunfähig. 1806 löste er sich auf.
Kreisarchiv
Das Kreisarchiv lag bis 1806 in Düsseldorf.
Literatur/Quellen
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.
- Casser, P., Der Niederrheinisch-westfälische Reichs¬kreis, 1934, in: Der Raum Westfalen 2, 2;
- Hastenrath, W., Das Ende des Niederrheinisch-westfälischen Reichskrei¬ses, 1949.