Scharkabude: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 26: Zeile 26:
Kreis Schloßberg, Ostpreußen.<br>
Kreis Schloßberg, Ostpreußen.<br>
In den neueren Landkarten<ref> Höfer Verlag, ISBN 978-3-931103-40-8 </ref>  wird der Ort Friedfelde heute als nicht mehr existierende Siedlung (im Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation) geführt.<br>
In den neueren Landkarten<ref> Höfer Verlag, ISBN 978-3-931103-40-8 </ref>  wird der Ort Friedfelde heute als nicht mehr existierende Siedlung (im Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation) geführt.<br>
 
{{Geo|54.8057|22.5808}}
Die Auflösung im Satellitenbild ist sehr gut, nur mehr reinzoomen.<br>
Der grüne Pfeil im Satellitenbild ist ungefähr die ehemalige Ortsmitte von Friedfelde.
<!--=== Wappen ===[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
<!--=== Wappen ===[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
Hier: Beschreibung des Wappens  
Hier: Beschreibung des Wappens  
-->
-->
=== Allgemeine Information ===
=== Allgemeine Information ===
Das Dorf Friedfelde<ref> Auszug aus: „Chronik, Dörfer des Kirchspiels Schloßberg, Band 7“, der Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen/Luhe. Genehmigung für die Veröffentlichung in GenWiki im „Portal Pillkallen“ liegt schriftlich vom 19.03.2011 vor.</ref> (vor 1938 Scharkabude alias Plienen<ref> Der Ortsname Plienen geht auf
das litauische Wort „plynas" = unfruchtbare Ebene, Torfbruch, zurück; der Name Scharkabud auf die
litauischen Wörter „szarka" = Elster und „buda" = Hütte, Bude.</ref>) lag 6 km nordöstlich der Kreisstadt [[Schloßberg]] (vor 1938 [[Pillkallen]]). Der Familienname Hillgruber, Nachkomme der 1732 eingewanderten fünf Salzburger, war auch noch zum Zeitpunkt der Flucht der gesamten Bevölkerung vor den Russen im Jahre 1944 vorhanden. Friedfelde wurde durch die Landwirtschaft geprägt. Die Gemeindefläche von 272 ha bewirtschafteten sechs landwirtschaftliche Betriebe in der Größenordnung von 27-85 Hektar. Auf schwerem Lehmboden, der mit eigenen Maschinen bearbeitet wurde, baute man Roggen, Gemenge mit Peluschken<ref> Peluschken als Futterpflanze angebaute Erbse mit etwas kantigen, graugrünen Samen mit braunen Punkten</ref>, Kartoffeln und Rüben an. Zu jedem Bauernhof gehörte ein Stück Moor im Gemeindegebiet von [[Schwarpen]] zur Brennstoffgewinnung. Das Dorf besaß keine Elektrizität und keine Gewerbebetriebe. Im Jahre 1940 begann man mit dem Bau einer Steinstraße, der Bau wurde 1942 unvollendet abgebrochen. Friedfelde besaß keine eigene Poststelle, diese befand sich im benachbarten [[Schwarpen]]. Telefonanschlüsse besaßen Max Wiesberger (öffentlicher. Anschlusss), Emil Turner (Amtsvorsteher), Adolf Wiesberger (Bürgermeister), Gustav Roewer (?). Die Gesprächs-Vermittlung erfolgte über Amt Schloßberg (Pillkallen). Die nächste Kleinbahnstation der Strecke [[Schloßberg]] ([[Pillkallen]]) – [[Haselberg]] ([[Lasdehnen]]) befand sich im 2,5 km entfernt liegenden [[Eichbruch]] ([[Uszballen]]).
Die schulpflichtigen Kinder des Dorfes gingen nach [[Schwarpen]] in die zweiklassige Volksschule. Die einklassige Volksschule in [[Schwarpeln]] (vor 1938) entstand 1763 während der Regierungszeit von Friedrich dem Großen (1740-1786)<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._%28Preu%C3%9Fen%29</ref>, die zweiklassige 1877 unter Kaiser Wilhelm I <ref name=Friedrich_Wilhem_I.>http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_I._%28Preu%C3%9Fen%29</ref>. In den 1920er Jahren unterrichtete Lehrer Block die Schüler, Schulfeste fanden im 10 km entfernten [[Wetterau]] ([[Kiauschen]]) statt, das man mit Leiterwagen erreichte. Das Dorf besaß keine Freiwillige Feuerwehr, in einem Schuppen standen wassergefüllte Kiewen (Holztonnen auf Kufen) für den Brandfall; größere Löscheinsätze sind nicht bekannt.
Der letzte Bürgermeister von Friedfelde war Adolf Wiesberger, der letzte Amtsvorsteher von [[Mühlenhöhe]] ([[Groß Rudszen]]), zu dem auch Friedfelde gehörte, war Hans Schneller, davor bis 1934 Emil Turner.<br>
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Grösse, Bevölkerung usw.) -->
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Grösse, Bevölkerung usw.) -->
<!--== Name ==-->
<!--== Name ==-->
<!--==== Andere Namen und Schreibweisen ==== -->
<!--==== Andere Namen und Schreibweisen ==== -->
{{Geo|54.8057|22.5808}}
Die Auflösung im Satellitenbild ist sehr gut, nur mehr reinzoomen.<br>
Der grüne Pfeil im Satellitenbild ist ungefähr die ehemalige Ortsmitte von Friedfelde.


