Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/430: Unterschied zwischen den Versionen

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''Grafschaft'' Gastein an Erzbischof ''Friedrich '''III.''''' um 1000 Pf. Salzburger Pfennige ab. (Zauner '''II.''' 454; v.Koch's Tauern 222.)
 
{{NE}}1060, 1072, 1296 wurden die ''Saumwege'' über die Tauern in der Gastein zum Handelsverkehre mit Italien e.t.c. besonders benutzt. 1342 erschien vom Erzbischofe ''Heinrich'' eine Berg-, Frohn- und Wechselordnung für ''Gastein''. 1354, 1359, 1377, 1380 liest man von verschiedenen Wechslern in Gastein; 1390 hörten diese auf; 1411, 1420 erscheinen sie wieder. Das war das goldene Zeitalter für ''Gastein''. Da erscheinen von 1348 bis 1500 die reichen Gewerken und Gutsbesitzer, ihre ''Genealogie'' für Salzburg vielleicht nur mehr ein bloßer Wunsch. (Vergl. unp. Abh. vom Staate Salzb. §. 286—291.) Damals warfen die üppigen Knappen mit silbernen Platten nach dem Ziele, schossen das Wild mit silbernen Kugeln, tranken unter schmetternden Klängen aus goldenen Pokalen, zogen lebenden Ochsen die Haut vom Rücken, und trieben des frechen Muthwillens viel. (Vierth. Wand. '''I.''' 263.)
 
{{NE}}1481, 1492 fielen hier und in der Umgegend blutige Kämpfe vor. Im letztem Jahre nahm der Handel durch die ''Seefahrt nach Ost- und Westindien'' eine andere Richtung. Der Verfall der guten Zeiten begann. 1580 verschwand der Bergsegen immer mehr. 1589 trennte sich der alte Verein der Handelsgewerken. (v. Koch's Tauern 250.)
 
{{NE}}Die Kriege von 1525, 1526, 1601 e.t.c., die Auswanderungen von 1533, 1614, 1615 und 1731—1750 nebst allerley ''Elementarunfällen'' entvölkerten die Thäler von Gastein immer mehr. Erst wieder im Monathe Jänner 1827 richtete häufiger Schnee große Unglücke an. Häuser und Scheunen gingen in Trümmer, Vieh und Menschen wurden beschädigt, verloren das Leben. (Salzh. Amtsblatt Nro. 4 und die dortige Zeit. Nro. 9 d.J.)
 
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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Grafschaft Gastein an Erzbischof Friedrich III. um 1000 Pf. Salzburger Pfennige ab. (Zauner II. 454; v.Koch's Tauern 222.)

      1060, 1072, 1296 wurden die Saumwege über die Tauern in der Gastein zum Handelsverkehre mit Italien e.t.c. besonders benutzt. 1342 erschien vom Erzbischofe Heinrich eine Berg-, Frohn- und Wechselordnung für Gastein. 1354, 1359, 1377, 1380 liest man von verschiedenen Wechslern in Gastein; 1390 hörten diese auf; 1411, 1420 erscheinen sie wieder. Das war das goldene Zeitalter für Gastein. Da erscheinen von 1348 bis 1500 die reichen Gewerken und Gutsbesitzer, ihre Genealogie für Salzburg vielleicht nur mehr ein bloßer Wunsch. (Vergl. unp. Abh. vom Staate Salzb. §. 286—291.) Damals warfen die üppigen Knappen mit silbernen Platten nach dem Ziele, schossen das Wild mit silbernen Kugeln, tranken unter schmetternden Klängen aus goldenen Pokalen, zogen lebenden Ochsen die Haut vom Rücken, und trieben des frechen Muthwillens viel. (Vierth. Wand. I. 263.)

      1481, 1492 fielen hier und in der Umgegend blutige Kämpfe vor. Im letztem Jahre nahm der Handel durch die Seefahrt nach Ost- und Westindien eine andere Richtung. Der Verfall der guten Zeiten begann. 1580 verschwand der Bergsegen immer mehr. 1589 trennte sich der alte Verein der Handelsgewerken. (v. Koch's Tauern 250.)

      Die Kriege von 1525, 1526, 1601 e.t.c., die Auswanderungen von 1533, 1614, 1615 und 1731—1750 nebst allerley Elementarunfällen entvölkerten die Thäler von Gastein immer mehr. Erst wieder im Monathe Jänner 1827 richtete häufiger Schnee große Unglücke an. Häuser und Scheunen gingen in Trümmer, Vieh und Menschen wurden beschädigt, verloren das Leben. (Salzh. Amtsblatt Nro. 4 und die dortige Zeit. Nro. 9 d.J.)

      Vom Wildbade selbst sagen wir noch folgendes: Ein alter Ordensmann, welcher dieses Bad im Jahre 1731 besuchte, besang selbes für diese Zeit mit wenigen Worten ganz nach der Natur so:

      »Verdruß zwar viel erweckt, Ort, das der Wildniß gleicht,

       Rauh'Weg, Hoch'Berg, Schlecht'Haus und rauschend Wasserfall.«