== Erläuterungen zum Ortsplan ==
== Erläuterungen zum Ortsplan ==

Version vom 5. Juni 2012, 09:50 Uhr

Diese Seite gehört zum Portal Pillkallen und wird betreut von der Familienforschungsgruppe Pillkallen.


Hierarchie

Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Scharkabude


Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Scharkabude

Kartenausschnitt von Friedfelde, Kreis Schloßberg (aus Messtischblatt Gb Nr. 6 Schloßberg 1939
Ortsplan von Friedfelde, Kreis Schloßberg (aus Messtischblatt Nr. 11101 Grumbkowsfelde 1938)
Hof Hillgruber in Scharkabude/Friedfelde, vom 10.7.1937 am Geburtstag von Joseph Hillgruber (*10.7.1862, †6.12.1937). Foto: Martin Kunst

Einleitung

Scharkabude, Kreis Pillkallen, Ostpreußen.Kreis Pillkallen, Ostpreußen; am 16.7.1938 wurde der Ort umbenannt in Friedfelde[1], Kreis Schloßberg, Ostpreußen.
In den neueren Landkarten[2] wird der Ort Friedfelde heute als nicht mehr existierende Siedlung (im Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation) geführt.

Geographische Lage
54.8057°N 22.5808°O

Die Auflösung im Satellitenbild ist sehr gut, nur mehr reinzoomen.
Der grüne Pfeil im Satellitenbild ist ungefähr die ehemalige Ortsmitte von Friedfelde.

Allgemeine Information

Das Dorf Friedfelde[3] (vor 1938 Scharkabude alias Plienen[4]) lag 6 km nordöstlich der Kreisstadt Schloßberg (vor 1938 Pillkallen). Der Familienname Hillgruber, Nachkomme der 1732 eingewanderten fünf Salzburger, war auch noch zum Zeitpunkt der Flucht der gesamten Bevölkerung vor den Russen im Jahre 1944 vorhanden. Friedfelde wurde durch die Landwirtschaft geprägt. Die Gemeindefläche von 272 ha bewirtschafteten sechs landwirtschaftliche Betriebe in der Größenordnung von 27-85 Hektar. Auf schwerem Lehmboden, der mit eigenen Maschinen bearbeitet wurde, baute man Roggen, Gemenge mit Peluschken[5], Kartoffeln und Rüben an. Zu jedem Bauernhof gehörte ein Stück Moor im Gemeindegebiet von Schwarpen zur Brennstoffgewinnung. Das Dorf besaß keine Elektrizität und keine Gewerbebetriebe. Im Jahre 1940 begann man mit dem Bau einer Steinstraße, der Bau wurde 1942 unvollendet abgebrochen. Friedfelde besaß keine eigene Poststelle, diese befand sich im benachbarten Schwarpen. Telefonanschlüsse besaßen Max Wiesberger (öffentlicher. Anschlusss), Emil Turner (Amtsvorsteher), Adolf Wiesberger (Bürgermeister), Gustav Roewer (?). Die Gesprächs-Vermittlung erfolgte über Amt Schloßberg (Pillkallen). Die nächste Kleinbahnstation der Strecke Schloßberg (Pillkallen) – Haselberg (Lasdehnen) befand sich im 2,5 km entfernt liegenden Eichbruch (Uszballen). Die schulpflichtigen Kinder des Dorfes gingen nach Schwarpen in die zweiklassige Volksschule. Die einklassige Volksschule in Schwarpeln (vor 1938) entstand 1763 während der Regierungszeit von Friedrich dem Großen (1740-1786)[6], die zweiklassige 1877 unter Kaiser Wilhelm I [7]. In den 1920er Jahren unterrichtete Lehrer Block die Schüler, Schulfeste fanden im 10 km entfernten Wetterau (Kiauschen) statt, das man mit Leiterwagen erreichte. Das Dorf besaß keine Freiwillige Feuerwehr, in einem Schuppen standen wassergefüllte Kiewen (Holztonnen auf Kufen) für den Brandfall; größere Löscheinsätze sind nicht bekannt. Der letzte Bürgermeister von Friedfelde war Adolf Wiesberger, der letzte Amtsvorsteher von Mühlenhöhe (Groß Rudszen), zu dem auch Friedfelde gehörte, war Hans Schneller, davor bis 1934 Emil Turner.

Erläuterungen zum Ortsplan

Nr. Name Nr. Name
01 Wenig, Hans (vorher Roewer) 06 Büchler, Franz
02 Insthaus zu Wenig 07 Wiesberger, Max
03 Hillgruber, Willi 08 Turner, Emil
04 Wiesberger, Adolf 09 Friedhof
05 Insthaus zu Max Wiesberger

Politische Einteilung

Scharkabude gehört zum Amtbezirk Groß Rudszen; nach der Umbenennung Friedfelde (Ostpr.) zum Amtsbezirk Mühlenhöhe

8. 4. 1874[1]
Bildung des Amtsbezirks Groß Rudszen Nr. 10 aus den Landgemeinden Groß Rudßen, Neu Rudßen, Petereithelen, Scharkabude, Schwarpeln, Tretzaken, Ußballen, Ußpiaunehlen, Ußrudßen und Wiltauten und dem Gutsbezirk Schwarpeln (11 Gemeinden/Gutsbezirke).

30. 3. 1936[1]
Umbenennung der Gemeinde Treczaken in Treufelde.

17. 9. 1936[1]
Umbenennung der Gemeinden:

Groß Rudßen in Groß Rudschen,
Neu Rudßen in Neu Rudschen,
Ußballen Ksp Pillkallen in Uschballen Ksp Pillkallen,
Ußpiaunehlen in Uschpiaunehlen,
Ußrudßen in Uschrudschen.
Umbenennung des Amtsbezirks Groß Rudßen in Groß Rudschen.

1. 4. 1938[1]
Eingliederung der Gemeinde Neu Rudschen in die Gemeinde Groß Rudschen.

3. 6. 1938[1]
Umbenennung der Gemeinden

Groß Rudschen in Mühlenhöhe,
Petereithelen in Schleswighöfen,
Scharkabude in Friedfelde (Ostpr.),
Schwarpeln in Schwarpen,
Uschballen Ksp Pillkallen in Eichbruch,
Uschpiaunehlen in Fohlental,
Uschrudschen in Talwiesen,
Wiltauten in Schatzhagen.

16. 7. 1938[1]
Bestätigung der Namen Eichbruch, Fohlental, Friedfelde (Ostpr.), Mühlenhöhe, Schatzhagen, Schleswighöfen, Schwarpen und Talwiesen.

? Umbenennung des Amtsbezirks Groß Rudschen in Mühlenhöhe.

1. 1. 1945[1]
Der Amtsbezirk Mühlenhöhe umfaßt die Gemeinden Eichbruch, Fohlental, Friedfelde (Ostpr.), Mühlenhöhe, Schatzhagen, Schleswighöfen, Schwarpen, Talwiesen und Treufelde (9 Gemeinden).


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Standesamt

Geschichte

Über die Geschichte und Besiedelung der Gegend schreibt Professor Erwin Spehr mehr.

Verschiedenes

Karten

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Auszug aus: http://www.territorial.de/index.htm, Rolf Jehke, Herdecke
  2. Höfer Verlag, ISBN 978-3-931103-40-8
  3. Auszug aus: „Chronik, Dörfer des Kirchspiels Schloßberg, Band 7“, der Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen/Luhe. Genehmigung für die Veröffentlichung in GenWiki im „Portal Pillkallen“ liegt schriftlich vom 19.03.2011 vor.
  4. Der Ortsname Plienen geht auf das litauische Wort „plynas" = unfruchtbare Ebene, Torfbruch, zurück; der Name Scharkabud auf die litauischen Wörter „szarka" = Elster und „buda" = Hütte, Bude.
  5. Peluschken als Futterpflanze angebaute Erbse mit etwas kantigen, graugrünen Samen mit braunen Punkten
  6. http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._%28Preu%C3%9Fen%29
  7. http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_I._%28Preu%C3%9Fen%29

Internetlinks

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>FRILDEKO14GT</gov>

Friedfelde